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Klimaangepasste Sanierung in Bayern: Wie Bauunternehmen auf Starkregen und Überhitzung reagieren und Werte sichern können

Klimaangepasste Sanierung in Bayern: Wie Bauunternehmen auf Starkregen und Überhitzung reagieren und Werte sichern können

Klimaangepasste Sanierung: Schutz vor Starkregen und Überhitzung in Südbayern

Starke Regenereignisse, tropische Nächte und lange Hitzeperioden treten in Ober- und Niederbayern inzwischen deutlich öfter auf als noch vor zehn Jahren. Für Eigentümer und Betreiber größerer Gewerbe- oder Wohnobjekte geht es längst nicht mehr um reine Schadensbegrenzung. Gefragt sind klimaangepasste Sanierungskonzepte, die Gebäude dauerhaft gegen Starkregen, Überhitzung und daraus resultierende Betriebsrisiken absichern. Der Beitrag zeigt, warum das Thema auf der Agenda der Geschäftsleitung stehen sollte, welche rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen aktuell gelten und wie sich anspruchsvolle Projekte im Großraum München zukunftssicher umsetzen lassen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Die Landesregierung stuft mittlerweile 60 Prozent aller bayerischen Kommunen als potenziell hochwassergefährdet ein. Gleichzeitig verzeichnet der Deutsche Wetterdienst seit 2015 sechs der sieben heißesten Sommer seit Beginn der Messreihe. Technische Anlagen geraten bei Temperaturen oberhalb von 35 Grad Celsius an Leistungsgrenzen, Mitarbeitende berichten über Produktivitätsverluste und steigende Krankentage. Parallel steigen Versicherungsprämien, sobald Objekte keine wirksamen Schutzmaßnahmen gegen Starkregen oder Überhitzung vorweisen. Unternehmen, die diese Risiken früh adressieren, sichern nicht nur den Gebäudewert, sondern schaffen auch Wettbewerbsvorteile bei ESG-Ratings und Mieterbindung.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Die Munich Re verzeichnete 2023 in Deutschland wetterbedingte Gesamtschäden von rund 4,3 Milliarden Euro. Allein 1,7 Milliarden entfielen auf Starkregenereignisse, die sich statistisch gesehen weiterhin häufen. In Ballungsräumen wie München steigt der Versiegelungsgrad jährlich um rund 0,8 Prozent, was Niederschlagsabfluss und urbane Hitzeinseln verstärkt. Eine Studie der TU München prognostiziert bis 2050 eine zusätzliche mittlere Jahrestemperatursteigerung von 1,7 Grad Celsius im Alpenvorland. Daraus ergeben sich höhere Anforderungen an sommerlichen Wärmeschutz, Lüftungskonzepte und Regenwasser-Managementsysteme.

Förderprogramme & Gesetze

Auf Bundesebene regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) seit 2020 verpflichtende Nachweise zum sommerlichen Wärmeschutz anhand der DIN 4108-2. In Bayern verschärft die Landesbauordnung die Anforderungen an Rückstauklappen und wassersensible Bauweisen in Überschwemmungsgebieten. Finanzielle Anreize setzt die KfW mit dem Programm „Klimafreundlicher Neubau – klimAdapt“, während die LfA Förderbank Bayern zinsvergünstigte Darlehen für Starkregen- und Hochwasserschutz gewährt. Relevant für Bestandsobjekte sind zudem die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und das Programm 441 „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“, das auch für Teile von Verwaltungsgebäuden gilt.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Eine belastbare Risikoanalyse bildet den Auftakt jeder klimaangepassten Sanierung. Betroffene Flächen werden mittels Starkregengefahrenkarten, bodengebundener Laserscans und Wärmebildbefliegung bewertet. Aufgrund steigender Baukosten empfiehlt es sich, förderfähige Maßnahmen früh in die Gesamtfinanzierung einzupreisen. Bei komplexen Gewerbeeinheiten lassen sich Förderbausteine oft kombinieren, zum Beispiel eine BEG-Einzelmaßnahme „Sommerlicher Wärmeschutz“ mit einer LfA-Finanzierung für Retentionsdächer. Ein integrierter Finanzplan reduziert nicht nur Zinslasten, sondern beschleunigt interne Freigaben durch klare ROI-Szenarien.

In der Konzeptphase lohnt es sich, Betriebsabläufe und Mietvertragsstrukturen mitzubetrachten. Wird eine Kantine im Untergeschoss verlegt, sinkt das Risiko wasserbedingter Ausfalltage und ermöglicht gleichzeitig eine attraktivere Nutzung hochfrequentierter Flächen. Solche Synergieeffekte erhöhen die Amortisationsgeschwindigkeit der Gesamtsanierung spürbar.

Umsetzung & Bauleitung

Großprojekte in Bayern erfordern eine Bauleitung, die Starkregen- und Hitzeaspekte bereits in den Leistungsverzeichnissen abbildet. Betonschutzsysteme, rückstausichere Entwässerung und druckwasserdichte Lichtschächte müssen gewerkübergreifend koordiniert werden. Gleiches gilt für sommerlichen Wärmeschutz: Fassadenmaterial, Fenster-G-Werte und intelligente Verschattungskonzepte beeinflussen sich gegenseitig. Eine modellbasierte Kollisionsprüfung (BIM) reduziert Fehlplanungen und Nachträge, während eng getaktete Meilenstein-Reviews sicherstellen, dass Normvorgaben wie DIN 1999-100 (Rückhaltung von Niederschlagswasser) eingehalten werden.

Praxiserfahrung zeigt, dass Hitze- und Feuchteschutz im Bauablauf strikt getrennt betrachtet werden sollten. Fehleinschätzungen entstehen häufig, wenn Dachdämmung und Photovoltaik-Modulplanung zeitgleich angepasst werden. Deshalb empfehlen sich definierte Übergabeprotokolle, in denen Bauherr, Planer und Bauleitung sämtliche Schnittstellen schriftlich abnehmen.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Münchner Softwareunternehmen modernisierte 2022 seine viergeschossige Firmenzentrale aus den Neunzigerjahren. Maßnahmen wie ein Retentionsdach mit 140 Millimeter Substrataufbau, außenliegende Raffstoreanlagen und adaptive Lüftungsstrategien senkten die Kühllast um 28 Prozent. Gleichzeitig reduzierte der Retentionsaufbau die kommunale Niederschlagsgebühr um 16 Prozent pro Jahr. Weitere Effekte zeigten sich im Employer Branding: Mitarbeiterbefragungen attestierten eine um 18 Prozent höhere Zufriedenheit mit dem Raumklima. Diese Zahlen unterstreichen, dass klimaangepasste Sanierung mehr ist als Versicherung gegen Extremwetter; sie wirkt direkt auf Betriebskosten und Fachkräftesicherung.

Luxuswohnungen & Private Estates

In Starnberg entschied sich ein Family Office für die Komplettsanierung einer Seevilla aus den Siebzigerjahren. Ein neu integriertes Brunnensystem mit unterirdischem Rückhaltevolumen von 35 Kubikmetern schützt nun Technik- und Wellnessbereiche vor Überflutung. Passivmaßnahmen wie hochselektive Verglasung, automatisch gesteuerte Holzschiebeläden und massiver Lehmputz sorgen für stabile Raumtemperaturen unter 26 Grad, selbst bei Außentemperaturen jenseits der 35 Grad-Marke. Die Investition erhöhte laut externer Bewertung den Marktwert der Immobilie um neun Prozent und schaffte Planungssicherheit für künftige Generationen.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein internationales Modeunternehmen betreibt mehrere Filialen in Innenstadtlagen, darunter ein Flagshipstore am Münchner Marienplatz. Überhitzte Verkaufsflächen führten zu Umsatzeinbußen und Kundenbeschwerden. Durch eine Dachsanierung mit hochreflektierender Abdichtung, adiabater Kühlung und einem energieoptimierten Lüftungskonzept sanken die Maximaltemperaturen im Verkaufsraum um fünf Grad. Gleichzeitig senkte ein nachgerüsteter, flacher Retentionskasten die Abflussmenge in Spitzenzeiten um 60 Prozent. Die Maßnahmen amortisierten sich binnen 4,8 Jahren, vor allem aufgrund reduzierter Energie- und Entwässerungskosten.

Fazit

Der Klimawandel stellt Immobilienbetreiber im Großraum München vor konkrete, kalkulierbare Risiken: Starkregen, Hitze und höhere Versicherungsprämien. Klimaangepasste Sanierungen vereinen Hochwasserschutz, sommerlichen Wärmeschutz und wirtschaftliche Effizienz in einem integrierten Konzept. Wer jetzt handelt, steigert den Objektwert, senkt Betriebskosten und erfüllt regulatorische Anforderungen nachhaltig. Das Team von BETSA verfügt über langjährige Erfahrung in der schlüsselfertigen Umsetzung solcher Projekte – von der Risikoanalyse bis zur gewerkeübergreifenden Bauleitung.

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