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Dachaufstockung und Dämmung in Bayern: Neue GEG-Vorgaben als Chance für Bauunternehmen und Behörden zur Steigerung der Energieeffizienz und Vermietungserlöse

Dachaufstockung und Dämmung in Bayern: Neue GEG-Vorgaben als Chance für Bauunternehmen und Behörden zur Steigerung der Energieeffizienz und Vermietungserlöse

Dachaufstockung Dämmung: Potenziale im Bestand erschließen

Rahmenbedingungen im Großraum München

Verdichtete Flächennutzung, steigende Energiepreise und das novellierte Gebäudeenergiegesetz schaffen hohe Handlungsdringlichkeit für Eigentümer gewerblich genutzter Objekte. Sobald an der Gebäudehülle „wesentliche Änderungen“ vorgenommen werden, greift das GEG mit verschärften U-Wert-Vorgaben. Parallel regelt Art. 32 BayBO die Anforderungen an Brandschutz und Abstandsflächen bei zusätzlichen Geschossen. Wer eine Dachaufstockung Dämmung kombiniert, adressiert beide Punkte in einem konsolidierten Bauabschnitt und vermeidet separate Genehmigungszyklen. Zusätzlich verlangen ESG-Ratings nachvollziehbare CO₂-Reduktionen; Portfoliomanager nutzen die Maßnahme deshalb zur Verbesserung des Gesamtscores, ohne auf neue Grundstücke ausweichen zu müssen. Zeitgleich verschärfen Banken ihr Beleihungsrisiko – energieoptimierte Hüllen reduzieren Betriebskosten und unterstützen einen stabilen Kapitaldienst.

Dächer aus den 1970er- und 1980er-Jahren erreichen häufig Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,45 W/(m²K) oder schlechter. Der Zielwert nach GEG liegt aktuell bei höchstens 0,20 W/(m²K). Wird im Zuge der Aufstockung eine neue Dämmebene eingeplant, können Genehmigungsbehörden verlangen, dass der gesamte Dachaufbau dem aktuellen Stand entspricht. Eine vorausschauende Planung integriert daher beide Eingriffe in einer Leistungsausschreibung, um Doppelgerüste, erneute Abschaltungen der Haustechnik und Mehrkosten durch Baustelleneinrichtung zu vermeiden.

Wirtschaftliche und energetische Hebel

Ein Monitoring des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik zeigt, dass bei unsanierten Flachdächern bis zu 25 Prozent des jährlichen Energieverlusts eines Nichtwohngebäudes anfallen. Durch eine Flachdachsanierung Energieeffizienz sinkt dieser Anteil häufig auf unter sieben Prozent. Kombiniert man die Maßnahme mit einer Aufstockung, wächst die Nutzfläche, während der spezifische Verbrauch pro Quadratmeter fällt. In Großraumlagen wie Laim oder Bogenhausen erzielen zusätzliche Büroetagen durchschnittliche Nettokaltmieten von 28 € je m²; Bestandsflächen gleicher Adresse liegen oftmals unter 20 € je m². Der Kapitalwert steigt somit zweifach: höhere Mieteinnahmen und sinkende Betriebskosten.

Finanziell relevante Parameter:

  • Investitionskosten Dachdämmung Steildach: 80–140 €/m² abhängig von Material und Gefälledämmung
  • Investitionskosten Aufstockung in Holzmodulbau: 1 650–2 300 €/m² BGF
  • Förderquote BEG EM für Dämmarbeiten: bis 20 %, als Zuschuss vor Auftragserteilung
  • Amortisationszeit kombiniert: zwischen 8 und 12 Jahren bei gewerblichen Mietflächen

Die gleichzeitige Ausführung reduziert laut Praxisstudien die Bauzeit um bis zu drei Monate, vor allem durch Wegfall doppelter Innenausbautakte. Entscheider profitieren zudem von einer einzigen Abnahme und können das Objekt schneller wieder vollständig vermieten.

Konstruktive Lösungen für unterschiedliche Dachformen

Dachdämmung Steildach

Bei Bestandsbauten mit Sparrenquerschnitten von 160 mm und mehr erlaubt eine Zwischensparrenlösung den Einsatz von Mineralwolle λ = 0,032 W/(mK). Eine ergänzende Unterdeckbahn sichert die Luftdichtheit. Wird gleichzeitig eine Dachaufstockung Dämmung als Aufsparrensystem realisiert, kommt druckfester PU-Hartschaum in Dicken von 120–160 mm zum Einsatz. Der Sparren bleibt warm; Tauwasserausfall auf den Holzoberflächen wird vermieden. Lastreserven werden über Kerven oder Stahlwinkel in die tragenden Wände übertragen. Für Mansard- oder Tonnendächer bietet sich eine segmentierte Holzrahmenkonstruktion an, die werkseitig vorgefertigt und nachträglich mit einer Aerogel-Innenschicht ergänzt wird. Die geringe Aufbauhöhe hält Traufkanten ein und erleichtert die Einhaltung der bayerischen Abstandsflächen.

Flachdachsanierung Energieeffizienz

Industrie- und Verwaltungsgebäude verfügen häufig über Stahlbetondecken mit eingeschränkter Tragreserve. Hier eignet sich das Umkehrdachprinzip mit extrudiertem Polystyrol (XPS). Die Abdichtungsebene liegt unter der Dämmung und bleibt dadurch thermisch stabil. Obenauf dient die Dämmplatte zugleich als Schutzschicht und Ballastierung. Bei einer Aufstockung wird eine zweite Tragebene aus Brettsperrholz oder Stahlleichtbau aufgesetzt; Schubdorne leiten Horizontalkräfte in den Bestandsbeton ein. Eine Planung nach Eurocode 3 bzw. DIN 1993 sichert die Nachweisführung. Photovoltaik-Module lassen sich ballastiert auf dem XPS befestigen; Zusatzlasten sind bereits in der statischen Vordimensionierung zu berücksichtigen.

Integration beider Maßnahmen

Die konstruktive Schnittstelle zwischen bestehender Decke und neuer Geschossdecke entscheidet über Verformungen im Endzustand. Eine Durchstanzbewehrung oder Stützenverstärkung ist häufig günstiger als eine komplette Bestandsabräumung. Bei Gebäuden in der Nähe stark befahrener Straßen kommt Schallschutz nach DIN 4109-5 hinzu, insbesondere für neu entstandene Büroflächen unter geneigtem Dach. Eine Trittschalldämmung aus PUR-Recyclinggranulat erreicht Verbesserungswerte von 20 dB und lässt sich in den Schichtaufbau integrieren, ohne die geforderte Mindestdachneigung von zwei Prozent zu unterschreiten.

Zur Qualitätssicherung empfehlen sich folgende Prüfungen:

  1. Blower-Door-Test nach Fertigstellung der Dämmebene
  2. Hochvolt-Leckortung der Abdichtung vor Aufbringen der Auflast
  3. Setzungs- und Verformungsmessung nach Abschluss der Aufstockung

Die Daten fließen in das digitale Gebäudemodell und dienen als Grundlage für Wartungsverträge. So lassen sich durchgängige Leistungswerte gegenüber Versicherern und finanzierenden Banken dokumentieren.

„Eine synchron geplante Dachaufstockung inklusive Dämmung reduziert Schnittstellen – jede zusätzliche Schnittstelle erzeugt im Durchschnitt 1,5 Tage Bauzeitverlängerung.“ – Auswertung BETSA-Projektarchiv 2017–2023

Für individuelle Projektabfragen stehen die Ansprechpartner von BETSA unter betsa.de/kontakt telefonisch oder per Formular zur Verfügung.

Genehmigungsmanagement in Bayern

Die Kombination aus Dachaufstockung Dämmung und energetischer Sanierung setzt ein präzises Verständnis des bayerischen Bauordnungsrechts voraus. Nach Art. 60 BayBO kann ein vereinfachtes Verfahren greifen, wenn die zusätzliche Bruttogrundfläche 70 m² nicht übersteigt und keine Sondernutzung vorliegt. Überschreitet das Vorhaben diese Schwelle, verlangt die Bauaufsicht ein vollständiges Standsicherheits-, Brandschutz- und Schallschutzkonzept. Bei Gewerbeeinheiten ist zusätzlich die Arbeitsstättenverordnung zu berücksichtigen, insbesondere hinsichtlich lichter Raumhöhen, Rettungswegen und natürlicher Belüftung. Für die Dachdämmung Steildach bleibt die Einhaltung des neuen U-Wertes nach Anlage 7 GEG zwingend; Abweichungen sind nur über eine detaillierte Gleichwertigkeitsberechnung nach DIN 4108 Beiblatt 2 zulässig. In der Praxis empfiehlt sich ein Vorbescheid, um die zuständige Lokalbaukommission früh einzubinden und Verzögerungen im Hauptantrag zu vermeiden.

Projektorganisation und Terminsteuerung

Mehrere Eingriffe an der Gebäudehülle führen schnell zu Terminrisiken. Ein Lean-Construction-Ansatz mit Taktplanung verteilt Gewerke in feste Zeitschritte von drei bis fünf Tagen. Für Flachdachsanierung Energieeffizienz liegt der kritische Pfad meist zwischen Abdichtungsarbeiten und Installationsgewerken der Haustechnik. Parallelgewerke wie Trockenbau und Fassadentechnik lassen sich in einer überlappenden Sequenz einplanen, sobald die lastabtragende Aufstockung montiert ist. Vorfertigung im Holzmodulbau reduziert die Baustellenzeit um bis zu 40 Prozent; Module werden nachts per Tieflader aus Niederbayern angeliefert und in einem Kranhub gesetzt. Eine eng getaktete Logistik ist essenziell, da Münchens Innenstadt nur begrenzte Lagerflächen bietet und Genehmigungen für Straßensperrungen zeitlich befristet sind.

Förderprogramme und steuerliche Anreize

Neben der BEG-Einzelmaßnahme existieren für gewerblich genutzte Objekte KfW-Programme 263 und 264. Wird durch die Dachaufstockung Dämmung ein Effizienzgebäude-55-Standard erreicht, können zinsverbilligte Darlehen bis 30 Millionen € mit Tilgungszuschüssen von zehn Prozent beantragt werden. Kommunale Töpfe wie der Münchner Klimafonds legen häufig Bonuspunkte auf photothermische Kombinationslösungen – hier profitiert insbesondere das Umkehrdach mit nachrüstbarer PV-Aufständerung. Steuerlich lassen sich zehn Prozent der förderfähigen Ausgaben als Sonderabschreibung im ersten Jahr geltend machen, sofern die Flächen anschließend mindestens fünf Jahre betrieblich genutzt werden. Entscheidend ist, dass alle Nachweise vor Auftragsvergabe beim BAFA eingereicht werden; nachträgliche Anträge sind ausgeschlossen.

Betriebsphase und Monitoring

Nach Fertigstellung verschiebt sich der Fokus auf den energieoptimierten Betrieb. Ein digitales Zwillingsmodell verknüpft Messwerte aus Wärmemengenzählern, Raumluftsensoren und Dachfeuchtemonitoring. Ausrüstungen wie reversible Wärmepumpen reagieren auf die gemessene Außentemperatur, um die durch Dachdämmung Steildach reduzierte Heizlast weiter auszuschöpfen. Für Flachdachsanierung Energieeffizienz lassen sich Leckagen über Delta-T-Analysen früh erkennen; Versicherer stufen das Risiko entsprechend niedriger ein, was die Gebäudeversicherung jährlich um bis zu acht Prozent senken kann. Betreiber sollten die Performance-Daten mindestens vierteljährlich prüfen und als Benchmark für ESG-Reporting nutzen. So bleibt der Mehrwert der Aufstockung transparent und messbar.

Risikomanagement und Qualitätssicherung

Die größten Risiken liegen erfahrungsgemäß in Anschlussdetails und Witterungsfenstern. Aufsparren-Systeme reagieren empfindlich auf Feuchteeintrag; eine temporäre Notabdichtung ist Pflicht, sobald die PU-Platten verlegt sind. Beim Umkehrdach beeinflusst die Verdichtung des Kiesbetts das Wasserableitvermögen; ungeeignete Kornfraktionen führen zu Staunässe und Verlust der Dämmleistung. Eine baubegleitende Fremdüberwachung dokumentiert Schichtdicken, Bauteilöffnungen sowie Verankerungspunkte der Aufstockung und schafft Nachvollziehbarkeit gegenüber Behörden und Investoren. Für Nachträge empfiehlt sich eine Index-geregelte Preisgleitklausel, da Holz- und Dämmstoffpreise weiterhin volatil sind.

Fazit: Die gleichzeitige Umsetzung von Dachaufstockung Dämmung und Flachdachsanierung Energieeffizienz bietet in Bayerns Ballungsräumen ein robustes Instrument zur Wertsteigerung. Wer Genehmigungsfragen früh klärt, Lean-Abläufe etabliert und Fördermittel strategisch kombiniert, verkürzt Bauzeiten, senkt Betriebskosten und stärkt ESG-Kennzahlen. Firmenkunden sollten deshalb eine integrierte Planung beauftragen, eine baubegleitende Qualitätssicherung verankern und das Monitoring als Teil des Lebenszyklus verstehen. So sichern Sie nachhaltigen Ertrag bei überschaubarem Risiko.

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