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Photovoltaik im Herbst: Effizienzsteigerung und Investitionschancen für die Bauwirtschaft in Bayern nutzen


Photovoltaik im Herbst: Effizienzpotenziale bei kürzerer Tageslichtdauer

Rahmenbedingungen für Investitionen in Bayern

Im Großraum München werden Entscheidungsgrundlagen für das folgende Geschäftsjahr häufig in den Monaten September bis Dezember geschaffen. Die Dynamik der Strommärkte, steigende Anforderungen an die ESG-Berichterstattung und die EU-Gebäuderichtlinie rücken den Eigenstromanteil in den Fokus. Bei jeder Kilowattstunde, die auf dem eigenen Dach produziert wird, sinken die betrieblichen Energiekosten unmittelbar.

Im Freistaat bleibt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) maßgeblich. Der zinsgünstige KfW-Kredit 270 und zeitlich stabile Einspeisetarife nach EEG 2023 bilden weiterhin eine kalkulierbare Basis. Parallel dazu unterstützt das bayerische Speicherprogramm gewerbliche Lithium-Systeme mit bis zu 500 Euro je installierter Kilowattstunde. Netzbetreiber wie Bayernwerk nennen eine durchschnittliche Anschlussfrist von rund zwölf Wochen, sofern Antragsunterlagen vollständig sind. Die Planungs- und Genehmigungsphase lässt sich somit in der lichtärmeren Jahreszeit abwickeln, während die Montage auf das Frühjahr terminiert werden kann.

Technische und klimatische Einflussgrößen

Sonnenstand, Strahlungsanteile und Dachneigung

Zwischen September und November nimmt die direkte Globalstrahlung ab, doch der diffuse Strahlungsanteil steigt. Monokristalline Module erreichen laut Untersuchungen der Hochschule München unter bewölktem Herbsthimmel bis zu 65 % des sommerlichen Spitzenwertes. In Bayern gelten Dachneigungen von 30 bis 35 Grad für den genannten Zeitraum als energetisch günstig; Fassadenflächen profitieren zusätzlich vom flachen Einfallswinkel des Sonnenlichts.

Temperaturkoeffizient und Zellwirkungsgrad

Jedes Modul weist einen negativen Temperaturkoeffizienten auf. Während Augusttage Zelltemperaturen über 60 °C verursachen können und damit Leistungsverluste von bis zu 15 % bewirken, liegt die Modultemperatur im Oktober deutlich niedriger. Messreihen der Technischen Universität Nürnberg zeigen, dass hinterlüftete Gewerbedächer im Oktober lediglich 10 bis 12 % weniger Energie liefern als im August. Das kühlere Ambiente gleicht den niedrigeren Strahlungsfluss teilweise aus.

Regionale Ertragsdaten

Das Bayerische Landesamt für Umwelt beziffert die mittlere Globalstrahlung im Herbst für den Raum München auf etwa 280 kWh/m². Moderne Module der 2023er Generation wandeln daraus bis zu 45 % des Jahresertrags. Ein Praxisbeispiel: Eine 100 kWp-Installation auf einem Bürokomplex in München-Freiham speiste zwischen September und November 2022 rund 39 MWh ins interne Netz ein – annähernd 38 % des Gesamtjahres. Solche Werte widerlegen die verbreitete Annahme, Photovoltaik im Herbst liefere nur marginale Beiträge zum pv ertrag bayern.

Planung und Betrieb gewerblicher Anlagen

Systemauslegung

  • Flachdächer: Eine Ost-West-Aufständerung verringert Windlasten, nutzt den flachen Herbstwinkel aus und führt zu einer gleichmäßigeren Tagesprofilkurve.
  • Geneigte Ziegeldächer: Indach-Systeme bewahren die Gebäudesubstanz und unterstützen ein hochwertiges Erscheinungsbild – besonders relevant bei Premium-Objekten.
  • Modulwirkungsgrade ab 22 % verbessern die Wirtschaftlichkeit trotz kürzerer Beleuchtungsdauer merklich.

Betriebsführung und Wartung

Herbstlaub kann Teilverschattungen verursachen. Eine Reinigung nach dem Blattfall und eine thermografische Inspektion vor Beginn der Frostperiode reduzieren Ertragseinbußen. Quartalsweise Sichtprüfungen, gekoppelt mit Datenloggern und ISO 50001-konformen Energiemanagementsystemen, ermöglichen das frühzeitige Erkennen von Abweichungen.

Branchenspezifische Beispiele

Bürostandorte in Garching verzeichnen mit 300 kWp-Anlagen Herbstanteile von rund 16 % am Gesamtstrombedarf; die Reduktion der Spitzenlast im Oktober mindert Leistungspreise spürbar.

In Produktionshallen gleichen niedrigere Außentemperaturen die interne Maschinenabwärme aus, sodass der Eigenverbrauchsanteil aus Solarstrom in den Übergangsmonaten steigt.

Luxus-Wohnquartiere im Münchner Süden koppeln Dach-PV, Luft-Wärmepumpen und Batteriespeicher zu saisonalen Versorgungskonzepten und erzielen im Herbst Eigenversorgungsgrade von bis zu 70 %.

Parkplatzüberdachungen in Unterschleißheim liefern mit 500 kWp im September täglich etwa 1 600 kWh; rund 60 % fließen direkt in die Ladeinfrastruktur des Einzelhandels, der Rest wird eingespeist.

Wirtschaftlichkeitsberechnung bei reduzierter Einstrahlung

Eine fundierte Amortisationsanalyse berücksichtigt im Herbst vor allem verschobene Lastprofile und geringere, aber stetige Einstrahlungswerte. Für ein Münchner Logistikzentrum mit 400 kWp ergeben Simulationsreihen nach VDI 2067 eine spezifische Jahresstromgestehung von 8,9 ct/kWh; der Herbstanteil liegt bei rund 2,6 ct/kWh. Bei aktuellen Gewerbestrompreisen von 22 ct/kWh netto resultiert bereits im siebten Betriebsjahr ein kumulierter positiver Cashflow. Der für Bayern typische Mix aus diffusen und direkten Strahlungsanteilen senkt die Volatilität, was die Bankfähigkeit der Erträge verbessert und Ratingaufschläge reduziert.

Dynamische Strompreisprofile und Direktverbrauch

Unternehmen mit Schichtbetrieb oder konstantem IT-Grundlastbedarf nutzen im Herbst bis zu 85 % des erzeugten Solarstroms unmittelbar. Dies vermindert die Netzentnahme in den teuren Abendstunden, in denen die Spotmärkte häufig Preisspitzen aufweisen. Durch automatisierte Lastverschiebung mittels Energiemanagementsystem lassen sich Lüftungsanlagen, Kältetechnik und Ladepunkte gezielt auf Zeiten hoher Photovoltaikproduktion synchronisieren. Die Folge ist ein stabilerer Eigenverbrauchsgrad, der den pv ertrag bayern exakter in die Bilanz einspielt.

Finanzierung und steuerliche Hebel

Neben dem KfW-Kredit 270 gewinnt die neue degressive AfA nach § 7c EStG an Bedeutung: Bis zu 20 % der Investitionskosten können im Erstjahr abgeschrieben werden, was die Liquiditätsbelastung deutlich senkt. Leasingmodelle mit Kaufoption bleiben interessant, wenn Bilanzneutralität gewünscht ist. Für Unternehmen im produzierenden Gewerbe bieten sich Contracting-Varianten an, bei denen ein Drittinvestor die Anlage errichtet und betreibt; die Stromabnahme erfolgt zu fixierten Konditionen unterhalb des Börsenniveaus. Eine Kombination aus zinsgünstigem Darlehen und steuerlichem Verlustvortrag beschleunigt die Eigenkapitalrendite auf häufig über 12 %.

Genehmigungspraxis und Netzanschluss

In Oberbayern verlangen Netzbetreiber für Anlagen über 135 kWp detaillierte Blindleistungs- und Schutzkonzepte. Das digitale Bayernwerk-Portal verkürzt zwar die Meldephase, dennoch sind frühzeitige Abstimmungen zum Verknüpfungspunkt ratsam, um Bauabläufe nicht zu verzögern. Für denkmalgeschützte Fassaden gelten erleichterte Genehmigungen, wenn rahmenlose Glas-Glas-Module zum Einsatz kommen. Bei Gewerbeobjekten in Gewerbegebieten reicht in der Regel eine Bauanzeige; Vollgenehmigungen sind meist erst ab 750 kWp erforderlich.

Einbindung von Batteriespeichern

Lithium-Eisenphosphat-Systeme zwischen 100 kWh und 1 MWh amortisieren sich in Verbindung mit Photovoltaik München laut Praxisstudien innerhalb von acht bis elf Jahren. Die Speicherkapazität sollte 0,8 h bis 1,2 h der PV-Nennleistung entsprechen, um sowohl Mittagsspitzen abzuflachen als auch die Eigenversorgung nach Sonnenuntergang zu verlängern. Der Betrieb im Herbst profitiert von niedrigeren Zelltemperaturen, die den Alterungsprozess bremsen und Zyklenwirkungsgrade von bis zu 94 % ermöglichen.

Monitoring, Data Analytics und Fernwartung

Moderne Anlagen liefern Messwerte im 15-Sekunden-Takt. KI-gestützte Algorithmen erkennen Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Ertrag bereits ab 3 % Differenz. Für Serviceverträge in Bayern etablieren sich Leistungskennwerte wie „Availability Class A“, die eine Verfügbarkeit von 99 % über das Kalenderjahr garantieren. Durch verschneite Module verursachte Ausfälle können automatisiert erfasst und Reinigungsinterventionen ausgelöst werden.

Qualitätssicherung im Bauablauf

Eine baubegleitende Prüfung nach DIN VDE 0126-23 und IEC 62446-1 reduziert spätere Stillstandszeiten deutlich. Thermografische Drohnenflüge decken Hotspots früh auf und ermöglichen punktuelle Nacharbeiten noch vor Übergabe. Für Flachdächer empfiehlt die Ingenieurkammer Bayern eine zusätzliche Messung der Dachdurchbiegung bei Schneelast, damit das Montagesystem auch unter winterlichen Extrembedingungen formstabil bleibt.

Synergien mit E-Mobilität und Wärmepumpen

Betreiber, die Ladeinfrastruktur und Heizungstechnik koppeln, nutzen im Herbst ein hohes gleichzeitiges Lastprofil. Während Fahrzeuge in der Regel tagsüber an den Stellplätzen stehen, laufen Wärmeerzeuger im Übergangsmodus – ein idealer Abnehmer für die PV-Spitzen am späten Vormittag. Der simultane Einsatz hebt den Gesamtnutzungsgrad der Investition und stärkt die ESG-Kennzahlen nach EU-Taxonomie.

Fazit
Der Herbst bietet in Bayern ein stabiles, kalkulierbares Strahlungsfenster, das durch kühlere Modultemperaturen und hohe Eigenverbrauchsquoten wirtschaftlich überzeugend ist. Sorgfältige Finanzierungsplanung, frühzeitige Netzabsprachen und integrierte Speicher- sowie Ladelösungen erhöhen Rendite und Versorgungssicherheit. Unternehmen, die jetzt planen, legen den Grundstein für sinkende Energiekosten im gesamten Folgejahr.

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