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Versteckte Feuchtigkeitsschäden im Bauwesen: So schützen Sie Ihre Immobilien in Bayern vor teuren Folgekosten nach dem Winter


Nach dem Winter: So erkennen Sie versteckte Feuchtigkeitsschäden

Wenn die Heizperiode endet, rückt ein Risiko in den Fokus, das gerade in München und Oberbayern enorme wirtschaftliche Folgen haben kann: verdeckte Feuchtigkeitsschäden. Kalte Außenluft, wechselnde Taupunktlagen und hohes Niederschlagsaufkommen belasten Bauteile unterschiedlich stark. Im Ergebnis drohen Wertverluste, Mietausfälle und unnötige Betriebskosten. Dieser Fachbeitrag zeigt, wie Entscheider in Unternehmen, Immobilienfonds und Facility-Management-Einheiten Risiken früh erkennen, normgerecht bewerten und wirtschaftlich sanieren lassen.

Warum das Thema nach der Heizperiode höchste Priorität hat

Feuchtigkeitsschäden eskalieren schleichend. Während der Wintermonate liegen Oberflächentemperaturen oft unter dem Taupunkt. Kondensat bleibt zunächst unsichtbar hinter Vorsatzschalen, in Dämmungen oder an Rohrdurchführungen. Erst mit steigenden Temperaturen setzt mikrobielles Wachstum ein. Studien des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik belegen, dass unentdeckte Durchfeuchtungen den Instandhaltungsbedarf um bis zu 28 % erhöhen können. Für Asset-Manager heißt das: Der optimale Prüfzeitraum liegt im Frühjahr, wenn Temperaturdifferenzen gering sind und Bauteile austrocknen können.

Physik der Feuchte in Bestandsbauten

Kapillarität und Diffusion

Kapillar aufsteigende Feuchte betrifft vor allem erdberührte Bauteile. Wasser dringt über Porenkanäle in Bodenplatten oder Wandfüße ein. Diffusion hingegen ist ein Dampfdruckausgleich von warmer, feuchter Luft nach außen. Beide Prozesse laufen parallel und verstärken sich bei falscher Bauwerksabdichtung.

Taupunkt und Wärmebrücken

Der Taupunkt beschreibt die Temperatur, bei der Luftfeuchtigkeit ausfällt. Wärmebrücken – etwa Stahlbetonstützen oder auskragende Balkone – weisen oft niedrigere Oberflächentemperaturen auf. Kondensat bildet sich zuerst an diesen Stellen und bleibt im Winter hinter Innenausbauten verborgen.

Typische Schadensbilder in Büro- und Gewerbeimmobilien

Untergeschoss und Tiefgarage

Salzausblühungen, abplatzender Putz und Korrosion an Leitungen deuten auf kapillar aufsteigende Nässe hin. Prüfenswert sind Fugenanschlüsse, Arbeitsfugen und Bodenabläufe. Diffuse Feuchte kann auch aus nicht druckwasserdicht ausgeführten Lichtschächten stammen.

Dächer und aufgehende Fassaden

Flachdächer sammeln Schmelzwasser in Attiken. Defekte Dichtbahnen lassen es seitlich in die Wärmedämmung ziehen. Fassaden mit WDVS sind anfällig für Risse im Putzsystem. Eingedrungene Feuchtigkeit erreicht oft erst nach Monaten den Innenraum und verursacht versteckten Schimmel.

Technikflächen und Leitungsführungen

Gebäudetechnikräume verfügen über hohe Luftfeuchtigkeit. Bei ungedämmten Kaltwasserleitungen kondensiert Wasser, das in Kabeltrassen und Hohlböden versickert. Betreiber bemerken das Problem häufig erst, wenn Geruchsbelästigung oder Kurzschlüsse auftreten.

Methoden zur Detektion verdeckter Feuchte

Visuelle Erstprüfung

Ein Rundgang liefert erste Hinweise: Wasserflecken, welliger Bodenbelag oder verfärbte Sockelleisten zeigen akuten Handlungsbedarf. Kritisch sind auch modriger Geruch und ein muffiges Raumklima.

Messtechnische Verfahren

Kapazitive Feuchtemessgeräte erfassen Feuchtigkeit bis zu vier Zentimeter tief zerstörungsfrei. Für tragende Betonteile kommen dielektrische Messsonden zum Einsatz. Die Thermografie deckt Temperaturanomalien ab etwa 0,5 °C auf – ideal, um Leckagen unter Dämmungen zu lokalisieren.

Digitale Monitoring-Systeme

Drahtlose Sensoren messen relative Luftfeuchte sowie Bauteilfeuchte in Echtzeit. Daten werden in der Cloud ausgewertet. Facility-Manager erhalten automatische Alerts, sobald Schwellwerte überschritten werden. Langzeittrends erleichtern die Budgetplanung für Sanierungen.

Regulatorische Vorgaben und Haftungsfragen

DIN 4108 und DIN 18533 im Überblick

DIN 4108 regelt den Wärmeschutz und die Vermeidung von Tauwasser. Sie fordert einen Mindestwärmedurchlasswiderstand, um Schimmelbildung zu verhindern. DIN 18533 definiert Abdichtungsklassen für erdberührte Bauteile. Nicht eingehaltene Detailanschlüsse gelten juristisch als Mangel.

Gewährleistung, Verkehrssicherung, ESG

Eigentümer unterliegen der Verkehrssicherungspflicht. Feuchtigkeitsschäden können die Gebäudegesundheit beeinträchtigen und zu Mietminderungen führen. Im ESG-Kontext wirkt sich Schimmel negativ auf den „Social“-Faktor aus. Investoren riskieren somit nicht nur bauliche, sondern auch Reputationsschäden.

Strategische Maßnahmen für Eigentümer und Betreiber

Präventive Instandhaltung

Ein Feuchtigkeitsmonitoring-Plan umfasst halbjährliche Sichtprüfungen, jährliche Thermografien und sensorische Dauerüberwachung an neuralgischen Punkten. So lassen sich Sanierungskosten um bis zu 40 % reduzieren, wie Erfahrungswerte von Großverwaltungen zeigen.

Sanierungsplanung und Budgetierung

Nach der Schadenanalyse erstellt ein Fachplaner ein bauteilbezogenes Sanierungskonzept. Für Gewerbeimmobilien empfiehlt sich die Kombination aus Abdichtungsarbeiten, Innenraumtrocknung und Schimmelsanierung. Eine Bauzeitenplanung mit Puffer minimiert Produktions- oder Mieterausfälle.

Fallbeispiele aus dem Großraum München

Revitalisierung eines denkmalgeschützten Stadtpalais

Ein Investorenkonsortium stellte nach dem Winter muffigen Geruch in Nebenräumen fest. Endoskopische Kameras fanden einen durchfeuchteten Holzbalkenkopf. Die Sanierung umfasste lokale Balkenerneuerung, Einbau einer Horizontalsperre und eine kontrollierte Raumtrocknung. Dank abgestimmter Bauleitung konnte der historische Saalbetrieb ohne Unterbrechung weiterlaufen.

Modernisierung eines Multi-Tenant-Bürokomplexes

Bei einer planmäßigen Wartung wurden Feuchtespitzen im Hohlraumboden gemessen. Ursache war ein defektes Fallrohr. Ein integriertes Sanierungskonzept vereinte Rohrliner, bodenseitige Abdichtung und eine temporäre Umlufttrocknung. Der Vermieter hielt alle Mietverträge stabil und vermied Konventionalstrafen.

Fazit

Verdeckte Feuchtigkeitsschäden entstehen meist im Winter, werden aber erst im Frühjahr sichtbar. Eigentümer, die früh prüfen, sichern den Sachwert, reduzieren Folgekosten und erfüllen regulatorische Pflichten. Eine normkonforme Analyse, kombiniert mit vorausschauender Bauleitung, bietet den höchsten Investitionsschutz. BETSA.de begleitet Sie dabei mit regionaler Expertise, schlanken Prozessen und schlüsselfertigen Sanierungslösungen im Großraum München.

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