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Schlüsselfertige Gewerbeimmobilien-Sanierung in München: Effizienz, Nachhaltigkeit und Wertsteigerung für die Bauwirtschaft in Bayern


Schlüsselfertige Sanierung von Gewerbeimmobilien in München – Effizienz, Wertschöpfung und ESG-Konformität

Bestandsgebäude im wirtschaftsstarken Großraum München behalten ihren Kapitalwert nur, wenn sie technischen, energetischen und regulatorischen Anforderungen standhalten. Steigende Energiekosten, verschärfte Berichtspflichten nach EU-Taxonomie und ein umkämpfter Mietmarkt erhöhen den Druck auf Eigentümer, Modernisierungen zügig und planbar umzusetzen. Eine schlüsselfertige Sanierung bündelt alle Prozessschritte – von der Bestandsanalyse bis zur mängelfreien Übergabe – in einer vertraglichen Verantwortung. Das Vorgehen reduziert Schnittstellen, verhindert Terminüberschneidungen und schafft Kostentransparenz für Investorinnen, Asset-Manager und Betreiber.

Markt- und Rahmenbedingungen im Großraum München

Die bayerische Bauwirtschaft verzeichnet seit Jahren einen wachsenden Anteil an Modernisierungsleistungen. Laut Branchenmonitor „Bau Bayern 2024“ fließen über 40 Prozent des regionalen Bauvolumens in den Bestand. Auf Mietseite erzielen energetisch sanierte Gewerbeflächen im Durchschnitt bis zu 12 Prozent höhere Nettokaltmieten als unsanierte Vergleichsobjekte. Gleichzeitig verschärft das Gebäudeenergiegesetz 2024 die Primärenergie-Grenzwerte, sodass insbesondere ältere Büro- und Logistikimmobilien ohne Sanierung schnell zu „Stranded Assets“ werden können.

Parallel bleibt der Fachkräftemangel ein prägender Faktor: Vergabe an einzelne Gewerke verlängert Planungs- und Bauzeiten, während Material- und Lohnkosten volatil bleiben. Ein Generalübernehmer, der Planung, Bauleitung und Gewährleistung vereint, schafft hier einen stabilen Rahmen, der Finanzierungszusagen und Terminpläne absichert.

Daten, Gesetze und Förderkulisse

Entwicklung der Modernisierungsquote

Die Deutsche Energie-Agentur schätzt das Einsparpotenzial nicht-wohnwirtschaftlicher Bestandsgebäude auf bis zu 30 Prozent der laufenden Betriebskosten. Diese Wirtschaftlichkeit spiegelt sich im Transaktionsmarkt: Objekte, die energetische Kennwerte um zwei Klassen verbessern, verzeichnen nach Auswertungen des Instituts der deutschen Wirtschaft deutliche Wertsteigerungen.

Relevante Vorgaben und Programme

  • Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024: strengere Primärenergieansätze, verbindliche Nachweise vor Verkauf oder Neuverpachtung.
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Nichtwohngebäude (BEG NWG): Investitionszuschüsse bis 15 Prozent, Bonus bei Einbindung eines zertifizierten Energieberaters.
  • Bayerischer Modernisierungsbonus: landesspezifische Ergänzung zur BEG, modulabhängige Zuschüsse.

Die Kombination mehrerer Fördermodule erfordert eine Antragsstellung vor Auftragserteilung. Ein integrales Sanierungskonzept berücksichtigt deshalb bereits in der Planungsphase die Förderrichtlinien sowie die Taxonomie-Klassifizierung.

Ablaufmodell einer schlüsselfertigen Sanierung

Planung, Kalkulation, Finanzierung

Zu Beginn steht eine differenzierte Bestandsaufnahme, die Tragwerk, Gebäudetechnik und Flächenpotenzial einbezieht. Daraus entstehen eine Kosten- und Terminstruktur sowie ein Risiko- und Reservenplan. Die Finanzierungsseite wird parallel mit Kreditinstituten abgestimmt, um Förderbescheide, Eigen- und Fremdmittel zeitlich mit den Bauabschnitten zu verknüpfen.

Ausführung, Bauüberwachung, Qualität

Während der Ausführung koordiniert ein zentraler Ansprechpartner sämtliche Gewerke. Digitale Bautagebücher, BIM-basierte 4D-Modelle und QR-gestützte Logistiklösungen beschleunigen Materialflüsse und Nachweisführung. Fortschrittsberichte in definierten Meilensteinen schaffen Transparenz für alle Stakeholder. Ein strukturiertes Mängelmanagement reduziert Nachträge und sichert Gewährleistungsansprüche.

Praxisbeispiele nach Nutzungsart

Büro- und Verwaltungsgebäude

Ein Verwaltungsbau aus den 1980er-Jahren im Münchner Umland erhielt hocheffiziente Lüftungs- und Kühltechnik sowie LED-Beleuchtung mit Präsenzsteuerung. Die energetische Sanierung senkte den Jahresendenergiebedarf um 28 Prozent und ermöglichte eine DGNB-Silber-Zertifizierung. Die Hauptmieterin verlängerte den Vertrag um zehn Jahre, womit die Kapitalisierung des Investments gesichert wurde.

Innerstädtische Premium-Apartments

In denkmalgeschützten Altstadteinheiten wurden Smart-Home-Systeme, Natursteinbäder und maßgefertigte Einbauten integriert. Die enge Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege bewahrte historische Stuckdecken, während ein dezent eingefügtes Lüftungskonzept modernen Komfort bietet. Die Einheit erzielte danach Verkaufspreise deutlich über dem lokalen Marktdurchschnitt.

Showroom- und Logistikkombination

Bei einem Mischobjekt in der Münchner Peripherie verkürzte ein modulares Trockenbaukonzept die Ausführungszeit um 50 Prozent. Ergänzend wurde eine Photovoltaik-Anlage auf 1 000 Quadratmetern Dachfläche installiert und an einen Batteriespeicher angebunden. Der Eigenstromanteil von rund 40 Prozent reduziert die Nebenkostenumlage und steigert die Attraktivität der Mietfläche.

Vertragsmodelle und Risikoverteilung

Die Wahl des Vertragsmodells entscheidet maßgeblich über Termin- und Kostensicherheit. Festpreisverträge mit einem Generalübernehmer (GÜ) verlagern das Mengen- und Preisrisiko frühzeitig auf den Auftragnehmer und schaffen eine belastbare Kalkulationsbasis für Finanzierer. Alternativ ermöglicht ein GMP-Modell (Guaranteed Maximum Price) eine partnerschaftliche Kostenobergrenze bei gleichzeitiger Teilnahme des Bauherrn an möglichen Einsparungen. Für komplexe Gewerbeimmobilien in München hat sich eine hybride Form bewährt: Planungs- und Bauleistungen werden in einem Design-&-Build-Ansatz gebündelt, während qualitätskritische Einzelleistungen – etwa Labortechnik oder Reinraumkomponenten – separat nach Leistungsbeschreibung vergeben werden. Eine abgestufte Meilensteinzahlung, gekoppelt an bauaufsichtlich bestätigte Teilabnahmen, minimiert Liquiditätsrisiken und vereinfacht das Bank-Controlling.

ESG-Kriterien und Taxonomie-Reporting

Schlüsselfertige Sanierungen sind heute untrennbar mit ESG-Zielen verknüpft. Neben dem Primärenergiebedarf rücken Scope-1- und Scope-2-Emissionen, Wassernutzung, Recyclingquoten und Sozialstandards in den Fokus. Der EU-Taxonomie-Standard verlangt einen Nachweis, dass mindestens 30 % CO₂-Reduktion gegenüber dem Referenzjahr erreicht werden. Ein integrales Monitoring-Konzept dokumentiert sämtliche Energieflüsse bereits während der Bauphase und stellt die Daten dem Asset-Management in auswertbaren Dashboards bereit. In der Governance-Säule spielen transparente Vergabeverfahren, Compliance-Schulungen der Nachunternehmer und ein wirksames Arbeitsschutzmanagement eine zentrale Rolle, um Haftungsrisiken für Eigentümer auszuschließen.

Genehmigungs- und Abstimmungsprozesse in Bayern

Bei Bestandsumbauten im Großraum München trifft Landesbauordnung auf kommunale Sonderregelungen. Brandschutzkonzepte müssen spätestens zur Eingabeplanung vorliegen, da Prüfsachverständige lückenlos dokumentierte Rettungswegketten fordern. In denkmalgeschützten Objekten ist zusätzlich eine Gestaltungsmappe vorzulegen, die Eingriffe in die historische Substanz begründet. Für Gewerbeimmobilien mit Publikumsverkehr verlangt die Gewerbeaufsicht ein Betriebs- und Sicherheitskonzept gemäß Versammlungsstättenverordnung. Die Synchronisation dieser Verfahren innerhalb eines schlüsselfertigen Auftrags verhindert spätere Planänderungen und hält die Bauzeitfenster ein, die von Münchner Genehmigungsbehörden häufig auf zwölf Monate befristet werden.

Digitale Werkzeuge für Transparenz und Kostensicherheit

Building Information Modeling (BIM) ist inzwischen Standard, doch den entscheidenden Mehrwert liefert das Zusammenspiel mit 5D-Kalkulation und IoT-Sensorik. Ein digitaler Zwilling bildet jede Leistungsphase ab und erlaubt Soll-Ist-Vergleiche in Echtzeit. Abweichungen bei Massenermittlung, Terminstatus oder Kosten werden automatisiert gemeldet. Für die Münchner Innenstadt hat sich zudem eine softwaregestützte Lieferkettenüberwachung etabliert: QR-Codes an Bauteilen ermöglichen Rückverfolgung bis zum Hersteller und erfüllen damit gleichzeitig ESG-Nachweis- und Gewährleistungspflichten. Die so entstehende Datenbasis bleibt für spätere Instandhaltungen verfügbar und verringert Betriebskosten über den Lebenszyklus.

Lebenszykluskosten und Betriebseffizienz

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung endet nicht mit der Endabnahme. Wartungsintervalle, Energiebezug, Flächenflexibilität und Retrofit-Möglichkeiten beeinflussen die Rentabilität der Immobilie über Jahrzehnte. Eine Lebenszykluskostenanalyse (LCCA) zeigt, dass eine Investition von 10 % in energieeffiziente Gebäudetechnik die Betriebskosten um bis zu 25 % senken kann. In München relevante Beispiele sind reversible Wärmepumpen, die im Sommer Free-Cooling ermöglichen, oder adiabate RLT-Anlagen, die Spitzenlasten reduzieren. Darüber hinaus steigert eine modulare Raumstruktur die Drittverwendungsfähigkeit – ein wichtiges Argument für institutionelle Anleger.

Baustellenlogistik im urbanen Kontext

Enge Zufahrten, Lärmschutzauflagen und limitierte Lagerflächen verlangen in der Landeshauptstadt ein präzises Logistikkonzept. Just-in-Time-Lieferungen außerhalb des Berufsverkehrs reduzieren Stauzeiten und CO₂-Emissionen. Mobile Baustofflager auf angemieteten Vorhalteflächen in der Peripherie dienen als Puffer, um witterungs- oder marktbedingte Materialengpässe abzufedern. Die Behörden fordern dafür ein Logistikkonzept nach § 38 BayBO, in dem Verkehrsführung, Emissionsschutz und Notfallrouten hinterlegt sind. Durch eine enge Verzahnung von Bauleitung, Lieferanten und Logistikdienstleistern können kritische Bauabschnitte – etwa Kranstellungen oder Betontakte – minutengenau eingeplant werden.

Circular Economy und Materialkreisläufe

Rückbau und Wiederverwertung gewinnen bei gewerblichen Sanierungen stark an Bedeutung. Betonabbruch aus Altdecken wird vor Ort zerkleinert, aufbereitet und als RC-Körnung in Fundamenten wieder eingesetzt. Sortenreine Demontage von Metallfassaden oder Kabelkanälen ermöglicht Rückführung in regionale Recyclinghöfe, wodurch Transportwege und Entsorgungskosten sinken. In Ausschreibungen wird zunehmend ein „Design for Disassembly“ gefordert, bei dem Bauteile so geplant werden, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer schadstoffarm demontiert oder wiederverwendet werden können. Die Bayerische Staatsregierung honoriert derartige Konzepte über Zuschläge im Rahmen des Modernisierungsbonus.

Kostenkennwerte und Benchmarks

Aktuelle Projektanalysen aus dem Münchner Raum zeigen Kostenspannen von 750 – 1 450 €/m² BGF für schlüsselfertige Sanierungen im Bürosegment, abhängig von Ausbaustandard und Technikdichte. Logistik- und Produktionsgebäude liegen mit 450 – 850 €/m² deutlich darunter. Wesentliche Kostentreiber sind Lüftungsanlagen, Brandschutzertüchtigungen und Fassadensysteme. Durch frühe Festlegung auf standardisierte Ausbaustufen lassen sich Einsparpotenziale von bis zu 12 % realisieren. Referenzkosten werden dabei regelmäßig gegen den Baukostenindex Bayern sowie gegen Projektcharakteristika – Baujahr, Geschosshöhen, vorhandene Leitungsführungen – gespiegelt, um realistische Zielwerte zu definieren.

Gewährleistung und Facility-Management-Übergabe

Nach VOB/B beträgt die reguläre Gewährleistungsfrist für Bauleistungen vier Jahre, kann jedoch bei Anlagen- und Elektrotechnik vertraglich auf fünf Jahre ausgedehnt werden. Ein strukturiertes Übergabepaket umfasst digitale Revisionsunterlagen, Wartungspläne, Prüfprotokolle und As-Built-Modelle. Frühzeitig eingebundene Facility-Management-Teams übernehmen die Anlagen bereits vor Endabnahme im Testbetrieb und erhalten Schulungen durch Herstellerfachkräfte. Diese Vorgehensweise senkt den typischen Gewährleistungsaufwand um rund 30 %, da Bedienfehler und Wartungsrückstände deutlich reduziert werden.

Zukunftssichere Nutzungskonzepte

Flexibilität ist der Schlüssel für dauerhaft hohe Auslastung. Flächen, die heute als klassisches Büro dienen, können morgen Labor oder Co-Working werden, wenn Medienauslässe, Hohlraumböden und Brandschutzzonen modular ausgelegt sind. Kombinierte Nutzungen – etwa Micro-Fulfillment im Erdgeschoss und Light-Industrial im Obergeschoss – ermöglichen eine höhere Flächenproduktivität und verteilen das Cash-Flow-Risiko auf mehrere Branchen. Solche Konzepte lassen sich im Rahmen einer schlüsselfertigen Sanierung leichter realisieren, weil alle Fachplaner die Umnutzungsideen bereits in der TGA- und Statikplanung berücksichtigen.

Fazit
Schlüsselfertige Sanierungen bieten im Großraum München einen klaren Wettbewerbsvorteil: Sie bündeln Planung, Ausführung und Gewährleistung in einer Hand, minimieren Schnittstellen und sichern ESG-Konformität. Transparente Vertragsmodelle, digitale Werkzeuge und ein konsequenter Lebenszyklusblick führen zu höherer Kostensicherheit und planbaren Renditen. Entscheider sollten frühzeitig belastbare Zielwerte definieren, Genehmigungsprozesse mit einem erfahrenen GÜ abstimmen und ESG-Nachweise digital verankern, um Kapitalwert und Mietattraktivität ihrer Gewerbeimmobilie langfristig zu sichern.

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