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Innendämmung für denkmalgeschützte Gebäude in Bayern: Energieeffizienz steigern und historischen Charakter bewahren


Innenwanddämmung bei denkmalgeschützten Gebäuden in Bayern

Der Gebäudebestand in München und ganz Bayern ist reich an historischer Substanz. Gründerzeitliche Bürohäuser, Jugendstilvillen oder ehemalige Fabrikareale prägen das Stadtbild. Viele davon stehen unter Denkmalschutz und dürfen in ihrer äußeren Erscheinung nicht verändert werden. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an Energieeffizienz, Behaglichkeit und Werterhalt. Eine Lösung, die beides verbindet, ist die fachgerechte Innenwanddämmung. Für Eigentümer, Investoren und Facility-Manager ergibt sich damit ein zentraler Hebel, um Betriebskosten zu senken und ESG-Vorgaben zu erfüllen, ohne dass die Fassade an Charakter verliert. Der folgende Beitrag zeigt, wie eine wirtschaftliche und regelkonforme Umsetzung im Großraum München gelingt.

Warum das Thema jetzt für Eigentümer und Betreiber wichtig ist

Die Energiepreise bleiben hoch und die CO2-Bepreisung steigt. Gewerbliche Nutzer achten daher stärker auf Heizkosten und Klimabilanz. Unternehmen, die am EU-Taxonomie-Rahmen ausgerichtet sind, benötigen nachvollziehbare Nachweise über die Effizienz ihrer Immobilien. Gleichzeitig rücken strengere Sanierungsfristen auf EU-Ebene in den Fokus. Bei denkmalgeschützten Gebäuden gilt jedoch: Eine Außendämmung ist meist ausgeschlossen, ebenso der Tausch historischer Fenster. Daher gewinnt die Innenwanddämmung an Relevanz. Sie ermöglicht eine Reduktion des Heizenergiebedarfs um bis zu 40 Prozent, je nach Ausgangszustand. Die Investition verbessert die Vermarktungsfähigkeit, erhöht den Nutzwert und schützt die Bausubstanz langfristig vor Feuchteschäden.

Technische Grundlagen der Innendämmung

Besonderheiten historischer Bausubstanz

Altbauten bis zum Baujahr 1918 wurden häufig aus Ziegel, Naturstein oder Mischmauerwerk erstellt. Diese Materialien reagieren sensibel auf Feuchte, Salzbelastung und Temperaturwechsel. Eine unbedachte Innendämmung kann Tauwasser in die Wand verlagern und somit Frostsprengungen oder Schimmel auslösen. Deshalb ist eine genaue Bestandsanalyse Pflicht. Messungen der Materialfeuchte, Bohrkernuntersuchungen und thermografische Aufnahmen liefern hier verlässliche Daten. Erst auf dieser Basis lässt sich entscheiden, welches Dämmprinzip sicher funktioniert.

Materialoptionen: Kalziumsilikat, Holzfaser, PU & Co.

Kalziumsilikatplatten gelten als Klassiker für denkmalgeschützte Gebäude. Sie sind kapillar aktiv und können Feuchte puffern. Durch ihre hohe Alkalität verhindern sie Schimmelwachstum. Holzfaser-Innendämmplatten sind eine ökologische Alternative. Sie bringen gute Diffusionsfähigkeit mit und verbessern zusätzlich den Schallschutz. Polyurethan-Hochleistungsplatten benötigen nur geringe Dämmstärken, sind jedoch diffusionsdicht und erfordern daher eine exakt ausgeführte Dampfbremse. Für metallische Unterkonstruktionen oder kritische Bauteile kommen Vakuumisolationspaneele infrage. Sie bieten maximale Dämmwirkung bei nur 20 mm Dicke, erfordern allerdings präzises Handling. Die Auswahl orientiert sich an Feuchtehaushalt, Raumklima-Anforderungen und verfügbarem Platz.

Rechtliche und fördertechnische Rahmenbedingungen in Bayern

Denkmalschutzgesetz und Abstimmung mit Behörden

Die Bayerische Denkmalpflege bewertet jede Maßnahme am Einzelfall. Grundsätzlich gilt: Die Erhaltung des Erscheinungsbildes steht an erster Stelle. Bei Innenwanddämmungen ist daher ein frühzeitiger Dialog mit dem Landesamt für Denkmalpflege sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde ratsam. Genehmigungspflicht besteht immer dann, wenn historische Putzschichten, Stuckelemente oder integrierte Holzkonstruktionen berührt werden. Eine nachvollziehbare Planung mit bauphysikalischer Simulation steigert die Zustimmungschancen deutlich.

Förderprogramme: BEG, ENERGIEBONUS Bayern, KfW

Das Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt Innendämmungen mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten. Für Denkmalobjekte gelten dabei erleichterte Anforderungen an den U-Wert. In Bayern ergänzt der ENERGIEBONUS das Bundesprogramm um einen regionalen Zuschlag. Je nach Programmteil kann die Förderung bis zu 20 Prozent der Investitionssumme abdecken. Voraussetzung sind eine qualifizierte Fachplanung und die Bestätigung eines Energie-Effizienz-Experten. Bei gewerblichen Immobilien lassen sich die Mittel mit steuerlichen Abschreibungsvorteilen kombinieren.

Planung und Projektabwicklung bei anspruchsvollen Objekten

Bestandsanalyse und Feuchtemanagement

Ein schlüsselfertiger Sanierungspartner beginnt mit einer detaillierten Schadensaufnahme. Dabei werden Salzgehalte, Durchfeuchtungsgrade und Wärmebrücken identifiziert. Aus den Daten resultiert ein Feuchtemanagement-Konzept. Kapillar leitfähige Ausgleichsputze, horizontale Abdichtung oder flankierende Lüftungssysteme können dabei nötig sein. Entscheidend ist, dass alle Gewerke – vom Mauerwerkssanierer bis zum Haustechniker – an einem Tisch sitzen. So lassen sich spätere Kollisionskosten vermeiden.

Integrale Planung: BIM und Multigewerke-Koordination

Building Information Modeling (BIM) bietet besondere Vorteile in der Altbausanierung. Punktwolken aus Laserscans bilden krumme Wände und Decken millimetergenau ab. Die Dämmstärken werden virtuell überprüft, sodass historisches Mobiliar oder Wandmalereien unversehrt bleiben. Gleichzeitig schafft das BIM-Modell eine Datenbasis für Heizlastberechnung, Lüftungskonzept und Förderabrechnung. Für Investoren ergibt sich ein transparentes Controlling bis in die Betriebsphase.

Schnittstellenkompetenz von Generalunternehmern

Komplexe Denkmalsanierungen erfordern bauliche, technische und rechtliche Expertise. Ein erfahrener Generalunternehmer bündelt alle Leistungen im eigenen Haus oder im Partnernetzwerk. Dadurch reduzieren sich Haftungsrisiken und Abstimmungsaufwand. Die Bauleitung koordiniert Gewerke wie Elektro, Sprinkler, Brandschutz und Innenausbau zeitsynchron. Das Ergebnis ist eine terminsichere Realisierung bei laufendem Betrieb oder in eng gesteckten Zeitfenstern, etwa während eines Mieterauszugs.

Realisierung: Bauablauf, Qualitätssicherung, Monitoring

Vorbereitung der Innenflächen

Nach Freilegung des Mauerwerks erfolgt das Abtragen von Altputzen. Die Oberflächen werden mit Sanierputzen egalisiert und kapillar offen gestaltet. Anschließend führt der Fachbetrieb eine Haftzugprüfung durch. Nur so kann ertragssicher ausgeschlossen werden, dass der Putz die Last der Dämmplatten nicht trägt. Über Unebenheiten von mehr als fünf Millimetern entscheidet die Bauleitung fallweise. Eine plane Oberfläche minimiert spätere Fugen.

Ausführung nach WTA-Merkblatt 46

Das WTA-Merkblatt 46 bildet den Stand der Technik für Innendämmungen. Es definiert Details zu Dampfbremse, Kleberauftrag und Anschlussfugen. Speziell im Sockelbereich sind Trennlagen gegen aufsteigende Feuchte unverzichtbar. Fensterlaibungen erhalten vorab wärmebrückenoptimierte Einlagen. Nach Montage wird die Dämmlage vollflächig verspachtelt und mit einem diffusionsoffenen Anstrichsystem versehen. Messprotokolle dokumentieren Temperaturen, Luftfeuchten und Schichtdicken.

Langfristige Performance-Checks

Nach Fertigstellung empfiehlt sich ein zweijähriges Monitoring. Sensoren im Mauerwerk zeichnen Temperatur und Feuchte auf. Gebäudebetreiber erkennen so früh, ob sich an neuralgischen Punkten Tauwasserspitzen bilden. Bei Abweichungen greift ein Wartungsplan, der Lüftungszyklen oder Beschichtungen anpasst. Diese Datentransparenz erleichtert zudem den Nachweis gegenüber Fördermittelgebern und Versicherern.

Nutzenbeispiele aus der Praxis im Großraum München

Büro- und Verwaltungsgebäude aus der Gründerzeit

Ein Münchner Unternehmer erwarb 2021 ein viergeschossiges Ziegelgebäude von 1895. Durch eine 80 mm starke Kalziumsilikat-Innendämmung sank der Heizwärmebedarf um 38 Prozent. Die Maßnahme erfolgte abschnittsweise während des laufenden Bürobetriebs. Dank BIM-gestützter Planung blieb der historische Stuck unangetastet. Die jährliche Energiekosteneinsparung übersteigt 55 000 kWh, was der CO2-Ersparnis von rund 12 Tonnen entspricht.

Historische Stadthäuser für Premium-Wohnungen

Ein internationaler Private-Equity-Fonds sanierte ein denkmalgeschütztes Stadthaus in Schwabing und wandelte es in sechs Luxuswohnungen um. Holzfaser-Innendämmplatten kamen zum Einsatz, um ein ausgeglichenes Raumklima zu gewährleisten und gleichzeitig den sommerlichen Wärmeschutz zu erhöhen. Die erzielbaren Quadratmetermieten stiegen nach Fertigstellung um 20 Prozent gegenüber dem Marktdurchschnitt in vergleichbarer Lage. Gleichzeitig erfüllt das Objekt nun die Anforderung an ein ESG-konformes Core-Investment.

Fazit

Denkmalgeschützte Gebäude besitzen einen einzigartigen Wert, doch ihre energetische Performance entspricht selten heutigen Erwartungen. Eine professionell geplante und ausgeführte Innenwanddämmung reduziert Betriebskosten, verbessert die CO2-Bilanz und schützt die Bausubstanz – ohne den historischen Charakter zu beeinträchtigen. Entscheidend sind eine gründliche Bestandsanalyse, die Wahl des passenden Dämmmaterials und eine baubegleitende Qualitätssicherung. Wenn alle Gewerke aus einer Hand koordiniert werden, sinken Risiken und Zeitverluste deutlich. Genau hier setzt der schlüsselfertige Sanierungsservice von betsa.de an: regionale Expertise, transparente Prozesse und maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Investoren.

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