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Handwerker finden und Bauverträge prüfen: Ein essenzieller Leitfaden für Sanierungsprojekte in München und ganz Bayern

Handwerker finden und Bauverträge prüfen: Ein essenzieller Leitfaden für Sanierungsprojekte in München und ganz Bayern

Die richtigen Handwerker finden und Bauverträge prüfen – Leitfaden für erfolgreiche Sanierungsprojekte in München und Bayern

Ob Komplett-Modernisierung eines Bürocampus oder der Umbau einer denkmalgeschützten Villa: Für anspruchsvolle Immobilienvorhaben im Großraum München entscheidet die Auswahl der Handwerker ebenso über den Projekterfolg wie ein wasserdichter Bauvertrag. Der folgende Fachbeitrag zeigt, wie Unternehmen, Investoren und Facility-Manager geeignete Meisterbetriebe identifizieren, Vergaben professionell abwickeln und rechtliche Fallstricke in Verträgen vermeiden. Gleichzeitig erfahren Sie, wie ein schlüsselfertiger Partner wie BETSA den Koordinationsaufwand reduziert und Budgets absichert.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Der Bau- und Sanierungsmarkt steht unter hohem Druck. ESG-Kriterien, die EU-Taxonomie, steigende Energiekosten und neue Normen erzwingen effiziente, nachhaltige Gebäude. In Ballungsräumen wie München ist die Nachfrage nach qualifizierten Handwerksleistungen größer als das Angebot. Lange Vorläufe, Fachkräftemangel und volatile Materialpreise erhöhen das Risiko für Verzögerungen und Nachträge. Gleichzeitig verlangen Kapitalgeber belastbare Kosten- und Terminpläne, um Renditeziele zu sichern. Wer heute Handwerker beauftragt, muss daher schneller, strukturierter und juristisch sauber vorgehen als noch vor wenigen Jahren.

Marktüberblick und Regulatorik

Aktuelle Branchenkennzahlen

Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik wurden 2023 rund 18 Prozent aller Gewerbeimmobilien in Oberbayern saniert oder modernisiert. Bei Sanierungen über 1.000 Quadratmeter lag die durchschnittliche Bauzeit bei zehn Monaten. Der Umsatz der Münchner Ausbaugewerke stieg um gut sechs Prozent, während die Zahl der zugelassenen Meisterbetriebe nur um zwei Prozent wuchs. Die Schere zwischen Nachfrage und verfügbarer Kapazität verschärft sich also weiter.

Rechtlicher Rahmen in Deutschland

Die meisten Sanierungsverträge richten sich nach dem Werkvertragsrecht des BGB. Für öffentliche oder teilöffentliche Auftraggeber kommt häufig die VOB/B zum Einsatz, die als „Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen“ ein ausbalanciertes Regelwerk bietet. Aus Sicht von Investoren lohnt es, ausgewählte Klauseln der VOB/B auch in private Verträge zu übernehmen, etwa zu Abnahme, Mängelrügen oder Sicherheiten. Darüber hinaus beeinflussen die HOAI-Honorartafeln weiterhin Planungsbudgets, auch wenn das EuGH-Urteil von 2019 die verbindliche Mindest- und Höchsthonorierung aufgehoben hat.

Regionale Besonderheiten in Bayern

Die Bayerische Bauordnung (BayBO) weicht in Detailfragen von anderen Bundesländern ab, zum Beispiel bei Abstandsflächen, Brandschutz oder Denkmalschutzverfahren. Für denkmalgeschützte Objekte ist die Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege obligatorisch. Förderprogramme wie „EnergiebonusBayern“ oder die KfW-Einzelmaßnahmen lassen sich kumulieren, wenn ein versierter Energieberater eingebunden ist. Zusammengefasst: Wer in München baut oder saniert, muss sowohl Bundes- als auch Landesrecht sicher beherrschen und die Förderlandschaft kennen.

Auswahlprozess – vom Leistungsverzeichnis bis zur Vergabe

Definition des Projektumfangs

Ein präzises Leistungsverzeichnis bildet das Rückgrat jeder Handwerkerausschreibung. Je detaillierter Aufgaben, Materialien, Ausführungsqualitäten und Schnittstellen dokumentiert sind, desto vergleichbarer werden die Angebote. Für umfangreiche Vorhaben empfiehlt sich ein externes Projektsteuerungsbüro oder ein Generalunternehmer mit eigenem Planungs- und Kalkulationsteam. So lassen sich verdeckte Lücken im LV früh erkennen.

Präqualifikation und Referenzen

Mittelständische Meisterbetriebe mit nachgewiesener Erfahrung im gehobenen Segment sind im Wettbewerb oft ausgebucht. Wer frühzeitig Kontakt aufnimmt und Klarheit über das Projektvolumen bietet, erhöht die Chance auf Zusagen. Wichtig sind dokumentierte Referenzen in ähnlicher Größenordnung, eine gültige Eintragung in die Handwerksrolle, aktuelle Unbedenklichkeitsbescheinigungen der Sozialkassen sowie Versicherungsnachweise für Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht.

Verhandlungsstrategien und Vergabemodelle

Typische Vergabemodelle sind die Einzelausschreibung, die Bündelung mehrerer Gewerke an einen Ausbaupartner oder die schlüsselfertige Vergabe an einen Generalübernehmer. In angespannten Märkten punktet oft das Modell „GMP – Guaranteed Maximum Price“. Auftraggeber erhalten Kostensicherheit, während der GÜ an einer gemeinsamen Zielkostenvereinbarung partizipiert. Offene Kalkulationen, Anreizsysteme und Bonus-Malus-Klauseln fördern termingerechte Fertigstellung.

Vertragsprüfung – risikofrei zum Bauvertrag

Wesentliche Vertragsklauseln

Ein rechtssicherer Bauvertrag regelt Leistungen, Termine, Vergütung, Abnahme und Haftung. Besonders kritisch sind die Definition des Fertigstellungstermins, Vertragsstrafen bei Verzug und die Absicherung gegen Preisschwankungen. Bei Materialpreisgleitklauseln empfiehlt sich ein klarer Bezug auf offizielle Indizes, zum Beispiel das Statistische Bundesamt. Zahlungspläne sollten sich an realen Baufortschritten orientieren und eine Sicherheitseinbehaltung von fünf Prozent bis zum Ablauf der Gewährleistungsfrist vorsehen.

Nachtragsmanagement

Änderungen im Bauablauf lassen sich kaum vermeiden. Entscheidend ist ein transparentes Verfahren, das Nachträge nur auf Grundlage schriftlicher Beauftragungen zulässt. Die Kostenberechnung erfolgt idealerweise nach vorher definierten Einheitspreisen oder Stundenansätzen. So behalten Bauherren Budget und Cashflow im Griff.

Gewährleistung und Versicherung

Bei privaten Werkverträgen gilt eine gesetzliche Mängelhaftung von fünf Jahren. Ergänzend kann eine verlängerte Herstellergewährleistung für kritische Bauteile wie Glasfassaden oder Haustechnikmodule vereinbart werden. Eine Bauleistungsversicherung schützt gegen unvorhersehbare Schäden während der Ausführung, eine Montageversicherung deckt komplexe Anlagenteile. Da hochpreisige Projekte ein erhöhtes Haftungsrisiko bergen, sollten Versicherungsgrenzen bewusst gewählt werden.

Koordination mehrerer Gewerke

Schnittstellenmanagement

Je mehr Gewerke auf engem Raum agieren, desto größer die Gefahr von Terminüberschneidungen und Qualitätsverlusten. Ein durchgängiger Terminplan nach Lean-Prinzipien schafft Klarheit. Jede Leistung wird in möglichst kleine Arbeitspakete zerlegt, die logisch miteinander verknüpft sind. Ein wöchentlicher „Last Planner“-Zyklus sorgt dafür, dass alle Beteiligten ihre Zusagen realistisch abgeben und einhalten.

Digitale Tools und Lean Construction

BIM-Modelle machen Planungsfehler früh sichtbar und erleichtern die Ableitung von Materiallisten. Mobile Apps dokumentieren Mängel in Echtzeit. Cloud-basierte Collaboration-Plattformen halten alle Versionen von Plänen aktuell. Für Bauherren erzeugt das messbare Transparenz: Restleistungen, Fristen und Kosten lassen sich täglich abrufen. Wer kein eigenes Site-Management betreiben will, profitiert von einem Generalübernehmer, der diese Tools im Standard anbietet.

Praxisbeispiele aus dem Großraum München

Revitalisierung eines Bürokomplexes in der City

Ein internationaler Fondshalter modernisierte ein siebengeschossiges Objekt nahe des Hauptbahnhofs. Durch Bündelung der Ausbaugewerke bei einem einzigen GU sank die Bauzeit um zwölf Wochen. Materialpreisgleitklauseln wurden bei Stahl und technischen Anlagen aktiviert, was die Kostenabweichung unter zwei Prozent hielt. Der Investor erreichte den geplanten Vermietungsstart zum vereinbarten Stichtag.

Umwandlung eines Fabriklofts in Luxury Living

Ein Family Office wandelte eine ehemalige Maschinenhalle in elf exklusive Lofts. Denkmalbehörden verlangten den Erhalt der Backsteinfassade, gleichzeitig musste KfW-Effizienzhaus 55 erreicht werden. Durch frühzeitige Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Einsatz von Hochleistungsdämmputzen gelang die Zielerreichung ohne Leistungsverlust. Ein gestaffelter Zahlungsplan koppelte Abschlagsrechnungen an geprüfte Meilensteine, wodurch der Cashflow planbar blieb.

Modernisierung einer Retailfläche im Premium-Segment

Ein Luxus-Einzelhändler benötigte während laufenden Betriebs den Umbau einer 1.200 Quadratmeter großen Verkaufsfläche. Nachtarbeiten, Just-in-Time-Lieferungen und straffe Sicherheitsauflagen machten die Vergabe komplex. Der Vertrag sah reduzierte Vertragsstrafen für nächtliche Lärmbelästigung vor, um Nachbarrechte zu wahren. Durch engmaschiges Nachtragsmanagement blieb der Aufwand für Sonderarbeiten im Rahmen.

Fazit

Erfolgreiche Sanierungen im sechs- bis siebenstelligen Bereich hängen von drei Faktoren ab: erstens einer klaren Definition des Leistungsumfangs, zweitens der Auswahl leistungsfähiger Handwerksbetriebe und drittens einem durchdachten, rechtssicheren Bauvertrag. Unternehmen, Investoren und Facility-Manager, die diese Disziplinen beherrschen oder an einen erfahrenen Partner auslagern, sichern Termine, Qualität und Budget. Als regional verankertes Expertennetzwerk koordiniert BETSA sämtliche Gewerke schlüsselfertig, prüft Verträge nach aktuellem Recht und hält Ihnen den Rücken frei.

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