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Kondenswasser und Schimmel im Winter verhindern: So sichern Bauunternehmen in Bayern ihre Immobilienwerte mit professionellem Lüften


Kondenswasser und Schimmel im Winter kontrollieren: Professionelles Lüften im bayerischen Gebäudebestand

Relevanz für hochgedämmte Gebäudehüllen

Mit jeder Verschärfung des Gebäudeenergiegesetzes steigt die Luftdichtheit moderner Bauwerke. In Kombination mit den deutlichen Temperatur- und Feuchtesprüngen des Münchner Winters entsteht eine Situation, in der sich Wasserdampf rasch an kalten Oberflächen niederschlagen kann. Kondenswasser in Fassaden, Fensterlaibungen oder Installationsschächten bietet Mikroorganismen optimale Wachstumsbedingungen. Für Gewerbeflächen, Luxusapartments oder denkmalgeschützte Ensembles bedeutet dies ein erhöhtes Risiko für Bauschäden, Nutzungsunterbrechungen und Wertminderung.

Ökonomische Tragweite in gewerblichen Portfolios

Schon punktueller Schimmelbefall kann zu sechsstelligen Sanierungskosten führen, wenn hochwertige Innenausbauten zurückgebaut und feuchteempfindliche Materialien ersetzt werden müssen. Zusätzlich drohen Mietminderungen, Imageverlust und Haftungsfragen. Betreiberinnen und Betreiber im Großraum München kalkulieren daher zunehmend mit vorbeugenden Investitionen in ein systematisches Feuchtemanagement: Geringere Betriebskosten, stabile Mieterträge und die Erfüllung von ESG-Kriterien zahlen direkt auf die Rendite ein.

Physikalische Grundlagen von Feuchte und Temperatur

Transportmechanismen der Feuchte

Wasserdampf gelangt auf drei Wegen in Bauteile:

  • Diffusion: Molekularer Dampfdurchgang durch poröse Baustoffe.
  • Konvektion: Luftströmung durch Fugen, Anschlüsse oder Durchdringungen.
  • Wärmebrücken: Lokale Temperaturabfälle unter den Taupunkt, etwa an Stahlbetonstützen.

Ohne abgestimmte Lüftungs- und Dämmstrategien kumulieren diese Effekte, bis relative Luftfeuchten von über 60 % auftreten und Kondensat entsteht.

Normative Rahmenbedingungen

Die DIN 1946-6 verpflichtet bei wesentlichen Änderungen der Gebäudehülle zur Erstellung eines Lüftungskonzepts. Für Büronutzungen gilt ergänzend die ASR A3.6 mit einem Komfortband von 40 – 60 % relativer Feuchte bei 20 °C. Werden diese Vorgaben unterschritten oder überschritten, können Mietparteien Mängel reklamieren. Eine belastbare Messinfrastruktur ist daher Bestandteil der Betreiberverantwortung.

Planerische und betriebliche Stellschrauben

Digitale Feuchtesimulation und Sensorik

Bei Neubauprojekten und Sanierungen bieten hygrothermische 3D-Berechnungen eine verlässliche Entscheidungsgrundlage. Kritische Bauteilschichten, raumseitige Oberflächentemperaturen und potenzielle Tauwasserzonen werden früh identifiziert. Im Betrieb übernehmen vernetzte CO₂- und Feuchtesensoren die permanente Überwachung. Intelligente Regelalgorithmen öffnen motorische Außenluftklappen oder passen das Volumenstromniveau von RLT-Anlagen bedarfsgerecht an, um Zugluft und Energieverluste zu minimieren.

Gerätetechnik und Nachrüstlösungen

Für denkmalgeschützte oder hochwertig ausgebaute Bestandsobjekte empfehlen sich dezentrale Lüftungseinheiten mit Wärmerückgewinnung. Sie integrieren sich in vorhandene Außenwände, benötigen keine ausgedehnten Kanalnetze und erreichen Rückwärmezahlen von bis zu 90 %. So lassen sich Heizkosten senken, ohne historische Substanz oder Innenarchitektur zu beeinträchtigen.

Betriebsführung und Wartung

Die Performance einer Lüftungsanlage hängt maßgeblich von regelmäßigen Filterwechseln, Funktionskontrollen der Wärmetauscher und sauber justierten Regelparametern ab. Ein CAFM-System dokumentiert Wartungsintervalle digital und stellt die Rückverfolgbarkeit sicher. Zusätzlich kann zeitlich begrenztes Stoßlüften in weniger frequentierten Zonen Spitzenfeuchte abführen, während Dauerkipplüftung vermieden wird, um Aus­kühl­ungen der Bauteile zu verhindern.

Branchenbezogene Praxisbeispiele

Büro- und Verwaltungsbauten

Objekte mit variabler Belegungsdichte profitieren von CO₂-geführten Volumenstromreglern. Untersuchungen an Münchner Multitenant-Standorten zeigen Einsparungen der Heizlast um bis zu 15 % bei gleichzeitig stabiler Raumluftqualität.

Premium-Wohnungen

In High-End-Residences sichern feuchterückgewinnende Lüftungsgeräte konstante 45 – 55 % relative Luftfeuchte. So bleiben Parkett, Naturstein und Stuckelemente dauerhaft geschützt.

Einzelhandel und Hospitality

Im Retail-Segment werden hybride Konzepte aus zentraler RLT-Anlage und dezentralen Umluftkassetten eingesetzt. KI-gestützte Prognosen steuern die Luftmengen abhängig von Kundenfrequenz, Innenraumlasten und Wetterdaten. Dadurch bleibt Kondensat an Schaufenstern aus und die Energiebilanz stabil.

Wirtschaftlichkeitsrechnung und Lebenszykluskosten

Berechnungen bayerischer Planungsbüros zeigen, dass der Einbau energieeffizienter Lüftungstechnik die Gesamtkosten über 20 Jahre um bis zu 30 % reduzieren kann. Berücksichtigt werden dabei Investitionsaufwand, Energiekosten, Instandhaltung und potenzielle Schadenskosten durch Kondenswasser oder Schimmel. Ein dezentrales System mit Wärmerückgewinnung amortisiert sich bei Münchner Energietarifen häufig nach fünf bis sieben Heizperioden. Hinzu kommt ein messbarer Werterhalt von Ausbau und Gebäudestruktur, der sich in stabilen Mieterträgen widerspiegelt.

Rechtliche Haftung und Betreiberpflichten

Gemäß Bayerischer Bauordnung trägt die Betreiberin bzw. der Betreiber Verantwortung für eine schadensfreie Nutzung. Unzureichendes Lüften wird von Gerichten regelmäßig als Organisationsverschulden gewertet, wenn Messwerte oder Wartungsprotokolle fehlen. Die Dokumentation nach DIN 17025 kalibrierter Sensoren, ein revisionssicheres CAFM-System und jährliche Prüfberichte nach VDI 6022 reduzieren das Risiko persönlicher Haftung von Geschäftsführenden und Verwaltungsräten.

Winterlicher Betrieb von RLT-Anlagen

Im Bayerischen Alpenvorland können Außentemperaturen von –15 °C mit Luftfeuchten unter 30 % zusammentreffen. Eine rein zeitgesteuerte Lüftung führt dann zu unnötigem Wärmeverlust. Moderne RLT-Anlagen nutzen Feuchte- und Enthalpieregler, um die Außenluft nur so weit anzuheben, dass der Innenraum bei 45 % relativer Feuchte bleibt. Vereisungsschutzprogramme fahren die Wärmerückgewinnung bedarfsgerecht hoch und verhindern, dass Kondenswasser in den Kondensatwannen gefriert. Zusätzlich empfehlen sich verlängerte Nachlaufzeiten der Ventilatoren, um Restfeuchte nach dem Feierabend abzutransportieren.

Messkonzepte für Bestand und Neubau

Ein strukturiertes Messkonzept beginnt mit einer Grundlagenermittlung: Baujahr, Nutzerprofil, vorhandene Lüftungstechnik und bekannte Problemzonen. Darauf folgt die Platzierung von Sensorclustern in Raumluft, Bauteiloberfläche und Hohlräumen. Funkvernetzte Geräte verringern Eingriffe in historische Substanz. Die Auswertung erfolgt in einer Cloudplattform, die Sollwerte hinterlegt und Grenzwertverletzungen in Echtzeit meldet. Für gewerbliche Mietflächen bietet ein Dashboard standortübergreifende Vergleiche und erleichtert Priorisierungen im Facility Management.

Förderkulissen in Bayern

Der Freistaat unterstützt Vorhaben zur energetischen Sanierung über die Programme „EnergieBonusBayern“ und „BayGa“. Beide decken Lüftungstechnik mit bis zu 30 % Zuschuss ab, sofern eine Effizienzklasse A und eine Wärmerückgewinnungsrate von mindestens 80 % erreicht werden. In Kombination mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) lassen sich Gesamtförderquoten von über 45 % realisieren. Voraussetzung ist ein technischer Nachweis durch ein bayerisches Energieeffizienz-Expertennetzwerk.

Umsetzungsschritte für Entscheider

1. Bestandsaufnahme und Risikoanalyse durch ein qualifiziertes Fachbüro.
2. Hygrothermische Simulation zur Auswahl geeigneter Lüftungs- und Dämmstrategien.
3. Investitions- und Betriebskostenvergleich verschiedener Gerätekonzepte.
4. Beantragung von Landes- und Bundesmitteln vor Auftragsvergabe.
5. Fachgerechte Montage, Inbetriebnahme und Abnahme mit Messprotokollen.
6. Integration in das CAFM-System samt Wartungskalender und Schulung des Betriebspersonals.

Dieser Ablauf sichert eine regelkonforme, wirtschaftliche und langfristig robuste Lösung gegen Kondenswasser- und Schimmelschäden im bayerischen Winterbetrieb.

Fazit
Ein ganzheitliches Feuchtemanagement kombiniert Simulation, intelligente Lüftungstechnik und klare Betreiberprozesse. Wer in Bayern schon bei der Planung auf Wärmerückgewinnung, Sensorik und lückenlose Dokumentation setzt, minimiert Schimmelschäden, senkt Energiekosten und stärkt die Gebäuderendite. Entscheider sollten deshalb frühzeitig eine fundierte Risikoanalyse durchführen, passende Fördermittel sichern und die Umsetzung konsequent digital begleiten.

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