Zurück zum Blog
Blog/

Kombination von Wärmedämmung und Schallschutz: Wie bayerische Gewerbeimmobilien durch intelligente Sanierung Energiekosten senken und Immobilienwerte steigern können

Kombination von Wärmedämmung und Schallschutz: Wie bayerische Gewerbeimmobilien durch intelligente Sanierung Energiekosten senken und Immobilienwerte steigern können

Kombination von Wärmedämmung und Schallschutz für hochwertige Gewerbeimmobilien

Energetische und akustische Ausgangslage im Großraum München

Im Ballungsraum München verschärfen sich zwei Entwicklungen parallel: Zum einen steigen die Energiepreise im Vergleich zu 2020 um mehr als ein Drittel, zum anderen erhöht die Nachverdichtung den Umgebungslärm. Gewerbeimmobilien müssen folglich sowohl thermische als auch akustische Anforderungen erfüllen, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Eine abgestimmte Gebäudehülle, die Wärmedämmung und Schallschutz gleichzeitig berücksichtigt, wirkt diesen Einflüssen entgegen und stellt eine wesentliche Grundlage für stabile Betriebskosten sowie zufriedene Nutzer dar.

Wirtschaftliche Relevanz kombinierter Maßnahmen

Primärenergiebedarf und Kosteneffekte

Analysen der Technischen Universität München weisen nach, dass bis zu 45 % des Primärenergiebedarfs moderner Bürogebäude auf Raumwärme entfällt. Durch eine integrale Planung, bei der Dämm- und Schallschutzschichten funktional verschmelzen, lassen sich laut Studie durchschnittlich 60 kWh pro Quadratmeter und Jahr einsparen. Neben den direkten Kosteneffekten reduziert sich der CO2-Ausstoß, was gegenwärtig in Grundstücks- und Mietbewertungen zunehmend berücksichtigt wird.

Kapitalwertsteigerung und Mietbindungsdauer

Das Fraunhofer-Institut beziffert den Wertzuwachs einer energetisch sanierten Gewerbeimmobilie auf bis zu 15 %. Wird der bauakustische Standard gleichzeitig angehoben, verlängert sich die durchschnittliche Mietbindungsdauer nach Angaben derselben Untersuchung um rund acht Jahre. Dieser Effekt resultiert aus geringerem Wechselaufwand und einem verbesserten Arbeitsumfeld für die Nutzenden.

Regulatorischer Rahmen und Förderkulisse

Gebäudeenergiegesetz und DIN 4109

Das seit 2023 novellierte Gebäudeenergiegesetz legt strengere U-Werte fest und fordert detaillierte Nachweise zur Luftdichtheit. Parallel verlangt die DIN 4109 Mindestanforderungen an den Schallschutz gegen Außenlärm sowie zwischen Nutzungseinheiten. Für Objekte im Stadtgebiet München greifen darüber hinaus verschärfte Grenzwerte der kommunalen Lärmrichtlinie, die bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen sind.

Finanzielle Anreize

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Tilgungszuschüsse bis 45 % für ganzheitliche Sanierungen mit nachgewiesenem Energie- und Schallschutzkonzept.
  • Bayerische Sonderprogramme: Zinsverbilligte Darlehen bei kombinierter Umsetzung von Wärmedämmung und Schalldämmung im Rahmen einer doppelt isolierten Fassade.
  • Regionale Kreditinstitute: Ergänzende Förderkorridore, sofern Monitoring-Systeme für den Gebäudebetrieb integriert werden.

Integrale Planung der Gebäudehülle

Vorplanung und Simulation

Eine fachübergreifende Konzeptphase verbindet Bauphysik, Haustechnik und Fassadenplanung. Softwaregestützte Energieströme und akustische Simulationen ermöglichen es, Bauteilschichten so zu konfigurieren, dass geringe U-Werte und hohe bewertete Schalldämm-Maße (Rw) gleichzeitig erzielt werden. Darüber hinaus bildet die Vorplanung die Grundlage für Förderanträge und Kostenkennziffern.

Materialwahl und Systemaufbauten

Hochverdichtete Mineralwolle, Vakuumdämm­paneele oder Hybridlösungen aus PU-Hartschaum und Akustikvlies bieten exzellente Wärmedurchgangskoeffizienten bei moderater Bauteildicke. Im Rahmen einer vorgesetzten, doppelt isolierten Fassade lassen sich Wärmebrücken weitgehend eliminieren. Innenliegende Vorsatzschalen oder akustisch wirksame Platten ergänzen den Außenaufbau und optimieren Nachhallzeiten in Besprechungs- und Kreativräumen.

Qualitätssicherung während der Ausführung

  1. Stichprobenprüfungen der Dämmstoffe auf Hohlräume und Anbindung an Fensteranschlüsse.
  2. Luftdichtheitsmessung mittels Blower-Door-Verfahren vor dem Schließen der Fassadenschicht.
  3. Schalldämmprüfungen nach Fertigstellung durch zertifizierte Sachverständige, inklusive Vergleich mit den Planwerten.

Abweichungen lassen sich so frühzeitig erkennen und korrigieren, wodurch Nachträge und spätere Nutzungseinschränkungen vermieden werden.

Praxisbeispiele unterschiedlicher Nutzungsprofile

Büro- und Verwaltungsbauten

Auf einem Technologiecampus im Münchner Westen führte die Kombination aus mineralischer Wärmedämmung, schallentkoppelten Fensteranschlüssen und Photovoltaik in der Fassade zu einer Reduktion des Heizenergiebedarfs um 42 %. Gleichzeitig sank der Innenlärmpegel gemessen nach ISO 16283-1 um 8 dB.

Premiumwohnimmobilien

Bei einer Seeliegenschaft im Fünfseenland wurde eine Dreifachverglasung mit integrierter Schallschutzfolie eingesetzt. In Verbindung mit einer hochgedämmten Gebäudehülle bleibt die Raumtemperatur selbst bei großformatigen Glasflächen stabil, während Verkehrsgeräusche unter die Wahrnehmungsschwelle fallen.

Handels- und Logistikflächen

Ein Retail-Center in Freiham nutzt hinterlüftete Klinkerfassaden mit eingelegter Mineralwollschicht. Diese doppelt isolierte Fassade reduziert sommerliche Überhitzung und verbessert die Schalldämmung gegenüber Lieferverkehr. Modular montierte Akustiksegel im Innenraum ermöglichen zudem flexible Grundrissanpassungen ohne Eingriff in die Primärkonstruktion.

Thermische Effizienz und akustische Behaglichkeit stellen keinen Zielkonflikt dar, sofern beide Disziplinen von Beginn an zusammengeführt werden.

Nachhaltige Umsetzung im Bestandsbau

Die meisten Gewerbeimmobilien im Großraum München stammen aus den 1980er- und 1990er-Jahren. Ihre Fassaden weisen durchschnittliche U-Werte von 0,9 W/m²K und bewertete Schalldämm-Maße von rund 40 dB auf. Wird die Gebäudehülle im laufenden Betrieb modernisiert, empfehlen sich vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme. Sie erlauben die Montage von Hochleistungsdämmstoffen und akustisch wirksamen Einlagen, ohne den Arbeitsalltag im Inneren zu unterbrechen. Die Befestigung erfolgt über thermisch getrennte Konsolen, wodurch Wärmebrücken im Ankerbereich minimiert werden. Ergänzt wird der Aufbau um Flexible Acoustic Barriers, die in der Luftschicht hinter der Bekleidung eingelegt werden. Auf diese Weise lassen sich U-Werte von 0,18 W/m²K und Schalldämm-Maße bis 54 dB erreichen.

Schnittstellenmanagement zwischen Bauphysik und TGA

Eine lückenlose Koordination von Wärmedämmung und Schallschutz erfordert abgestimmte Luftmengen, Zuluftvolumenströme und Ventilatorendruck. Strömungsgeräusche aus Lüftungsleitungen dürfen den Grundstückslärm nicht überkompensieren. Praxisbewährt ist die Integration schallabsorbierender Kulissendämpfer direkt hinter der Außenluftansaugung. Zugleich wird der Wärmebedarf der Heizzentrale durch die verbesserte Gebäudehülle reduziert, was die Auslegungstemperaturen der Wärmeerzeuger senkt. Eine nachträgliche Anpassung der Hydraulik vermeidet Überdimensionierungen und erhöht die Systemeffizienz.

Digitale Mess- und Regelstrategien

Moderne Sensorarrays erfassen Temperatur- und Schallpegel in Echtzeit. Die Daten fließen in ein cloudbasiertes Building-Monitoring, das Abweichungen zwischen Planung und Betrieb sichtbar macht. Bei Anstieg des Innenlärms um mehr als 3 dB schlägt das System automatisch Alarm und veranlasst eine Prüfung der Fensteranschlüsse oder Lüftungskanäle. Für Energiekennwerte sind monatliche Soll-Ist-Vergleiche hinterlegt, die Fördermittelgeber als Nachweis akzeptieren. In der Praxis führt das digital gestützte Controlling zu Einsparungen von bis zu 8 % gegenüber konventionell betriebenen Sanierungen.

Betriebsphase und Wartungskonzepte

Eine hochwertig gedämmte und akustisch optimierte Gebäudehülle bleibt nur dann dauerhaft leistungsfähig, wenn Wartungsintervalle klar definiert sind. Empfehlenswert ist eine jährliche Sichtkontrolle der Fassadenfugen, um Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen. Lüftungsanlagen mit Schalldämpfern erhalten halbjährliche Filterwechsel, da zugesetzte Filter den Druckverlust und damit das Anlagenrauschen erhöhen. Die Kosten solcher Inspektionen liegen erfahrungsgemäß bei 1,0 € pro Quadratmeter Bruttogrundfläche und Jahr und amortisieren sich durch den Werterhalt.

Häufige Planungsfehler und deren Vermeidung

Ein verbreitetes Problem stellt die unzureichende Randdämmung an Decken- und Bodenanschlüssen dar. Wird der Randstreifen nicht vollständig hinterlegt, bildet sich ein akustischer Kurzschluss. Abhilfe schafft eine umlaufende Randfuge aus elastifizierter Mineralfaser mit mindestens 50 kg/m³ Rohdichte. Zweites Risiko ist der sogenannte Flankenfluss bei Trennwänden. Durch vorgespannte Installationsschächte können Luft- und Körperschall ungehindert übertragen werden. Hier wird eine zweischalige Abkofferung mit entkoppelten Profilen eingesetzt, die den bewerteten Schalldämm-Maß-Verlust um bis zu 10 dB reduziert.

Wirtschaftlichkeitsberechnung nach Kapitalwertmethode

Für ein 12 000 m² großes Bürogebäude in München-Schwabing wurden Gesamtkosten von 2,4 Mio. € für eine kombinierte Wärmedämm- und Schallschutzsanierung ermittelt. Die jährliche Energiekostenersparnis beträgt 185 000 €, die Minderkosten durch längere Mietbindungsdauer weitere 90 000 €. Bei einem Betrachtungszeitraum von 20 Jahren und einem Kalkulationszinssatz von 3 % ergibt sich ein Kapitalwert von rund 1,7 Mio. €. Das Verhältnis aus Kapitalwert zu Investition liegt somit bei 0,71, was eine wirtschaftlich positive Entscheidung stützt.

Rechts- und Haftungsaspekte

Unterlässt der Eigentümer angemessene Schallschutzmaßnahmen, kann dies als Mangel im Sinne des Mietrechts gelten. Gerichte orientieren sich häufig an DIN 4109-5, obwohl sie nicht rechtsverbindlich ist. Eine dokumentierte Fachplanung mit Messprotokollen reduziert das Haftungsrisiko signifikant. Versicherer honorieren die Risikominderung teilweise mit Prämiennachlässen für die Gebäudeversicherung.

Marktentwicklung und Zukunftstrends

Die Nachfrage nach ESG-konformen Immobilien in Bayern lenkt den Blick vermehrt auf kombinierte Dämm- und Akustikkonzepte. Hersteller bringen ultradünne Aerogel-Paneele mit integrierter Schalldiffusion auf den Markt, die eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,015 W/mK mit einer Luftschalldämmung von 35 dB bei nur 25 mm Dicke vereinen. Parallel gewinnt die serielle Vorfertigung an Bedeutung. Fassadenelemente werden im Werk mit Fenster, Sonnenschutz und Sensortechnik vormontiert, was die Bauzeit um bis zu 40 % verkürzt und die Fehlerquote senkt.

Kostenoptimierte Ausschreibung

Empfehlenswert ist ein zweistufiges Vergabeverfahren: In Phase 1 erfolgt die Qualifikation von Fachunternehmen mit nachweislicher Expertise in Wärmedämmung und Schallschutz. Phase 2 sieht ein funktionales Leistungsverzeichnis vor, das Mindestwerte für U-Wert und Rw sowie Toleranzen vorgibt. Auf diese Weise lassen sich Innovationen der Bieter zulassen, ohne die Zielparameter zu gefährden. Wertungsmethoden nach DIN 18286 honorieren Lebenszykluskosten stärker als reine Angebotssummen und fördern damit nachhaltige Lösungen.

Rolle von Building Information Modeling

Ein detailliertes BIM-Modell erleichtert die Kollisionsprüfung zwischen Dämm-, Tragwerks- und TGA-Elementen. Zudem lassen sich thermische Brücken rechnerisch identifizieren, bevor sie auf der Baustelle entstehen. Schalltechnische Simulationen werden in das Modell eingebettet und liefern Prognosen zu Innenraumpegeln für unterschiedliche Möblierungsszenarien. Dadurch erhalten Investoren Transparenz über Komfortkennzahlen bereits in der Entwurfsphase.

Einbindung regionaler Partner

Die Zusammenarbeit mit bayerischen Materialherstellern und Handwerksbetrieben verkürzt Transportwege und erleichtert die Logistik in innerstädtischen Baustellen. Darüber hinaus stehen regionale Betriebe meist in engem Austausch mit den Genehmigungsbehörden in München, was Prüfprozesse beschleunigt. Erfahrungen zeigen, dass sich Genehmigungszeiten um bis zu zwei Wochen verkürzen lassen, wenn ausführliche Schall- und Wärmeschutz-Nachweise in lokal üblicher Darstellungsform eingereicht werden.

Fazit: Eine integrale Planung, die Wärmedämmung und Schallschutz als gleichwertige Faktoren betrachtet, senkt Betriebskosten, steigert den Immobilienwert und schützt vor rechtlichen Risiken. Entscheider sollten bereits in der Vorplanung digitale Simulationen, förderfähige Fassadensysteme und ein enges Schnittstellenmanagement einbinden. Regelmäßige Wartung sowie Monitoring sichern langfristig die Performance der Gebäudehülle und maximieren die Kapitalrendite.

Falls Sie eine ausführlichere Beratung oder ein konkretes Angebot wünschen, senden Sie uns eine Anfrage:
👉 Kontaktformular
Oder nutzen Sie unser Anfrageformular:
👉 Zum Angebotsformular

Fragen zu unseren Dienstleistungen oder individuelle Anforderungen?

Senden Sie uns Ihre Anfrage – wir beraten Sie gerne!

Zurück zum Blog

Kontakt

Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Wir versuchen, immer mit Ihnen in Kontakt zu bleiben und Ihre Anliegen schnellstmöglich zu bearbeiten.

Hauptinfo

Landsberger Straße 394, 81241 München

Folgen Sie uns in den sozialen Medien