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Energiemonitoring in Bayern: So senken Bauunternehmen Betriebskosten und erfüllen neue Gesetze zur CO₂-Reduktion

Energiemonitoring in Bayern: So senken Bauunternehmen Betriebskosten und erfüllen neue Gesetze zur CO₂-Reduktion

Energiemonitoring: Verbräuche messen und optimieren

Energiepreise schwanken, Klimaziele verschärfen sich und der Gesetzgeber fordert höhere Transparenz. Für Eigentümer und Betreiber von Gewerbeimmobilien im Raum München wird es daher immer wichtiger, den eigenen Verbrauch nicht nur zu kennen, sondern aktiv zu steuern. Energiemonitoring liefert die dafür nötigen Echtzeitdaten. Richtig eingesetzt senkt es Betriebskosten, erhöht den Wert der Immobilie und unterstützt Berichtspflichten gegenüber Investoren, Mietern und Aufsichtsbehörden.

Der folgende Fachbeitrag erklärt, wie modernes Energiemonitoring funktioniert, welche technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen gelten und welche Potenziale sich speziell in anspruchsvollen Bau- und Sanierungsvorhaben heben lassen. Alle Aussagen beziehen sich auf Bürogebäude, Handelsflächen und Premium-Wohnobjekte im Großraum München, lassen sich jedoch auf vergleichbare Projekte übertragen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Für den Gebäudesektor gilt bereits ab 2030 ein Zwischenziel von minus 65 Prozent CO₂ gegenüber 1990. Gleichzeitig verankern EU-Taxonomie, ESG-Berichtspflicht und Lieferkettengesetz umfangreiche Offenlegungspflichten. Ohne präzise Messdaten lassen sich diese Anforderungen kaum erfüllen.

Hinzu kommen die gestiegenen Preise für Strom und Erdgas. Ein durchschnittliches Münchner Büro mit 10.000 Quadratmetern Nutzfläche zahlt heute rund 35 Prozent mehr für Energie als noch 2019. Schon kleine Effizienzgewinne wirken deshalb spürbar auf die Betriebskosten durch.

Unternehmerische Entscheidungsträger sehen außerdem die Chance, den Marktwert ihrer Immobilien zu steigern. Green Building Zertifikate wie DGNB oder LEED gewichten das Monitoring hoch. Wer das Thema jetzt angeht, schafft also langfristige Vorteile im Wettbewerb um Mieter, Investoren und Mitarbeitende.

Technologische Grundlagen und Messmethoden

Smart Meter und Submetering

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler mit Kommunikationsschnittstelle. Er übermittelt Messwerte in kurzen Intervallen an ein Gateway. In Deutschland schreibt das Messstellenbetriebsgesetz die stufenweise Ausstattung größerer Verbraucher vor. Ab 2025 müssen alle Neu- und Bestandsgebäude mit mehr als 6.000 kWh Jahresverbrauch einen intelligenten Zähler einsetzen. Für Sanierer lohnt es sich, den Rollout vorzuziehen, denn nur so lassen sich Lastprofile sekundengenau auswerten.

Submetering geht einen Schritt weiter. Hier werden nicht nur Hauptzähler, sondern einzelne Verbrauchergruppen wie Lüftung, Serverräume oder Beleuchtung erfasst. Für Hotelketten und Retailflächen bietet das Verfahren einen klaren Mehrwert: Energieintensive Bereiche lassen sich gezielt optimieren, ohne Comfort oder Produktpräsentation einzuschränken.

Gebäudeleittechnik und IoT-Sensoren

Moderne Gebäudeleittechnik vernetzt Heizung, Klima und Lüftung. Über BACnet oder Modbus lassen sich Temperatur, Volumenstrom oder Ventilstellungen erfassen. Ergänzend liefern IoT-Sensoren Raumbelegung, CO₂-Werte und Luftfeuchte. Die Daten fließen in eine zentrale Plattform. Dort entstehen Dashboards, Alarme und automatisierte Reports – Grundlage für predictive Maintenance und bedarfsgerechte Regelung.

Dank offener Protokolle müssen Bauherren heute keine proprietären Insellösungen mehr akzeptieren. Wichtig ist jedoch ein durchdachtes Datenmodell. Wer bereits in der Planungsphase klare Messstellen definiert, spart später teure Nachrüstung.

Rechtlicher Rahmen und Förderprogramme

EU-Richtlinien und deutsche Gesetze

Die EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) verpflichtet Mitgliedstaaten, Endverbrauchern monatliche Verbrauchsinformationen bereitzustellen. Deutschland setzt dies im Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) um. Betreiber müssen künftig nachweisen, dass Energieverbräuche kontinuierlich überwacht und Optimierungspotenziale ausgeschöpft werden. Für Nichtwohngebäude ab 1.000 Quadratmetern ist ein systematisches Energiemanagement nach DIN EN ISO 50005 ausdrücklich empfohlen.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) honoriert Monitoring-Maßnahmen mit Zuschüssen von bis zu 15 Prozent der Investitionskosten. Voraussetzung: Die Messdatenerfassung ist Bestandteil eines Effizienzkonzepts, das von einem zertifizierten Energieberater bestätigt wird.

Fördermöglichkeiten für Monitoring-Systeme

Neben der BEG bietet die KfW-Programmreihe „Energieeffizienz im Mittelstand“ zinsgünstige Darlehen für Mess- und Regeltechnik. Im Freistaat Bayern ergänzt das Programm „EnergieSystemHaus“ die Bundesmittel. Gerade bei Sanierungen im Bestand lässt sich so eine beachtliche Förderquote erzielen. Entscheider sollten die Anträge früh stellen, da sämtliche Maßnahmen vor Bewilligung noch nicht beauftragt sein dürfen.

Von der Datenerfassung zur Optimierung

Verbrauchsanalysen für Strom

Sobald Smart-Meter-Daten vorliegen, lassen sich Lastgänge visualisieren. Häufig tritt ein hoher Grundlastanteil außerhalb der Nutzungszeiten zutage. Durch Abschaltung nicht benötigter Verbraucher wurde in Münchner Bürogebäuden bereits eine Reduktion der Stromkosten um bis zu 12 Prozent erzielt. Temporäres Peak-Shaving in Verbindung mit Batteriespeichern senkt zudem die Leistungsspitze und damit die Netzentgelte. Für energiebezugsintensive Standorte wie Druckereien oder Rechenzentren ist das Einsparpotenzial hier besonders groß.

Heizenergie- und Klimakennzahlen

Im Bereich Wärme zählen Vor- und Rücklauftemperatur, Außentemperatur sowie Raumklima zu den Kernwerten. Eine Heizkurvenanalyse zeigt, ob Erzeuger und Übergabesystem richtig abgestimmt sind. In der Praxis finden Techniker oft überhöhte Vorlauftemperaturen. Schon eine Absenkung um 5 Kelvin spart etwa 6 Prozent Gas. In Kombination mit hydraulischem Abgleich und Nachtabsenkung lassen sich zweistellige Einsparungen realisieren.

Bei Klimaanlagen steigt die Effizienz, wenn Lüftung und Kälteerzeugung sich an der tatsächlichen Belegung orientieren. CO₂-Sensoren liefern dafür belastbare Daten. Betriebe in München nutzen dies, um z. B. Besprechungsräume nur dann voll zu klimatisieren, wenn sie belegt sind. Die Folge sind zufriedenere Nutzer und bis zu 25 Prozent weniger Kälteenergie.

KI-gestützte Prognosen und Lastmanagement

Machine-Learning-Modelle verknüpfen historische Lastgänge mit Wetter- und Belegungsdaten. Daraus entsteht ein Digital Twin des Gebäudes. Dieser prognostiziert den Tagesbedarf und schlägt Regelstrategien vor. Batterien, PV-Anlage und Wärmepumpe lassen sich so optimal einsetzen. Erste Pilotprojekte in Bayern zeigen, dass KI-basiertes Lastmanagement zusätzlich 5 bis 8 Prozent Einsparung bringt, ohne Komfort einzuschränken.

Projektpraxis im Großraum München

Büroimmobilie: 20 % Energiekostenersparnis in 9 Monaten

Ein international tätiges Beratungsunternehmen modernisierte 2022 seine 8-geschossige Münchner Zentrale. Im Zuge der Sanierung setzte BETSA ein stufenweises Energiemonitoring auf. Nach Installation von 34 Subzählern und Anbindung an die vorhandene GLT zeigte sich eine zu hohe Grundlast in der Tiefgarage. Durch angepasste Steuerung der Lüftungsventilatoren sank der Stromverbrauch dort um 38 Prozent. Insgesamt reduzierte das Gebäude seine Energiekosten um ein Fünftel und erhielt die DGNB-Zertifizierung in Gold.

Luxus-Wohnareal: Nachhaltigkeit als Werttreiber

Für einen Private-Equity-Investor betreute BETSA die Kernsanierung eines denkmalgeschützten Stadtpalais in Bogenhausen. Ziel war, historische Substanz zu bewahren und dennoch modernste Technik einzubauen. Smart-Home-Sensoren liefern heute pro Apartment Echtzeitdaten zu Strom, Wärme und Wasser. Ein gemeinsamer Energiemonitor erstellt nutzerfreundliche CO₂-Reports. Die Mieter schätzen den Komfort, während der Eigentümer dank optimiertem Betriebskostenmanagement langfristig überdurchschnittliche Renditen erzielt.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen: Flexible Ausbauszenarien

Im Westen Münchens modernisierte ein Familienunternehmen ein bestehendes Einkaufszentrum. Über 120 Smart Meter erfassen dort jetzt den Verbrauch bis auf Mietflächenniveau. Das Zentrum kann Lastspitzen glätten und Stromkosten nach tatsächlicher Nutzung abrechnen. Neue Mieter lassen sich so besser gewinnen, weil sie transparente Daten und planbare Nebenkosten erhalten.

Erfolgsfaktoren für die Umsetzung

Zahlreiche Projekte zeigen, dass Technik allein nicht genügt. Entscheidend sind klare Ziele, ein belastbares Datenmodell und ein erfahrener Partner. BETSA begleitet Auftraggeber über den kompletten Zyklus: von der Konzeption über die Hardwareauswahl bis zur Integration in CAFM- und ERP-Systeme. Auf Wunsch übernehmen wir zudem das fortlaufende Monitoring und die Datenanalyse durch zertifizierte Energiemanager.

Wer bereits in der Planungsphase Messstellen definiert, vermeidet teure Nachrüstungen. Eine weitere Stellschraube ist die Datenqualität. BETSA setzt deshalb auf Industrie-Standards, verschlüsselte Übertragung und regelmäßige Plausibilitätsprüfung. So entstehen robuste Entscheidungsgrundlagen, die Haftungsrisiken minimieren und Fördermittel sichern.

Fazit

Energiemonitoring ist kein Selbstzweck, sondern ein strategisches Werkzeug für Kostensenkung, Nachhaltigkeit und Wertsteigerung von Immobilien. Unternehmer, Investoren und Facility-Manager im Großraum München profitieren doppelt: Sie erfüllen gesetzliche Vorgaben und erschließen messbare Einsparpotenziale. BETSA liefert dazu die Erfahrung aus komplexen Sanierungsprojekten, regionale Marktkenntnis und ein ganzheitliches Leistungspaket von der Planung bis zum laufenden Betrieb.

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