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Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung: Zukunftssichere Lösungen für Münchener Bauprojekte in Zeiten strengerer Energieauflagen

Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung: Zukunftssichere Lösungen für Münchener Bauprojekte in Zeiten strengerer Energieauflagen

Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung für energieoptimierte Immobilien im Großraum München

Der Großraum München weist eine hohe Baudichte sowie ambitionierte Klimaschutzziele auf. Vor diesem Hintergrund rücken Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung in den Fokus, weil sie Raumluftqualität, Energieeffizienz und Substanzerhalt verbinden. Solche Systeme nutzen Enthalpie-Wärmetauscher, um neben Wärme auch einen Teil der in der Abluft enthaltenen Feuchte zurückzuführen. Damit entfällt in vielen Gebäuden die aufwendige Nachbefeuchtung, und das Risiko bauphysikalischer Feuchteschäden sinkt.

Wirtschaftliche und bauliche Relevanz

In Neubau- und Sanierungsprojekten im Ballungsraum München entstehen luftdichte Hüllen gemäß Gebäudeenergiegesetz. Ohne geregelte Lüftung steigt dadurch das Schimmelrisiko, während klassische Fensterlüftung wertvolle Heizenergie kostet. Systeme mit Feuchterückgewinnung halten die relative Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent und senken den Primärenergiebedarf um bis zu 20 Prozent. Diese Werte ergeben sich aus Messreihen des Fraunhofer IBP zu Nichtwohngebäuden und decken sich mit Praxisdaten aus Effizienzhaus-40-Projekten in Bayern.

Regulatorische und finanzielle Rahmenbedingungen

Gesetzliche Vorgaben

  • Gebäudeenergiegesetz (GEG): luftdichte Hülle, Mindestluftwechsel
  • EU-Vorgaben zu Nearly Zero-Energy Buildings: verschärfte Grenzwerte für Gesamtenergiebedarf
  • Kommunale Klimaschutzrichtlinien der Landeshauptstadt München: Nachweis nachhaltiger Gebäudekonzepte bei öffentlichen Aufträgen

Fördermechanismen

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ermöglicht für Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung Zuschüsse bis zu 15 Prozent, bei Seriensanierungen bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten. Auf Landesebene ergänzt das Programm „EnergieBonusBayern“ diese Mittel durch zinsgünstige Darlehen. Entscheidend ist die förderkonforme Planung durch einen TGA-Fachplaner, da nur dann Effizienzwerte und Luftmengen nach DIN 1946-6 beziehungsweise DIN 16798-3 plausibel belegt werden können.

Technische Planung und Ausführung

Bedarfsanalyse und Systemauswahl

  1. Ermittlung von Personenlasten, Prozessabwärme und Feuchtequellen
  2. Definition von Soll-Luftvolumenströmen nach Nutzungseinheit
  3. Vergleich zentraler und dezentraler Gerätestrukturen inklusive Schall- und Brandschutz

Modulare Enthalpie-Wärmetauscher eignen sich insbesondere für Bestandsgebäude mit begrenztem Technikflächenangebot. Durch Integration von Sensorik (CO₂, r. F., VOC) lassen sich Anlagen bedarfsgerecht regeln, was die Jahresarbeitszahl zusätzlich verbessert.

Bauleitung und Qualitätssicherung

Die Errichtung erfolgt idealerweise nach dem „clean-build“-Prinzip. Begleitende Blower-Door-Tests sichern die Luftdichtheit und stellen die Wirkungsgrade des Wärmetauschers sicher. Webbasierte Leitstände erfassen Energieverbräuche sowie Hygienedaten und erfüllen dadurch die Dokumentationspflichten nach VDI 6022. Ein Wartungsplan mit Filterwechselintervallen und periodischer Prüfung der Befeuchterfree-Zonen verhindert Leistungseinbußen.

Anwendungsprofile aus der Praxis

Büro- und Verwaltungsbauten

Offene Arbeitsplatzstrukturen erfordern konstante Luftqualität. Anlagen mit 75 Prozent Wärmerückgewinnung und rund 60 Prozent Feuchterückgewinnung reduzieren Heizlasten, steigern Produktivität und erlauben größere Glasfassadenanteile, ohne dass Kondensatprobleme entstehen.

Premiumwohnungsbau

In Luxuswohnungen im Süden Münchens schützen stabile 45 Prozent relative Luftfeuchte hochwertige Holzböden und Kunstobjekte. Gleichzeitig können Deckenkühlsysteme kleiner dimensioniert werden, da das Raumklima weniger schwankt.

Einzelhandel und Hochfrequenzflächen

Mode- und Lebensmittelmärkte verzeichnen stark wechselnde Feuchte- und CO₂-Lasten. Eine zonenweise geregelte Lüftungsanlage senkt die Gefahr beschlagener Schaufenster, verlängert die Lebensdauer von Klimageräten und reduziert den Reinigungsaufwand an Glasflächen.

Kontrollierte Lüftung mit Feuchterückgewinnung vereint bauphysikalischen Feuchteschutz und betriebswirtschaftliche Effizienz – ein zentraler Baustein moderner Gebäudekonzepte im Großraum München.

Betrieb und Monitoring im Lebenszyklus

Einmal in Betrieb genommen, hängt der reale Nutzen einer Lüftungsanlage mit Feuchterückgewinnung maßgeblich von der laufenden Überwachung ab. Über BACnet- oder Modbus-Schnittstellen lassen sich Volumenstrom, Temperatur und absolute Feuchte in Zu- und Abluft kontinuierlich erfassen. Ein Abgleich mit den Sollwerten ermöglicht es, Abweichungen durch verunreinigte Filter oder fehlerhafte Klappenmotoren frühzeitig zu erkennen. Betreiber im Großraum München setzen zunehmend auf Cloud-Dashboards, um Verbrauchsdaten mit Wetterdaten aus dem Alpenvorland zu korrelieren. Dadurch werden saisonale Optimierungspotenziale sichtbar, etwa die Absenkung der Drehzahl bei stabilen Außenbedingungen in Föhnlagen.

Integration in ganzheitliche Energiekonzepte

Feuchterückgewinnende Lüftungsgeräte arbeiten am effizientesten, wenn sie in das Gesamtsystem aus Wärmeerzeugung, Kühlung und Gebäudehülle eingebettet sind. In Kombination mit Luft-Wasser-Wärmepumpen genügt oft ein niedriger Vorlauftemperaturbereich, weil die übertragene latente Wärme den Heizbedarf mindert. Bei hybriden Konzepten mit Betonkernaktivierung kann die Anlage in den Sommermonaten einen Teil der Raumfeuchte abführen, sodass die Bauteilkühlung effektiver arbeitet. Für Münchner Quartiersprojekte werden diese Synergien inzwischen in Energiebedarfsrechnungen nach DIN V 18599 abgebildet und ermöglichen realistische Aussagen zum Primärenergiebedarf.

Schall- und Brandschutz im Verdichtungsraum München

Die dichte Bebauung stellt besondere Anforderungen an Schalldämmung und Brandschutz. Schalldruckpegel in Arbeitsräumen dürfen nach ASR A3.7 35 dB(A) nicht überschreiten. Schalldämpfer aus mikroperforiertem Stahl sowie flexible Verbinder reduzieren die Geräuschübertragung von Ventilatoren auf Lüftungsleitungen. Brandschutzklappen der Klasse EI 90 müssen in Brandabschnitten mit mehr als 400 m² Grundfläche vorgesehen werden. In Hochhäusern über 22 m oberem Aufenthaltsniveau fordert die Bayerische Bauordnung zusätzlich Rauchschutzdruckanlagen, die mit der Lüftung zentral verknüpft werden, um einen kontrollierten Überdruck in Fluchttreppenräumen zu gewährleisten.

Kosten-Nutzen-Abschätzung für Bauherren

Die spezifischen Investitionskosten liegen je nach Gebäudegröße zwischen 55 € und 85 € pro Quadratmeter Nettogrundfläche. Dem stehen Einsparungen bei Heizenergie von durchschnittlich 10 kWh/(m² a) sowie ein reduzierter Wartungsaufwand für separate Befeuchter gegenüber. Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nach VDI 2067 zeigt Amortisationszeiten von sechs bis neun Jahren bei typischer Münchner Heizgradtagzahl. Hinzu kommt die Verlängerung der Lebensdauer von Fußböden, Möbeln und IT-Equipment, da Schwankungen der relativen Feuchte minimiert werden.

Praktische Empfehlungen für Ausschreibung und Vergabe

Bereits in der Leistungsphase 3 sollten Planer die Parameter Feuchtewirksamkeit, spezifische Ventilatorleistung (SFP) und Filterklasse definieren. Eine eindeutige Schnittstellenbeschreibung verhindert Reibungsverluste zwischen TGA-Gewerken und Trockenbau. In Vergabeunterlagen haben sich Mischkalkulationsverbote bewährt, um die Aufpreisspirale bei Schalldämm- oder Brandschutzmaßnahmen zu vermeiden. Leistungsabhängige Bonus-/Malus-Klauseln sorgen dafür, dass die zugesagten Rückwärmzahlen auch nach Inbetriebnahme eingehalten werden.

Fazit
Lüftungsanlagen mit Feuchterückgewinnung erhöhen die Energieeffizienz, schützen die Bausubstanz und unterstützen komfortables Raumklima – entscheidende Faktoren für Immobilien im wettbewerbsintensiven Münchner Markt. Für Bauherren und Betreiber zahlt sich eine sorgfältige Planung inklusive Monitoring, Schall- und Brandschutz sowie klarer Vergabestrukturen wirtschaftlich aus.

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