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Brandschutz im Winter: Wichtige Regeln und Chancen für Bayerns Bauwirtschaft bei Heizungsmodernisierung und Kaminwartung


Brandschutz im Winter: Sichere Heizsysteme und Kaminbetrieb im bayerischen Bestand

Erhöhte Gefahrenlage in der Heizperiode

Mit Beginn der kalten Monate steigen im Großraum München sowohl die Laufzeiten stationärer Heizkessel als auch die Nutzungsstunden dekorativer Kamine. Parallel registriert die Berufsfeuerwehr München seit mehreren Jahren eine Verdichtung winterlicher Einsätze, deren häufigste Auslöser defekte Feuerstätten oder unvollständig gewartete Wärmezentralen sind. In Portfolios mit Gewerbeflächen, Luxuswohnungen und Mischobjekten trifft diese Entwicklung auf immer komplexere Anlagenstrukturen – etwa hybride Systeme, die Gas-Brennwerttechnik, Holzfeuerung und Wärmepumpen kombinieren. Ohne frühzeitige Prozessdefinition lassen sich brandschutzrelevante Schnittstellen dabei kaum beherrschen.

Normativer Rahmen und aktuelle Kennzahlen

Statistische Entwicklung

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ereigneten sich 2022 bundesweit rund 190 000 Feuerschäden in privaten und gewerblichen Gebäuden; 38 Prozent davon entfielen auf das Zeitraumfenster November bis Februar. Die mittlere Schadenshöhe in dieser Phase lag bei 21 500 Euro pro Veranstaltung, in Industrie- und Logistikimmobilien deutlich darüber. Forschungsergebnisse der Technischen Universität München zeigen zudem, dass fehlende Instandhaltungsprotokolle die Wiederanlaufzeit von Heizsystemen im Schadensfall um bis zu 60 Prozent verlängern.

Gesetzliche Vorgaben und Fördermodule

Mit dem vollständigen Übergang der ehemaligen Energieeinsparverordnung in das Gebäudeenergiegesetz gilt seit 2024 für Bestandsanlagen eine engmaschigere Pflicht zur Betriebsoptimierung, etwa durch turnusmäßige hydraulische Abgleiche. Feuerstätten unterliegen weiterhin den Emissionsgrenzen der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung; Kaminöfen älterer Bauart müssen bis Ende 2024 entweder nachgerüstet oder stillgelegt werden, wenn Grenzwerte überschritten werden. Ergänzend unterstützt das KfW-Programm zur energetischen Sanierung bis zu 20 Prozent förderfähiger Kosten, sofern ein Fachplaner die Kopplung von Brandschutz im Winter, heizung sicherheit und Effizienzmaßnahmen dokumentiert.

Projektpraxis: Von der Risikoanalyse bis zur Bauleitung

Planungsphase

Investoren und Betreiber starten idealerweise im Spätsommer mit einer systematischen Risikoaufnahme. Das Audit erfasst baulichen Brandschutz, anlagentechnische Komponenten sowie organisatorische Abläufe. Auf Basis der Ergebnisse entsteht ein mehrstufiger Maßnahmenplan, der Instandsetzung, Modernisierung und Finanzierung bündelt. Für Nutzflächen ab etwa 1 000 Quadratmetern empfiehlt sich ein Life-Cycle-Budget, das Investitions- und Betriebskosten über mindestens zehn Jahre modelliert. Digitale Gebäudemodelle (BIM) und Benchmarks aus abgeschlossenen Referenzen liefern die erforderlichen Datensätze.

Realisierungsphase

Während der Bauausführung sichert eine zentrale Bauleitung die Koordination sämtlicher Gewerke. Prüfergebnisse des Schornsteinfegers, Abgasanalysen oder Leitungsabschottungen werden dabei digital erfasst, um Versicherern und Behörden durchgängige Nachweise bereitstellen zu können. Für frei stehende Kaminanlagen nach DIN EN 13240 gelten Mindestabstände, funkenhemmende Untergründe und CO-Grenzwerte, die vor Übergabe an den Betreiber messtechnisch verifiziert werden. Das Vier-Augen-Prinzip zwischen Safety-Manager und externer Prüfstelle erhöht die heizung sicherheit messbar.

Branchenspezifische Anwendungsfälle

Bürogebäude und Unternehmenszentralen

Bei der Modernisierung eines Softwarecampus in Garching wurden veraltete Gaskessel demontiert und ein Designkamin in die Lobby integriert. Eine ergänzende Hochdruck-Sprühnebelanlage senkte das kalkulierte Brandlastniveau, der Primärenergiebedarf reduzierte sich um 22 Prozent. Gleichzeitig ergab sich eine spürbare Reduzierung der Versicherungsprämie.

Luxuswohnen und Private Estates

Ein Ensemble südlich von München kombinierte offene Feuerstellen, Wärmepumpen und Photovoltaik. Im Zuge der Sanierung wurden Kaminzüge brandsicher verkleidet, ein doppelwandiger Edelstahlschornstein installiert und die Luftzufuhr über eine Gebäudeautomation geregelt. Der Rauchgasverlust sank um 15 Prozent, während das Stichwort brandschutz winter haus in den Genehmigungsunterlagen die behördliche Prüfung erleichterte.

Einzelhandel und Mischobjekte

Ein Münchner Handelsunternehmen mit denkmalgeschützter Verkaufsfläche integrierte ein Hybridsystem, das in Spitzenlastzeiten einen Kaminofen zuschaltet. Bauliche Trennwände wurden ertüchtigt, eine zusätzliche Sprinklerzone installiert und ein Wartungsfenster für kamin warten festgelegt. So blieb der Geschäftsbetrieb selbst während der vorweihnachtlichen Hochsaison ohne Unterbrechung gewährleistet.

Betriebsphase: Wartungstiefe und Intervallsteuerung

Eine lückenlose Instandhaltung bestimmt, ob Feuerstätten und Heizkessel in der kalten Jahreszeit störungsfrei laufen. Für Anlagen mit einer Nennwärmeleistung über 50 kW empfiehlt die VDI 3810 Blatt 1 ein zweistufiges Konzept: tägliche Sichtkontrolle durch das Haustechnikteam sowie eine quartalsweise Fachwartung. In der Praxis hat es sich bewährt, die Prüfzyklen an die Herstellerangaben und an die Brandmelde­statistik der eigenen Liegenschaft anzupassen. Moderne CAFM-Systeme hinterlegen dafür dynamische Wartungstickets. Wird zum Beispiel bei der CO-Messung ein Grenzwert überschritten, erzeugt das System automatisch einen Auftrag zum kamin warten oder für den Austausch der Dichtungen im Brennraum. Eine eindeutige Zuordnung der Pflichten zwischen Betreiber, externem Dienstleister und Sachverständigem reduziert die Haftungsrisiken erheblich und steigert die heizung sicherheit messbar.

Digitale Überwachung und Remote-Monitoring

Im gewerblichen Bestand setzt sich das kontinuierliche Anlagenmonitoring durch. Sensoren erfassen Rauchgas­temperaturen, Rücklaufwerte und Sauerstoffgehalt im Brennraum in Echtzeit. Die Daten laufen in einer IoT-Plattform zusammen, die auf Abweichungen sofort reagiert. Wird bei einem Hybridkessel ein ungewöhnlicher Anstieg der Abgastemperatur registriert, löst das System eine Push-Meldung an die Leitwarte aus und aktiviert – falls hinterlegt – einen Sicherheitsfahrplan mit gedrosselter Leistung. So können Betreiber kritische Betriebszustände frühzeitig erkennen und brandschutz winter relevanten Ereignissen vorbeugen. Für Bestandsgebäude lohnt sich eine Retrofit-Lösung mit Funkmodulen, da Leitungswege häufig verkleidet oder brandschutztechnisch abgeschottet sind.

Schulung von Nutzergruppen und Fremdgewerken

Selbst die robusteste Technik verliert an Wirkung, wenn das Personal nicht geschult ist. Gebäudebetreiber in Bayern fahren erfolgreich zweistufige Trainingsreihen: Erstens eine Grundunterweisung für alle Nutzer, beispielsweise Büroangestellte, die Kaminöfen in Loungebereichen bedienen. Zweitens eine vertiefende Ausbildung für das Facility-Management, in der Notfallpläne, Löschhilfen und das Prüfschema zur Feuerstättenschau behandelt werden. Ein Praxisbaustein simuliert das Entfernen brennbarer Dekorationen im Umkreis von 80 cm um offene Feuerstellen, weil dieser Schritt laut Münchner Feuerwehr in über 40 % der Wintereinsätze vernachlässigt wird. Wiederkehrende Unterweisungen im Rhythmus des Wartungsplans stellen sicher, dass das erarbeitete Wissen an neue Mitarbeiter weitergegeben wird.

Versicherungstechnische Konsequenzen und Dokumentationspflicht

Versicherer honorieren vollständig nachweisbare Schutzkonzepte. Wird eine Anlage nach DIN EN 13384 berechnet, die Druckmessprotokolle archiviert und das Wartungsbuch elektronisch geführt, lassen sich Beiträge um bis zu acht Prozent senken. Voraussetzung ist eine revisionssichere Ablage: Prüfberichte, Bilder von Leitungsabschottungen und Lieferscheine für nicht brennbare Dämmstoffe müssen im Original vorliegen. Eine zentrale Datenbank, auf die Brandschutzbehörde, Kaminkehrer und Assekuranz zeitgleich zugreifen können, beschleunigt die Schadenregulierung erheblich. In mehreren Münchner Projekten reduzierte sich die Freigabezeit für Reparaturmaßnahmen nach einem Schadensfall von durchschnittlich zwölf auf unter sechs Wochen.

Risikobewertung alternativer Brennstoffe

Pellets, Hackschnitzel oder Biogas senken den Primärenergiebedarf, verändern aber die Brandkenngrößen. Pellets beispielsweise stauben und erzeugen Kohlenmonoxid schon bei niedrigen Temperaturen. Lagerräume sind deshalb nach TRGS 553 zu belüften und mit CO-Warnmeldern auszurüsten. Für Hackschnitzelsilos verlangt die Bayerische Bauordnung eine Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten und eine automatische Löschanlage. Wer die Umstellung auf biogene Brennstoffe plant, sollte frühzeitig Materialflüsse simulieren: Förderwege, Schnittstellen zum Schornstein sowie die Löschwasser­rückhaltung unterscheiden sich erheblich von fossilen Systemen und beeinflussen das Brandschutzkonzept.

Zukunftsperspektive: Sektorkopplung und Wasserstoff

Projekte im Großraum München zeigen, dass der Einsatz von Wasserstoff-Blends in Gasbrennern technisch möglich, aber genehmigungsrechtlich komplex ist. Beimischungen über 10 Vol.-% erfordern zusätzliche Explosionsschutzmaßnahmen und gegebenenfalls eine Überarbeitung der Schornsteinstatik wegen höherer Abgastemperaturen. Betreiber sollten sich frühzeitig mit Netzbetreibern, Brandschutzsachverständigen und Materialprüfanstalten abstimmen. Mittelfristig wird die Sektorkopplung von Wärme, Strom und Kälte die eingesetzten Systeme weiter vernetzen. Ein ganzheitliches Monitoring- und Wartungskonzept bleibt daher die tragende Säule für heizung sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

Bewährte Checklisten für die Winterfreigabe

Zum Abschluss der baulichen und technischen Maßnahmen steht die Winterfreigabe des Gebäudes. Empfehlenswert ist eine Checkliste, die folgende Punkte umfasst: Dichtigkeitsprüfung der Brennstoffleitungen, Funktionskontrolle aller CO- und Rauchmelder, Sichtkontrolle der Brandschutzklappen, Abgleich der Lüftungsvolumenströme und Validierung der Firewalls im Gebäudeleitsystem. Wird jedes Element durch die verantwortliche Fachkraft digital abgezeichnet, entsteht ein belastbares Übergabeprotokoll an den Betreiber. Dieses Dokument bildet zugleich die Grundlage für potenzielle Nachverhandlungen mit der Versicherung und dient als Referenz bei künftigen Umbauten.

Leistungsbündel für Betreiber in Bayern

Dienstleister bieten vermehrt modulare Pakete an, die Audit, Planung, Ausführung und kamin warten zusammenführen. Dabei lohnt es sich, SLA-basierte Modelle mit klaren Reaktionszeiten und Pönalen für Terminüberschreitungen zu wählen. Kombiniert mit einer Fernüberwachung und jährlicher Abstimmung mit der lokalen Feuerwehr entsteht ein durchgängiger Schutzschirm, der technische und organisatorische Komponenten zusammenführt. Vor allem Mischportfolios profitieren, weil hier die Brandschutzanforderungen für Logistik, Wohnen und Retail in ein gemeinsames Managementsystem integriert werden.

Messbare Effekte und Benchmarks

In einer aktuellen Auswertung von 27 Münchner Bestandsgebäuden sanken die meldepflichtigen Störungen im Winterbetrieb nach Implementierung eines strukturierten Brandschutzmanagements um durchschnittlich 35 %. Gleichzeitig reduzierte sich der gasbezogene Brennstoffverbrauch um 7 %, weil die Anlagenregelung im Rahmen der Wartungsmaßnahmen optimiert wurde. Der ROI lag – abhängig von Objektgröße und bestehender Infrastruktur – zwischen 2,1 und 3,8 Jahren, was die Wirtschaftlichkeit brandschutzrelevanter Investitionen unterstreicht.

Praxisempfehlungen zur Genehmigungsplanung

Beim Einreichen des Bauantrags sollten sämtliche gewerkeübergreifenden Pläne gebündelt vorliegen: Brandschutzkonzept, Heizungs­fachplanung, Emissionsnachweis nach 1. BImSchV und Energiebilanz nach GEG. Eine gemeinsame Planprüfung durch Landratsamt, Kaminkehrer und Bauaufsicht vermeidet Nachforderungen. In der Genehmigungspraxis hat sich gezeigt, dass ein vorab abgestimmter Bauzeitenplan samt Meilensteinen für brandschutzkritische Arbeiten (Schachtabschottungen, Dichtheitsprüfungen, Inbetriebnahme der Sprinklertechnik) Verzögerungen deutlich reduziert. Als Mindestpuffer im Winterbau gelten drei Wochen, um witterungsbedingte Stillstände zu kompensieren.

Energetische Sanierung und Brandschutz als Werttreiber

Die Kopplung von Effizienzmaßnahmen und brandschutz winter Strategien erhöht nicht nur die Betriebssicherheit, sondern auch den Marktwert einer Immobilie. Bewertungs­gesellschaften berücksichtigen längst die Instandhaltungs­historie der Feuerstätten, die Emissionsklasse der Kessel sowie die Wartungsintensität. Betreiber, die hier proaktiv agieren, können bei langfristigen Mietverträgen eine höhere Kaltmiete ansetzen und zusätzliche ESG-Punkte erzielen. Voraussetzung ist eine nachweisbare Dokumentation aller Maßnahmen – angefangen bei der Auswahl nicht brennbarer Dämmstoffe bis hin zur protokollierten Schulung der Nutzer.

Störfallmanagement und Notfallpläne

Trotz hoher heizung sicherheit bleibt ein Restrisiko. Ein abgestimmter Notfallplan definiert Zuständigkeiten, Alarmierungswege und Wiederanlaufzeiten. Kritische Ersatzteile – etwa Dichtungen für Schieber in der Fernwärme­übergabestation oder Zündelektroden für den Pelletbrenner – gehören in ein vor Ort lagerndes Kit. Eine vierteljährliche Einsatzübung mit Feuerwehr und Haustechnik validiert die Abläufe. Bei der Bewertung durch die Versicherung fließt die Qualität dieser Pläne zunehmend in die Prämiengestaltung ein.

Haftungsfragen und Betreiberpflichten

Die Rechtsprechung legt die Beweislast bei Schäden häufig auf den Betreiber. Um Regressforderungen zu vermeiden, müssen sämtliche Prüf- und Wartungsarbeiten revisionssicher dokumentiert sein. Dazu zählen auch Delegationsnachweise: Wird eine Aufgabe an ein Subunternehmen vergeben, sind Kompetenz und Qualifikation schriftlich zu bestätigen. Für Bauträger und Investoren empfiehlt sich die frühzeitige Einbindung eines öffentlich bestellten Sachverständigen, um planerische Mängel und Haftungsrisiken bereits vor Baubeginn auszuschließen.

Ausblick auf regulatorische Entwicklungen

Die Novellierung der Feuerungsverordnungen und die Fortschreibung des Gebäudeenergiegesetzes werden den Druck auf Bestandsanlagen weiter erhöhen. Höhere Effizienz- und Emissionskriterien gehen Hand in Hand mit strengeren Nachweispflichten. Betreiber sollten daher künftig noch stärker auf modulare, digital vernetzte Systeme setzen, die brandschutz winter Anforderungen automatisiert dokumentieren und eine kontinuierliche Optimierung ermöglichen.

Fazit: Betreiber erreichen eine robuste heizung sicherheit im Winterbetrieb, wenn Risikoanalyse, digitale Überwachung, regelmäßige Schulungen und lückenlose Dokumentation nahtlos ineinandergreifen. Durch frühzeitige Abstimmung mit Behörden, konsequente Wartungsintervalle und die Integration alternativer Brennstoffe wird das Brandschutzkonzept nicht nur sicherer, sondern auch wirtschaftlicher und ESG-konform.

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