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Wärmerückgewinnung aus Abluftanlagen: Schlüsseltechnologie zur Kostenreduktion und Einhaltung von ESG-Zielen für Gewerbeimmobilien in München

Wärmerückgewinnung aus Abluftanlagen: Schlüsseltechnologie zur Kostenreduktion und Einhaltung von ESG-Zielen für Gewerbeimmobilien in München

Wärmerückgewinnung aus Abluftanlagen: Effizienzgewinn für Gewerbeimmobilien im Raum München

Energie bleibt teuer, CO₂-Bilanzen rücken in den Mittelpunkt und die Anforderungen an moderne Gebäude steigen. In diesem Umfeld kann die Wärmerückgewinnung aus Abluftanlagen ein entscheidender Hebel sein. Entscheider in Unternehmen, Immobilienfonds oder Family Offices sehen hier eine konkrete Chance, Betriebskosten zu senken und ESG-Ziele zu erreichen. Der Beitrag zeigt, wie sich die Technik wirtschaftlich in Bestands- und Neubauten im Großraum München integrieren lässt.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Seit 2022 klettern die Kilowattstundenpreise für Gas und Strom auf Rekordwerte. Parallel verschärfen die EU-Taxonomie sowie das Gebäude-Energie-Gesetz die Vorgaben für Primärenergiebedarf. Eine Studie des Fraunhofer IBP belegt, dass Lüftungsanlagen in Büroobjekten bis zu 45 Prozent des Heizwärmebedarfs ausmachen. Ohne Rückgewinnung entweicht diese Energie ungenutzt in die Atmosphäre. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich Wettbewerbsvorteile und attraktiven Cashflow.

Grundlagen der Wärmerückgewinnung

Physikalisches Prinzip und Anlagentypen

Jede Lüftungsanlage führt verbrauchte Raumluft nach außen ab. Dabei enthält die Abluft Temperaturenergie, die über Wärmetauscher auf die zuführende Frischluft übertragen werden kann. Gängige Systeme sind Kreuzstromwärmetauscher, Rotationswärmetauscher und Wärmepumpen mit Abluftfunktion. Kreuzstromgeräte überzeugen durch geringe Wartung, während Rotationswärmetauscher eine höhere Rückwärmezahl bieten. Wärmepumpen holen zusätzlich latente Wärme aus der Abluft und eignen sich für dezentrale Lösungen in Luxusapartments.

Relevante Kennzahlen und Effizienzgrade

Die zentrale Kennzahl ist die Rückwärmezahl. Sie beschreibt den Quotienten aus rückgewonnener und ursprünglich enthaltener Wärmemenge. Moderne Geräte erreichen Werte zwischen 70 und 90 Prozent. Ein weiterer Indikator ist die spezifische elektrische Leistungsaufnahme, gemessen in kWh pro 1000 m³ beförderter Luft. Hier gilt: je niedriger, desto besser. Für Förderprogramme ist oft ein maximaler SFP-Wert (Specific Fan Power) von 1,5 kW/(m³/s) gefordert.

Aktuelle Daten, Studien und Regulatorik

Marktzahlen und Energiepreise

Die Deutsche Energie-Agentur schätzt das bundesweite Einsparpotenzial durch Abluftwärmerückgewinnung auf 12 TWh jährlich. Für ein 10.000 m² Bürohaus in München liegen die Heizkosten ohne Rückgewinnung bei etwa 19 €/m² pro Jahr. Mit einem 80-Prozent-System sinken die Kosten auf circa 11 €/m². Das amortisiert die Investition meist in fünf bis sieben Jahren und steigert den Marktwert der Immobilie messbar.

Gesetze, Normen und Förderprogramme

Das Gebäude-Energie-Gesetz schreibt nach § 71 eine energetische Mindestqualität für neue Lüftungsanlagen vor. DIN EN 16798 gibt Grenzwerte für Wärmerückgewinnung und Luftdichtheit vor. In Bayern fördert das 10.000-Häuser-Programm hocheffiziente TGA-Maßnahmen bis zu 30 Prozent. Auf Bundesebene bezuschusst die Bundesförderung für effiziente Gebäude gewerbliche Nichtwohngebäude mit Tilgungszuschüssen von bis zu 15 Prozent. Voraussetzung sind qualifizierte Fachplaner und eine präzise Bestandsaufnahme.

Praxisnahe Tipps für Planung und Finanzierung

Machbarkeitsanalyse und Lebenszykluskosten

Planer starten mit einer Luftmengen-Messung, der sogenannten Volumenstromanalyse. Anschließend folgt die thermische Simulation, die den Jahreswärmegewinn modelliert. Wichtig ist der Abgleich mit realen Betriebszeiten und Belegungsdichten. Eine Lebenszykluskostenrechnung zeigt dann Investition, Wartung und mögliche Ausfallzeiten. Bei Großprojekten empfiehlt sich ein Stufenplan vom Konzept bis zur Inbetriebnahme, um Schnittstellen zu HLK, Elektro und Gebäudeautomation sauber zu definieren.

Finanzierungsstrategien und Incentives

Viele Unternehmen koppeln die Maßnahme an Green-Loans oder ESG-gebundene Kreditlinien. Banken bewerten dabei die CO₂-Reduktion und passen die Zinskonditionen an. Leasing-Modelle für Lüftungsgeräte entlasten die Liquidität und binden Serviceleistungen ein. Zudem lassen sich eingesparte Energiekosten als Contracting-Fee nutzen. Steuerlich interessant sind Sonderabschreibungen nach § 7g EStG bei kleinen und mittleren Unternehmen.

Umsetzung und Bauleitung

Integrationsszenarien bei Sanierung

Im Bestand sind statische Platzverhältnisse die größte Herausforderung. Häufig lassen sich alte Abluftschächte reaktivieren oder für Rohr-in-Rohr-Systeme nutzen. Flachdächer bieten Raum für kompakte Dachzentralen, während Technikzentralen im Keller Wärmepumpen aufnehmen. Der Schlüssel liegt in einer passgenauen 3D-Bestandsaufnahme mittels Laserscan. So erkennt das Planungsteam Kollisionen früh und verringert Bauzeit sowie Mietausfälle.

Qualitätssicherung während des Betriebs

Nach der Inbetriebnahme überprüft ein zertifizierter Messtechniker Volumenstrom, Temperatur und Druckverlust. Anschließend wird ein digitales Monitoring-System eingerichtet. Es meldet Abweichungen, bevor Komfortverluste entstehen. Ein sauberer Wartungsvertrag umfasst Filterwechsel, Dichtheitsprüfungen und Kalibrierung der Sensorik. So bleiben die Effizienzziele über den gesamten Lebenszyklus erhalten.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude und Unternehmenszentralen

Ein internationaler Technologiekonzern in der Münchner Innenstadt sanierte 22.000 m² Bürofläche. Durch den Einsatz von Rotationswärmetauschern mit 85 Prozent Rückwärmezahl spart das Gebäude rund 1,8 GWh Wärme pro Jahr. Der CO₂-Ausstoß sinkt um 360 t jährlich, was die CSR-Berichtspflichten erfüllt und die EU-Taxonomie-Konformität erhöht.

Luxuswohnungen und Private Estates

Bei High-End-Wohnungen steht Komfort an erster Stelle. Abluftwärmepumpen liefern hier nicht nur Frischluft, sondern auch Warmwasser. Ein 400 m² Penthouse im Münchner Lehel deckt nun 60 Prozent seines Warmwasserbedarfs über die Abluftenergie. Die Anlage läuft nahezu geräuschlos und fügt sich gestalterisch in die hochwertige Innenarchitektur ein.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Premium-Retailer in der Maximilianstraße verbesserte das Einkaufsklima, ohne die Klimatisierungskosten zu erhöhen. Mittels kompaktem Kreuzstromwärmetauscher speist die Abluft Energie in die Vorerwärmung der Zuluft ein. Die Rückgewinnung liefert jährlich etwa 95 MWh, was fast der gesamten Heizlast des Verkaufsraums entspricht.

Fazit

Wärmerückgewinnung aus Abluftanlagen bietet eine der schnellsten und wirtschaftlichsten Möglichkeiten, Energiekosten zu senken und Klimaziele zu erreichen. Die Technik ist ausgereift, förderfähig und lässt sich auch in komplexen Beständen integrieren. Entscheider, die frühzeitig investieren, sichern sich planbare Betriebskosten, steigern die Objektqualität und erfüllen regulatorische Vorgaben mit geringem Aufwand.

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