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PV und Wärmepumpe 2026: Neue GEG- und EEG-Vorgaben zwingen Bauprojekte in Bayern zu intelligenten Systemkonzepten für hohen Eigenverbrauch und stabile Energiekosten


PV und Wärmepumpe 2026: Einstellungen und Systemkonzepte für hohen Eigenverbrauch

Photovoltaik in Verbindung mit einer Wärmepumpe entwickelt sich im gewerblichen und hochwertigen Wohnbau zu einem zentralen Baustein der technischen Gebäudeausrüstung. Steigende CO₂-Kosten, verschärfte Effizienzanforderungen und eine ausgeprägte Volatilität der Strompreise beeinflussen Investitionsentscheidungen im Immobiliensektor zunehmend. Die Kopplung von PV-Anlage und Wärmepumpe ermöglicht eine weitgehende Versorgung mit selbst erzeugtem Strom für Heizung, Kühlung und Warmwasser. Maßgeblich für die energetische und wirtschaftliche Performance ist nicht allein die Anlagengröße, sondern vor allem die Kombination aus Planung, Regelstrategie und Parametrierung mit Blick auf den Eigenverbrauch.

Strategische Bedeutung der Kombination PV und Wärmepumpe ab 2026

Die regulatorische Entwicklung in Deutschland weist ab 2026 klar in Richtung elektrifizierter, erneuerbarer Wärmeerzeugung. Parallel dazu steigt der Druck aus ESG-Vorgaben, Taxonomie-Kriterien und Dekarbonisierungsstrategien von Unternehmen. In diesem Umfeld gewinnt das Zusammenspiel von PV-Anlage und Wärmepumpe für Bürogebäude, Gewerbeflächen, hochwertige Wohnobjekte und komplexe Bestandsimmobilien deutlich an Relevanz.

Die direkte Nutzung von PV-Strom im Gebäude reduziert den Netzbezug, senkt die spezifischen CO₂-Emissionen der Wärme- und Kälteversorgung und stabilisiert Energiekosten über den Lebenszyklus. Für Portfoliomanager, Projektentwickler und Betreiber ergeben sich unter anderem folgende Effekte:

  • Verbesserung von Energiekennwerten und CO₂-Bilanz des Gebäudes
  • Reduzierung der Abhängigkeit von Strompreisschwankungen
  • Aufwertung im Rahmen von ESG-Ratings und Due-Diligence-Prüfungen
  • Steigerung der Attraktivität für Mieter und Nutzer mit Nachhaltigkeitsfokus

Im Großraum München ist die Ausgangssituation besonders ausgeprägt. Die Kombination aus hoher solare Einstrahlung in Südbayern, ambitionierten kommunalen Klimazielen und anspruchsvoller Nutzerstruktur in Büro- und Wohnimmobilien führt dazu, dass PV-Wärmepumpen-Systeme zunehmend als integraler Bestandteil der technischen Konzeption betrachtet werden. Große, gut ausgerichtete Dachflächen, Parkdecks oder Nebengebäude bieten dabei Möglichkeiten für PV-Anlagen mit relevanten Leistungen, die sich mit geeigneten Wärmepumpenkonzepten und Speichern systematisch auf den Eigenverbrauch ausrichten lassen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und normative Anforderungen

Gebäudeenergiegesetz, EEG und Förderkulisse

Für Neubau- und Sanierungsprojekte im Zeitraum ab 2026 sind insbesondere das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) maßgeblich. Das GEG definiert Mindeststandards für die energetische Qualität von Gebäuden sowie die anteilige Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung. Bei Heizungserneuerungen und umfangreichen Sanierungen führt dies in vielen Fällen zu einem verstärkten Einsatz von Wärmepumpen in Verbindung mit Photovoltaik.

Das EEG regelt die Vergütungssätze für eingespeisten Solarstrom, die Anforderungen an Eigenverbrauchsmodelle sowie Mess- und Abrechnungsfragen. Für nicht-wohnwirtschaftliche Liegenschaften und Mehrfamilienhäuser mit gemeinsamer Energieversorgung ist die Maximierung des Eigenverbrauchs häufig wirtschaftlich vorteilhaft, da die Gestehungskosten des PV-Stroms in der Regel unter den aktuellen und erwarteten Netzstrompreisen liegen. Förderprogramme von Bund, Land und KfW sind dynamischen Anpassungen unterworfen, zielen jedoch strukturell auf Effizienzsteigerung, Elektrifizierung und erneuerbare Erzeugung. In größeren Vorhaben werden sie häufig im Rahmen der Gesamtfinanzierung und Energiekonzeption berücksichtigt.

VDI-Richtlinien, DIN-Normen und Systemqualität

Für Planung, Dimensionierung und Betrieb von PV-Wärmepumpen-Systemen sind verschiedene technische Regelwerke relevant. Dazu zählen unter anderem VDI-Richtlinien zur Auslegung von Wärmepumpen, hydraulischen Systemen und Speichern sowie DIN-Normen zu Bemessungstemperaturen, Leistungskennwerten und Effizienzgrößen wie COP und SCOP.

Aus der Sicht von Investoren, Betreibern und Behörden ergeben sich daraus mehrere Anforderungen:

  • Nachvollziehbare Auslegung der Wärmepumpenleistung auf Basis des realen Heiz- und Kühlbedarfs
  • Hydraulische und regelungstechnische Ausführung nach anerkannten Regeln der Technik
  • Dokumentierte Einhaltung von Effizienz- und Schallschutzanforderungen, insbesondere in dicht bebauten urbanen Lagen
  • Systemabstimmung mit bestehenden Erzeugern und der technischen Gebäudeausrüstung

Eine normkonforme Umsetzung reduziert das Risiko von Betriebsstörungen, Mindererträgen oder Konflikten im Rahmen von Gewährleistung und Haftung. Dies gilt besonders für größere Gewerbeimmobilien und komplexe Mischobjekte im Umfeld München, in denen mehrere Nutzergruppen, unterschiedliche Betriebszeiten und hohe Anforderungen an Versorgungssicherheit zusammentreffen.

Marktentwicklung und technische Trends bei PV und Wärmepumpe

Steigende Verbreitung und zunehmende Systemintegration

Die installierte PV-Leistung im Gebäudebereich wächst in Deutschland seit Jahren kontinuierlich. Parallel steigt der Bestand an Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen in Neubau und Sanierung. Im Nichtwohngebäudebereich sowie in hochwertigen Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen wird die Kombination zunehmend als Gesamtsystem konzipiert, das Wärme, Kälte und Warmwasser über elektrische Energie aus PV-Anlagen abdeckt.

Für die Praxis lassen sich drei technische Entwicklungen hervorheben:

  • Verbesserte Effizienz von Wärmepumpen insbesondere im Teillastbereich und bei niedrigen Systemtemperaturen
  • Fortschrittliche Wechselrichter- und Energiemanagementsysteme, die PV-Erzeugung, Wärmepumpe, elektrische Speicher und flexible Verbraucher verknüpfen
  • Gebäudeautomation und Smart-Building-Funktionen, die Energieflüsse mit Nutzungsprofilen, Raumklima und Wetterprognosen abgleichen

Im Ergebnis lässt sich der Eigenverbrauchsanteil weit über die Werte klassischer PV-Anlagen ohne Systemintegration anheben. Gerade in Gewerbeobjekten mit hohem Tagesstrombedarf für IT, Lüftung, Kälte und Beleuchtung entstehen ausgeprägte Synergien zwischen PV-Anlage und Wärmepumpe.

Regionale Besonderheiten im Raum München

Der Standortfaktor spielt bei PV-Wärmepumpen-Konzepten eine wesentliche Rolle. Im Raum München und in Südbayern treffen mehrere Faktoren zusammen:

  • überdurchschnittliche solare Einstrahlung mit entsprechenden Erzeugungsprofilen
  • vergleichsweise hohe Strompreise im gewerblichen Bereich
  • kommunale und regionale Klimastrategien mit ambitionierten CO₂-Reduktionszielen
  • hohe Anforderungen an Komfort, Verfügbarkeit und architektonische Integration in hochwertigen Immobilien

Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Systemauslegung in München nicht allein energetisch, sondern auch hinsichtlich Betriebssicherheit, Redundanz, Schall- und Denkmalschutz, Einbindung in bestehende MSR-Systeme sowie der langfristigen Erweiterbarkeit geplant wird.

Grundlagen für hohen Eigenverbrauch: Lastprofile und Dimensionierung

Lastganganalyse und Systemkonzept

Die zentrale Stellgröße für den Eigenverbrauch bei PV und Wärmepumpe ist das Zusammenspiel von Erzeugungs- und Lastprofil. Eine Dimensionierung der PV-Anlage ausschließlich nach maximaler belegbarer Dachfläche kann in gewerblichen Objekten zu hohen Einspeiseüberschüssen mit begrenztem wirtschaftlichen Mehrwert führen. Zielführender ist eine Auslegung auf Basis typischer oder gemessener Lastgänge des Gebäudes.

In der Praxis werden unter anderem folgende Verbraucher berücksichtigt:

  • Wärmepumpe inklusive Hilfsenergien für Umwälzpumpen und Regelung
  • Allgemeinstrom für Technikflächen, Aufzüge, Beleuchtung und Sicherheitstechnik
  • IT- und Serverinfrastruktur mit meist kontinuierlichem oder tageszeitlich klar definiertem Bedarf
  • Lüftungs- und Klimaanlagen, insbesondere in Büro- und Handelsimmobilien
  • Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Unternehmens- oder Wohnumfeld

Für größere Projekte werden auf dieser Basis Lastganganalysen mit Zeitreihen über mindestens ein Jahr oder Simulationen mit typischen Nutzerprofilen erstellt. Das ermöglicht eine abgestimmte Dimensionierung von PV-Anlage, Wärmepumpe, Speichervolumina und ggf. Batteriespeicher mit Fokus auf Eigenverbrauch und Lastmanagement.

Auslegung der Wärmepumpe und Gebäudestruktur

Die passende Dimensionierung der Wärmepumpe richtet sich nach dem tatsächlichen Heiz- und Kühlbedarf des Gebäudes sowie der verfügbaren Gebäudestruktur. In Bürogebäuden stehen häufig Kühlung, Lüftung und Entfeuchtung während der Nutzungszeiten im Vordergrund, während in hochwertigen Wohnimmobilien und Private Estates Komfortanforderungen und Warmwasserbereitstellung dominieren.

Folgende Faktoren beeinflussen die Auslegung wesentlich:

  • Qualität der Gebäudehülle und vorhandene oder geplante Dämmstandards
  • Art und Auslegung der Wärmeübertrager (Fußbodenheizung, Betonkernaktivierung, Heizkörper, Luftsysteme)
  • Anteil von Grund- und Spitzenlasten über das Jahr und über den Tag
  • Möglichkeiten zur Integration eines Spitzenlastkessels für seltene Bedarfsspitzen

Eine überdimensionierte Wärmepumpe führt häufig zu ungünstigem Teillastbetrieb und erhöhtem Taktverhalten. Eine zu knapp ausgelegte Anlage kann in Spitzenlastsituationen Zusatzenergie aus weniger effizienten Erzeugern erfordern. Für eine Optimierung des Eigenverbrauchs wird die Wärmepumpenleistung daher in der Regel so gewählt, dass sie den überwiegenden Grund- und Mittellastbereich effizient abdeckt und sich technisch sinnvoll mit PV-Erzeugung und Speichersystemen koppeln lässt.

Systemintegration: PV, Wärmepumpe und Energiemanagement

Kopplung über Energiemanagementsysteme

Die qualitative Ausgestaltung der Schnittstellen zwischen Photovoltaik und Wärmepumpe ist entscheidend für den Eigenverbrauch. In vielen Projekten erfolgt die Anbindung über ein zentrales Energiemanagementsystem oder über eine direkte Kommunikation von Wechselrichter und Wärmepumpenregelung.

Wesentliche Aufgaben dieser Systeme sind:

  • Erfassung der aktuellen PV-Erzeugung und der elektrischen Lasten im Gebäude
  • dynamische Leistungsanpassung der Wärmepumpe an das verfügbare PV-Angebot
  • Priorisierung von Verbrauchern bei zeitweilig begrenzter PV-Erzeugung
  • Berücksichtigung von Tarifmodellen und ggf. dynamischen Strompreisen

Wenn ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht, kann die Wärmepumpe beispielsweise die Vorlauftemperatur anheben, Pufferspeicher beladen oder Warmwasser bevorraten. Bei geringer PV-Leistung oder in Zeiten hoher Netzstrompreise werden Leistung und Laufzeiten angepasst, sofern dies mit Komfort- und Prozessanforderungen vereinbar ist.

Gebäudeautomation und Vermeidung von Gegenläufigkeiten

In komplexeren Gebäuden mit mehreren technischen Gewerken spielt die Integration in die übergeordnete Gebäudeautomation eine zentrale Rolle. Moderne Automationssysteme verknüpfen Datenpunkte wie PV-Erzeugung, Raumtemperaturen, Luftqualität, Nutzerbelegung, Verschattung und Wetterprognosen.

Durch diese Verknüpfung lassen sich unter anderem folgende Effekte vermeiden:

  • gleichzeitiges Heizen und Kühlen benachbarter Zonen
  • Betrieb der Wärmepumpe in Zeitfenstern ohne nennenswerten PV-Ertrag
  • ungeplante Lastspitzen durch parallelen Betrieb mehrerer leistungssstarker Verbraucher
  • ineffiziente Betriebsweisen von Lüftungs- und Kühlanlagen im Zusammenspiel mit der Wärmepumpe

Regelmäßige Auswertungen der Betriebsdaten – etwa nach der ersten Heiz- oder Kühlperiode – dienen dazu, Parametrierungen und Zeitprogramme zu justieren und die Strategie für den Eigenverbrauch weiter zu verfeinern.

Einstellstrategien: Heizkurve, Speichertemperaturen und PV-Überschussnutzung

Heizkurve und Systemtemperaturen

Die Einstellung der Heizkurve hat unmittelbaren Einfluss auf den Strombedarf der Wärmepumpe und damit auf die nutzbare PV-Energie. Niedrige Vorlauftemperaturen verbessern den COP der Wärmepumpe und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein größerer Anteil des Wärme- und Kältebedarfs zeitgleich mit PV-Strom gedeckt werden kann.

In gut gedämmten Neubauten mit Flächenheizungen oder aktivierter Speichermasse reichen häufig Vorlauftemperaturen im Bereich von etwa 30 bis 35 °C aus. In Bestandsgebäuden mit konventionellen Heizkörpern werden zur Absenkung der Systemtemperaturen Maßnahmen wie der hydraulische Abgleich, der Ausbau von Heizflächen oder die Ergänzung durch Flächenheizsysteme eingesetzt. Die konkrete Auslegung erfolgt jeweils projektspezifisch und im Abgleich mit normativen Anforderungen aus GEG und VDI-Richtlinien.

Speichermanagement und Smart-Heat-Funktionen

Pufferspeicher und Warmwasserspeicher dienen nicht nur der Betriebsstabilität der Wärmepumpe, sondern auch als thermische Energiespeicher zur Aufnahme von PV-Überschüssen. Viele moderne Wärmepumpen und Energiemanagementsysteme bieten hierfür Funktionen wie „PV-Überschussheizen“ oder zeitvariable Solltemperaturen.

Typische Funktionsweisen sind unter anderem:

  • Anhebung der Speichertemperaturen in den Mittagsstunden bei hoher PV-Erzeugung
  • gezielte Vorbereitung von Trinkwarmwasser in Zeitfenstern mit voraussichtlich hoher Sonneneinstrahlung
  • Integration von Legionellenschaltungen in Phasen mit PV-Überschuss, um Netzstrombezug zu reduzieren
  • dynamische Anpassung der Hysteresegrenzen in Abhängigkeit der verfügbaren PV-Leistung

Für größere Gewerbeobjekte und gemischt genutzte Gebäude empfiehlt sich eine parametrierbare Logik, die an die jeweiligen Last- und Nutzungsprofile angepasst werden kann. Auf diese Weise werden Speicher gezielt als Puffer zwischen schwankender PV-Erzeugung und zeitlich versetztem Wärme- und Kältebedarf genutzt.

Lastmanagement, Sektorkopplung und Eigenverbrauchsoptimierung

Reduzierung von Lastspitzen und Netzentgelten

Neben der Energiebilanz rücken in vielen Gewerbe- und hochwertigen Wohnobjekten die elektrischen Lastspitzen in den Fokus. Hohe gleichzeitige Leistungen wirken sich unmittelbar auf Leistungspreise und Netzentgelte aus. Die Wärmepumpe eignet sich aufgrund ihrer thermischen Trägheit und der vorhandenen Speicher oft als flexibler Verbraucher im Lastmanagement.

In der Praxis werden dafür beispielsweise folgende Strategien genutzt:

  • zeitliche Verschiebung von Verdichterlaufzeiten in Phasen hoher PV-Erzeugung
  • Begrenzung der gleichzeitig zulässigen elektrischen Last größerer Verbraucher
  • koordiniertes Anfahren von Lüftungs-, Kälte- und Wärmepumpenanlagen bei Gebäudeanlauf
  • Integration von Batteriespeichern zur Glättung von Lastspitzen, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll ist

Durch ein abgestimmtes Lastmanagement lässt sich der Maximum Demand begrenzen, ohne die Komfort- und Prozessanforderungen der Nutzer zu unterschreiten. In Objekten mit mehreren Mietbereichen sind dafür häufig getrennte Messkonzepte und übergreifende Regelstrategien erforderlich.

Sektorkopplung von Strom, Wärme und Mobilität

Die Sektorkopplung verbindet Photovoltaik, Wärmepumpe und weitere Stromverbraucher, insbesondere Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. In vielen Büro- und Gewerbestandorten im Raum München sowie in Wohnanlagen mit Tiefgaragen wird diese integrierte Betrachtung zunehmend zum Standard.

Ein zentrales Energiemanagementsystem übernimmt dabei typischerweise folgende Aufgaben:

  • Priorisierung sicherheitsrelevanter Verbraucher (z. B. Sicherheitsbeleuchtung, Brandmeldeanlagen)
  • koordiniertes Betreiben der Wärmepumpe in Abhängigkeit von PV-Leistung und Wärmebedarf
  • steuerbares Laden von Elektrofahrzeugen, bevorzugt in Phasen hoher PV-Erzeugung
  • Überwachung und Optimierung des Gesamt-Eigenverbrauchs über alle Sektoren hinweg

Auf diese Weise entsteht ein Quartiers- oder Gebäudesystem, in dem lokaler PV-Strom in mehreren Anwendungsbereichen genutzt wird. Der Eigenverbrauchsanteil steigt und die Abhängigkeit von externen Strombezügen wird reduziert.

Anwendungsbeispiele für PV-Wärmepumpen-Systeme in unterschiedlichen Gebäudetypen

Bürogebäude und Unternehmensstandorte

Büroimmobilien weisen in der Regel ein ausgeprägtes Tageslastprofil auf, das mit der Erzeugungskurve einer PV-Anlage gut korrespondiert. Neben Grundlasten aus IT und Lüftung entsteht bei modernen Bürogebäuden ein signifikanter Kühlbedarf während der Nutzungszeiten. In Kombination mit Flächenkühlsystemen oder Betonkernaktivierung kann die Wärmepumpe während der Mittagsstunden gezielt mit PV-Strom betrieben werden, um thermische Energie in der Gebäudemasse zu speichern.

Für Unternehmenszentralen im Großraum München ist die energetische Qualität des Headquarters zunehmend Bestandteil von Nachhaltigkeitsberichten, Green-Building-Zertifizierungen und Employer-Branding-Maßnahmen. Die transparente Darstellung von Eigenverbrauchsquoten, CO₂-Einsparungen und Lastmanagementstrategien wird dabei zu einem festen Bestandteil der technischen Dokumentation.

Hochwertige Wohngebäude, Villen und Private Estates

Im gehobenen Wohnsegment werden PV und Wärmepumpe häufig in Gesamtkonzepte mit Pooltechnik, Spa-Bereichen, Lüftungsanlagen und ggf. Kühlung eingebunden. Tages- und Wochenprogramme können so ausgelegt werden, dass Komfortfunktionen – etwa Poolerwärmung oder Klimatisierung – bevorzugt mit PV-Strom betrieben werden.

Für Immobilien im Umland von München mit großzügigen Dach- und Freiflächen entstehen dadurch hohe Potenziale für den Eigenverbrauch. In der Planung werden neben energetischen Aspekten auch Schallschutz, architektonische Integration und die unauffällige Unterbringung der Anlagentechnik berücksichtigt. Flächenheizungen, gut geplante Hydraulik und eine hochwertige Regelungstechnik bilden die Grundlage dafür, PV-Erzeugung, Wärmepumpe und Nutzerkomfort in Einklang zu bringen.

Gewerbeimmobilien und Einzelhandelsflächen

In Einzelhandels- und sonstigen Gewerbeflächen wird der Energiebedarf maßgeblich durch Beleuchtung, Kühlung von Waren, Raumklimatisierung und Lüftung bestimmt. Diese Verbraucher sind vorwiegend während der Öffnungszeiten aktiv, also in einem Zeitraum, der oftmals mit der PV-Erzeugung zusammenfällt. Durch den Einsatz von Wärmepumpen für Heizung und Kühlung kann ein großer Teil dieses Bedarfs auf elektrischer Basis mit eigenem PV-Strom gedeckt werden.

In gemischt genutzten Gebäuden mit Retail im Erdgeschoss und Büros oder Wohnungen in den Obergeschossen ergibt sich eine besondere Komplexität. Unterschiedliche Nutzergruppen, variable Öffnungs- und Nutzungszeiten sowie unterschiedliche Temperaturniveaus führen zu heterogenen Lastprofilen. Eine übergreifende energetische Konzeption, die PV-Anlage, Wärmepumpen, Speicher und Regelung über alle Nutzungseinheiten hinweg betrachtet, bildet die Grundlage für eine hohe Eigenverbrauchsquote und einen stabilen Betrieb der gesamten technischen Gebäudeausrüstung.

Bestandsgebäude im Raum München: Chancen und Grenzen

Bestandsimmobilien im Großraum München stellen besondere Anforderungen an die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe. Häufig sind hohe Systemtemperaturen aus bestehenden Heizkörpernetzen, begrenzte Technikflächen und eine heterogene Nutzerstruktur anzutreffen. Gleichzeitig sind Dachflächen oder Parkdecks für Photovoltaik oftmals gut nutzbar und die Stromkosten sind überdurchschnittlich hoch. Für eine wirtschaftliche Umstellung empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen, bei dem Gebäudehülle, Wärmeverteilung und Erzeugung schrittweise aufeinander abgestimmt werden.

In der Praxis bewährt sich eine Vorgehensweise, bei der zunächst das Wärmeverteilungssystem analysiert wird: Welche Vorlauftemperaturen sind an den kältesten Tagen tatsächlich notwendig, wie ist der hydraulische Abgleich, gibt es überversorgte oder unterversorgte Zonen? Auf dieser Basis können gezielte Maßnahmen wie der Tausch einzelner Heizkörper gegen größere Modelle, die Ergänzung von Flächenheizungen in Teilbereichen oder die Optimierung der Regelung umgesetzt werden. Ziel ist eine Absenkung der Systemtemperaturen, um die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe zu erhöhen und die PV-Energie effizienter zu nutzen.

Parallel zur Anpassung der Wärmeverteilung wird das Potenzial der Dach- und Fassadenflächen für eine Photovoltaik-Anlage bewertet. In dicht bebauten Lagen im Münchner Stadtgebiet spielen Verschattung, Statik und Gestaltungsvorgaben eine wichtige Rolle. Bei denkmalgeschützter Bausubstanz sind häufig nur Teilflächen oder Nebengebäude verfügbar. In diesen Fällen können Leistungsoptimierer, Ost-West-Ausrichtungen oder Carportanlagen helfen, eine möglichst gleichmäßige Tagesproduktion zu erreichen, die gut mit dem Wärme- und Strombedarf des Gebäudes harmoniert.

Hydraulische Konzepte für PV-Wärmepumpen-Systeme

Die hydraulische Einbindung der Wärmepumpe beeinflusst Effizienz, Regelbarkeit und Eigenverbrauch wesentlich. Während in kleinen Wohngebäuden oft einfache Direktanbindungen mit kleinem Pufferspeicher ausreichen, sind in größeren Wohnanlagen und Gewerbeobjekten differenzierte Konzepte erforderlich. Insbesondere die Trennung von Erzeugerkreis und Verbraucherkreis über hydraulische Weichen oder Pufferspeicher muss sorgfältig geplant werden, um unnötige Temperaturhubanforderungen und Pumpenleistungen zu vermeiden.

Bewährt haben sich Konzepte, bei denen die Wärmepumpe bevorzugt auf niedrigem Temperaturniveau in einen zentralen Heizpuffer einspeist, der mehrere Mischerkreise versorgt. So können Flächenheizungen, Lüftungsanlagen mit Heizregister und ggf. Hochtemperaturzonen getrennt geregelt werden, ohne die Wärmepumpe dauerhaft auf das höchste notwendige Temperaturniveau zu zwingen. Die PV-Anlage unterstützt diesen Betrieb, indem sie vor allem tagsüber die elektrische Energie für die Grund- und Mittellast der Wärmepumpe bereitstellt.

Für Gebäude mit gleichzeitiger Heiz- und Kühlanforderung – etwa Büro- und Hotelimmobilien – sind hydraulische Wechselsysteme oder bivalente Netze mit separaten Heiz- und Kühlverteilern sinnvoll. Hier können reversible Wärmepumpen genutzt werden, die je nach Saison Heiz- oder Kühlenergie in die jeweiligen Netze einspeisen. Die Photovoltaik deckt dabei die typischerweise hohe elektrische Leistungsaufnahme in den Tagesstunden, während Puffer- und Speichermassen im Gebäude Lastspitzen abmildern.

Temperaturniveaus, Komfortanforderungen und COP

Die wirtschaftliche Attraktivität von PV-Wärmepumpen-Systemen hängt maßgeblich vom erreichbaren COP beziehungsweise SCOP ab. In Bayern mit seinen vergleichsweise niedrigen Wintertemperaturen ist die Auslegung der Wärmepumpe und der Wärmeübertragung entscheidend, um auch an kalten Tagen hohe Effizienzwerte zu erzielen. Je niedriger das erforderliche Vorlauftemperaturniveau, desto mehr kann die Wärmepumpe von günstigen Betriebszuständen profitieren – insbesondere in Kombination mit solarer Eigenversorgung.

In hochwertigen Wohn- und Büroprojekten rund um München sind Komfortanforderungen hinsichtlich Raumtemperatur, Luftfeuchte und Schall sehr hoch. Dies erfordert eine sorgfältige Abstimmung von Heizflächen, Lüftungssystemen und Regelung. Flächenheiz- und -kühlsysteme ermöglichen im Vergleich zu reinen Heizkörpersystemen eine deutliche Absenkung der Vorlauftemperaturen. Gleichzeitig können sie im Sommer mit moderaten Kühlwassertemperaturen betrieben werden, sodass die Wärmepumpe mit hohem COP arbeitet und sich gut mit der PV-Erzeugung während der Tagesstunden kombinieren lässt.

Bei der Trinkwarmwasserbereitung sind dagegen meist höhere Temperaturen erforderlich, oft im Bereich von 50 bis 60 °C oder darüber, insbesondere bei regelmäßigen Hygienefahrten. Hier bieten sich systemische Lösungen an, etwa die Trennung von Heiz- und Warmwasserkreis, der Einsatz von Frischwasserstationen oder die Kombination der Wärmepumpe mit elektrischen Heizstäben, die gezielt bei PV-Überschuss zugeschaltet werden. Auf diese Weise kann die Wärmepumpe überwiegend im effizienten Temperaturbereich betrieben werden, während kurzzeitige Hochtemperaturanforderungen zeitlich auf sonnige Phasen verschoben werden.

Planung der Photovoltaik-Anlage mit Blick auf den Eigenverbrauch

Die Konzeption der PV-Anlage orientiert sich zunehmend nicht mehr nur an maximaler installierbarer Leistung, sondern an einem optimierten Deckungsbeitrag zum Gebäudestrombedarf. Im bayerischen Kontext mit guten Globalstrahlungswerten bietet sich häufig eine leicht über den typischen Tagesbedarf hinaus dimensionierte Anlage an, um ausreichend Ertrag auch in Übergangszeiten und bei diffuser Strahlung zu erzielen. Gleichzeitig muss die Einspeisebegrenzung nach EEG, die Netzverträglichkeit und die Wirtschaftlichkeit der zusätzlichen Kilowatt-Peaks berücksichtigt werden.

Für Büro- und Gewerbestandorte im Münchner Raum hat sich eine Kombination aus Süd- und Ost-West-Ausrichtungen bewährt, um die Erzeugungskurve zeitlich zu strecken. Dadurch stehen morgens und später nachmittags zusätzliche PV-Leistungen zur Verfügung, die insbesondere bei längeren Nutzungszeiten und bei Winterbetrieb wertvoll sind. In Wohnanlagen mit ausgeprägten Morgen- und Abendspitzen kann eine stärker ost- oder westorientierte Belegung sinnvoll sein, um genau diese Lastfenster besser abzudecken.

Im Rahmen der Entwurfsplanung sollte eine detaillierte Simulation der PV-Erzeugung mit standortbezogenen Wetterdaten durchgeführt werden. In Verbindung mit Lastgangsimulationen oder Messdaten lassen sich unterschiedliche Varianten hinsichtlich Eigenverbrauch, Autarkiegrad und Restnetzbezug vergleichen. Diese Betrachtung liefert eine belastbare Grundlage für Investitionsentscheidungen und hilft, die Größe von PV-Anlage, Wärmepumpe und Speichern aufeinander abzustimmen.

Batteriespeicher in Verbindung mit PV und Wärmepumpe

Die Rolle von Batteriespeichern in PV-Wärmepumpen-Systemen wird im Nichtwohngebäudebereich differenziert beurteilt. Einerseits ermöglichen Speicher eine zeitliche Verschiebung von PV-Strom in die Morgen- und Abendstunden und reduzieren Lastspitzen. Andererseits stehen den Investitionskosten und dem Platzbedarf die vorhandenen thermischen Speicher und die Trägheit der Gebäudemasse gegenüber, die bereits erhebliche Pufferfunktionen übernehmen können.

In Projekten mit ausgeprägten Lastspitzen, etwa durch Aufzüge, Prozesskälte oder Ladeinfrastruktur, können Batteriespeicher zur Glättung sinnvoll sein, insbesondere wenn hohe Leistungspreise anfallen. In Wohnanlagen mit gemeinschaftlicher Wärmepumpenversorgung kann ein moderat dimensionierter Speicher dazu beitragen, den nächtlichen Netzbezug zu reduzieren und den Eigenverbrauchsanteil des PV-Stroms zu erhöhen. Die wirtschaftliche Bewertung ist dabei stets projektspezifisch vorzunehmen und sollte die erwartete Entwicklung der Stromtarife und Netzentgelte im bayerischen Versorgungsumfeld einbeziehen.

Thermische Speicher – Heiz- und Kaltwasserspeicher, Pufferspeicher, Betonkernaktivierung – sind im Kontext von Wärmepumpen jedoch meist der erste Hebel. Ihre Investitionskosten pro gespeicherter Kilowattstunde sind deutlich geringer als bei Batteriesystemen, und sie lassen sich direkt in die Heiz- und Kühlkonzepte integrieren. Insbesondere in Objekten mit großem Bauvolumen in und um München bietet die Speichermasse des Gebäudes eine wertvolle Ergänzung, um PV-Überschüsse aufzunehmen und die Wärmepumpe als steuerbaren Verbraucher im Energiemanagement zu nutzen.

Monitoring, Betriebsoptimierung und Gewährleistungsphase

Der langfristige Erfolg eines PV-Wärmepumpen-Systems hängt nicht nur von der Planung, sondern wesentlich vom Betrieb ab. In modernen Gewerbe- und Wohnprojekten wird daher zunehmend ein strukturiertes Monitoring installiert, das Erzeugungsdaten der Photovoltaik, Betriebsdaten der Wärmepumpe, Speicherzustände und Lastprofile erfasst. Auf Basis dieser Daten können Eigenverbrauchsquoten, COP-Werte, Taktverhalten, Laufzeiten und Lastspitzen analysiert werden.

Gerade in den ersten beiden Betriebsjahren zeigt sich, ob die parametrierten Einstellungen für Heizkurve, Speichertemperaturen, Zeitprogramme und Prioritäten im Energiemanagement optimal gewählt wurden. Im Rahmen der Gewährleistungsphase sollten daher regelmäßige Betriebsoptimierungen vorgesehen werden, bei denen die Regelungsstrategien angepasst und Schwachstellen in der Hydraulik identifiziert werden. Typische Maßnahmen sind die Anpassung von Hysteresegrenzen, die Umverteilung von Heizzeiten, die Feinjustierung der Volumenströme und die Anpassung der Prioritäten im Zusammenspiel von Wärmepumpe, Lüftungsanlage und Ladeinfrastruktur.

Für institutionelle Investoren und Betreiber im Raum München ist ein transparentes Monitoring zudem ein wichtiges Instrument, um die Einhaltung von ESG-Zielen und vertraglich zugesicherten Energiekennwerten nachzuweisen. Automatisierte Berichte erleichtern die Kommunikation gegenüber Mietern, Eigentümern und Prüfstellen und schaffen die Grundlage für ein aktives Energiemanagement über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie.

Wirtschaftlichkeit und Lebenszyklusbetrachtung

Bei der Bewertung von PV-Wärmepumpen-Systemen steht zunehmend die Lebenszyklusperspektive im Vordergrund. Neben den Investitionskosten für Photovoltaik, Wärmepumpe, Speicher und Energiemanagement sind Betriebskosten, Instandhaltung, CO₂-Kosten und potenzielle Erlöse aus vermiedenen Netzentgelten zu berücksichtigen. In der Region München mit ihren hohen Grundstücks- und Mietpreisen gewinnt zudem die Wertstabilität und Marktfähigkeit der Immobilie an Bedeutung.

Eine strukturierte Wirtschaftlichkeitsanalyse umfasst typischerweise die Investitionsmehrkosten im Vergleich zu konventionellen Heiz- und Kühlsystemen, die erwarteten Einsparungen bei Strom- und Brennstoffkosten, die Förderkulisse und steuerliche Effekte. Ergänzend werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, um die Robustheit des Konzepts gegenüber Änderungen bei Energiepreisen, Zinsniveau und regulatorischen Rahmenbedingungen zu prüfen. Dabei zeigt sich in vielen Szenarien, dass Systeme mit hohem Eigenverbrauchsanteil und flexibler Sektorkopplung insbesondere gegenüber steigenden CO₂- und Strompreisen resilient sind.

Für Unternehmen mit eigenen Nachhaltigkeitszielen, Green-Building-Zertifizierungen oder einer ESG-orientierten Finanzierungsstruktur sind zusätzliche Nutzenkomponenten relevant. Dazu gehören verbesserte Energiekennwerte im Energieausweis, bessere Einstufungen in Nachhaltigkeitsratings und eine erhöhte Attraktivität für Mieter mit Dekarbonisierungsstrategien. Im Zusammenspiel ergibt sich ein wirtschaftliches Gesamtbild, das weit über die reine Betrachtung der Kilowattstunde hinausgeht.

Projektorganisation, Schnittstellen und Verantwortlichkeiten

Die erfolgreiche Umsetzung eines PV-Wärmepumpen-Systems erfordert eine klare Abstimmung zwischen Bauherr, Fachplanern, ausführenden Unternehmen und Betreibern. In komplexen Projekten empfiehlt sich eine frühe Einbindung von TGA-Planung, Elektroplanung, Tragwerksplanung und Architektur, um Flächen für Photovoltaik, Technikzentralen, Schächte und Leitungswege gemeinsam zu koordinieren. Im Raum München, wo Flächenangebot und baurechtliche Rahmenbedingungen häufig begrenzend wirken, ist diese integrale Planung besonders wichtig.

Auf der Ausführungsseite müssen Schnittstellen zwischen Heizungsbau, Kältebau, Elektrotechnik, MSR-Technik und Dachdeckergewerken eindeutig definiert werden. Dies betrifft sowohl die technische Verantwortung für Komponenten wie Wechselrichter, Zähler, Kommunikationseinheiten und Wärmepumpenregelungen als auch die Abstimmung der Inbetriebnahme. Ein abgestimmter Inbetriebnahmeplan mit Funktionsprüfungen über alle Gewerke hinweg reduziert das Risiko späterer Betriebsstörungen und erleichtert die Optimierung der Eigenverbrauchsstrategien.

Für den laufenden Betrieb sollten Verantwortlichkeiten für Monitoring, Störungsmanagement und Feinjustierung der Regelung klar festgelegt werden. In größeren Portfolios ist es sinnvoll, zentrale Leitstellen oder Facility-Management-Strukturen zu nutzen, die mehrere Standorte im Großraum München überwachen und Optimierungserfahrungen zwischen Objekten übertragen. So können Best-Practice-Lösungen skaliert und kontinuierliche Verbesserungsprozesse etabliert werden.

Besondere Anforderungen in sensiblen Nutzungen

In sensiblen Nutzungen wie Gesundheitsimmobilien, Laboren, Rechenzentren oder Hotels sind Versorgungssicherheit und Raumklimastabilität von übergeordneter Bedeutung. Hier werden PV und Wärmepumpe häufig in redundante Systeme eingebunden, die bei Störungen der Hauptanlage eine unterbrechungsfreie Versorgung sicherstellen. Die Eigenverbrauchsoptimierung muss sich diesen Anforderungen unterordnen und darf die Redundanz- und Sicherheitskonzepte nicht beeinträchtigen.

In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen im bayerischen Kontext spielt neben der Versorgungssicherheit der Infektionsschutz und die Luftqualität eine zentrale Rolle. Lüftungsanlagen mit hohen Luftwechselraten und strengen Temperaturvorgaben erfordern sorgfältig ausgelegte Wärmepumpen- und Kaltwassersysteme. Photovoltaik kann hier einen relevanten Anteil des Tagesstrombedarfs abdecken, insbesondere für Lüftung, Kühlung und Hilfsaggregate. Ein fein abgestimmtes Energiemanagement sorgt dafür, dass PV-Strom vorrangig für diese systemkritischen Verbraucher genutzt wird, ohne die Stabilität zu gefährden.

In Hotel- und Gastronomieimmobilien rund um München kommen zusätzlich hohe Warmwasserbedarfe, Spitzenlasten zu Stoßzeiten und häufig wechselnde Belegungsgrade hinzu. Wärmepumpen können hier in Kombination mit Pufferspeichern und intelligentem Lastmanagement wesentliche Beiträge leisten, indem sie Warmwasser und Heizenergie vorausschauend produzieren. PV-Strom wird bevorzugt in Zeiten hoher Belegung und gleichzeitig hoher solare Einstrahlung eingesetzt, während in Schwachlastphasen und nachts ein effizienter Grundlastbetrieb sichergestellt wird.

Ausblick auf die Entwicklung ab 2026

Mit der weiteren Verschärfung energetischer Anforderungen, der wachsenden Bedeutung von CO₂-Bepreisungsmechanismen und der zunehmenden Elektrifizierung von Wärme, Kälte und Mobilität wird die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe zu einem Standardbaustein der technischen Gebäudeausrüstung. Im wirtschaftlich starken Raum München werden Immobilien mit zukunftsfähigen Energiesystemen zunehmend zum Benchmark für Neubau- und Sanierungsprojekte. Bauherren, Projektentwickler und Betreiber, die frühzeitig auf systemisch geplante PV-Wärmepumpen-Konzepte setzen, stärken die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz ihrer Liegenschaften.

Entscheidend ist, dass PV, Wärmepumpe, Speicher, Gebäudehülle, Lüftung und Mobilität nicht isoliert, sondern als vernetztes System betrachtet werden. Nur so lassen sich hohe Eigenverbrauchsquoten, stabile Betriebskosten und die Einhaltung regulatorischer Vorgaben zuverlässig erreichen. Die technische Entwicklung bei Wärmepumpen, Wechselrichtern, Speichern und Energiemanagementsystemen eröffnet dabei zusätzliche Spielräume für Effizienzsteigerungen, Lastverschiebung und Flexibilisierung – Voraussetzungen, die insbesondere in urbanen Netzen wie im Raum München zunehmend nachgefragt werden.

Fazit: Für eine zukunftssichere Wärme- und Kälteversorgung gewinnen integrierte PV-Wärmepumpen-Systeme im bayerischen Immobilienmarkt deutlich an Bedeutung. Wer frühzeitig in eine fundierte energetische Konzeption, saubere hydraulische Lösungen, ein leistungsfähiges Energiemanagement und ein professionelles Monitoring investiert, reduziert Betriebskosten, senkt CO₂-Emissionen und stärkt die Attraktivität seiner Liegenschaften. Firmenkunden sollten bei Neu- und Umbauprojekten konsequent prüfen, welche Dach- und Freiflächen für Photovoltaik nutzbar sind, wie niedrig die Systemtemperaturen durch geeignete Wärmeübertrager ausgelegt werden können und welche Speicher- und Lastmanagementstrategien den Eigenverbrauch maximieren. Eine sorgfältige Schnittstellenkoordination zwischen allen beteiligten Gewerken und eine klare Betriebsorganisation sind dabei ebenso wichtig wie die kontinuierliche Optimierung in den ersten Betriebsjahren.

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