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Altbau-Innenwände in Bayern erfolgreich dämmen: So vermeiden Sie Schimmelrisiko und steigern die Energieeffizienz nachhaltig

Altbau-Innenwände in Bayern erfolgreich dämmen: So vermeiden Sie Schimmelrisiko und steigern die Energieeffizienz nachhaltig

Altbau-Innenwände dämmen ohne Schimmelrisiko

Energie- und Kostendruck im bayerischen Gebäudebestand

Gestiegene Energietarife und verschärfte Klimaschutzziele verändern die Wirtschaftlichkeit von Bestandsimmobilien in München und ganz Bayern grundlegend. Der Bundesgesetzgeber fordert Klimaneutralität bis 2045, während die Region gleichzeitig eine überdurchschnittlich hohe Quote an Gebäuden aus den 1950er bis 1970er Jahren aufweist. Für Eigentümer, Betreiber und Behörden entsteht daraus die Aufgabe, die energetische Leistungsfähigkeit älterer Baustrukturen schnell und ohne Betriebsunterbrechung anzuheben. Eine Innendämmung liefert hier einen messbaren Hebel, weil sie Fassaden unangetastet lässt und Gerüstzeiten reduziert. Die Herausforderung besteht darin, Wärmeverluste zu senken, ohne Feuchteschäden oder mikrobiellen Befall zu provozieren.

Regulatorischer Rahmen und Fördersituation

Normative Anforderungen

Das Gebäudeenergiegesetz definiert für erneuerte Außenwände einen maximalen U-Wert von 0,24 W/(m²·K), sobald mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche überarbeitet werden. Für Innendämmsysteme ergibt sich daher eine Mindestdicke, die in Abhängigkeit vom λ-Wert des Materials gewählt werden muss. Hygrothermische Nachweise nach DIN EN 15026 gelten als Stand der Technik, um Kondensatrisiken zu bewerten und Planungsentscheidungen gerichtsfest zu dokumentieren.

Finanzielle Instrumente

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude stellt Zuschüsse und zinsvergünstigte Darlehen bereit; Kombinationen mit landesspezifischen Programmen wie dem bayerischen 10 000-Häuser-Programm sind möglich. Für Investoren ergibt sich durch die Koppelung von Innendämmung mit zusätzlichen Maßnahmen – etwa Schall- oder Brandschutz – eine Chance, mehrere Fördertöpfe in einem Antrag zusammenzuführen und dadurch Eigenkapital zu schonen.

Bauphysikalische Grundlagen der schimmelsicheren Innendämmung

Feuchte- und Wärmeströme

Bei massiven Ziegel- oder Natursteinwänden kann sich durch Innendämmung die Temperatur auf der Altbauwand deutlich absenken. Unkontrollierter Wasserdampf aus dem Rauminneren kondensiert dann in den ersten Zentimetern der Konstruktion. Kapillaraktive Dämmstoffe – Kalziumsilikat, Mineralschaum oder Schaumglasgranulate – puffern Feuchte und führen sie kontrolliert zur Raumseite zurück. Diffusionshemmende Systeme wie PU-Elemente erfordern dagegen eine exakt geplante Dampfbremse sowie lückenlose Verarbeitung, um Tauwasserbildung zu verhindern.

Planungsschritte

  • Erfassung des Bestands: Feuchtegehalt, Salzbelastung, Mauermaterial
  • Simulative Auslegung: mehrjähriger hygrothermischer Nachweis unter regionalen Klimadaten
  • Detailplanung: Wärmebrückenberechnung an Laibungen, Deckenanschlüssen und Installationsdurchdringungen
  • Qualitätssicherung: Festlegung von Prüfzeiträumen, Messpunkten und Grenzwerten für die Bauphase

Ausführung und Baustellenorganisation

Materialwahl nach Nutzungsklasse

Für hoch frequentierte Büroräume eignen sich kapillaraktive Platten mit 80 – 120 mm Stärke, kombiniert mit armierter Kalkputzschicht. In sensiblen Zonen, etwa hinter Einbaumöbeln oder in Datenräumen, kommen vakuumisolierende Paneele (VIP) oder hochdämmende PU-Elemente infrage, um den Platzbedarf zu minimieren. Hygienisch beanspruchte Flächen erhalten zusätzlich pilzhemmende Oberputze auf Kalk- oder Silikatbasis.

Feuchtemanagement in der Bauphase

Estricharbeiten, Malerfeuchte und Wetterwechsel können relative Luftfeuchten über 80 % verursachen. Temporäre Kondensattrockner, kontinuierliche Datenlogger und ein Baubegleitprotokoll sichern die Einhaltung der Ausgleichsfeuchte der Dämmstoffe. Steckdosen, Kabeltrassen und Rohrdurchführungen werden mittels vorgefertigter Manschetten luftdicht angebunden, um Konvektion zu unterbinden.

Anwendungsbeispiele aus Oberbayern

Büro- und Verwaltungsbauten

In einem sechsgeschossigen Verwaltungsgebäude aus dem Jahr 1962 reduzierte eine 120 mm Mineralschaumdämmung den Heizwärmebedarf um 30 %, gemessen durch on-site-Monitoring. Die U-Wert-Zielmarke von 0,23 W/(m²·K) wurde eingehalten, ohne die Fassade einzugrüsten. Sensoren im Wandquerschnitt bestätigten nach zwei Heizperioden eine unkritische relative Feuchte von unter 75 %.

Denkmalschutz und Premiumwohnraum

Bei einer Villa am Starnberger See erforderte der erhaltenswerte Stuck eine innenseitige Lösung. Aerogelhaltige Dämmputze von 20 mm Dicke kombinierten hohe Dämmleistung mit minimalem Raumschwund. Eine diskrete Abluftführung hinter Wandverkleidungen leitet Spitzenfeuchte aus Bädern ab; die Oberflächen blieben auch nach intensiver Nutzung schimmelfrei.

Gewerbe- und Handelsflächen

In Ladenzeilen der Münchner Innenstadt wurden modulare Sandwichpaneele montiert, die eine spätere Grundrissänderung erlauben. Antibakterielle Beschichtungen erfüllen HACCP-Anforderungen, während thermische Kennwerte die Betriebskosten um durchschnittlich zwölf Prozent senkten. Die reversible Befestigung erleichtert Mieterwechsel ohne Substanzverlust.

Qualitätssicherung nach Abnahme

Die eigentliche Bewährungsprobe eines Innendämmsystems beginnt mit dem Regelbetrieb. Bereits in der Übergabephase wird ein Instandhaltungsplan hinterlegt, der Sichtkontrollen, Feuchtemessungen und Wartungsintervalle bündelt. In Bayern empfiehlt sich eine Erstinspektion spätestens nach der ersten Heizperiode, um potenzielle Undichtigkeiten frühzeitig zu detektieren. Fest installierte Messpunkte an kritischen Wärmebrücken – etwa an Fensterlaibungen oder Innenwandecken – liefern Vergleichsdaten für spätere Bewertungen. Werden relative Feuchten von mehr als 80 % im Bauteilinneren registriert, greift ein vordefiniertes Eskalationsschema, das lüftungstechnische Nachjustierungen oder die partielle Öffnung des Systems vorsieht. Durchgehend dokumentierte Prüfprotokolle stärken die Position des Betreibers gegenüber Versicherern und Gewährleistungspflichten.

Langzeit-Monitoring und digitale Zwillinge

Die Kombination aus IoT-Sensorik und Building-Information-Modeling ermöglicht es, Temperatur- und Feuchteverläufe in Echtzeit auf ein digitales Gebäudemodell zu spiegeln. In München wurde dieser Ansatz bei einem sanierten Gründerzeitensemble erprobt: Funkbasierte Sensoren übermitteln stündliche Messwerte in eine Cloud-Plattform, die Abweichungen vom prognostizierten Hygrothermik­modell automatisch kennzeichnet. Alarmgrenzen lassen sich objektspezifisch definieren, sodass Facility-Management-Teams nur bei tatsächlichem Handlungsbedarf ausrücken müssen. Die gesammelten Langzeitdaten fließen zurück in zukünftige Sanierungsprojekte und verfeinern die regionale Bemessungsbasis für innenseitige Dämmstrategien.

Wirtschaftlichkeitsbewertung über den Lebenszyklus

Ein vollständiges Kostenbild umfasst mehr als Material und Montage. In der Regelkalkulation werden Investitionsausgaben, Betriebskosteneinsparungen und potenzielle Rückbaukosten in einer Barwertanalyse zusammengeführt. Für ein typisches Münchner Bürogebäude aus den 1970er Jahren ergab sich bei 100 mm Kapillarkalziumsilikat eine Amortisationszeit von acht Jahren, gerechnet mit einem Energiepreisindex von 4 % pro Jahr. Zusatzerlöse entstehen, wenn freie Mietflächen durch die schlankere Wandaufbauhöhe größer ausfallen oder eine bessere Flächenkennziffer in der Nebenkosten­abrechnung erzielt wird. Auch CO₂-Bepreisung rückt vermehrt in die Entscheidungs­matrix: Jeder vermiedene Kubikmeter Erdgas reduziert das CO₂-Kontingent und senkt die Abgaben nach Brennstoffemissionshandelsgesetz.

Haftungs- und Versicherungsaspekte

Nicht sachgerecht ausgeführte Innendämmungen können zu Folgeschäden führen, für die Planer, Ausführende oder Eigentümer haftbar gemacht werden. Eine lückenlose Dokumentation der hygrothermischen Nachweise, der Produktzulassungen sowie der Baustellenprotokolle bildet die Grundlage für den Nachweis der Sorgfaltspflicht. Versicherer in Bayern verlangen inzwischen häufig eine erweiterte Fachunternehmerbestätigung, bevor sie die Police für Gebäudeschäden erweitern. Darüber hinaus ist zu prüfen, ob das jeweilige Dämmmaterial eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) oder europäische Technische Bewertung (ETA) aufweist. Werden diese Dokumente hinterlegt, lässt sich das Risikoprofil erheblich reduzieren und die Prämiengestaltung positiv beeinflussen.

Integrale Planung und Schnittstellenmanagement

In komplexen Altbauprojekten überlagern sich energetische, brandschutztechnische und denkmalpflegerische Anforderungen. Ein interdisziplinäres Planungsteam aus Architekten, TGA-Fachplanern, Statikern und Bauphysikern etabliert hierzu ein abgestimmtes Detailhandbuch. Dieses definiert für jedes Bauteil die Baustoffklassifikation, Grenztemperaturen und Feuchtepfade. Gerade bei Leitungsführungen hinter gedämmten Wandebenen ist das Zusammenspiel zwischen Elektro- und Sanitärgewerken entscheidend; ungedämmte Rohre oder Kabelkanäle dürfen die Diffusionsschicht nicht perforieren. 3D-Laserscans schaffen früh Klarheit über den Bestand und minimieren Überraschungen während der Bauzeit. Die Erfahrung zeigt, dass Projekte, in denen Schnittstellen bereits ab Leistungsphase 3 klar geregelt sind, Termin- und Kostentreue um bis zu 15 % verbessern.

Fazit: Eine innenseitige Dämmung im bayerischen Altbau kann Heizkosten senken, den CO₂-Fußabdruck verringern und die Nutzungskonzepte flexibler gestalten, wenn Planung, Ausführung und Monitoring nahtlos ineinandergreifen. Entscheider sichern den Erfolg, indem sie kapillaraktive oder kontrolliert diffusionshemmende Systeme materialgerecht einsetzen, frühe hygrothermische Simulationen beauftragen und ein digitales Monitoring zur Betriebsphase verankern. So lässt sich Schimmelrisiko zuverlässig vermeiden und die Wirtschaftlichkeit nachhaltig optimieren.

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