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Regenwassernutzung in Bayern: Wie Gewerbeimmobilien von nachhaltigen Lösungen profitieren und Betriebskosten senken


Regenwassernutzung für Gewerbeimmobilien: Nachhaltig gießen und Wasser sparen

Trinkwasser wird teurer, Niederschlagsmuster ändern sich und die EU-Taxonomie verlangt messbare Nachhaltigkeit. Für Eigentümer und Betreiber von Gewerbeimmobilien im Großraum München ist die Regenwassernutzung deshalb mehr als ein ökologisches Nice-to-have. Richtig geplant senkt sie Betriebskosten, schützt vor zukünftigen Preissteigerungen und verbessert ESG-Ratings. Dieser Fachartikel zeigt, wie Unternehmen, Investoren und Facility-Manager große Areale effizient mit Regenwasser versorgen, was die Technik kostet – und welche regulatorischen Vorteile heute schon spürbar sind.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Der Freistaat Bayern verbraucht pro Kopf rund 125 Liter Trinkwasser am Tag. Bis zu 50 Prozent davon entfallen auf Anwendungen, die keine Trinkwasserqualität erfordern, zum Beispiel Bewässerung, WC-Spülung oder Reinigungsarbeiten. Parallel steigen die Gebühren: Kommunen im Umkreis München haben die Wasserpreise laut Landesamt seit 2015 durchschnittlich um 18 Prozent angepasst. Für großflächige Büroparks, Logistikzentren oder Luxuswohnanlagen bedeutet das fünf- bis sechsstellige Mehrkosten pro Jahr. Gleichzeitig fordert die EU-Taxonomie nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser. Unternehmen, die Regenwasser einsetzen, verbessern damit ihre Kennziffern und erleichtern den Zugang zu grünen Finanzierungsinstrumenten.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Gebäude mit integrierter Regenwassernutzung reduzieren den kommunalen Trinkwasserbezug um bis zu 40 Prozent. Bei Gewerbeobjekten mit großen Dachflächen sind Einsparquoten bis 65 Prozent möglich. Laut dem Verband kommunaler Unternehmen liegt die Amortisationszeit moderner Anlagen in der Regel unter zehn Jahren, wenn Dachfläche und Speicher optimal dimensioniert sind. Für hochpreisige Areale mit repräsentativen Grünanlagen verkürzt sich die Zeitspanne weiter, da dort der Sommerbedarf an Gießwasser besonders hoch ist.

Förderprogramme & Gesetze

Bayern unterstützt die Regenwassernutzung indirekt über das Programm „Entsiegelung und Regenwasserrückhaltung“ des Landesamts für Umwelt. Zusätzlich gewähren einige Kommunen bis zu 50 Prozent Gebührenrabatt auf Niederschlagswasser, sobald ein Regenfass-System oder eine Zisterne betrieben wird. Relevant für Bauherren ist die DIN 1989 „Regenwassernutzungsanlagen“. Sie definiert Trinkwasserschutz, Materialwahl und Wartungsintervalle. Bei gewerblicher Nutzung greift zudem die VDI-Richtlinie 2076, die ein Risikomanagement für Legionellen verlangt. Rechtssicherheit bietet ein Wartungsvertrag mit einem zertifizierten Fachbetrieb – für B2B-Kunden meist Standard.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Eine Regenwassernutzungsanlage beginnt mit der Analyse von Dachflächen, Nutzprofilen und Klimadaten. In der Münchner Region fallen im Mittel 950 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Bei einem 5.000 Quadratmeter großen Dach entspricht das rund 4.750 Kubikmeter Rohwasser. Davon lassen sich je nach Filtration und Puffer­kapazität 80 Prozent nutzen. Moderne Simulationssoftware berücksichtigt Verdunstung und Spitzenlasten, sodass Planer das Speichervolumen exakt dimensionieren können. Unternehmer sollten Förderprogramme frühzeitig prüfen: KfW-Kredite, kommunale Zuschüsse und steuerliche Abschreibungen lassen sich oft kombinieren und verbessern die Gesamt­rendite deutlich.

Umsetzung & Bauleitung

Die technische Umsetzung gliedert sich in fünf Schritte. Erstens: Dachabläufe mit selbstreinigenden Filtern ausstatten, um Grobschmutz fernzuhalten. Zweitens: einen unterirdischen Speicher aus Beton oder PE installieren, typischerweise mit 10.000 bis 200.000 Litern Volumen. Drittens: eine separate Leitungsführung für Brauchwasser integrieren – gemäß DIN 1989 farblich gekennzeichnet und mit Rückflussverhinderer zum Trinkwassernetz. Viertens: eine energieeffiziente Pumpe sowie UV-Desinfektion einbauen, um Keimfreiheit zu sichern. Fünftens: das System per Gebäudemanagement koppeln. Sensoren melden Füllstände in Echtzeit; bei langen Trockenperioden wird automatisch auf Trinkwasser umgeschaltet. Professionelle Bauleitung garantiert, dass alle Gewerke – Dach, Tiefbau, TGA – termingerecht zusammenspielen. Das reduziert Schnittstellenrisiken und minimiert Ausfallzeiten im laufenden Betrieb.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Münchner Technologiecampus mit 20.000 Quadratmeter Dachfläche installierte 300 Kubikmeter Zisternenkapazität. Das Regenwasser versorgt WC-Spülungen und die Außenbegrünung. Ergebnis laut Betreiber: 45 Prozent weniger Trinkwasserbezug, rund 65.000 Euro jährliche Kostensenkung und eine klare Verbesserung des EU-Taxonomie-Scores.

Luxuswohnungen & Private Estates

Bei hochpreisigen Wohnanlagen zählt neben der Ökobilanz das exklusive Außenbild. Intelligente wasser sparen garten Konzepte kombinieren Tropfbewässerung mit Feuchtefühlern, die nur dann aktivieren, wenn der Boden es verlangt. In Verbindung mit Regenwasser fällt der Trinkwasserbedarf nahezu auf Null. Für Eigentümer schafft das nicht nur ökologische, sondern auch marketingrelevante Vorteile: „grüne“ Gebäude erzielen höhere Mietrenditen.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Einkaufszentren verfügen meist über riesige Parkdächer. Dort installiert ein Regenfass System im industriellen Maßstab preisgünstige Speicher unter dem Asphalt. Das Regenwasser dient zur Parkplatzreinigung und für Kühlzwecke in der Haustechnik. Weil dadurch weniger Oberflächenwasser in die Kanalisation gelangt, reduziert sich zudem die Niederschlagswassergebühr – ein unterschätzter Hebel für die Nebenkostenabrechnung.

Fazit

Regenwassernutzung ist ein wirtschaftlich tragfähiger Baustein moderner Gebäudestrategien. Sie senkt Betriebskosten, stabilisiert ESG-Kennzahlen und macht große Liegenschaften resilient gegen Wasserpreisrisiken. Entscheidend ist eine integrierte Planung, die Speichergröße, Nutzerprofil und Förderlandschaft zusammenführt. BETSA.de bietet hierfür regionale Expertise, erfahrene Bauleitung und alle Gewerke aus einer Hand – von der Dachentwässerung bis zur smarten Gebäudeleittechnik.

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