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Barrierefreie Sanierung in Bayern: Wintertaugliche Lösungen für Bauunternehmen und Investoren sichern Komfort und Haftungsschutz


Barrierefreie Sanierung: Sicher durch Herbst und Winter

Kälte, Nässe und frühe Dunkelheit prägen die kalte Jahreszeit rund um München. Wer barrierefrei sanieren möchte, muss deshalb nicht nur Komfortkriterien erfüllen, sondern zugleich rutschhemmende Zugänge, stabile Temperaturzonen und verlässliche Beleuchtung berücksichtigen. Die Anforderungen betreffen Gebäude aller Nutzungsarten – vom seniorengerechte Haus bis zur Hochleistungslogistik. Durchdachte Baumaßnahmen senken Betriebskosten, reduzieren Haftungsrisiken und erhöhen den Marktwert der Immobilie.

Rahmenbedingungen im Großraum München

Der urbane Raum zwischen Freising und Starnberg verzeichnet dichte Bebauung, gemischte Quartiere und einen überdurchschnittlichen Anteil älterer Bevölkerungsgruppen. Bis 2035 wird der Anteil der über 65-Jährigen in Bayern nach aktuellen Prognosen auf etwa 27 Prozent steigen. Parallel registriert die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik bis zu 35 Prozent mehr Ausrutschunfälle im Winterhalbjahr. Eigentümer, die Barrieren, ungleiche Beläge oder unzureichendes Licht bestehen lassen, melden bis zu 40 Prozent höhere Schadenssummen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der winter Sicherheit Zugang und inklusives Design kombiniert, wirkt diesen Entwicklungen entgegen.

Demografische und rechtliche Treiber

Gesetzliche Grundlagen

  • Behindertengleichstellungsgesetz: verankert gleichberechtigte Teilhabe.
  • DIN 18040: definiert Maße, Bewegungsflächen und Erreichbarkeiten für öffentlich zugängliche Gebäude; in Bayern verbindlich bei Neu- und Umbauten.
  • Gebäudeenergiegesetz 2020: koppelt energetische Sanierung an technisch-funktionale Anforderungen; Fassaden- und Fenstereingriffe bieten Gelegenheit, Barrierefreiheit mitzudenken.

Förderkulisse

Investitionen in barrierefreie Maßnahmen lassen sich mit Bundes- und Landesprogrammen bündeln. Das KfW-Modul 455-B unterstützt Umbauten in Wohngebäuden, während zusätzliche BayernLabo-Zuschüsse regionale Besonderheiten abdecken. Im gewerblichen Sektor können Abschreibungen nach § 7 EStG den Kapitaldienst entlasten. Voraussetzung ist eine dokumentierte Ausführung nach Regelwerk – etwa rutschhemmende Beläge der R-Klasse 11 oder klar definierte Bewegungsräume nach DIN.

Technische Prioritäten in Planung und Ausführung

Bestandsaufnahme und Simulation

Erste Grundlage bildet ein detaillierter 3D-Laserscan. Er misst Niveauunterschiede, Öffnungsweiten und Engstellen in Schächten oder Technikzentralen millimetergenau. Aus den Daten entstehen Variantenrechnungen, die Energieeinsparung, Wartungsaufwand und Barrierefreiheit gemeinsam abbilden. Bauherren erhalten so belastbare Entscheidungsgrundlagen für Sequenzierung und Budgetierung.

Baustellenorganisation im Winterhalbjahr

Kurze Bauzeitenfenster, schwankende Temperaturen und Feuchtigkeit erfordern abgestimmte Gewerkeabläufe.

  • Rutschhemmende Beläge der Gruppen R 11–R 13 minimieren Unfallgefahr.
  • Linear entwässernde Rampen mit frostsicherer Heizung verhindern Eisbildung.
  • Sensorische LED-Leuchten reduzieren Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent gegenüber T8-Röhren und sichern gute Sicht bei Schneefall.
  • Automatische Türantriebe, an USV-Systeme gekoppelt, gewährleisten winter Sicherheit Zugang auch bei Netzausfall.

Ein BIM-gestützter Terminplan verknüpft Ausbau-, Elektro- und TGA-Leistungen; Pufferzeiten für witterungsbedingte Verzögerungen sind darin integraler Bestandteil.

Beispielhafte Effekte in unterschiedlichen Assetklassen

Büro- und Verwaltungsgebäude

In einer viergeschossigen Münchner Unternehmenszentrale reduzierte eine neue Haupterschließung mit Aufzügen und Windfangschleusen den Wärmeverlust um 15 Prozent. Mitarbeitende meldeten 30 Prozent kürzere Wegezeiten zwischen Abteilungen, die Krankenstandquote sank im gleichen Winterhalbjahr messbar.

Wohnimmobilien im Premiumsegment

Eine denkmalgeschützte Villa am Starnberger See erhielt Unterflurlifte, schwellenlose Terrassenanschlüsse sowie beheizte Außenrampen. Das Objekt erfüllte daraufhin die Klassifizierung „Barrierereduziert A“ und verbesserte seinen Verkehrswert um zwölf Prozent laut unabhängiger Bewertung.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Nahversorgungszentrum in Freising koppelte Dachsanierung, Luftschleieranlagen und automatische Schiebetüren. Während der folgenden Wintermonate stieg der Umsatz um 25 Prozent, da Kundschaft die Filialen trockenen Fußes erreichte. Der Heizenergiebedarf sank parallel um neun Prozent.

Integrative Beleuchtungskonzepte

Eine kontinuierliche Lichtführung bildet das Rückgrat sicherer Verkehrswege in der dunklen Jahreszeit. Planer setzen heute auf lichttechnische Berechnungen nach DIN EN 12464-1, um Blendung zu vermeiden und zugleich horizontale Beleuchtungsstärken von mindestens 100 lx an Rampen und Eingangsbereichen zu erreichen. Präsenz- und Helligkeitssensoren regulieren LED-Leuchten stufenlos; dadurch sinkt der Stromverbrauch um bis zu 60 % gegenüber konventioneller Schaltung. Für Fassaden empfiehlt sich ein separater Frostschutzkreis, der Leuchtenelektronik und Batteriepufferung bis –20 °C sichert. So bleibt der winter Sicherheit Zugang auch bei Sturm oder Schneeverwehung gewährleistet.

Materialwahl für Fassaden und Bodenbeläge

Kombinierte Frost-Tau-Zyklen in Oberbayern beanspruchen Baustoffe stärker als im Bundesdurchschnitt. Bei Bodenbelägen bewähren sich keramische Platten mit Wasseraufnahme < 0,5 % sowie Oberflächen in Rutschhemmklasse R 12 V4. Für Fassadenflächen werden vorgehängte hinterlüftete Systeme (VHF) mit mineralischer Dämmung bevorzugt, da sie neben energetischer Optimierung eine einfache Nachrüstung von Handläufen oder taktilen Leitsystemen erlauben. Edelstahl A4 mit geschliffenem Korn 240 verhindert Korrosion durch Streusalz, während eloxierte Aluminiumprofile farbstabil bleiben. Die Kombination minimiert Instandhaltungskosten und verlängert Prüfzyklen nach DIN 1071.

Digitale Assistenzsysteme und Wartung

Smarte Komponenten steigern nicht nur Komfort, sondern dienen der vorbeugenden Instandhaltung. Sensorisch überwachte Heizmatten melden Temperaturdifferenzen frühzeitig an das CAFM-System; so kann das Facility-Management salzfreies Tauwasser rechtzeitig abführen. QR-Codes an Handläufen verlinken auf Wartungshistorien und Ersatzteillisten, was Inspektionen durch Sachkundige gemäß BetrSichV beschleunigt. In Aufzügen ermöglicht die Norm EN 81-28 eine Fernnotrufaufschaltung mit Redundanz, sodass selbst bei Stromausfall ein seniorengerechte Haus barrierefrei nutzbar bleibt.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Eine lückenlose Bauakte ist Voraussetzung für Förderabrechnung und Haftungsreduktion. Digitale Prüfberichte, die Fotos, Messprotokolle und Abnahmebestätigungen in Echtzeit kombinieren, erfüllen die Archivanforderungen der BayBO und des GEG. Der Einsatz strukturierter Datenformate (IFC) erleichtert spätere Umbauten, weil alle relevanten Geometriedaten, U-Werte und Bewegungsflächen hinterlegt sind. Für Gewerbeimmobilien lassen sich die Informationen direkt in ESG-Reportingtools integrieren und so in Zukunft Kapitalzugangskosten senken.

Risiko- und Kostenmanagement

Barrierefrei sanieren erfordert einen klaren Kostenrahmen, da Nachträge im Winter regelmäßig 8 – 12 % der Bausumme ausmachen. Ein zweistufiges Vergabeverfahren mit funktionaler Leistungsbeschreibung reduziert Schnittstellenrisiken. Ergänzend empfiehlt sich eine Bauleistungsversicherung, die Gefahren aus Frost, Leitungswasserschäden und Vandalismus abdeckt. Frühzeitige Einbindung des Versicherers bewirkt oftmals Prämienabschläge, wenn rutschhemmende Beläge und redundante Beleuchtungskreise nachweislich umgesetzt werden.

Ausblick auf nachhaltige Wertschöpfung

Steigende Anforderungen an ESG-Kriterien, demografischer Wandel und wachsende Energiepreise verankern Barrierefreiheit als festen Bestandteil jeder Sanierungsstrategie. Eigentümer, die Investitionen in Zugänglichkeit mit Effizienzmaßnahmen koppeln, erzielen eine doppelte Dividende: niedrigere Betriebskosten und langfristig breitere Nutzergruppen. In bayerischen Kommunen gilt dies nicht nur für Neubaugebiete; auch Nachverdichtungen und Umnutzungen profitieren von einer früh verankerten barrierearmen Planung.

Fazit:
Sichere Zugänge, belastbare Materialien und intelligente Technik bilden den Schlüssel für erfolgreiche Sanierungen in der kalten Jahreszeit. Wer rutschhemmende Oberflächen, normgerechte Beleuchtung und digitale Wartungskonzepte kombiniert, reduziert Haftungsrisiken, spart Energie und steigert den Immobilienwert. Entscheider sollten bereits in der Vorplanung Fördermöglichkeiten bündeln, Qualitätsprozesse digitalisieren und wintertaugliche Gewerke zeitlich priorisieren, um Finanzierung, Bauausführung und Betrieb optimal zu verzahnen.

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