Herbstliche Förderungen für energetische Sanierungen in Bayern: Jetzt Weichen für effiziente Gewerbeimmobilien stellen
Steigende Energiepreise, ehrgeizige Klimaziele und neue Berichtspflichten sorgen dafür, dass sich Eigentümer von Gewerbeimmobilien mehr denn je mit Energieeffizienz beschäftigen. Der Freistaat Bayern und der Bund bieten im Herbst ein Bündel an Programmen, die ambitionierte Sanierungen wirtschaftlich attraktiv machen. Wer seine Objekte im Großraum München rechtzeitig modernisiert, senkt Betriebskosten, erhöht den Marktwert und erfüllt künftige ESG-Anforderungen. Der folgende Fachbeitrag beleuchtet die aktuellen Förderlinien, erklärt relevante Gesetze und zeigt praxisnah, wie Unternehmen, Investoren und Facility-Manager die Chancen nutzen.
Warum herbstliche Förderungen jetzt besonders attraktiv sind
Nach der Sommerpause schließen Bund und Länder traditionell ihre Haushaltsverhandlungen ab. Viele Programme starten deshalb im September oder Oktober mit frischem Budget. In Bayern läuft dies 2024 ähnlich wie in den Vorjahren: Fördermittel für energetische Sanierungen werden aufgestockt, während gleichzeitig strengere Energie-Reports für Nichtwohngebäude ab 2025 greifen. Wer die Anträge noch vor Jahresende einreicht, profitiert doppelt. Erstens sichern Sie sich die höheren Zuschüsse, bevor Fördertöpfe erschöpft sind. Zweitens können Sie die Planungskosten noch in diesem Geschäftsjahr aktivieren und damit steuerliche Effekte nutzen. Unternehmen erzielen so einen klaren Liquiditätsvorteil.
Aktuelle Daten, Studien und Regulatorik
Branchenkennzahlen und ESG-Umfeld
Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Gewerbeimmobilien in Deutschland verursachen rund 130 Kilowattstunden Endenergie pro Quadratmeter und Jahr. Büroobjekte mit Baujahr vor 1990 liegen oft deutlich höher. Die Munich Real Estate Performance Study 2024 weist zudem aus, dass Investoren für Objekte mit niedriger Energiekennzahl bis zu 18 Prozent höhere Verkaufspreise erzielen. Parallel verschärfen sich die Berichtspflichten aus der EU-Taxonomie und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Ab 2025 müssen auch mittelgroße Kapitalgesellschaften Angaben zum Energieverbrauch ihrer Liegenschaften offenlegen. Gebäude mit schlechter Effizienz drohen dann als „Stranded Assets“ in den Büchern zu stehen.
Gesetze und Richtlinien im Überblick
Gebäudeenergiegesetz (GEG): Seit 2024 fordert das GEG bei wesentlichen Umbauten einen Primärenergiebedarf, der maximal dem Niveau eines Effizienzhauses 55 entspricht. Für Wärmeerzeuger gelten CO₂-Grenzwerte, die fossile Systeme faktisch auslaufen lassen.
EEW und BEG: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sowie die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) bilden den finanziellen Rahmen für Nichtwohngebäude. Beide Programme werden zum 01.10.2024 aktualisiert und setzen stärkere Anreize für Wärmepumpen und Photovoltaik.
Bayerisches Klimaschutzgesetz: Ab 2025 verlangt der Freistaat einen klimaneutralen Betrieb landeseigener Gebäude. Kommunale Satzungen ziehen nach. Für private Eigentümer steigen dadurch die Anforderungen an Sanierungsstandards, wollen sie ihre Objekte langfristig anmieten oder veräußern.
Förderprogramme im Detail: Herbst 2024 bis Frühjahr 2025
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Im Herbst greift die neue BEG-Staffelung: Für Komplettsanierungen von Nichtwohngebäuden winken Tilgungszuschüsse von bis zu 22,5 Prozent bei Kreditvarianten der KfW. Der Zuschussweg des BAFA sieht bis zu 40 Prozent Förderung für Einzelmaßnahmen wie Dämmung oder Anlagentechnik vor. Besonders relevant für den Raum München ist die erhöhte „Klima-Plus-Komponente“, die Projekte mit innovationsbasierten Monitoringkonzepten belohnt.
Bayerischer EnergieBonusBau
Parallel bietet der Freistaat einen Zuschuss von bis zu 300 Euro je eingesparter Tonne CO₂ über zehn Jahre. Die Kombination mit der BEG ist möglich, sofern die Gesamtförderung 60 Prozent der Investitionskosten nicht überschreitet. Anträge sind digital über die BayernLabo einzureichen. Da das Budget quartalsweise freigeschaltet wird, empfiehlt sich ein Antrag direkt nach der Herbstfreigabe.
Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW)
Für produzierende Betriebe oder Logistikflächen in Oberbayern interessant: Die EEW fördert Querschnittstechnologien wie Druckluft, Kälte oder Abwärmenutzung. Förderquoten liegen zwischen 15 und 45 Prozent. Wichtig ist die Einbindung eines Energieberaters mit Listung beim BAFA. BETSA arbeitet hier seit Jahren mit zertifizierten Partnern aus dem Münchner Raum.
Wirtschaftliche Effekte und Beispielrechnungen
Kosteneinsparung durch Energieeffizienz
Ein typisches Bürogebäude mit 4.000 Quadratmetern Nutzfläche in München sendete 2023 rund 480 MWh Wärmebedarf an den Gasbrenner. Bei einem prognostizierten Gaspreis von 12 ct/kWh entstehen jährliche Kosten von 57.600 Euro. Nach Sanierung auf Effizienzhaus 55 sinkt der Verbrauch um rund 55 Prozent. Bei gleichbleibendem Preis reduziert sich die Energierechnung somit um 31.680 Euro. Addiert man den Stromvorteil aus einer 150 kWp Photovoltaikanlage, entstehen weitere 25.000 Euro Ersparnis pro Jahr. In Summe amortisiert sich eine Sanierungsinvestition von einer Million Euro damit in weniger als 18 Jahren – vor Förderabzug. Mit BEG-Zuschüssen verkürzt sich die Amortisation auf etwa 12 Jahre.
Wertzuwachs und Exit-Strategie
Investoren verweisen zunehmend auf die „Green Premium“. Laut CBRE-Transaktionsanalyse 2024 erzielen energetisch modernisierte Gewerbeflächen in A-Lagen wie München eine Renditekompression von bis zu 30 Basispunkten. Auf ein Objektvolumen von 20 Mio. Euro gerechnet, entspricht dies einem Wertplus von 600.000 Euro. Eine Förderquote von nur 15 Prozent kann bereits die komplette Planungsphase finanzieren und macht das Projekt somit „cash-flow-neutral“.
Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Sanierungsprojekte
Planung und Finanzierung
Beginnen Sie mit einer integralen Analyse. Ein Energieberater erstellt das individuelle Sanierungskonzept (iSFP) und quantifiziert die förderfähigen Maßnahmen. Banken in Bayern akzeptieren den iSFP oft als Grundlage für zinsgünstige KfW-Kredite. Parallel sollten Sie die Cash-Flow-Auswirkungen im Szenario „ohne Förderung“ und „mit Förderung“ durchspielen. Viele unserer Mandanten kombinieren BEG-Mittel mit einem ESG-Linked-Loan, der bei Erreichen definierter CO₂-Ziele den Zinssatz senkt.
Umsetzung und Bauleitung
Energetische Sanierung greift tief in die Gebäudestruktur ein. Daher lohnt sich ein Generalunternehmer, der Bau, Technik und Fördermanagement aus einer Hand steuert. BETSA setzt hierzu BIM-basierte Methoden ein. Alle Gewerke arbeiten auf einem zentralen 3D-Modell, sodass Kollisionen früh erkannt werden. Bauherren erhalten transparente Kostenverfolgung in Echtzeit. Dies reduziert Nachträge um nachweislich bis zu acht Prozent.
Qualitätssicherung und Monitoring
Fördermittelgeber verlangen einen Nachweis der erreichten Effizienzwerte. Wärmebrückenberechnungen, Blower-Door-Tests und digitale Energiezähler sichern den Erfolg. Ein cloudbasiertes Monitoring liefert monatliche Reports. Dadurch kann der Facility-Manager früh auf Abweichungen reagieren und bleibt förderkonform.
Branchenspezifische Nutzenbeispiele
Bürogebäude und Unternehmenszentralen
Vertragsverhandlungen mit Großmietern enthalten zunehmend „green clauses“. Diese legen Höchstwerte für den spezifischen Energieverbrauch fest. Ein in 2024 saniertes Münchner Headquarter erreichte nach Dämmung, LED-Licht und Luft-Wasser-Wärmepumpe einen Verbrauch von 58 kWh/m². Die Vermietung gelang binnen sechs Wochen, was die Void-Costs drastisch senkte.
Luxuswohnungen und Private Estates
High-End-Eigentümer achten auf Komfort und Nachhaltigkeit. Fußbodenheizung in Verbindung mit Geothermie, Solar Carports und smarte Gebäudesteuerung steigern die Exklusivität. Förderprogramme werden hier häufig als „Cherry on top“ gesehen, wirken aber stark liquiditätsschonend. Ein Private-Estate-Projekt im Würmtal erhielt 200.000 Euro Zuschuss und sparte damit fast das komplette Wärmepumpensystem ein.
Gewerbe- und Einzelhandelsflächen
Retail-Objekte benötigen konstante Temperaturen und eine hohe Luftwechselrate. Moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erreichen Rückführungsgrade von bis zu 85 Prozent. In einem Münchner Einkaufszentrum sank der Wärmebedarf um 900 MWh pro Jahr. Die BAFA förderte die Maßnahme mit 35 Prozent. Der Return on Investment lag bei 4,5 Jahren, was für institutionelle Anleger ein Top-Wert ist.
Fazit
Herbstliche Förderungen für energetische Sanierungen in Bayern schaffen ein seltenes Zeitfenster. Entscheider können rechtzeitig Budget sichern, Fördermittel kombinieren und ihre Immobilien zukunftsfähig machen. Die positiven Effekte reichen von sinkenden Betriebskosten über einen messbaren Wertzuwachs bis hin zur Erfüllung strenger ESG-Vorgaben. BETSA bietet als regionaler General-Partner im Großraum München schlüsselfertige Lösungen, die Planung, Fördermanagement und Bauausführung nahtlos verbinden. So werden anspruchsvolle Projekte termin- und budgettreu realisiert.
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