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LED-Umrüstung in Bayern: So senken Bauunternehmen ihre Energiekosten und erfüllen ESG-Vorgaben effektiv

LED-Umrüstung in Bayern: So senken Bauunternehmen ihre Energiekosten und erfüllen ESG-Vorgaben effektiv

LED-Umrüstung in München: Energieeffiziente Beleuchtung für Wohn- und Gewerbeflächen

Markumfeld und Handlungsdruck

Steigende Strompreise, verschärfte ESG-Anforderungen und ein enger Wettbewerb um hochwertige Immobilienobjekte erhöhen den Druck auf Eigentümer, Bauherren und Betreiber, die Beleuchtungssysteme zu modernisieren. In Nichtwohngebäuden liegt der Anteil der Beleuchtung am Gesamtstromverbrauch bei bis zu 40 %. Parallel erreicht das EU-Auslaufdatum für Halogen- und Leuchtstofftechnik die Praxis: Ersatzlampen der Typen T8 und T5 dürfen seit 2023 nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Für den Großraum München, einen Standort mit langen Betriebszeiten in Büro- und Retailflächen, multipliziert sich dieser Handlungsbedarf. Eine frühzeitige LED-Umrüstung senkt Betriebskosten, verbessert ESG-Kennzahlen und unterstützt den Werterhalt der Immobilie.

Technische und regulatorische Rahmenbedingungen

Marktdaten zur LED-Technologie

Der Bundesverband Licht meldet für 2023 einen LED-Marktanteil von 89 % bei Neuinstallationen, während in deutschen Nichtwohngebäuden weiterhin rund 200 Millionen Leuchtstoffröhren in Betrieb sind. Untersuchungen der EU-Kommission beziffern das Einsparpotenzial beim Wechsel auf LED auf 50 – 70 % des bisherigen Strombedarfs. Ein Bürogebäude mit 10 000 m² Nutzfläche im Münchner Stadtgebiet reduziert bei einem Umstieg seinen Jahresverbrauch um bis zu 120 MWh; bei 25 ct/kWh entstehen dadurch rund 30 000 Euro geringere Energiekosten.

Förderprogramme und Rechtslage

  • EU-RoHS: Vertriebsverbot der meisten T8- und T5-Leuchtstofflampen seit August 2023.
  • BAFA-Förderung: Zuschüsse bis 20 % der Investitionskosten bei nachgewiesener Stromreduktion von mindestens 50 %.
  • KfW-Programme: Zinsvergünstigte Kredite für energieeffiziente Beleuchtungslösungen.
  • Städtische Förderung München „Solar plus“: Kopplung der Photovoltaik-Bezuschussung an Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion, wozu die LED-Umrüstung zählt.
  • Gebäudeenergiegesetz (GEG): Ab 2026 geplanter Primärenergiefaktor von 0,6 für Neubauten; Sanierungsfahrpläne fordern Effizienzsteigerungen auch im Bestand.

Projektvorbereitung und Wirtschaftlichkeitsanalyse

Lichtaudit und Datenerfassung

Eine belastbare Entscheidungsgrundlage entsteht durch ein strukturiertes Lichtaudit. Erfasst werden Leuchtmittel, Leuchten, Steuerungstechnik, Nutzungszeiten und Wartungskosten. Die Ergebnisse fließen in ein Lebenszyklusmodell, das Capex und Opex sichtbar macht. In Münchner Gewerbeprojekten amortisiert sich die LED-Umrüstung erfahrungsgemäß nach zwei bis fünf Jahren.

Finanzierungsoptionen

Für gemischt genutzte Portfolios bewährt sich ein stufenweises Vorgehen. Zuerst werden hochfrequent genutzte Bereiche wie Tiefgaragen oder Verkaufsflächen umgerüstet, um schnelle Einspareffekte zu erzielen. Investitionskosten lassen sich über Contracting, Leasing oder klassische Kaufmodelle abbilden. Abschreibungen nach § 7 EStG sowie Sonderabschreibungen für Energieeffizienzmaßnahmen reduzieren zusätzlich die Steuerlast.

Realisierung im Bestand

Bauablauf und Qualitätskriterien

Die Umrüstung sollte den laufenden Betrieb nicht beeinträchtigen. Eine segmentierte Streckenplanung vermeidet Dunkelzeiten und ermöglicht die Abnahme nach jedem Bauabschnitt. Bei der Produktauswahl sind Langlebigkeit (B10/L80 ≥ 50 000 h) und Wartungsfreundlichkeit maßgeblich. Ein integrierter Prüfplan stellt sicher, dass alle Leuchten die geforderten Lichtstärken und Farbwiedergaben erreichen.

Intelligente Steuerungssysteme

Präsenzsensoren, DALI-Bus-Technik und KNX-Gateways erhöhen die Energieeffizienz zusätzlich. In Büroanlagen passt die Regelung die Lichtstärke an Tageslicht und Belegungsdichte an, während Human-Centric-Lighting-Konzepte in hochwertigen Wohnbereichen den circadianen Rhythmus unterstützen. Realtime-Dashboards liefern Daten für ESG-Reporting und Zertifizierungen nach LEED, DGNB oder BREEAM.

Anwendungsfelder und Praxiswerte

Büro- und Verwaltungsbauten

Ein Technologieunternehmen mit 8 000 m² Open-Space-Büro in München senkte durch LED-Umrüstung und präsenzabhängige Steuerung den Stromverbrauch um 65 %. Der Farbwiedergabeindex Ra > 90 reduzierte Ermüdungserscheinungen und unterstützte das interne Health-Management.

Hochwertiger Wohnbau

Bei der Sanierung eines Münchner Penthouse-Komplexes ermöglichten maßgefertigte LED-Profile homogene Lichtlinien bei minimaler Aufbauhöhe. Das Projekt verzeichnete eine Verbrauchsreduktion von 55 % und verbesserte zugleich den ästhetischen Gesamteindruck der Räume.

Retail- und Hospitality-Flächen

Eine 600 m² große Boutique am Maximilianplatz stellte die Beleuchtung auf LED-Spots mit variabler Lichtfarbe um. Neben einer Stromersparnis von 50 % stieg die Verweildauer der Kundschaft um 12 %. Die Leuchten lassen sich saisonal anpassen, wodurch Umbauzeiten verkürzt werden.

Die Kombination aus LED-Technologie, intelligenter Steuerung und förderfähigen Maßnahmen bildet einen wesentlichen Hebel zur Senkung der Energiekosten und zur Steigerung der Gebäudeperformance in München und ganz Bayern.

Normative Anforderungen und Lichtqualität

DIN EN 12464-1 sowie die ASR A3.4 legen Mindest­beleuchtungs­stärken, Blendungs­grenzen und Farbwiedergabe für Arbeits­plätze fest. In Bayern prüft die Gewerbeaufsicht verstärkt, ob nach Umbauten die UGR-Werte unter 19 bleiben und mindestens Ra 80 erreicht wird. Für Labor- und Grafikbereiche gelten Ra > 90 und eng abgestufte Farbtoleranzen nach SDCM ≤ 3. Bereits bei der Auswahl der LED-Module sollte eine Photobiologische Sicherheit nach IEC 62471 dokumentiert sein, um Retrofitleuchten im Bestand ohne zusätzliche Abschirmungen einsetzen zu können.

Ausschreibung und Vergabe

Eine sauber strukturierte Leistungsbeschreibung unterscheidet in Elektro-, System- und Steuerungs­lose. Besonders effektiv ist ein funktionales Leistungsverzeichnis, das Zielgrößen wie Energiebedarf in kWh/m²a, Wartungsfaktoren und Lebensdauer definiert. Vergaben nach VOB/A berücksichtigen Eignungs­kriterien (ISO 9001, Elektrofachkraft-Nachweis) und Zuschlags­kriterien mit 30–40 % Gewichtung auf Wirtschaftlich­keit über 10 Jahre. Für Projekte >1 Mio. € empfiehlt sich ein EU-Vergabeverfahren, um internationale Hersteller einzubinden und Preisspreizung zu minimieren.

Inbetriebnahme und Abnahmemessungen

Vor der Abnahme werden Beleuchtungs­stärken rasterförmig gemessen und mit dem Lichtplan verglichen. Akzeptanzkorridore von ±10 % gelten als praxisgerecht. DALI-Adressierung und KNX-Gruppen werden dokumentiert und als ETS-Projektdatei übergeben. Ein 72-Stunden-Probebetrieb prüft thermische Stabilität, Netzrückwirkungen (THD < 10 %) und Kompatibilität mit Notlicht­anlagen nach DIN EN 50172. Alle Prüfprotokolle fließen in die Revisionsunterlagen, die im Bauakten­archiv der Landeshauptstadt München hinterlegt werden können.

Betrieb, Wartung und Monitoring

Mit IoT-fähigen Treibern lässt sich jede Leuchte als Datenpunkt in das CAFM-System integrieren. Laufzeit- und Temperatur­daten ermöglichen Predictive Maintenance: Erreicht ein Modul 80 % seiner erwarteten Lebensdauer, erzeugt das System automatisch eine Wartungs­meldung. Ersatzteile werden zentral beschafft; Rahmenverträge senken in Münchner Portfolios die Wartungs­kosten um bis zu 25 %. Für Betreiber mit 24/7-Nutzung amortisiert sich ein cloudbasiertes Monitoring häufig schon nach 18 Monaten.

Mess- und Verifizierungsverfahren

Zur Absicherung von Förderprogrammen ist ein M&V-Konzept nach IPMVP Option B üblich. Hierbei werden geeichte Unterzähler auf der Beleuchtungsebene installiert; eine Nutzungsdauererhebung mittels Präsenzsensor-Daten erhöht die Genauigkeit. Die Baseline umfasst mindestens 12 Monate Vordaten. Einsparungen von 50–70 % lassen sich so belastbar nachweisen und als Grundlage für Contracting-Vergütungen oder ESG-Berichte verwenden.

Integration in Smart-Building-Infrastrukturen

LED-Beleuchtung kann als Träger für weitere Services dienen. PoE-Systeme versorgen Leuchten und Sensorik gleichzeitig und reduzieren den Bedarf an Starkstromkreisen. Via BACnet/IP werden Daten an das Gebäudeleitsystem übergeben; MQTT-Gateways ermöglichen eine Kopplung mit IoT-Plattformen zur Raumbuchung oder Indoor-Navigation. Bei Neubauten empfiehlt sich die Hinterlegung aller Leuchten als BIM-Objekte, um Wartungszyklen und Energieberichte direkt aus dem digitalen Zwilling zu generieren.

Resilienz und Zukunftssicherheit

Bei der Produktwahl spielt Modularität eine zentrale Rolle. Austauschbare LED-Engines mit Zhaga-Schnittstelle sichern die Ersatzteilverfügbarkeit bis 2035. Infrastrukturen werden „Grid-Ready“ dimensioniert: Leuchten und Sensoren unterstützen Lastmanagement nach DIN EN 50600, um Spitzenlasten netzdienlich zu kappen. Cyber-Security gewinnt an Gewicht; IEC 62443-konforme Steuerungsknoten schützen vor Manipulationen, die in vernetzten Gewerbeobjekten zu Produktions­ausfällen führen könnten.

Typische Fehlerquellen und Best-Practice-Lösungen

Häufige Stolpersteine sind EMV-Probleme durch minderwertige Treiber, unzureichend berücksichtigte Blendgrenzen bei Bildschirmarbeits­plätzen oder Farbtemperaturen, die nicht zum Corporate Design passen. Erfolgreiche Projekte setzen daher auf Mock-up-Flächen: Ein 100 m²-Testbereich erlaubt die Überprüfung von Lichtverteilung, Farbtemperatur und Steuerungslogik unter realen Bedingungen. Erkenntnisse fließen in die Serien­umsetzung ein und reduzieren Nachträge um durchschnittlich 8 %.

CO₂-Bilanzierung und ESG-Reporting

Die Umrüstung senkt Scope-2-Emissionen direkt proportional zum Stromverbrauch. Für eine 1 kWh-Einsparung wird im bayerischen Netzmix (2023: 346 g CO₂e/kWh) eine Emissionsreduktion von 0,346 kg ausgewiesen. Bei 120 MWh Einsparung reduziert ein Objekt seine Bilanz somit um rund 41,5 t CO₂e jährlich. Diese Kennzahl fließt in Nachhaltigkeits­berichte nach CSRD oder in die Kennziffern von Green-Bond-Prospekten ein und steigert die Attraktivität für institutionelle Investoren.

Weiterbildungs- und Change-Management

Technische Anlagen funktionieren nur, wenn Nutzer und Facility-Teams geschult sind. Ein mehrstufiges Training umfasst Erstunterweisung, digitale Quick-Guides und jährliche Auffrischungen. In Münchner Bürogebäuden steigert dieser Ansatz die tatsächliche Energieersparnis im Schnitt um zehn Prozent, da Fehlbedienungen wie Dauerlicht vermieden werden. Change-Management-Workshops binden Betriebsrat und Mieterschaft ein und erhöhen die Akzeptanz der neuen Technologie.

Wirtschaftliche Langzeitperspektive

Mit steigenden CO₂-Preisen wächst der Kostenvorteil. Bei einem erwarteten Anstieg des Zertifikatspreises auf 100 €/t CO₂ in 2030 resultiert aus den genannten 41,5 t eine zusätzliche monetäre Entlastung von 4 150 € p. a. Kombiniert mit Wartungs- und Energiekostenvorteilen erreicht die interne Verzinsung moderner LED-Projekte häufig zweistellige Werte. Investoren honorieren diese Performance in der Discounted-Cashflow-Bewertung, was sich unmittelbar in höheren Immobilienwerten niederschlägt.

Ausblick auf regulatorische Entwicklungen

Die EU-Ökodesign-Verordnung plant ab 2027 strengere Effizienz­grenzwerte von mindestens 120 lm/W für Netto-Systemlicht­strom. Projekte, die heute schon auf 130–150 lm/W setzen, umgehen Folgekosten und vermeiden vorzeitige Ersatz­investitionen. Parallel wird die DIN VDE 0100-718 die Sicherheits­beleuchtung stärker regeln; netzbasierte Selbsttestgeräte vereinfachen hier den Nachweis und senken Prüfaufwand.

Schlüsselrollen im Projektteam

Eine interdisziplinäre Aufstellung aus Lichtplanern, Energieberatern, Elektrofachplanern und Facility-Management sichert den Projekterfolg. Die Bauherrenvertretung behält Budget und Termin im Blick, während ein externer Photometrie-Sachverständiger die Qualitätskontrolle übernimmt. Erfahrungen zeigen, dass ein „Single Point of Contact“ auf Auftragnehmerseite die Kommunikation beschleunigt und bis zu 15 % Planungszeit einspart.

Beitrag zur Standortattraktivität München

Hochmoderne Beleuchtung unterstützt Smart-City-Ziele der Landeshauptstadt und verbessert das urbane Mikroklima durch geringere Abwärme. In gemischt genutzten Quartieren wie Werksviertel oder Arnulfpark fungieren LED-Installationen als Testfelder für adaptive Lichtfarbe zur Reduktion von Lichtsmog – ein Aspekt, der bei Bebauungsplänen zunehmend Beachtung findet.

Fazit: Eine vorausschauende LED-Umrüstung verbindet Energieeffizienz, Nutzerkomfort und regulatorische Zukunftssicherheit. Wer Normen einhält, Fördermittel kombiniert und digitale Steuerungen integriert, erzielt nachweisbare Kostenvorteile und stärkt die ESG-Performance seines Objekts. Frühzeitige Planung, hochwertige Komponenten und konsequentes Monitoring sichern dabei langfristig den wirtschaftlichen Erfolg.

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