Zurück zum Blog
Blog/

Frostschäden an Fassade und Dach: So sichern Bauunternehmen in Bayern Werte und vermeiden hohe Folgekosten


Frostbedingte Schwachstellen an Fassade und Dach im Großraum München identifizieren

Mit dem ersten Föhn über der Landeshauptstadt wird sichtbar, welche Spuren Schnee- und Eislasten an gewerblichen Gebäuden hinterlassen haben. Putzabplatzungen, aufgerissene Attikaanschlüsse oder beschädigte Dachabdichtungen entstehen insbesondere durch rasche Frost-Tau-Wechsel. Für Eigentümer, Betreiber und Bauverwaltungen stellt sich die Aufgabe, Materialschäden zeitnah zu erkennen, um Folgekosten und Nutzungsunterbrechungen gering zu halten. Eine systematische Untersuchung von Fassade und Dach liefert die belastbare Grundlage für jede nachfolgende fassadensanierung oder Dachmodernisierung.

Relevanz zunehmender Frost-Tau-Zyklen

Der Deutsche Wetterdienst registriert seit 2000 im Alpenvorland rund zwölf Prozent mehr Wechsel zwischen Plus- und Minusgraden pro Winterperiode. Diese Mikrozyklen verursachen volumetrische Spannungen im Putzgefüge, lassen risse fassade entstehen und sprengen Randbereiche von Dachziegeln. Eindringende Feuchtigkeit erreicht häufig die tragende Schicht, was die Standsicherheit und damit die Verkehrssicherungspflicht berührt. Parallel verpflichtet das Gebäudemanagement eine stetige Kostensenkung bei gleichzeitiger Einhaltung von ESG-Vorgaben. Eine vorausschauende dachinspektion frühjahr ist damit sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.

Empirische Kennzahlen und gesetzliche Rahmenbedingungen

Instandhaltungskosten im bayerischen Gewerbebau

Nach Berechnungen des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) liegen die planmäßigen Instandhaltungskosten für Büroobjekte deutschlandweit bei durchschnittlich 9 €/m² und Jahr. Daten aus Schadensstatistiken zeigen, dass frostintensive Winter die Aufwendungen um bis zu 18 % anheben. Eine Untersuchung der Technischen Universität München ergab, dass 68 % der befragten Facility-Manager Dachschäden als Hauptgrund für außerplanmäßige Budgetnachforderungen nennen. Der Einsatz hochauflösender Fassadenkameras steigerte in derselben Studie die Schadenserkennungsquote um 35 % und halbierte die Notfallkosten.

Energie- und arbeitsschutzrechtliche Vorgaben

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert bei Sanierungen ab zehn Prozent Flächenanteil eine Verbesserung der energetischen Hülle. Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau ermöglichen Tilgungszuschüsse bis zu 45 % bei Erreichen eines Effizienzhaus-Standards. Ergänzend verlangt die Arbeitsstättenverordnung eine dichte Gebäudehülle zum Schutz vor Feuchteeintrag und Schimmelbildung. Eine dokumentierte Zustandsanalyse reduziert das Haftungsrisiko gegenüber Mietern und Beschäftigten.

Methodisches Vorgehen bei Bestandsaufnahme und Planung

Digitale Aufnahmetechniken

Drohnen-Thermografie, 3-D-Laserscans und Endoskopie erlauben eine zerstörungsarme Detektion von Hohlstellen oder Blasenbildungen unter dem Putz. Prüfhämmer und Ultraschall ergänzen die Messkette, um Abminderungen der Tragfähigkeit zu quantifizieren. Die gesammelten Daten fließen in ein digitales Gebäudemodell, das Variantenrechnungen für fassadensanierung, Dachabdichtung oder Dämmupgrade ermöglicht.

Kalkulation und Fördermittelintegration

Auf Grundlage der modellbasierten Mengengerüste lassen sich Cash-flow-Prognosen, Lebenszykluskosten und mögliche Mietausfallzeiten exakt abbilden. Für großvolumige Maßnahmen kann der KfW-Zuschuss vielfach als Eigenkapitalersatz in Bankgesprächen dienen. Damit erhöhen sich die Finanzierungsspielräume, ohne die Liquidität des Eigentümers zusätzlich zu belasten.

Durchführung komplexer Sanierungsmaßnahmen

Gewerkekoordination und Bauablauf

Eine fassadensanierung mit simultaner Dachmodernisierung erfordert eine eng getaktete Bauablaufplanung. Im stark frequentierten Münchner Stadtgebiet bietet sich häufig eine vollflächige Einhausung an, um witterungsabhängige Arbeitsschritte – etwa das Aufbringen von Flüssigkunststoffabdichtungen – selbst bei Temperaturen knapp über null Grad sicherzustellen. Digitale Bautagebücher bilden Fortschritt, Kosten und Qualität transparent ab. Abschließende Prüfungen durch unabhängige Sachverständige garantieren die Konformität mit GEG und den Spezifikationen der Materialhersteller.

Projektbeispiele aus Bayern

Bürocampus München

Ein Technologiepark der Baujahre 1990–1995 wies nach mehreren Frostwintern Ausblühungen und gerissene Dehnfugen auf. Die dachinspektion frühjahr offenbarte eine verdeckte Durchfeuchtung der Bitumenlage auf 4 500 m². Nach Austausch durch eine hochgedämmte Aufdachkonstruktion verringerte sich die Heizlast um 22 %, während das ESG-Rating des Objekts verbessert wurde.

Historisches Wohngebäude am Starnberger See

An einem denkmalgeschützten Bau mit Stuckfassade sprengten Eiszapfen ornamentale Elemente ab. Eine integrale fassadensanierung mit mineralischem Sanierputz, Mikrofaserarmierung und hydrophober Silikatbeschichtung verlängerte die Wartungsintervalle signifikant und steigerte den Marktwert der Liegenschaft.

Einzelhandelsstandort Freising

Ein Fachmarktzentrum meldete im Winter 2022 undichte Dachabläufe und Feuchteschäden an Innenwänden. Drohnenscan und Rauchgas-Dichtheitsprüfung lokalisierten 17 Leckagen auf 8 200 m² Dachfläche. Die Dachabdichtung wurde mit einer vorbereitenden Trassenführung für künftige Photovoltaik-Anlagen kombiniert, wodurch der laufende Handelsbetrieb ohne Umsatzverlust fortgeführt werden konnte.

Langzeit-Monitoring und vorausschauende Wartungsintervalle

Ohne belastbare Verlaufsdaten lassen sich beginnende Frostschäden kaum wirtschaftlich beherrschen. In München setzen größere Portfoliobetreiber inzwischen auf fest installierte Feuchtesensoren unter Dachabdichtungen, ergänzt durch halbjährliche Drohnenbefliegungen. Die Sensorik meldet kritische Durchfeuchtungsgrade per Cloud-Dashboard, während KI-Algorithmen Abweichungen zum Referenzjahr erkennen. Auf dieser Basis können Wartungsteams einzelne Dachfelder punktuell öffnen, anstatt ganze Flächen prophylaktisch abzudecken. Der Aufwand für außerplanmäßige Eingriffe sinkt nach Betreiberangaben um bis zu 40 %, gleichzeitig steigt die Prognosegenauigkeit für Budgetierungen.

Materialauswahl für alpine Randbedingungen

Die Werkstoffentscheidung bestimmt, wie robust Fassade und Dach gegen wiederholtes Gefrieren bleiben. Hochvergütete Silikatputze mit kapillaraktiver Struktur binden Restfeuchte, ohne die Wasserdampfdiffusion zu behindern. Auf Flachdächern bewähren sich Polymerbitumenbahnen mit integrierter Glasgittereinlage, deren Kaltbiegeverhalten bis –30 °C geprüft ist. Für Steildächer mit hoher Schneelast lohnen Tondachziegel der Festigkeitsklasse 1 000 N, deren Wasseraufnahme unter drei Volumenprozent liegt. Die Kombination aus hydrophobem Putz und frostbeständigem Dachmaterial reduziert risse fassade sowie Folgeschäden und verlängert Sanierungszyklen signifikant.

Sanierung, Teilrückbau oder Neubau – Wirtschaftlichkeitsanalyse

Gerade im Bestand der 1980er- und 1990er-Jahre stellt sich die Frage, ob eine fassadensanierung oder ein partieller Rückbau betriebswirtschaftlich sinnvoller ist. Entscheidungsgrundlage bildet die Lebenszykluskostenrechnung nach DIN 18960. Szenarien aus Münchner Case-Studies zeigen: Überschreitet die Schadensfläche bei Dachabdichtungen 25 %, ist die Vollerneuerung innerhalb von zehn Jahren günstiger als Flickreparaturen. Bei Fassaden lohnt ein Teilrückbau ab einer Rissdichte von 0,7 m/m², falls gleichzeitig das Wärmedämmverbundsystem erneuert wird. Banken und Investoren akzeptieren solche Benchmarks zunehmend als belastbares Argument für Krediterweiterungen.

Rechtliche Pflichten und Dokumentationsumfang

BayBO Art. 16 fordert eine sichere Nutzung baulicher Anlagen; bei Frostschäden greift damit die Verkehrssicherungspflicht. Ergänzend verpflichtet die DGUV Vorschrift 38 Eigentümer, lose Fassadenteile sofort zu entfernen oder den Gefahrenbereich abzusperren. Kommt es zu Personen- oder Sachschäden, wird die lückenlose Dokumentation der regelmäßigen Prüfungen entscheidend. Digitale Prüfprotokolle mit Fotoanhang, Zeitstempel und Freigabevermerk durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen bieten hier den höchsten Beweiswert.

Ausschreibungs- und Vergabestrategien

Der Münchner Markt zeigt eine hohe Auslastung von Bauhaupt- und Ausbaugewerken. Um trotzdem wettbewerbsfähige Angebote zu erhalten, empfiehlt sich eine funktionale Ausschreibung mit klar definierten Leistungsbildern und eindeutigen Qualitätskennziffern. BIM-basierte Mengenexporte minimieren Auslegungsrisiken, während Alternativpositionen Spielräume für innovative Baustoffe schaffen. Bei Fassadenarbeiten kann eine zweistufige Vergabe – zunächst Mustermontage, anschließend Gesamtauftrag – die Ausführungssicherheit erhöhen.

Synergiepotenziale durch Dach- und Fassadenintegration

Die Kombination von Sanierung und Energieerzeugung gewinnt an Bedeutung. Photovoltaik-Aufdachsysteme lassen sich heute ohne Durchdringungen in die neue Abdichtung integrieren, wodurch zusätzliche Schwachstellen vermieden werden. An Fassaden kommen hinterlüftete PV-Lamellen zum Einsatz, deren Unterkonstruktion gleich­zeitig als neue Regenhaut dient. Im Mittel ergeben sich durch diese Doppelnutzung Payback-Zeiten von unter neun Jahren, sofern der erzeugte Strom direkt in Gebäudetechnik oder Elektromobilität fließt.

Qualitätssicherung während der Bauphase

Baustellenkameras mit Zeitrafferfunktion, Feuchtemessungen nach jedem Arbeitsschritt und Zufallsstichproben bei Materialchargen bilden eine mehrstufige Qualitätssicherung. Für Flüssigkunststoffabdichtungen ist ein Schichtdickenprotokoll unverzichtbar; Abweichungen von mehr als zehn Prozent zur Sollstärke führen nach VOB/B automatisch zur Mängelrüge. Bei Putzarbeiten werden Haftzugprüfungen durchgeführt, um die Verbundfestigkeit zur Altunterkonstruktion zu verifizieren. Das Zusammenspiel aus Eigen- und Fremdüberwachung senkt die Gefahr kostenintensiver Nacharbeiten.

Inbetriebnahme und Garantiephase

Nach Fertigstellung erfolgt eine zweistufige Dichtigkeitsprüfung: erste Kontrolle unmittelbar nach Abnahme, zweite Inspektion nach dem ersten Frost-Tau-Winter. Festgestellte Restmängel können dann noch innerhalb der Gewährleistung abgearbeitet werden. Parallel startet ein Wartungsvertrag, der die turnusmäßige dachinspektion frühjahr fixiert und Kostenplanbarkeit schafft. Für Investoren bedeutet das eine klar kalkulierte Gewährleistungs- und Betriebsphase, die sich in der Renditeberechnung abbilden lässt.

Fazit
Frostschäden an Dach und Fassade lassen sich durch präventive Diagnostik, geeignete Materialien und stringente Bauprozesse deutlich reduzieren. Entscheider profitieren von sensorbasiertem Monitoring, rechtssicherer Dokumentation und einer integralen Planung, die Energieerzeugung gleich mitdenkt. Wer Instandhaltungsbudgets frühzeitig auf belastbare Daten stützt, senkt langfristig Betriebskosten und minimiert Haftungsrisiken.

Falls Sie eine ausführlichere Beratung oder ein konkretes Angebot wünschen, senden Sie uns eine Anfrage:
👉 Kontaktformular
Oder nutzen Sie unser Anfrageformular:
👉 Zum Angebotsformular

Fragen zu unseren Dienstleistungen oder individuelle Anforderungen?

Senden Sie uns Ihre Anfrage – wir beraten Sie gerne!

Zurück zum Blog

Kontakt

Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Wir versuchen, immer mit Ihnen in Kontakt zu bleiben und Ihre Anliegen schnellstmöglich zu bearbeiten.

Hauptinfo

Landsberger Straße 394, 81241 München

Folgen Sie uns in den sozialen Medien