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Nachrüsten statt Neubau: So profitieren Bauunternehmen und Eigentümer in Bayern von effizienten Sanierungsprojekten

Nachrüsten statt Neubau: So profitieren Bauunternehmen und Eigentümer in Bayern von effizienten Sanierungsprojekten

Nachrüsten statt Neubau: Wann lohnt sich der Aufwand?

Viele Eigentümer erwägen bei steigenden Anforderungen die Option eines Neubaus als schnellste Lösung. Doch diese Vorgehensweise bringt oftmals hohe Kosten mit sich und birgt Risiken durch langwierige Genehmigungsverfahren. Zudem ist es im Münchner Raum aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Baugrundstücken sinnvoller, auf vorhandene Gebäude zurückzugreifen. Die Maßnahmen zum Nachrüsten durch Sanierung, Modernisierung und Erweiterung bieten eine nachhaltigere Alternative, bei der Kosten gesenkt und der CO₂-Ausstoß reduziert werden können. Dieser erste Teil des Beitrags beleuchtet die Situationen, in denen eine Sanierung wirtschaftlich vorteilhafter ist als ein Neubau, welche rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet werden müssen und wie Unternehmen die Umsetzung systematisch planen können.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

An den deutschen Gesamtenergieverbrauch haben Gebäude einen beachtlichen Anteil von rund 35 Prozent, und der Münchner Stadtrand bildet hier keine Ausnahme. Angesichts dessen verschärft der Gesetzgeber kontinuierlich die Anforderungen an die Energieeffizienz. Gleichzeitig erleben wir einen signifikanten Anstieg der Baukosten, der laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik im Jahr 2023 fast 40 Prozent über dem Niveau von 2018 lag. Unternehmen, die bestehende Flächen bewirtschaften, sind somit mit der Herausforderung konfrontiert, gleichzeitig gesetzliche Anforderungen einzuhalten und wirtschaftlich zu agieren.

Durch Neubauten werden zusätzlich Kapital und Zeit gebunden, insbesondere durch die notwendigen Schritte in Bezug auf Infrastruktur, Logistik und Genehmigungen. Im Gegensatz dazu kann die Anpassung und Modernisierung bestehender Gebäude laufen Einnahmen sichern, indem der Betrieb oft eingeschränkt weitergeht. Zudem wird die Verpflichtung zur ESG-Berichterstattung (Environmental, Social, and Corporate Governance) für größere Unternehmen strenger, was zusätzlichen Druck auf Unternehmen ausübt, ihre CO₂-Bilanz zu optimieren und sich besser im Markt zu positionieren.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Studien des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zeigen, dass etwa 75 Prozent der deutschen Nichtwohngebäude vor 1990 gebaut wurden, wobei lediglich ein Bruchteil davon aktuellen energetischen Standards entspricht. Neubauprojekte sind in München kostspielig, mit Baukosten um die 4.300 Euro pro Quadratmeter, wie die IVD-Daten 2023 zeigen. Im Vergleich dazu bewegen sich die Kosten für hochwertige Kernsanierungen meist zwischen 2.000 und 2.800 Euro pro Quadratmeter. Der „Sanierungsfahrplan Bayern“ sieht durch umfassende Modernisierungen Einsparungen bei Energiekosten von bis zu 60 Prozent binnen 20 Jahren.

Diese Zahlen unterstreichen, dass nicht nur Neubauten, sondern besonders die Aufwertung vorhandener Gebäude wirtschaftlich attraktiv sein können. Frühzeitige Handlungen von Investoren eröffnen Vorteile, da sie weniger Konkurrenz um Fachkräfte und Materialressourcen bedeuten.

Förderprogramme & Gesetze

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stellt Sanierern Zuschüsse von bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten bereit, sofern ambitionierte Effizienzstandards umgesetzt werden. Für Unternehmen sind insbesondere die Kreditangebote der KfW (Programme 263 und 264) mit Tilgungszuschüssen von Interesse. Darüber hinaus bietet das Programm „EnergieBonusBayern“ Fördermöglichkeiten durch die Bayerische Landesbank, etwa für Photovoltaik und Speichertechniken. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 setzt neue Maßstäbe bei Dämmung und Anlagentechnik, und ab 2025 sind ineffiziente Heizsysteme nur in Ausnahmefällen gestattet.

Kommunale Vorschriften, wie die Münchner Nachhaltigkeits- und Energiesatzung, verlangen bei größeren Umbauten den Nachweis zur Klimarelevanz. Eine frühzeitige Integration dieser Anforderungen in den Planungsprozess kann unnötige Mehrkosten vermeiden. Generalunternehmer mit Fachkenntnis können dabei helfen, die Anforderungen der Bauordnung, der Fördermöglichkeiten und der technischen Normen in Einklang zu bringen.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Eine fundierte Bestandsaufnahme ist der Ausgangspunkt jedes erfolgreichen Projekts. Moderne Technologien wie die 3D-Bestandserfassung mittels Laserscan ermöglichen präzise Datenerfassung, während Fachgutachter die Statik, Schadstoffbelastung und Gebäudeinstallation überprüfen. Auf Basis dieser Daten wird ein strategischer Sanierungsfahrplan entwickelt, der einzelne Module wie Fassade, Dach, Technik und Innenausbau priorisiert. Durch eine Abstimmung mit dem finanzierenden Kreditinstitut können Einsparpotenziale, Wertsteigerungen und die Restnutzungsdauer der Immobilie überzeugend präsentiert werden, um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen.

Die Anwendung der Life-Cycle-Cost-Analyse bei komplexen Immobilienportfolios stellt sicher, dass nicht nur Investitions- sondern auch Betriebs-, Instandhaltungs- und Rückbaukosten berücksichtigt werden. Oft zeigt sich, dass umfangreiche Nachrüstungen auf lange Sicht kostengünstiger sind als kurzfristige Minimallösungen. Verträge mit Guaranteed Maximum Price (GMP) helfen, Unsicherheiten bei den Kosten zu minimieren, indem Auftragnehmer und Auftraggeber durch gemeinsames Risikomanagement zu verlässlichen Preisfestlegungen gelangen.

Umsetzung & Bauleitung

Die Logistik einer Sanierung bei laufenden Betriebsabläufen ist eine komplexe Aufgabe. Ein gut durchdachter Phasenplan legt fest, wann welche Gebäudebereiche freigezogen werden müssen. Mobile Büromodule oder temporäre Verkaufsstätten sichern die Umsatzkontinuität. Elektronische Bauakten und stetige Updates sichern Transparenz gegenüber Facility-Managern und Investoren. Setzen Sie auf Lean-Construction-Ansätze mit kurzen Taktungen, klar definierten Materialflüssen und regelmäßigen Besprechungen vor Ort, um Verzögerungen zu vermeiden.

Für die fachgerechte Durchführung sind zertifizierte Fachbetriebe unerlässlich, insbesondere bei brandschutztechnischen Durchführungen und modernen Kommunikationstechnologien. Bei Denkmalobjekten ist es ratsam, sich frühzeitig mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen. Häufig lassen sich innovative Haustechnik-Installationen auch reversibel umsetzen, um die historische Substanz zu schützen. Eine vollumfängliche Bauleitung sollte sämtliche Gewerke koordinieren, die Qualität aller Gewerke dokumentieren und auch Nachträge systematisch prüfen. Ein gut strukturiertes Mängelmanagement minimiert spätere Gewährleistungsansprüche erheblich.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Der technische Stand der bestehenden Bausubstanz kann eine Herausforderung darstellen, wenn es um Nachrüstungen geht. Ältere Gebäude sind oft nicht für moderne Anforderungen ausgelegt und benötigen zusätzliche Maßnahmen bei Statik und Energieeffizienz. Eine fundierte technische Analyse ist daher unerlässlich. Unternehmen sollten bereits in der Planungsphase Experten einbeziehen, um wichtige Entscheidungen über notwendige technische Anpassungen zu treffen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Gebäudestruktur, Haustechnik und Isolierung gelegt werden, da diese Bereiche große Auswirkungen auf den Energieverbrauch und die Betriebskosten haben können.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

In der heutigen Zeit spielt die Nachhaltigkeit bei Bauprojekten eine entscheidende Rolle. Durch gezielte Maßnahmen, wie die Installation von modernen Wärmedämmungen, energieeffizienten Fenstern und fortschrittlichen Heizsystemen, können die Energiekosten signifikant reduziert werden. Photovoltaikanlagen und Geothermie sind oft eine lohnende Investition, um den Energieverbrauch noch weiter zu senken. Die Implementierung intelligenter Gebäudesysteme, die Energieflüsse optimieren und automatisch anpassen, kann die Energieeffizienz zusätzlich steigern und den ökologischen Fußabdruck der Immobilie verringern.

Fördermöglichkeiten

Unternehmen, die energieeffiziente Maßnahmen umsetzen, haben die Möglichkeit, von verschiedenen Förderprogrammen zu profitieren. In Deutschland gibt es auf Bundes- und Landesebene zahlreiche Zuschuss- und Kreditangebote, die Sanierungsprojekte unterstützen. Die rechtzeitige Antragstellung und gewissenhafte Berücksichtigung der Förderkriterien sind entscheidend, um diese Zusatzmittel erfolgreich zu sichern. Ein gut informierter Berater oder Fördermittelexperte kann hier maßgeblich dazu beitragen, den maximalen finanziellen Nutzen zu erzielen und eine schnelle Amortisation der Investitionskosten zu erreichen.

Projektrisiken und ihre Minimierung

Jede Bau- oder Sanierungsmaßnahme birgt potenzielle Risiken, die den Projektfortschritt behindern oder zu unerwarteten Mehrkosten führen können. Dazu zählen unter anderem Verzögerungen durch unvorhergesehene technische Probleme, Materialmangel oder unzureichende Koordination der Gewerke. Eine sorgfältige Risikoplanung und eine proaktive Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten sind essenziell, um Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen und zu entschärfen. Regelmäßige Projektmeetings und ein offenes, transparentes Berichtswesen helfen, den Fortschritt zu überwachen und schnell auf Abweichungen reagieren zu können.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Unternehmen stehen vor der Entscheidung, ob sie ihre Immobilien nachrüsten oder neu bauen sollen. Eine Schlüsselerkenntnis ist, dass das Nachrüsten – wenn technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll – eine ressourcenschonende und ökonomisch vorteilhafte Alternative zum Neubau darstellen kann. Besonders in Regionen wie München, wo Grundstücke rar sind, bietet es die Chance, bestehende Strukturen gewinnbringend zu nutzen und die energetische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern.

Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Unternehmen eine umfassende technische und wirtschaftliche Analyse ihrer Liegenschaften erwägen. Die Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten und die fachkundige Beratung durch Experten sind weitere wichtige Schritte. Dabei ist eine detailgetreue Planung und Durchführung maßgeblich, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, den Betrieb störungsfrei zu halten und langfristig wirtschaftliche Vorteile zu sichern.

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