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Sanierung von Altbauten im Herbst: Chancen für die Bauwirtschaft in Bayern durch optimale Fördermöglichkeiten und Ressourcennutzung


Altbau Sanierung im Herbst: Effizienz, Wirtschaftlichkeit und regionale Rahmenbedingungen

Saisonale Besonderheiten im bayerischen Bestand

Historische Gebäude prägen zahlreiche Ortskerne zwischen Ingolstadt, München und Rosenheim. Ihr architektonischer Wert bleibt jedoch nur erhalten, wenn Hülle, Tragwerk und Haustechnik den heutigen Anforderungen an Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz entsprechen. Der Zeitraum zwischen Spätsommerende und Beginn der Heizperiode bietet dabei ein witterungsstabiles Zeitfenster. Gewerke arbeiten unter moderaten Temperaturen, Baustoffe härten ohne Frost- oder Hitzestress, und der laufende Betrieb von Unternehmen oder Wohnhäusern wird weniger gestört. Für Auftraggeber entsteht somit eine planbare altbau sanierung herbst.

Aktuelle Kennzahlen und normative Vorgaben

Markt- und Gebäudestruktur

Nach Erhebungen des Bayerischen Landesamts für Statistik stammen rund 27 % der Gewerbeflächen in Oberbayern aus der VorkfBauVO-Ära (Baujahr < 1978). Eine Studie der Technischen Universität München (2023) weist nach, dass eine tiefgreifende Kernsanierung den spezifischen Heizwärmebedarf dieser Gebäude um bis zu 65 % reduzieren kann. Im gleichen Zug sinkt die Leerstandsquote durchschnittlich um 1,8 Prozentpunkte, während Spitzenmieten um bis zu 15 % steigen.

Recht und Förderung

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG, Fassung 2024) werden Effizienzmaßnahmen bis 20 % bezuschusst. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verlangt zudem schrittweise strengere Effizienzklassen, insbesondere nach Eigentümerwechsel. In Bayern ergänzt die Landesstiftung „Historische Gebäude“ die Finanzierung denkmalgeschützter Objekte mit bis zu 30 % förderfähiger Kosten. Ein Projektstart im Herbst unterstützt fristgerechte Antragstellungen, da Planungs- und Genehmigungsprozesse in die weniger dichte Winterperiode fallen.

Vorgehensmodelle für Planung und Umsetzung

Bestandsanalyse und Kostensteuerung

Zu Projektbeginn erfolgt eine systematische Erfassung der Gebäudesubstanz. Thermografie, 3D-Laserscans und Laboranalysen von Mauerwerk und Putz liefern belastbare Datensätze. Darauf aufbauend lässt sich eine termin- und kostenstabile Sanierungs- und Finanzierungsstruktur ableiten.

  • Erfassung konstruktiver Schwachstellen (Risse, Feuchtigkeit, Wärmebrücken)
  • Festlegung von Effizienzmaßnahmen (Dämmung, Fenster, Haustechnik)
  • Kapitalbedarfsplanung einschließlich 10 % Risikoreserve
  • Abgleich mit Fördertöpfen und fiskalischen Zeitfenstern

Bauleitung und Gewerkeabfolge

Die Ausführung im Herbst nutzt tageskonstante Temperaturen von etwa 5 – 15 °C. Fassadenputze trocknen gleichmäßig, Bitumenbahnen erreichen optimale Adhäsion, und Dacharbeiten sind bis in den November realisierbar. Eine engmaschige Bauleitung koordiniert Schnittstellen zwischen Ausbau, TGA und Außenanlagen. Digitale Bautagebücher sichern transparente Entscheidungswege, sodass Kosten, Termine und Qualität nachweisbar bleiben.

Anwendungsbeispiele aus der Region

Büro- und Verwaltungsbauten

Ein Gründerzeithaus in Freising wurde mit Dreifachverglasung, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und LED-Konzepten ausgestattet. Ergebnis: 58 % Primärenergieeinsparung, Umwandlung ehemaliger Archivräume in Open-Space-Flächen und eine Amortisationszeit von unter neun Jahren.

Luxuriöser Wohnungsbau

Eine Villa von 1910 am Starnberger See erhielt Betonkernaktivierung, Smart-Home-Systeme und maßgefertigte Holzfenster. Der Energieausweis verbesserte sich von Klasse H auf B. Die Grünanlagen wurden im gleichen Zeitfenster neugestaltet, da der Vegetationsdruck gering war.

Einzelhandel im denkmalgeschützten Kontext

Ein Modehaus in der Münchner Innenstadt modernisierte sein Ladengeschoss unter laufendem Betrieb. Eine vorgesetzte Glasfassade mit integrierter Lüftung erhöhte die energieeffizienz altbau um 40 %. Die Maßnahme erfolgte gezielt vor der Hauptverkaufssaison und steigerte die Kundenfrequenz spürbar.

Die Kombination aus günstigen Witterungsbedingungen, klaren Förderrichtlinien und präziser Baukoordination macht die altbau sanierung herbst zu einem wesentlichen Instrument für die Revitalisierung historischer Gebäude Bayern.

Materialwahl und bauphysikalische Parameter

Die Auswahl der Baustoffe beeinflusst die Dauerhaftigkeit und Energieperformance eines sanierten Bestandsgebäudes maßgeblich. Kapillaraktive Innendämmungen auf Calciumsilikatbasis verhindern Tauwasserbildung, während diffusionsoffene Kalkputze den Feuchteeintrag regulieren. Für Sichtmauerwerk in Ziegelbauweise bewähren sich mineralische Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/(m·K). Der niedrige λ-Wert reduziert den Wandaufbau um bis zu drei Zentimeter, was in engen Altstadthäusern zusätzliche Mietfläche erschließt. Bei Stahlbetondecken sichern nachträglich eingebrachte Verbundanker die Tragfähigkeit für moderne Installationslasten, ohne historische Bauteile auszutauschen.

Technische Gebäudeausrüstung auf Effizienzklasse A

Eine bedarfsgeregelte Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert mit Low-Ex-Heizkörpern senkt die Vorlauftemperatur auf 45 °C und ermöglicht Spitzenwirkungsgrade im Teillastbetrieb. In Kombination mit Photovoltaik und einem Lithium-Speicher deckt das System durchschnittlich 60 % des Jahresstrombedarfs. Für denkmalgeschützte Dächer sind in Bayern rahmenlose Indachmodule genehmigungsfähig, sofern die Reflexion unter 10 % bleibt. Intelligente Bus-Systeme verknüpfen Heizung, Verschattung und Beleuchtung, sodass die energieeffizienz altbau kontinuierlich überwacht und optimiert wird.

Baustellenlogistik im engen Ortskern

Im historischen Gefüge Münchens sind Zufahrtsbreiten oft auf 2,80 m limitiert. Mikro-Hub-Lösungen mit Elektrolastern verringern Fahrten, und eine „Just-in-Time“-Anlieferung verkürzt Standzeiten von Kränen um durchschnittlich 15 %. Mobile Heizzentralen sichern Estrichaufheizprogramme, falls die Außentemperaturen im späten Oktober unter 5 °C fallen. Durch modulare Container für Lager und Sozialflächen bleibt der öffentliche Raum zugänglich – ein entscheidendes Argument gegenüber Anwohnern und lokalen Behörden.

Digitale Werkzeuge für Terminsicherheit

Building Information Modeling (BIM) bildet alle Gewerke in einer konsistenten Datenstruktur ab. Kollisionsprüfungen erkennen Rohrführungskonflikte vor Baubeginn, wodurch Nachträge um bis zu 25 % sinken. Ein cloudbasiertes Mängelmanagement mit QR-Codes beschleunigt Freigaben: Jede Beanstandung wird fotografisch dokumentiert, priorisiert und automatisch an das zuständige Gewerk verteilt. Für die altbau sanierung herbst ergibt sich so ein straffer Prüfzyklus, der den Fertigstellungstermin trotz witterungsbedingter Unsicherheiten absichert.

Investitions- und Lebenszyklusrechnung

Bei einer Sanierungstiefe von 800 €/m² Nutzfläche liegt die übliche Wiedervermietungsrendite in Oberbayern zwischen 4,5 und 5,2 % p.a. Wird zugleich eine Steuerabschreibung nach §7i EStG genutzt, reduziert sich die effektive Kapitalbindung um rund 18 %. Die Lebenszykluskostenanalyse betrachtet nicht nur Energie, sondern auch Wartung, Instandhaltung und Rückbau. Eine optimale Balance entsteht, wenn 70 % des Budgets in Hülle und Haustechnik fließen und 30 % in flexible Grundrisse, die Nutzungsanpassungen ohne Eingriff in tragende Bauteile ermöglichen.

Versicherung, Haftung und Gewährleistung

Für alle Maßnahmen empfiehlt sich eine kombinierte Bauleistungs- und Berufshaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 5 Mio. €. In Sanierungsprojekten ist der Altbestand explizit einzuschließen, um unerwartete Schadensbilder wie Hausschwamm abzudecken. Ein gestaffelter Gewährleistungsplan unterscheidet zwischen Technik (4 Jahre) und Gebäudehülle (5 Jahre); optionale Verlängerungen werden zunehmend von institutionellen Investoren gefordert, um das Asset-Risiko in der Betriebsphase zu minimieren.

Fazit
Eine herbstliche Altbausanierung in Bayern vereint stabile Bauphysik, präzise Förderkulissen und effiziente Projektsteuerung. Wer Materialwahl, Haustechnik und digitale Prozesse früh verzahnt, verkürzt Bauzeiten, senkt Betriebskosten und steigert langfristig die Immobilienrendite. Entscheider sollten daher jetzt Gutachter beauftragen, Förderanträge einreichen und die Gewerkeabfolge fixieren, um das optimale Zeitfenster zielgerichtet zu nutzen.

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