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Dachrinnenreinigung im Herbst: So schützen Bauunternehmen in Bayern ihre Immobilien vor kostspieligen Wasserschäden


Dachrinnenreinigung im Herbst: Funktionssicherheit der Entwässerung gewährleisten

Laubablagerungen, Moos und Feinstaub beeinträchtigen im Herbst die Leistungsfähigkeit von Dachrinnen. Kommt intensiver Niederschlag hinzu, verliert die Dachentwässerung ihre hydraulische Reserve. Überlaufendes Wasser erreicht Fassaden, Dämmzonen oder Technikräume und verursacht kostenintensive Sekundärschäden. Für Eigentümer, Betreiber und Bauabteilungen im Raum München zählt die geregelte Dachrinnenreinigung daher zur vorbeugenden Substanzerhaltung und zum Betriebsschutz.

Relevanz für Bau- und Immobilienstandorte in Bayern

Lokal verdichtete Starkregenereignisse nehmen laut Deutschem Wetterdienst seit Jahren zu. Kurze Regenimpulse mit mehr als 30 l/m² pro Stunde sind keine Ausnahme mehr. Bei nur geringfügig eingeschränktem Ablaufquerschnitt entsteht in den ersten Minuten ein Rückstau, der sich über Traufe und Attika entlädt. In Gewerbe- und Premiumobjekten liegen die Folgekosten deutlich oberhalb einfacher Instandhaltungsaufwendungen, da hochwertige Ausbaugewerke, digitale Infrastruktur sowie wertvolle Innenausstattung betroffen sind. Die konsequente Wartung der Dachentwässerung reduziert diese Risiken messbar.

Rahmendaten aus Praxis und Forschung

Statistische Schadenbilder

Versicherungsanalysen weisen bei fehlgeschlagener Dachentwässerung durchschnittliche Regulierungssummen von rund 13 000 Euro pro Schadenfall aus. Ballungszentren wie München verzeichnen höhere Mittelwerte. Eine Untersuchung der Technischen Universität München zeigt, dass bereits eine um sieben Prozent reduzierte Entwässerungskapazität ausreicht, um bei Starkregenereignissen kritische Rückstaus zu erzeugen.

„Herbstlaub stellt im urbanen Bestand die primäre Ursache für Kapazitätsverluste in Dachrinnen dar.“ – TU München, Institut für Wasserbau

Normative Vorgaben und Förderkulisse

Die Bayerische Bauordnung verpflichtet Eigentümer, bauliche Anlagen funktionsfähig zu unterhalten. Ergänzend definiert DIN 1986-100 Prüf- und Wartungsintervalle für Dachentwässerungssysteme. In nachhaltigkeitszertifizierten Gebäuden (DGNB, LEED) verlangen Auditoren eine belegbare Instandhaltungsstrategie. Förderprogramme aus Bundes- und Kommunalhaushalten greifen, wenn die Reinigung als Bestandteil größerer Maßnahmen – etwa Dachbegrünung oder PV-Integration – ausgewiesen wird und dadurch Ressourcenverbräuche sinken.

Operative Umsetzung in der Gebäudewirtschaft

Budgetierung und Controlling

Lifecycle-Kalkulationen industrieller Facility-Management-Unternehmen empfehlen zwei Wartungstermine pro Jahr. Die Ausgaben werden als wiederkehrende Instandhaltung verbucht und wirken direkt gewinnmindernd. Digitale Wartungsjournale, QR-Codes an Fallsträngen und Fotodokumentationen schaffen prüffähige Nachweise für Versicherer und Behörden.

Arbeitssicherheit und Zugangstechnik

Bei Traufhöhen ab sieben Metern fordert das Arbeitsschutzgesetz gesicherte Aufstiege oder alternative Seilzugangsverfahren. In innerstädtischen Lagen sind Hubarbeitsbühnen oder Rope-Access-Methoden üblich, um Verkehrsflächen freizuhalten. Vor Beginn der Reinigung dokumentiert die Bauleitung den Istzustand, anschließend werden organische und mineralische Ablagerungen entfernt. Prüfungen von Rinnenstößen, Halterabständen und Fallrohrdurchgängigkeit schließen den Vorgang ab. Bei Bedarf erfolgt die Installation von Laubfangkörben oder elektrischen Begleitheizungen, um winterliche Eisbildung zu verhindern.

Anwendungsfälle aus unterschiedlichen Assetklassen

Corporate Offices

In einem Münchner IT-Campus musste eine Serverfläche temporär geräumt werden, nachdem Regenwasser über eine verstopfte Rinne eintrat. Der unmittelbare Schadensbetrag belief sich auf 180 000 Euro, zuzüglich zweier Tage Betriebsunterbrechung. Seit Einführung eines Servicevertrags mit dachrinnenfokussierter Wartung erfolgt die Zustandsprüfung per Drohne und stufenweiser Einsatzplanung. Die jährlichen Kosten liegen bei weniger als drei Prozent der Schadenssumme.

Premium-Wohnbauten

Denkmalgeschützte Villen in Grünwald nutzen oft Kupfer- oder Zinkrinnen, die integraler Bestandteil des Fassadenbildes sind. Unkontrollierter Überlauf verursacht nicht nur Feuchteschäden, sondern auch Verfärbungen auf Naturstein. Eine chemiefreie Reinigung erhält die Patina, während optional bündig integrierte Rinnenheizungen Eisbildung verhindern, ohne das Erscheinungsbild zu stören.

Handels- und Freizeitimmobilien

Shopping-Center verzeichnen in den Wintermonaten erhöhte Haftungsrisiken durch Pfützenbildung im Besucherbereich. Regelmäßige Reinigung der Dach- und Bodenabläufe minimiert Rutschgefahr und senkt zugleich die Unterhaltskosten von Glas- und Metallfassaden, da weniger Schmutzwasser auf die Gebäudehülle trifft.

Materialabhängige Reinigungsverfahren

Kupfer-, Zink- und beschichtete Stahlrinnen prägen den Bestand in Bayern unterschiedlich stark. Während verzinkter Stahl eine robuste Bürstenreinigung toleriert, reagieren Edelmetalle empfindlicher auf abrasiven Kontakt. Hier empfiehlt sich eine kombinierte Niederdruck- und Handarbeit mit weichen Kunststoffspachteln. Bei Kunststoffrinnen wiederum besteht die Gefahr von UV-Versprödung; punktuelles Nachdichten von Muffen und Stutzen gehört deshalb zum gleichen Arbeitsschritt. Entscheidend ist die Abstimmung der Werkzeughärte auf das Werkstoffgefüge, um die Schutzschichten nicht zu beschädigen und die Lebensdauer der Dachentwässerung zu maximieren.

Datenbasierte Inspektionsmethoden

Thermografische Drohnenflüge machen temperaturbedingte Feuchteherde sichtbar und ergänzen klassische Sichtkontrollen. Bei wiederkehrenden Wartungsterminen lassen sich Wärmebilder übereinanderlegen, um Fortschreiten von Korrosionsnestern oder Undichtigkeiten frühzeitig zu erkennen. Stationäre Füllstandsensoren in Fallrohren geben darüber hinaus Echtzeit-Rückmeldung: Steigt der Pegel trotz geringer Regenintensität, liegt ein Querschnittsverlust vor. Die Sensorik überträgt Messwerte per LoRaWAN in CAFM-Systeme und löst bei definierter Schwelle automatisch einen Serviceauftrag aus. So entsteht ein prädiktives Instandhaltungskonzept, das Personaleinsätze optimiert und Fehlerzeiten verkürzt.

Ganzjahresstrategie bei alpinen Wetterlagen

Südlich der Linie München–Rosenheim kommen hohe Schnee- und Eismengen hinzu. Wird Herbstlaub nicht vor dem ersten Frost entfernt, bildet sich ein kompaktes Gefrier-Aggregat, das Halterungen überlastet oder Fallrohre sprengt. Für Gebäude in 700 m ü. NN oder höher empfiehlt sich daher eine vorgelagerte Revision spätestens bis KW 41. Ergänzend werden Heizbänder an neuralgischen Punkten installiert, etwa unter Attikadurchführungen. Die Energiezufuhr erfolgt temperaturabhängig über Thermostate, sodass der Verbrauch unter 10 kWh pro laufendem Meter Heizsaison verbleibt.

Vergabe- und Vertragsmodelle

Öffentliche Auftraggeber nutzen häufig Rahmenvereinbarungen nach VOB/A, um Skaleneffekte in zusammengefassten Losen zu erzielen. Private Asset-Manager bevorzugen Service-Level-Agreements mit fixen Reaktionszeiten und nachweisbarer Qualifikation des Personals. In beiden Fällen erleichtert ein Leistungsverzeichnis mit positionsgenauer Stück- und Metermengen-Aufstellung die Kalkulation und reduziert Nachtragsrisiken. Variable Positionen, z. B. der Austausch schadhafter Rinnenhalter, werden separat ausgewiesen, um Transparenz in die Kostenstruktur zu bringen.

Synergien mit PV- und Gründachinstallationen

Die zunehmende Photovoltaik-Dichte auf Gewerbedächern erfordert eine abgestimmte Wartungslogistik. PV-Montageschienen dürfen bei Reinigungsarbeiten nicht als Trittschutz missbraucht werden, da Punktlasten Modulrahmen deformieren. Zugleich erhöhen extensive Dachbegrünungen den Eintrag organischer Partikel. Ein kombiniertes Wartungsfenster, das Vegetationsschnitt, Modulreinigung und Dachrinnenpflege in einem Einsatz bündelt, senkt Rüstkosten um bis zu 30 %. Wichtig ist eine koordinierte Sperrung der Wechselrichterkreise und ein EG-RCD-geschützter Stromkreis für Hochdruckreiniger gemäß DGUV V3.

Häufige Fehler in der Praxis

Typische Schwachstellen sind nicht gereinigte Speier in innenliegenden Dachrinnen, fehlende Schraubensicherungen nach Haltertausch und unzulässige Silikonfugen an Lötstößen. Zudem werden Laubfangkörbe oft ohne umlaufende Dichtung eingesetzt; Wasser unterspült dann die Körbe und lagert Schwebstoffe hinter dem Siebbereich ab. Abhilfe schafft eine Spannring-Konstruktion, die das Sieb bündig an das Fallrohr anpresst. Ein weiterer Fehler ist der Einsatz saurer Reinigungsmittel auf zinkpatinierten Oberflächen – die Folge ist Flusssporenbildung und beschleunigte Oxidation.

Wirtschaftliche Nutzenbewertung

Ein Münchner Logistikstandort mit 12 000 m² Dachfläche ließ eine periodische Kostenerfassung durchführen. Die Jahreskosten für Inspektion, Reinigung und kleinere Instandsetzungen betrugen 6 400 Euro. Dem gegenüber standen vermiedene Wasserschäden, die in den fünf Jahren zuvor durchschnittlich 28 000 Euro pro Jahr verursacht hatten. Der Return-on-Maintenance (RoM) lag somit bei rund 4,4. Solche Kennzahlen überzeugen Controlling-Abteilungen und dienen als Argumentationsgrundlage gegenüber Investoren, die wachsenden Wert auf Risikominimierung legen.

Dokumentations- und Nachweispflichten

DIN 1986-100 und VDI 6200 fordern eine nachvollziehbare Zustandsdokumentation. Digitale Protokolle mit GPS-getaggten Fotos erfüllen diese Pflicht und erleichtern die revisionssichere Ablage. Für DGNB-Bronze ist zudem der Nachweis einer qualitätsgesicherten Wartung in den Jahren 1 bis 3 nach Fertigstellung erforderlich. Eine cloudbasierte Dokumentation macht den Prüfpfad für Auditoren zu jedem Zeitpunkt zugänglich und minimiert Rückfragen.

Ausblick auf regulatorische Entwicklungen

Mit dem bayerischen Klimaanpassungsgesetz zeichnet sich eine stärkere Verpflichtung zu Regenwassermanagement und Überflutungsschutz ab. Entwurfsstände deuten darauf hin, dass Betreiber in hochverdichteten Zonen erweiterte Nachweislasten erhalten. Eine lückenlose Wartung der Dachentwässerung wird damit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch juristisch zur Priorität. Unternehmen, die ihre Prozesse bereits heute systematisieren, reduzieren den Umstellungsaufwand, wenn die Verordnung in Kraft tritt.

Fazit
Gezielte, materialgerechte Dachrinnenreinigung und datenbasierte Inspektion senken Ausfall- und Haftungsrisiken erheblich, gerade unter den zunehmend extremen Wetterbedingungen in Bayern. Durch kombinierte Wartungsfenster, intelligente Sensorik und klare Vertragsmodelle lassen sich Betriebskosten optimieren und normative Anforderungen erfüllen. Verantwortliche profitieren von planbaren Budgets, höherer Gebäudesicherheit und nachweisbarem Werterhalt.

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