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Sanierungsbudget in Bayern: So vermeiden Sie Kostenfallen und sichern den Projekterfolg

Sanierungsbudget in Bayern: So vermeiden Sie Kostenfallen und sichern den Projekterfolg

Sanierungsbudget realistisch planen: Kostenfallen vermeiden

Der Immobilienmarkt im Großraum München bleibt dynamisch. Leerstand ist knapp, Flächen sind teuer, und Nutzer stellen hohe Anforderungen an Energieeffizienz sowie Design. Wer heute eine Gewerbeimmobilie oder ein Luxus-Objekt umfassend modernisieren will, muss daher sein Sanierungsbudget präzise steuern. Schon kleine Planungsfehler können sechsstellige Mehrkosten auslösen. Dieser Fachbeitrag zeigt, wie Entscheider ihr Budget realistisch aufsetzen, typische Kostenfallen vermeiden und Projekte sicher zum Erfolg führen.

Aktuelle Rahmenbedingungen im Großraum München

Die Baukostenindizes des Statistischen Bundesamts lagen 2023 rund 38 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau. Vor allem technische Gebäudeausrüstung, Stahl und Elektrik spiegeln nach wie vor Preisschwankungen. Gleichzeitig erhöhen strengere Energieauflagen – etwa durch das Gebäudeenergiegesetz 2024 – den Investitionsbedarf. Im Luxussegment kommen Sonderwünsche wie Smart-Home-Automationen, High-End-Materialien und Sicherheitslösungen hinzu. Diese Faktoren machen eine vorausschauende Kostenplanung zur Pflichtaufgabe für Bauherren.

Die fünf häufigsten Kostenfallen und wie Sie sie entschärfen

Unklare Bedarfsanalyse

Viele Projekte starten, bevor der tatsächliche Raumbedarf, die Nutzerprofile oder die gewünschte Energieklasse definiert sind. Fehlen belastbare Kennzahlen, werden Leistungen nachträglich erweitert. Das führt zu Nachträgen und Zeitverzug. Eine frühe Bedarfsanalyse mit allen Stakeholdern – Nutzer, Betreiber, Investoren – reduziert dieses Risiko signifikant.

Angebote vergleichen ohne Soll-Ist-Abgleich

Ein häufig unterschätzter Fehler ist der Vergleich von Pauschalangeboten ohne detailliertes Leistungsverzeichnis. Positionen wirken gleich, decken aber unterschiedliche Qualitäten ab. Entscheider sollten daher nicht nur Preise, sondern auch Leistungsgrenzen, Materialqualitäten und Gewährleistungsfristen prüfen. Ein Kostenkorridor nach DIN 276 erleichtert den objektiven Abgleich.

Fehlende Reserven für Unvorhergesehenes

Bestandsbauten halten Überraschungen bereit. Verdeckte Schadstoffe, nicht dokumentierte Leitungen oder statische Schwächen können den Aufwand erhöhen. Empfehlenswert ist eine Risiko-Reserve von zehn bis 15 Prozent, abhängig vom Baujahr und der Erkundungstiefe. Professionelle Sondierungen wie Endoskopie oder 3D-Laserscans schaffen Klarheit und senken den Pufferbedarf.

Nicht eingeplante Regulatorik

Energetische Nachweise nach GEG, Anforderungen aus der Arbeitsstättenverordnung oder Brandschutzkonzepte verursachen zusätzlichen Planungsaufwand. Wer diese Leistungen erst spät beauftragt, verliert Zeit und Geld. Eine frühzeitige Abstimmung mit Fachplanern sowie den Genehmigungsbehörden verhindert teure Nacharbeiten.

Laufende Betriebskosten während der Bauphase

Bei einer Sanierung im laufenden Betrieb bleiben Mieteinnahmen teils bestehen, aber Energiekosten, temporäre Flächenanmietungen und Sicherheitsdienste steigen. Diese Posten gehören in die Gesamtwirtschaftlichkeitsrechnung. Entscheider sollten den Cashflow über die gesamte Bauzeit berücksichtigen, um Liquiditätsspitzen abzufedern.

Methodische Budgetplanung in sechs Schritten

Projektdefinition und Zielkorridor

Zu Beginn steht ein klares Zielbild. Welche Zertifizierung soll erreicht werden? Welche Flächenrendite ist geplant? Je präziser der Zielkorridor, desto treffsicherer die Kostenplanung. Tools wie BIM-basierte Variantenvergleiche visualisieren Kosten- und Nutzenpfade.

Kostenschätzung nach DIN 276

Die DIN 276 gliedert Baukosten in sieben Hauptgruppen. Eine strukturierte Zuordnung vermeidet Doppelungen. Sanierungskostenplanung auf dieser Basis schafft zudem Transparenz für Banken und Investoren. In der frühen Phase genügt eine Kostenschätzung auf Ebene der 300er- und 400er-Kosten. Mit fortschreitender Planung erfolgt die Vertiefung bis zur Ausführungsreife.

Finanzierungsstruktur optimieren

Modernisierungen lassen sich durch Bankdarlehen, Eigenmittel oder Sale-and-Lease-Back-Modelle finanzieren. Bauherren sollten die Laufzeiten ihrer Finanzierungen an den Cashflow des Projekts koppeln. Fördermittel – etwa aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude – können die Zinslast reduzieren. Ein Finanzierungsplan mit Szenariorechnung stellt sicher, dass die Liquidität auch bei Bauzeitverlängerungen erhalten bleibt.

Generalplaner versus Einzellose

Ein Generalplaner übernimmt alle Planungsdisziplinen aus einer Hand. Das senkt Schnittstellenrisiken, kann aber höhere Honorare bedeuten. Die Vergabe in Einzellosen ermöglicht mehr Kontrolle, erfordert jedoch internes Koordinationswissen. Für komplexe Sanierungen empfiehlt sich eine hybride Lösung: Generalplaner für Architektur und TGA, Einzelvergaben für Spezialgewerke wie Medientechnik oder Kunst am Bau.

Transparente Vertragsmodelle wählen

Klassische Einheitspreisverträge bieten Flexibilität, bergen jedoch Nachtragsrisiken. GMP-Verträge (Guaranteed Maximum Price) begrenzen Kosten, setzen aber exakte Leistungsverzeichnisse voraus. Integrierte Projektabwicklungsmodelle (IPA) teilen Chancen und Risiken. Entscheider sollten die Vertragsform in Abhängigkeit von Budget-Sicherheit, Planungsgrad und Risikobereitschaft auswählen.

Laufende Kostenkontrolle mit BIM und Controlling

Building Information Modeling verknüpft Geometrie und Kosten. So können Projektleiter jeden Planungsstand sofort wirtschaftlich bewerten. Ergänzend dazu liefert ein quartalsweises Kosten-Controlling Frühwarnindikatoren. Abweichungen lassen sich dann gezielt adressieren, bevor sie das Budget sprengen.

Relevante Förderprogramme und steuerliche Hebel

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die BEG fördert Sanierungen, die bestimmte Effizienzklassen erreichen. Förderkredite der KfW und direkte Zuschüsse des BAFA senken Kapitalkosten. Voraussetzung sind ein qualifizierter Energieberater und die Einhaltung technischer Mindestanforderungen. Frühzeitige Antragstellung ist entscheidend, da Fördermittel vor Maßnahmenbeginn bewilligt sein müssen.

Steuerliche Sonderabschreibungen nach § 7h und § 7i EStG

Bei Baudenkmälern oder Gebäuden in Sanierungsgebieten erlaubt der Gesetzgeber erhöhte Abschreibungssätze. Investoren können so ihre Steuerlast über mehrere Jahre deutlich senken. Ein Gutachten der Kommune oder des Landesamts für Denkmalpflege ist erforderlich. Die Abschreibung gilt nur für begünstigte Maßnahmen, nicht für Erweiterungen.

Landesprogramme Bayern

Der Freistaat unterstützt energetische Modernisierungen über das Programm „EnergieBonusBayern“. Unternehmen erhalten zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse. Die Kombination mit Bundesmitteln ist möglich, sofern Kumulierungsgrenzen eingehalten werden. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem Fördergeber verhindert Doppelungen.

Praxisbeispiel: Komplettmodernisierung eines Büroensembles in München

Ein internationaler Investor sanierte 9.000 Quadratmeter Bürofläche in der Innenstadt. Ziel war ein Effizienzhaus-40-Standard und eine flexible Flächenstruktur. Die Kostenplanung startete zwölf Monate vor Baubeginn. Durch eine zweistufige Vergabe mit GMP-Deckel blieb das Projekt innerhalb des Budgets. Der Einsatz von BIM ermöglichte eine Kostenverfolgung in Echtzeit. Trotz entdeckter Schadstoffe in zwei Bestandsflügeln konnten die Mehrkosten durch die eingeplante Risiko-Reserve abgefangen werden. Das Objekt wurde vier Wochen vor Termin übergeben und erreichte eine um 15 Prozent höhere Mietrendite als vor der Sanierung.

Checkliste für die nächsten Schritte

Erstens sollten Entscheider ihre Ziele und den Zeitrahmen definieren. Zweitens empfiehlt sich eine belastbare Kostenschätzung nach DIN 276. Drittens gilt es, Angebote zu vergleichen und Leistungsgrenzen sorgfältig zu prüfen. Viertens sorgt eine frühzeitige Beantragung von Fördermitteln für Planungssicherheit. Fünftens ermöglicht ein strukturiertes Vertragsmodell eine faire Risikoverteilung. Abschließend sichert ein professionelles Controlling das Sanierungsbudget.

Fazit

Eine realistische Kostenplanung ist der Schlüssel zum Projekterfolg. Wer Bedarfe klar definiert, Risiken bewertet und Angebote umfassend vergleicht, vermeidet teure Kostenfallen. Moderne Methoden wie BIM, GMP-Verträge und integrierte Planung schaffen zusätzliche Budget-Sicherheit. BETSA – Ihr Partner für schlüsselfertige Sanierung und Modernisierung in München – bündelt alle Leistungen aus einer Hand und sorgt für maximale Kostentransparenz.

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