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Dreifachverglasung in Bayern: Wie der Fenstertausch Ihre Bauprojekte durch Kostenersparnis, höhere Energieeffizienz und neue Gesetze transformieren kann

Dreifachverglasung in Bayern: Wie der Fenstertausch Ihre Bauprojekte durch Kostenersparnis, höhere Energieeffizienz und neue Gesetze transformieren kann

Fenstertausch auf Dreifachverglasung im Großraum München

Energiebilanzen und Markttrends

Im Bestand vieler Büro- und Wohngebäude im süddeutschen Raum dominieren noch immer Fenster mit Zweifachverglasung oder älteren Ausführungen. In Verbindung mit gestiegenen Preisen für Wärmeenergie und Strom führt dies zu auffälligen Betriebskosten. Untersuchungen der Deutschen Energie-Agentur weisen darauf hin, dass rund ein Fünftel des jährlichen Heizwärmeaufkommens nichtwohnwirtschaftlicher Objekte über die transparenten Bauteile verloren geht. Simulationsreihen der Technischen Universität München ermitteln für typische Bürogrundrisse Einsparquoten bis 18 % beim Wechsel auf moderne Dreifachsysteme; bei großflächig verglasten Luxusapartments steigt dieser Wert auf über 25 %. Parallel reduziert eine hochselektive Beschichtung den sommerlichen Kühllastbedarf durchschnittlich um 5 %. Aus wirtschaftlicher Sicht ergibt sich – bei konservativer Kalkulation von 0,20 €/kWh Wärme und 0,30 €/kWh Strom – eine Amortisationsspanne von acht bis zwölf Jahren, die sich bei weiter kletternden Tarifen verkürzt.

Neben der reinen Kostenkomponente rücken CO₂-Kompensation, ESG-Reporting und Taxonomie-Konformität in den Fokus. Investoren, Bestandshalter und Behörden bewerten in Due-Diligence-Prozessen inzwischen ein fehlendes Sanierungskonzept mit spürbaren Risikoabschlägen. Immobilien ohne belastbare Strategie zur Senkung der Transmissionsverluste verzeichnen laut Marktbeobachtung Preisreduktionen bis zu zehn Prozent.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderkulisse

Anforderungsniveaus

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt seit 2023 für Sanierungsmaßnahmen an Fenstern einen UW-Wert von höchstens 1,3 W/(m²K) vor. Dreifachverglasungen mit optimierten Randverbundsystemen unterschreiten üblicherweise 0,8 W/(m²K) und erfüllen damit nicht nur die Mindestgrenze, sondern liegen bereits deutlich unter den für Neubauten ab 2024 geltenden 0,9 W/(m²K). Planungsteams vermeiden dadurch zukünftige Mehrfachinvestitionen.

Finanzielle Anreize

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude gewährt Investitionszuschüsse von bis zu 20 % für den Austausch alter Fenster. Ergänzend stehen zinsverbilligte Darlehen der KfW sowie Programme der Bayerischen Landesförderbank zur Verfügung. Entscheidend ist die Antragstellung vor der Vergabe von Liefer- und Montageleistungen, da nachträglich eingereichte Unterlagen förderseitig nicht anerkannt werden. Eine lückenlose Dokumentation – beispielsweise energetische Berechnungen, Produktzertifikate und Fotoprotokolle – bildet die Grundlage für Risiko- und Mittelabrufe.

Projektspezifika: Planung, Ausführung, Qualitätssicherung

Voruntersuchung und Wirtschaftlichkeitsanalyse

Zu Beginn steht eine detaillierte Aufnahme der Bestandskonstruktion. Neben Rahmen- und Glasaufbauten sind Anschlussdetails an Laibung, Sturz und Brüstung entscheidend, da sich dort Wärmebrücken und Undichtigkeiten konzentrieren. Mit mehrzonigen Gebäudemodellen lassen sich unterschiedliche Klimajahre, variable Energiepreise und potenzielle CO₂-Abgaben in Szenarienrechnungen abbilden. Kennzahlen wie Kapitalwert, Payback und interne Verzinsung unterstützen Entscheidungsgremien bei der Freigabe von Mitteln.

Logistik und Bauablauf

Innenstadtlagen Münchens erfordern eng getaktete Anlieferungen und die Koordination mit städtischen Genehmigungsstellen. Zeitfenster für Demontage, Einbringung, Verfugung und Reinigung sind so zu wählen, dass der laufende Betrieb nur minimal gestört wird. Lärmschutz, Staubmanagement sowie geregelte Flucht- und Rettungswege sind Teil eines nutzungsorientierten Bauzeitenplans.

Detaillösungen und Prüfverfahren

  • Abdichtungsebene: Mehrstufige Fugensysteme aus innen luftdichtem und außen diffusionsoffenem Dichtband verhindern Feuchteeintrag in den Baukörper.
  • Rollladenkästen und Sonnenschutz: Eine vorausschauende Planung sichert die Kompatibilität zwischen hochdämmenden Rahmenprofilen und integrierten Beschattungsanlagen.
  • Blower-Door-Tests: Eine Druckdifferenzmessung während der Bauphase deckt Leckagen zeitnah auf, sodass Nacharbeiten ohne Oberflächenbeschädigungen erfolgen können.
  • Qualitätsmanagement: Projektdokumente, Prüfprotokolle und Material-Tracking gemäß ISO 9001 gewährleisten die Nachweisführung gegenüber Eigentümer, Mieter und Behörden.

Anwendungsfelder und Nutzenprofile

Büroimmobilien

In Unternehmenszentralen stützen hochwertige Fenster den Wärmekomfort und verringern Luftzugerscheinungen. Die daraus resultierende Stabilität der Raumtemperatur reduziert krankheitsbedingte Ausfallzeiten, während die gleichmäßigere Lastverteilung eine künftige Unterdimensionierung von Heiz- und Kälteanlagen erlaubt.

Luxuswohnbau

Für Premium-Apartments bildet die Kombination aus Dreifachverglasung, erhöhtem Schallschutz und automatisierter Lüftung einen Mehrwert, der sich unmittelbar in Vermarktungspreisen niederschlägt. Bauträger berichten von Aufpreisen bis 1 500 €/m², wenn das energetische Label entsprechende Klassen erreicht.

Einzelhandel und Gastronomie

Betreiberseitig bedeuten niedrigere Transmissionsverluste geringere Nebenkostenumlagen. Gleichzeitig fördert eine großflächige, energetisch optimierte Verglasung die Warenpräsentation ohne zusätzliche Kühllasten. Für Brandschutzkonzepte stehen geprüfte Fenster- und Fassadensysteme in den erforderlichen Klassifizierungen zur Verfügung.

Die Performance einer Dreifachverglasung wird maßgeblich durch den korrekten Anschluss an die Bauhülle definiert – nicht allein durch den Glasaufbau.

Ausblick auf CO₂-Kosten

Ab 2027 soll im Rahmen des europäischen Emissionshandels auch der Gebäudesektor in die Bepreisung einbezogen werden. Budgetierungen, die heute Investitionsentscheidungen begleiten, berücksichtigen daher bereits potenzielle Zertifikatspreise. Der Austausch alter Fenster stellt eine direkte Möglichkeit dar, künftige Kostenbelastungen in dieser Kategorie zu begrenzen.

Technische Kenngrößen und Produktvarianten

Moderne Dreifachverglasungen unterscheiden sich nicht nur durch den Ug-Wert des Glaspakets, sondern auch durch g-Wert, Lichttransmission und Psi-Wert des Abstandhalters. Für Münchner Klimadaten empfiehlt sich ein g-Wert um 0,5, um solare Zugewinne in der Übergangszeit zu nutzen, ohne den sommerlichen Wärmeeintrag zu erhöhen. Warm-edge-Abstandhalter senken den linearen Wärmeverlust um bis zu 0,04 W/(m K) und minimieren Kondensatbildung. Rahmenmaterialien – Holz-Alu, Kunststoff mit Schaumkern oder thermisch getrennte Aluminiumprofile – erreichen heute Gesamt-Uw-Werte von 0,75 W/(m²K) bei Bautiefen zwischen 80 und 92 mm. Für stark frequentierte Fassadenzonen stehen Sicherheits- und Einbruchhemmungsklassen bis RC 3 in Kombination mit absturzsichernder Verglasung zur Verfügung, ohne dass energetische Leistungsdaten signifikant leiden.

Montagerisiken und Schadensprävention

Die häufigsten Beanstandungen nach einem Fenstertausch auf Dreifachverglasung betreffen Feuchteeintrag, Verformungen und Schallnebenwege. Ursache ist oft eine zu steife Lastabtragung oder ein unvollständiger Schichtenaufbau der Anschlussfuge. Eine Setzwegreserve von mindestens 5 mm je Laufmeter Breite verhindert Verwindungen infolge Eigengewicht und Temperaturexpansion. Kompribänder müssen gemäß DIN 18542 mindestens eine Komprimierung von 20 % aufweisen; wird der Wert unterschritten, drohen Undichtigkeiten bei Sturmregen. Zur Qualitätssicherung empfiehlt sich eine Endoskopkontrolle der inneren Abdichtungsebene vor Verschließen der Laibung.

Digitale Planung und Ausschreibung

Building-Information-Modeling gewinnt im süddeutschen Baubestand zusehends an Bedeutung. In IFC-Modellen können U-Werte, Schallschutzklassen und Montagearten als Attribute hinterlegt und später für Abrechnungen nach VOB /C herangezogen werden. 3D-Laserscans in Bestandsgebäuden liefern Punktwolken, aus denen millimetergenaue Leibungsgeometrien abgeleitet werden. Dadurch lassen sich Fertigungsmaßabweichungen reduzieren und Just-in-Time-Lieferungen auf Münchner Innenstadtbaustellen präzise terminieren. Ausschreibungstexte nach STLB-Bau integrieren die BIM-Daten direkt, wodurch Redundanzen entfallen und Nachträge seltener werden.

Wartung und Betriebsphase

Nach der Abnahme sollten Beschlags- und Dichtungskontrollen in den ersten drei Jahren halbjährlich, anschließend jährlich stattfinden. Ein typisches Servicepaket umfasst Nachstellung der Scherenlager, Schmierung der Dreh-Kipp-Beschläge und Austausch punktuell gequetschter Dichtprofile. Für ESG-Berichte lässt sich der energetische Erfolg über Smart-Metering validieren: Raumlufttemperatur, CO₂-Konzentration und Energieverbrauch werden mit Cloud-Plattformen verknüpft, was die Wirksamkeit der Dreifachverglasung gegenüber Investoren dokumentiert.

Rückbau, Recycling und Umweltbilanz

Im Sinne der Circular-Economy-Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung muss bereits in der Planung die spätere Demontage berücksichtigt werden. Glas, Abstandhalter und Randverbund lassen sich sortenrein trennen, wenn silikonfreie Verklebungen und verschraubbare Glasleisten zum Einsatz kommen. Rücknahmeprogramme größerer Glashersteller sehen heute Gutschriften für sortenreines Floatglas vor, was die Entsorgungskosten senkt und die Ökobilanz eines Fenstertauschs weiter verbessert.

Kostenstrukturen und Beschaffungsstrategie

Die reinen Materialpreise für Dreifachverglasung lagen in Bayern zuletzt zwischen 140 und 185 €/m², abhängig von Beschichtung, Sicherheitsklassifikation und Rahmenprofil. Montagekosten bewegen sich – inklusive Demontage, Entsorgung und Anschlussfuge gemäß RAL-Leitfaden – bei 95 bis 130 €/m². Größere Abruflose, Bündelung mehrerer Objekte und Rahmendienstleistungsverträge mit Fachhandwerkern senken den Gesamtpreis um bis zu zwölf Prozent. Eine Preisgleitklausel auf Basis des Statistischen Bundesamts reduziert Risiken bei volatilen Rohstoffmärkten.

Synergien mit begleitenden Gewerken

Der Fenstertausch lässt sich sinnvoll mit der Sanierung von Außenwanddämmung oder dem Upgrade der Lüftungstechnik koppeln. Werden Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung installiert, kann die minimal notwendige Lüftungsöffnung der Fenster reduziert werden, was nochmals Energie spart. Gleichzeitig bietet die Demontagephase die Chance, kabelgebundene Sonnenschutzsteuerungen oder Sensorleitungen ohne zusätzliche Kernbohrungen zu verlegen.

Brandschutz und Sondergenehmigungen

Objekte mit Geschossdecken aus den 1960er-Jahren weisen oft fehlende Unterbrechungen in der Fassadenbekleidung auf. Für den Austausch empfiehlt sich der Rücksprung der Fensterkonstruktion hinter eine brandabschottende Bekleidungsachse. Verglasungen der Widerstandsklasse F 30-C halten 30 Minuten Feuer und Heißgas stand und sind in Kombination mit Dreifachaufbauten verfügbar. Die Zustimmung im Einzelfall (ZiE) ist in München über die Lokalbaukommission zu beantragen und verlangt Prüfzeugnisse nach DIN 4102-13.

Versicherungs- und Haftungsaspekte

Gebäudebetreiber erzielen bei Fenstertauschprojekten positive Effekte auf die Betriebsunterbrechungs- und Sachversicherungsprämien. Voraussetzung ist ein nachvollziehbarer Wartungsplan und die Einhaltung der Herstellerangaben. Bauleistungsversicherungen verlangen darüber hinaus die Dokumentation der Anschlussausführung, um Regressforderungen im Schadensfall abwickeln zu können. Ein Verzicht auf das Vier-Augen-Prinzip bei der Abnahme erhöht die Haftungsrisiken des Auftragnehmers und sollte vermieden werden.

Gesundheit und Nutzerkomfort

Neben thermischen Belangen bringt eine Dreifachverglasung deutliche Verbesserungen beim Schallschutz. Mit Rw-Werten von 45 dB lassen sich Verkehrslasten des Mittleren Rings oder Einfluggeräusche des Airports spürbar mindern. Tageslichtausbeute und blendfreies Arbeiten werden durch Low-Iron-Gläser sowie außenliegende Lamellensteuerungen optimiert. Untersuchungen des Fraunhofer IBP zeigen, dass ein konstanter Tageslichtquotient von 2 % die Produktivität in Büros um bis zu sechs Prozent steigert – ein Argument, das Facility-Manager stark gewichten.

Resilienz gegenüber Extremwetter

Klimaprojektionen sagen für Bayern häufiger auftretende Starkregenereignisse und längere Hitzeperioden voraus. Dreifachverglasungen mit hochreflektierender Low-E-Schicht reduzieren den solaren Eintrag, während die erhöh­te Rahmenstabilität durch Innenstahlkerne Windlasten bis 1,6 kN/m² standhält. Für Hochwassergefährdungsgebiete kann das System mit speziellen Flutstop-Schotts kombiniert werden, die bis 600 mm Wassersäule dichten.

Praxisbeispiel Wirtschaftspark Süd

Bei einem Industriekomplex in Taufkirchen wurden 1 800 m² alter Holzfenster durch Aluminium-Dreifachsysteme ersetzt. Dank modularer Gerüstbrücken konnte der Produktionsbetrieb aufrechterhalten werden. Die Heizenergie sank binnen eines Jahres um 17 %, der Stromeinsatz der Kaltwassersätze um drei Prozent. Die Investition von 1,2 Mio. € amortisiert sich nach aktueller Kostenrechnung in neun Jahren.

Finanzielle Bewertung im Portfolio-Kontext

Für institutionelle Anleger ist die Einordnung in Taxonomie-fähige Aktivitäten entscheidend. Ein Energiesparnachweis von wenigstens 30 % gegenüber dem Ausgangszustand gilt als Schwellenwert zur Klassifizierung. Der Fenstertausch ist eine der kosteneffizientesten Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, da er im Verhältnis zu Dach- oder Anlagensanierungen geringere Eingriffe erfordert und schnell realisiert werden kann.

Fazit
Ein professionell geplanter und ausgeführter Fenstertausch auf Dreifachverglasung senkt Energiekosten, steigert den Wert des Gebäudes und erfüllt künftige ESG- sowie Taxonomieauflagen. Entscheider sollten frühzeitig digitale Bestandsaufnahmen, förderfähige Produktwahl und belastbare Wartungskonzepte in den Projektablauf integrieren. Die Kombination aus optimierten Randverbünden, fachgerechter Montage und präzisem Monitoring maximiert die Wirtschaftlichkeit und minimiert Haftungsrisiken.

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