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Kellerfenster modernisieren in München: So steigern Bauunternehmen die Energieeffizienz und Tageslichteinfall in Bestandsgebäuden gemäß den neuen GEG-Vorgaben

Kellerfenster modernisieren in München: So steigern Bauunternehmen die Energieeffizienz und Tageslichteinfall in Bestandsgebäuden gemäß den neuen GEG-Vorgaben

Kellerfenster modernisieren: Tageslicht und Energieeffizienz für Münchener Bestandsgebäude

Status quo und wirtschaftliche Hebel

Kellerräume von Büro-, Handels- und Wohnobjekten im Großraum München stammen häufig aus Bauperioden der 1960er bis 1990er Jahre. Die dort verbauten Einfachverglasungen in Stahl- oder Holzrahmen weisen Wärmedurchgangskoeffizienten von bis zu 5,0 W/(m²K) auf. Im Vergleich dazu erreichen aktuelle Kellerfenster mittels Dreifachverglasung und thermisch getrennten Profilen Werte bis 0,9 W/(m²K). Der Austausch reduziert Transmissionswärmeverluste um mehr als 70 %. Zusätzlich entsteht nutzbares Tageslicht, das bisher ungenutzte Flächen in Archive, Technik- oder Nebenarbeitsräume verwandelt. Die Maßnahme greift somit drei zentrale Stellschrauben: Energieaufwand, Vermietbarkeit und Kennzahlen der ESG-Berichterstattung.

Regulatorische Rahmenbedingungen in Bayern

Gebäudeenergiegesetz und örtliche Satzungen

Für den Fenstertausch schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2024) einen maximalen Uw-Wert von 1,3 W/(m²K) vor. Bei Kellerfenstern gelten dieselben Grenzwerte wie für übrige Fassadenöffnungen. In Erhaltungssatzungsgebieten der Landeshauptstadt München sind ferner Vorgaben zur Fassadenansicht und zum Denkmalschutz zu beachten. Bei Naturstein- oder Sichtziegelmauerwerk müssen Anschlüsse reversibel ausgebildet sein, um die historische Substanz nicht zu beschädigen.

Belichtung und Rettungswege

Die Bayerische Bauordnung verlangt für Aufenthaltsräume eine ausreichende natürliche Belichtung und gegebenenfalls einen zweiten Rettungsweg. Werden Kellerflächen nach der Sanierung als Arbeits- oder Wohnraum deklariert, ist daher die Dimensionierung von Lichtschächten, Öffnungsflächen und Lüftungskonzepten frühzeitig mit dem Brandschutzplaner abzustimmen.

Förderkulisse und steuerliche Optionen

Energieeffiziente Einzelmaßnahmen an Nichtwohngebäuden lassen sich über das KfW-Programm 263 finanzieren. Voraussetzung ist die Einhaltung des oben genannten Uw-Wertes und die Ausführung durch ein Fachunternehmen. Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten sind möglich. Das Landesprogramm „EnergieBonusBayern“ ergänzt die Bundesförderung um nicht rückzahlbare Zuschüsse. Parallel eröffnet § 7c EStG die Möglichkeit, 20 % der Investitionskosten über fünf Jahre steuerlich abzuschreiben. In Summe lassen sich bis zu 50 % der Ausgaben durch Fördermittel und steuerliche Effekte kompensieren, sofern die Maßnahme Bestandteil eines energetischen Gesamtkonzepts ist.

Projektvorbereitung und Planungstools

Digitale Bestandsaufnahme

Ein 3-D-Laserscan liefert millimetergenaue Daten zu Maueröffnung, Leibungstiefe und Einbausituation. Ergänzend zeigen thermografische Aufnahmen Wärmebrücken an Rollladenkästen, Brüstung und Sohlbank. Die Kombination ermöglicht eine belastbare Maßnahmenplanung und aussagekräftige Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Integration in Finanzierungsmodelle

Bei institutionellen Investoren gewinnen Green Loans an Bedeutung, deren Zinssätze an Energiekennwerte gekoppelt sind. Ein separat ausgewiesenes Modernisierungspaket „Kellerfenster“ verbessert die Score-Werte von Kreditrating-Agenturen, da Energieeinsparungen unmittelbar nachweisbar sind.

Montagekonzepte im Bestand

Baustellenlogistik

Der Rückbau alter Metallrahmen erfolgt in staubarmen Teilschritten, um den laufenden Betrieb nicht zu beeinträchtigen. Ein Zwei-Schicht-Modell hat sich bewährt: Demontage und provisorische Sicherung nach Geschäftsschluss, Einsetzen des neuen Elements am Folgetag. Dadurch entfällt eine vollständige Stilllegung von Mietflächen.

Detailanschlüsse

  • Betonwand: Vorab eingeklebter Kompribandanschluss gemäß DIN 4108-7 gewährleistet Luftdichtheit.
  • Ziegel- und Naturstein: Mineralische Ausgleichsmörtel nivellieren die Leibung, anschließend erfolgt die Verklebung des Systemrahmens ohne mechanische Verdübelung.
  • Feuchte Kellerzonen: Rahmenprofile aus faserverstärktem PVC mit Hohlkammerdämmung reduzieren Kondensation; integrierte Entwässerungsrinnen leiten Sickerwasser ab.

Nutzen für unterschiedliche Gebäudesegmente

Der Heizbedarf eines fünfgeschossigen Bürobaus sinkt nach Austausch von 40 Kellerfenstern um durchschnittlich 18 MWh pro Jahr – bei aktuellen Energiepreisen ein fünfstelliger Betrag.

Im Bürosegment senken sich somit Betriebskosten und CO₂-Emissionen gleichzeitig. Luxuswohnanlagen nutzen den zusätzlichen Lichteinfall, um Spa- oder Fitnessbereiche im Untergeschoss zu integrieren, ohne die Gebäudehülle aufzubrechen. Einzelhandel und Logistik profitieren von temperaturneutralen Show-Storage-Flächen, die hochwertige Produkte nahe am Point of Sale lagern. Jeder Gebäudetyp erschließt auf diese Weise zusätzliche Nutz- und Vermietungsoptionen ohne kostspielige Neubauvolumina.

Material- und Verglasungsvarianten

Aluminiumrahmen mit thermisch getrennten Stegen dominieren im gewerblichen Bestand, wenn hohe Formstabilität und schlanke Profilansichten gefragt sind. Für feuchtebelastete Sockelzonen empfehlen sich mehrfach verstärkte PVC-Systeme, deren Hohlkammern eine zusätzliche Dämmwirkung bieten und Chloridangriff aus dem Mauerwerk widerstehen. Hybridkonstruktionen – Holz innen, Aluminium außen – kommen vor allem in denkmalgeschützten Ensemblebereichen zum Einsatz, weil sie die natürliche Optik im Innenraum erhalten und gleichzeitig wartungsarm sind. Hinsichtlich der Verglasung reichen die Optionen von zweifach beschichteten Wärmeschutzgläsern mit Kryptongasfüllung bis zu Sicherheitsgläsern gemäß DIN EN 356, falls Lagergut mit erhöhtem Einbruchschutzbedarf im Keller verbleibt. Eine Kombination mit VSG-Innenlagen reduziert Körperschall und steigert den Schallschutz um bis zu 4 dB, was in dicht bebauter Münchener Innenstadtlage die Behaglichkeit spürbar erhöht.

Lüftungskonzepte und Feuchtemanagement

Die Umnutzung von Untergeschossen zu Technik- oder Arbeitsflächen verlangt ein aktives Lüftungskonzept, da Kondensationsgefahr mit steigender Raumtemperatur zunimmt. Fensterfalzlüfter der Klasse 2 nach DIN 1946-6 lassen einen Mindestluftwechsel von 0,15 h⁻¹ zu, ohne den Wärmeschutz merklich zu beeinträchtigen. In hochgedämmten Bauwerken wird der Luftwechsel über sensorgesteuerte Schalldämmlüfter realisiert, die CO₂- und Feuchtewerte erfassen und automatisch öffnen. In Kombination mit kapillaraktiven Innendämmsystemen an kritischen Wärmebrücken lassen sich Schimmelrisiken nachhaltig vermeiden.

Qualitätssicherung auf der Baustelle

Vor dem Innenausbau erfolgt eine Blower-Door-Messung im Unterdruckverfahren, um Leckagen an Anschlussfugen sofort sichtbar zu machen. Eine Referenz-Luftwechselrate n₅₀ von ≤ 1,5 h⁻¹ gilt als praxisgerechter Zielwert in Bestandsgebäuden. Anschließend prüft ein Oberflächen-Thermometer die Temperatur an den Rahmeninnenseiten; Werte unter 12 °C deuten auf unzureichende Dämmkerne oder Fehlstellen im Anschlussband hin und werden nachgearbeitet. Die Dokumentation aller Prüfungen fließt in das Übergabeprotokoll für Förderstellen, was spätere Nachweispflichten vereinfacht.

Projektzeitplan und Vergabestrategie

Für ein Objekt mit 30 bis 50 Öffnungen hat sich ein drei­stufiges Vorgehen etabliert: Zwei Wochen Vorlauf für Aufmaß, statische Beurteilung und Fertigungsfreigabe; vier Wochen Vorfertigung inklusive Verglasung im Werk; zehn Werktage Montage bei paralleler Innenausbautruppe. Eine Vergabe als funktionales Los minimiert Schnittstellenrisiken, da das Fensterbauunternehmen neben Lieferung und Einbau auch Abdichtung und Entsorgung übernimmt. Rahmenverträge mit regionalen Handwerksbetrieben sichern darüber hinaus kurze Reaktionszeiten für Wartungsleistungen.

Lebenszykluskosten und ESG-Bewertung

Die Amortisationsdauer eines Kellerfenstertauschs liegt je nach Energiekostenindex zwischen neun und zwölf Jahren. Bei Berücksichtigung des Restwerts in der Discounted-Cashflow-Betrachtung verkürzt sich dieser Zeitraum um bis zu zwei Jahre. Im ESG-Kontext fließen die erzielten Einsparungen sowohl in das „E“ (Energy) als auch in das „S“ (Safety through verbesserte Rettungswege) ein und wirken unmittelbar auf Green-Building-Zertifizierungen wie DGNB oder BREEAM. Dadurch steigt der Marktwert des Objektes durchschnittlich um 2 % bis 4 %, was insbesondere bei Core-Plus-Portfolios ein entscheidendes Argument gegenüber Kapitalgebern darstellt.

Risiken und typische Fehlerquellen

Unzureichend entwässerte Lichtschächte gelten als Hauptursache für Feuchteschäden nach der Modernisierung. Ein umlaufender Kiesfilter und eine an den Außenkanal angeschlossene Drainleitung müssen daher Bestandteil jeder Ausschreibung sein. Bei Wänden aus Hochlochziegeln darf der Sturz nicht ausgeklinkt werden, um Traglastreserven nicht zu unterschreiten. Fehlerhaft positionierte Absturzsicherungen können zudem haftungsrechtliche Folgen haben; Geländer oder absenkbare Gitterroste sind gemäß BayBo in Absturzhöhen über 1 m vorzusehen. Ein abschließender Heli-Coil-Test der Mauerwerksanker sichert die Dauerhaftigkeit der Befestigung, insbesondere bei nachträglich verfugten Natursteinfassaden.

Nachhaltigkeitsnachweis und digitale Zwillinge

Building-Information-Modeling-Objekte der Fensterprofile integrieren Ökobilanzdaten nach EN 15804 und ermöglichen schon in der Planungsphase eine CO₂-Schattenpreisberechnung. Nach Fertigstellung liefern am Rahmen montierte IoT-Sensoren Echtzeitdaten zu Temperatur, Luftfeuchte und Öffnungsvorgängen. Die Daten fließen in ein zentrales CAFM-System und bieten Reporting-Fähigkeit für CSRD-konforme Nachhaltigkeitsberichte. Über datenbasierte Instandhaltungsintervalle lassen sich Wartungskosten um bis zu 15 % senken und die Lebensdauer der Beschläge auf über 20 Jahre verlängern.

Synergien mit bauphysikalischen Zusatzmaßnahmen

Die Modernisierung von Kellerfenstern lässt sich sinnvoll mit der Perimeterdämmung koppeln. Wird der Lichtschacht im Zuge von Erdarbeiten freigelegt, können XPS-Platten an der Kelleraußenwand angebracht und Dämmkanten am Fensteranschluss bodengleich geschlossen werden. Ein U-Wert-Sprung am Anschluss wird so vermieden, und die Gesamttransmission im Sockelbereich sinkt um weitere 0,08 W/(m²K). Ergänzend bremst eine kapillarbrechende Schicht das Aufsteigen von Bodenfeuchte in die Leibung, was die Kondensationsrate im ersten Betriebsjahr um rund 25 % reduziert.

Versicherungs- und Haftungsaspekte

Viele Gebäudeversicherer in Bayern gewähren Prämiennachlässe von bis zu 8 %, wenn thermisch getrennte Kellerfenster mit zertifizierter Widerstandsklasse RC2 verbaut sind. Voraussetzung ist eine Abnahme durch einen öffentlich bestellten Sachverständigen. Die Nachrüstung kann daher nicht nur energetisch, sondern auch risikotechnisch signifikante Einsparungen bringen. Innenliegende Fensterverriegelungen mit Pilzkopfzapfen mindern zudem das Einbruchrisiko, was Polizeistatistiken zufolge in München um durchschnittlich ein Drittel sinkt, sobald Untergeschossöffnungen gesichert sind.

Praxisbeispiel Münchener Gewerbehof

Bei einem 8.000 m² großen Mischobjekt in Obersendling wurden 56 Kellerfenster innerhalb von drei Wochen getauscht. Die Heizwärmeabrechnung wies im ersten vollständigen Betriebsjahr eine Einsparung von 21 MWh aus, während die Vermietbarkeit der zuvor brachliegenden Archivflächen innerhalb von sechs Monaten bei 12 €/m² realisiert wurde. Die Gesamtinvestition von 98.000 € amortisierte sich dadurch in unter zehn Jahren. Zusätzlich verbesserte sich der Primary Energy Indicator im Energieausweis von 185 kWh/(m²a) auf 165 kWh/(m²a), wodurch ein geplanter Green Loan um 25 Basispunkte günstiger verzinst wurde.

Ausblick auf künftige Normenentwicklungen

Mit dem erwarteten GEG-Update 2026 werden verschärfte Anforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz auch für Kellerfenster gelten. Dynamische Simulationen nach DIN 4108-2 gewinnen daher an Relevanz, um Überhitzungsrisiken in winternutzungsdominierten Räumen zu quantifizieren. Gleichzeitig treibt die EU-Taxonomie eine detailliertere Erfassung von Grauer Energie voran, was Recyclingquoten bei Aluminium und Glas erhöhen wird. Hersteller kündigen bereits Profile mit 70 % Rezyklatanteil an, die perspektivisch Förderboni erhalten könnten. Eigentümer, die heute auf modulare, leicht demontierbare Systeme setzen, verschaffen sich damit einen zukunftssicheren Vorsprung.

Fazit
Der Austausch veralteter Kellerfenster schafft messbare Energie- und Kostenvorteile, schützt Bausubstanz und eröffnet neue Nutzflächen. Wer frühzeitig auf hochwertige, förderfähige Systeme setzt, profitiert von finanziellen Anreizen, steigert den Gebäudewert und erfüllt kommende ESG- sowie GEG-Anforderungen. Entscheider sollten daher Bestandsanalysen, Fördercheck und Vergabestrategie in einem integrierten Projektpaket bündeln, um Zeit und Budget optimal auszuschöpfen.

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