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Wintergärten als Energiespeicher: Die neue Effizienzstrategie für Bauprojekte in Bayern und ihre Auswirkungen auf Kosten und Klimaziele


Wintergärten als Energiespeicher nutzen: Effizienzhebel für hochwertige Sanierungs- und Neubauprojekte

Ein Wintergarten gilt vielen als ästhetisches Prestige-Element. Für Unternehmen, Investoren und Facility-Manager im Großraum München eröffnet er jedoch ein zusätzliches Potenzial: die Speicherung von Sonnenenergie. Richtig geplant, integriert und gesteuert kann ein Wintergarten den Heiz- und Kühlbedarf einer Immobilie messbar senken. Der Fachbegriff dafür lautet solarer Wärmepuffer. Im Folgenden erfahren Sie, warum das Thema heute wirtschaftlich relevant ist, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten und wie sich anspruchsvolle Projekte im sechsstelligen Investitionsvolumen technisch sauber umsetzen lassen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Mehrere Entwicklungen machen Wintergärten als Energiespeicher akut attraktiv. Erstens verschärfen EU-Taxonomie und deutsches Klimaschutzgesetz 2021 die CO2-Grenzen für den Gebäudesektor. Zweitens steigen die Energiekosten trotz kurzfristiger Entspannung längerfristig weiter; die Bundesnetzagentur rechnet für 2030 mit bis zu 40 % höheren Bezugspreisen gegenüber 2020. Drittens rücken ESG-Kriterien stärker in den Fokus internationaler Investoren. Immobilien, die nachweislich erneuerbare Energiequellen nutzen, sichern bessere Finanzierungskonditionen und höhere Bewertungen. Konkret bietet ein Wintergarten, der als Passivhaus-Baustein fungiert, eine elegante Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen, ohne die Nutzfläche zu verkleinern.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Die Hochschule München ermittelte 2023 in einer Feldstudie an 42 Büroobjekten, dass ein hochwertig ausgeführter Wintergarten mit automatisierter Lüftungs- und Beschattungstechnik den Heizwärmebedarf um durchschnittlich 18 % senkt. Für Luxus-Wohnimmobilien lag die Einsparung sogar bei 22 %, weil dort höhere Glasanteile realisiert werden. Gleichzeitig steigerte die Übertemperatur im Sommer ohne aktive Kühlung um maximal 1,2 K – ein Wert, der mit Nachtauskühlung leicht kompensierbar ist. Eine Untersuchung der TU Dresden zeigt, dass der solare Deckungsanteil an der Warmwasserbereitung durch Wintergärten in süddeutschen Breiten bis zu 35 % erreichen kann, wenn Wasser-/Luft-Speichersysteme gekoppelt werden.

Förderprogramme & Gesetze

Seit Januar 2024 bindet das Gebäudeenergiegesetz (GEG) neue Wintergartenflächen über 15 m² an den Effizienzhaus-Standard des Hauptgebäudes. In der Praxis bedeutet das: Verglasung ab Ug 0,9 W/m²K, Wärmedurchgangskoeffizient für Rahmen ≤ 1,3 W/m²K und ein sommerlicher Wärmeschutz gemäß DIN 4108-2. Förderseitig unterstützt die Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) Investitionen in hochwärmedämmende Verglasung mit Zuschüssen bis zu 12,5 % der förderfähigen Nettoinvestition. Auf Landesebene stellt die LfA Förderbank Bayern zinsvergünstigte Darlehen für CO2-arme Gewerbeimmobilien bereit. Voraussetzung ist ein energetisches Gutachten, in dem die Speicherwirkung des Wintergartens plausibel dargelegt wird.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Eine solide Planung beginnt mit einer dynamischen Gebäudesimulation. Software wie TRNSYS oder DesignBuilder berücksichtigt solare Gewinne, Verschattung und Nutzerprofile. Auf dieser Basis lassen sich Speicherkapazitäten, Energieflüsse und Amortisationszeiten transparent darstellen. Für B2B-Vorhaben empfiehlt sich eine 40-jährige Cash-flow-Analyse, da die Glasfassade – anders als Photovoltaikmodule – eine Lebensdauer von mindestens vier Jahrzehnten erreicht. Finanziell interessant ist die Kombination aus Wintergarten und thermischer Bauteilaktivierung. Betonkerndecken nehmen dabei die Überschusswärme auf und geben sie zeitversetzt ab. Mehrkosten von rund 4 % der Bausumme amortisieren sich laut Fraunhofer IBP innerhalb von sieben Jahren.

Umsetzung & Bauleitung

Während der Realisierung sollten Bauherr und Generalunternehmer auf drei Punkte achten. Erstens: Luftdichtheit. Eine Blower-Door-Messung muss spätestens vor Innenausbau eine Luftwechselrate n50 ≤ 1,0 h-1 ergeben, sonst verliert der Wintergarten seine Puffereigenschaft. Zweitens: Kontrollierte Beschattung. Intelligente Lamellensysteme mit Wetter-Station regeln Einstrahlung und Überhitzung. Drittens: Speicherschnittstellen. Pufferspeicher und Wärmepumpen benötigen abgestimmte Vorlauftemperaturen. Aktuell bewähren sich Sole-Wärmepumpen mit 25–30 °C Vorlauf; sie nutzen solar aufgeheizte Luft aus dem Wintergarten über einen Luft-Sole-Wärmetauscher.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

In einem Münchner Technologiecampus aus den 1990ern wurde 2022 ein 280 m² großer Wintergarten nachgerüstet. Ergebnis: Rückgang der Heizenergie um 95 MWh pro Jahr, Einsparung von 24 t CO2 und eine Jahresnettokaltmiete, die sich durch die Aufwertung der Gemeinschaftsflächen um 1,90 €/m² erhöhte. Die Payback-Zeit betrug laut Betreiber unter neun Jahren. Zugleich stieg das Qualitätszertifikat nach DGNB von Bronze auf Silber.

Luxuswohnungen & Private Estates

Bei einer Villa am Starnberger See ersetzte BETSA im Rahmen einer schlüsselfertigen Sanierung eine alte Holzkonstruktion durch ein hochisoliertes Aluminium-System mit Dreifachverglasung. Integriert wurde ein latentwärmefähiger Phasenwechsel-Speicher (PCM), der Spitzenlasten puffert. Die gemessene Heizkostenreduktion lag im ersten Winter bei 28 %. Gleichzeitig erhöhte der Wintergarten die Wohnflächeneinheit um 35 m², was sich in einer erheblichen Wertsteigerung ausdrückte.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Premium-Autohaus im Münchner Umland nutzt seit 2023 einen verglasten Showroom als Energiequelle. Die Warmluft gelangt mittels Wärmerückgewinnung in den Verkaufstrakt. Im Passivhaus-Modus deckt der Wintergarten von Oktober bis April rund 30 % des Raumwärmebedarfs. Der Stromverbrauch der Luftwärmepumpe sank um 17 %. Dazu kommt ein Marketingeffekt: Kunden erleben das Autohaus als Lichtdurchfluteten, klimafreundlichen Standort.

Fazit

Wintergärten dienen längst nicht mehr nur als architektonischer Blickfang. Richtig geplant, ausgeführt und an die Gebäudetechnik gekoppelt, fungieren sie als effiziente Energiespeicher, reduzieren Betriebskosten und steigern den Marktwert von Gewerbe- und Luxusimmobilien. Entscheider, die jetzt in intelligente Verglasung, automatisierte Steuerung und thermische Speicher investieren, sichern sich regulatorische Vorteile und verbessern ihre ESG-Bilanz nachhaltig. BETSA begleitet Sie dabei von der Machbarkeitsanalyse bis zur schlüsselfertigen Übergabe – mit regionaler Expertise, verlässlicher Bauleitung und transparenten Prozessen.

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