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Sommerlicher Wärmeschutz in Bayern: So schützen Bauunternehmen ihre Immobilien vor Überhitzung und steigenden Energiekosten

Sommerlicher Wärmeschutz in Bayern: So schützen Bauunternehmen ihre Immobilien vor Überhitzung und steigenden Energiekosten

Sommerlicher Wärmeschutz: Maßnahmen gegen Überhitzung in Gewerbe- und Premiumimmobilien

München verzeichnet seit Jahren steigende Sommertemperaturen. Spitzenwerte von über 35 °C sind keine Ausnahmen mehr, sondern Regel. Für Unternehmen, Investoren und Facility-Manager bedeutet das wachsende Risiken: Produktionsausfälle, sinkende Produktivität, steigende Kühlkosten und ein hohes Haftungs­potenzial. Sommerlicher Wärmeschutz ist daher nicht länger ein „Nice to have“, sondern ein strategischer Wettbewerbsfaktor. Der folgende Fachbeitrag zeigt, wie sich Gewerbe- und Luxusobjekte im Großraum München ohne konventionelle Klimaanlagen vor Überhitzung schützen lassen, welche Normen und Förderprogramme greifen und wie Sie den Mehrwert in Ihre Investitionsrechnung integrieren.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Der Deutsche Wetterdienst meldet für Bayern eine Zunahme der heißen Tage (≥ 30 °C) um rund 30 % innerhalb von zehn Jahren. Gleichzeitig verschärfen ESG-Kriterien und das Lieferkettengesetz den Druck auf Unternehmen, klimafreundlich zu handeln. Immobilien verursachen bis zu 40 % des Endenergie­verbrauchs. Wer heute baut oder saniert, muss also nicht nur das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2023) erfüllen, sondern auch künftige CO₂-Bepreisungen einkalkulieren. Effektiver Hitzeschutz reduziert den Energiebedarf für aktive Kühlung um bis zu 70 %. Damit steigt der Gebäudewert, während Betriebskosten und Ausfallrisiken sinken.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Eine Studie der TU München beziffert den Produktivitätsverlust in nicht klimatisierten Bürogebäuden auf bis zu 12 % an Tagen über 30 °C. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) rechnet in einem Whitepaper vor, dass sich Investitionen in hochwertigen sommerlichen Wärmeschutz binnen fünf bis acht Jahren amortisieren. Für Einzelhandel und Hotellerie liegt die Payback-Zeit sogar darunter, da Gästekomfort direkt umsatzrelevant ist. Bei Logistikimmobilien senken optimierte Fassadenlösungen die Kühllast um durchschnittlich 35 kWh/m² a.

Förderprogramme & Gesetze

Der Bund fördert über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Maßnahmen wie außenliegenden Sonnenschutz, hochreflektierende Dachbahnen oder Phasenwechselmaterialien. Für Nichtwohngebäude sind Zuschüsse bis 15 % möglich, bei Sanierungen im Denkmalbestand greift der erhöhte Fördersatz von 20 %. Bayern ergänzt die Bundesprogramme durch das „10.000-Dächer-Programm“, das Gründächer mit Solarintegration honoriert. Planungsrechtlich ist die DIN 4108-2 maßgeblich. Sie definiert Grenzwerte für die operative Raumtemperatur und schreibt Nachweise per thermischer Simulation vor, sobald Raumkategorie I oder II erreicht werden soll. Das GEG 2023 verweist explizit auf diese Anforderungen. Bei Neubauten im Münchner Stadtgebiet prüft das Referat für Stadtplanung die Einhaltung während der Baugenehmigung. Verstöße können den Baubeginn verzögern.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Frühzeitige Simulation ist der wirkungsvollste Hebel. Ein digitales Gebäudemodell (BIM) ermöglicht variantengestützte Planung. Schon in der Vorentwurfsphase lässt sich analysieren, welche Kombination aus Verglasungsanteil, Verschattung und Speichermasse die geringste Kühllast erzeugt. Wesentlich ist die Bilanztemperatur­diffferenz. Ziel ist eine operative Raumtemperatur unter 26 °C bei simultaner CO₂-Einhaltung. Das schafft Planungssicherheit für Förderanträge und CapEx-Budgets. Zur Finanzierung empfehlen sich Contracting-Modelle: Ein Dienstleister übernimmt die Investition in Sonnenschutz und kühlaktive Bauteile, während der Nutzer eine pauschale Servicegebühr zahlt. Damit bleibt die Bilanz frei von hohen Anschaffungskosten.

Umsetzung & Bauleitung

In der Ausführungsphase entscheidet die Schnittstellenkoordination. Außenliegender Sonnenschutz muss mit der Fassade verankert, wind- und wetterfest sein. Für denkmalgeschützte Objekte kommen zurückgesetzte Lamellen oder innen­liegende Vorsatzschalen infrage, die den Charakter der Fassade erhalten. Glasfassaden erhalten möglichst Dreifachverglasung mit g-Wert ≤ 0,25. Lüftungsbauwerke sollten für Nachtlüftung motorisch steuerbar sein, um in den Morgenstunden kalte Luft einzubringen. Eine intelligente Gebäudeautomation verknüpft Temperaturfühler, Wetterstation und Nutzer­präferenzen. Per Szenario-Manager fährt der Sonnenschutz automatisch herab, bevor die solare Einstrahlung kritische Schwellen überschreitet. Bei der Bauleitung gilt DIN 276 für Kostengruppen: Wärmeschutz fällt in KG 330 (Bauwerk-Konstruktions­wärmeschutz) und KG 430 (Gebäudetechnik). Klare Vergabeeinheiten erleichtern die Abrechnung und vermeiden Nachträge.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Münchner Softwareunternehmen sanierte 2022 seine Zentrale in Schwabing. Statt konventioneller Kühlung kamen außenliegende Alu-Raffstores, PCM-Deckensegel und ein grünes Dach zum Einsatz. Ergebnis: Die Raumtemperatur blieb auch bei 34 °C Außentemperatur unter 25 °C. Die Energieersparnis lag bei 48 MWh pro Jahr. Die Maßnahme qualifizierte sich für 150.000 € BEG-Zuschuss und verringerte die CO₂-Bilanz um 22 t jährlich. Zusätzlich sank die Krankenstandsrate um zwei Prozentpunkte.

Luxuswohnungen & Private Estates

In Grünwald entstand 2023 ein Passivhaus mit 1.200 m² Wohnfläche. Verschattung erfolgt über versteckte Zip-Screens mit Windüberwachung, ergänzt durch großformatige Vordächer aus Sichtbeton. Innen sorgt ein Estrich mit Phasenwechselgranulat für Wärmespeicherung. Die offene Galerie erhält Nachtauskühlung über motorische Oberlichter. Das Ergebnis: Angenehme 24 °C ohne Klimageräte, minimaler Geräuschpegel und absolute Gestaltungsfreiheit für den Innenraum. Die Wertsteigerung wurde von einem renommierten Gutachter mit zwölf Prozent veranschlagt.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Premium-Retailer in der Münchner Innenstadt kämpfte mit überhitzten Verkaufszonen. Statt teurer Split-Klimageräte entschied man sich für Low-E-Folien auf der Bestandsverglasung, eine neue Sonnenschutz­verglasung im Schaufensterbereich und eine Quelllüftung, die kühle Luft bodennah einbringt. Die Kühl­leistung reduzierte sich um 60 %. Gleichzeitig stieg die Verweildauer der Kundschaft um rund zehn Prozent laut Frequenzmessung. Der Vermieter profitiert von einer besseren BREEAM-Bewertung und niedrigeren Nebenkosten, was sich positiv auf die Mieteinnahmen auswirkt.

Fazit

Sommerlicher Wärmeschutz ist wirtschaftlich, gesetzlich relevant und ein Hebel für ESG-Konformität. Wer heute in passiven Hitzeschutz investiert, sichert sich stabile Betriebskosten, zufriedene Nutzer und eine zukunftsfähige Immobilie. BETSA begleitet Sie von der Simulation bis zur schlüsselfertigen Umsetzung – mit regionaler Expertise, festen Ansprechpartnern und transparenten Prozessen.

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