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Bayern im Fokus: Erfolgreiche Umsetzung von ESG-Kriterien in der Gebäudesanierung sichert Zukunft der Bauwirtschaft

Bayern im Fokus: Erfolgreiche Umsetzung von ESG-Kriterien in der Gebäudesanierung sichert Zukunft der Bauwirtschaft

ESG-Kriterien in der Gebäudesanierung erfolgreich umsetzen

Nachhaltigkeit ist im deutschen Immobiliensektor längst mehr als ein Trend. Wer heute eine Gewerbeimmobilie oder ein Luxusobjekt im Großraum München modernisiert, muss ökologische, soziale und Governance-Aspekte – kurz ESG – integrieren. Investoren, Nutzer und Gesetzgeber erwarten messbare Fortschritte. Eine vorausschauende Sanierung steigert den Wert der Liegenschaft, senkt Betriebskosten und reduziert Risiken. Der folgende Fachbeitrag zeigt, wie Sie ESG-Kriterien in anspruchsvollen Bau- und Sanierungsprojekten praktisch umsetzen und welche Chancen sich daraus ergeben.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Die Immobilienbranche steht vor einer doppelten Herausforderung. Erstens verschärft die EU den politischen Rahmen. Mit dem European Green Deal, der Taxonomie-Verordnung und der CSRD rücken Klimaziele, Transparenz und Berichtspflichten in greifbare Nähe. Zweitens verlangen Mieter, Käufer und Kapitalmärkte nach nachhaltigen Objekten. Green Building Zertifikate wie DGNB oder LEED sind zum neuen Qualitätsausweis geworden. ESG-konforme Sanierungen sichern daher die Zukunftsfähigkeit von Portfolios und minimieren Stranded-Asset-Risiken.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entfallen rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf Gebäude. Davon entfällt der Großteil auf Bestandsimmobilien, die vor 1990 errichtet wurden. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Gewerbliche Objekte mit hoher Energieeffizienz erzielen im Mittel elf Prozent höhere Verkaufspreise. Im Münchner Markt verstärken knappe Flächen und hohe Mieten diesen Effekt.

Investoren bewerten ESG-Kriterien inzwischen systematisch. Eine Auswertung von PwC aus dem Jahr 2023 belegt, dass 83 Prozent der befragten Asset-Manager bei jeder Akquisition eine ESG-Due-Diligence durchführen. Fehlende Strategien können somit direkten Einfluss auf Finanzierungskosten haben.

Förderprogramme & Gesetze

Der Gesetzgeber setzt klare Leitplanken. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verschärft die Anforderungen an Wärmeerzeuger und Dämmstandards. Die EU-Taxonomie verlangt Nachweise zur Energieklasse A für Neubauten und erhebliche CO2-Einsparungen für Bestandsobjekte. Hinzu kommt die Corporate Sustainability Reporting Directive, die ab 2025 auch mittlere Unternehmen zur ESG-Berichterstattung verpflichtet.

Förderseitig unterstützt die KfW Sanierungen mit dem Programm 263/264 „Klimafreundlicher Neubau – Nichtwohngebäude“. Zusätzlich stellt Bayern mit dem „Ressourceneffizient Bauen“-Fördertopf Zuschüsse für Planungsleistungen bereit. Steuerliche Anreize wie § 35c EStG ermöglichen Sonderabschreibungen für energetische Maßnahmen. Eine sorgfältige Fördermittelprüfung kann einen mittleren sechsstelligen Betrag einsparen.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Klare Zieldefinition: Legen Sie zu Projektbeginn konkrete ESG-Kennzahlen fest. Typische Indikatoren sind Primärenergiebedarf, CO2-Intensität, Barrierefreiheit und Employer-Branding-Faktoren. Eine frühzeitige Definition erleichtert spätere Zertifizierungen.

Ganzheitliche Bestandsanalyse: Ein ESG-Screening umfasst technische Due-Diligence, Energieaudit nach DIN EN 16247-1 und eine Nutzerbefragung. Die Ergebnisse zeigen Quick-Wins und langfristige Hebel auf.

Finanzierungsbausteine kombinieren: Green Loans, Förderkredite und Mezzanine-Kapital lassen sich bündeln. Nachhaltigkeits-KPIs reduzieren bei vielen Banken den Zinsaufschlag. Ein strukturiertes Finanzierungskonzept vermeidet Engpässe in der Bauphase.

Lebenszyklus-Kosten betrachten: Höhere Anfangsinvestitionen für Wärmepumpen, Photovoltaik oder recycelte Baumaterialien amortisieren sich über die Betriebskosten. Eine Total-Cost-of-Ownership-Berechnung überzeugt Controlling und Investoren gleichermaßen.

Umsetzung & Bauleitung

Integrierte Projektsteuerung: ESG-Sanierungen erfordern eine enge Verzahnung von Architektur, TGA-Planung und Baupraxis. BIM-gestützte Modelle erleichtern die Koordination und liefern belastbare Daten für CO2-Bilanzierungen.

Materialwahl nach Taxonomie: Bevorzugen Sie Produkte mit Umwelt-Produktdeklaration (EPD) und niedriger Grauernergie. Holz aus PEFC-Zertifizierung, Recycling-Beton oder Cradle-to-Cradle-Teppichböden senken den ökologischen Fußabdruck.

Soziale Kriterien einbinden: Barrierefreie Zugänge, flexible Grundrisse und Aufenthaltsqualitäten steigern die Nutzerzufriedenheit. Unternehmen profitieren von geringerer Fluktuation und besserem Employer Branding.

Governance und Dokumentation: Halten Sie alle ESG-Maßnahmen revisionssicher fest. Digitale Bautagebücher und Sensordaten bilden die Grundlage für spätere Reports. Eine lückenlose Dokumentation vereinfacht die Abnahme durch Förderstellen und Zertifizierer.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Münchner Softwarehaus modernisierte 9 000 Quadratmeter Bürofläche. Durch Fassadendämmung, LED-Beleuchtung und eine geothermische Anlage sank der jährliche Energieverbrauch um 48 Prozent. Gleichzeitig stieg die Mitarbeiterzufriedenheit laut interner Umfrage um 15 Prozent. Die Maßnahme qualifizierte sich für DGNB Gold und senkte die Fremdkapitalkosten um 25 Basispunkte.

Luxuswohnungen & Private Estates

In Grünwald wurde eine Villa aus den 1980er-Jahren umfassend saniert. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, Dreifach-Verglasung und eine Smart-Home-Steuerung reduzieren den CO2-Ausstoß um 70 Prozent. Die Immobilie erreichte die Energieeffizienzklasse A. Ein Green-Mortgage-Darlehen mit vergünstigtem Zinssatz finanzierte einen Teil der Sanierung. Der Marktwert stieg laut Gutachten um fast 20 Prozent.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Logistikzentrum südlich von München erhielt eine Photovoltaik-Aufdachanlage mit 1,5 Megawatt Peak. Die Überschusseinspeisung deckt den Strombedarf von rund 400 Haushalten. Kühlaggregate werden jetzt mit natürlichem Kältemittel Propan betrieben. Das Projekt wurde über das BEG-Programm gefördert und amortisiert sich in weniger als neun Jahren.

Fazit

ESG-Kriterien bieten Immobilienbesitzern im Großraum München handfeste Vorteile: Werthaltigkeit, geringere Betriebskosten, verbesserte Finanzierungsbedingungen und Rechtssicherheit. Entscheider, die ökologische, soziale und Governance-Aspekte früh in die Sanierungsplanung integrieren, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile. BETSA.de unterstützt Sie mit regionaler Expertise, geprüften Partnern und einer schlüsselfertigen Abwicklung, die alle ESG-Anforderungen berücksichtigt.

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