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Dämmstoffe im Fokus: Mineralwolle, EPS und Naturmaterialien – So treffen Bauunternehmen in Bayern die richtige Wahl für nachhaltige Sanierungen bei hohen Energiepreisen und neuen Gesetzen

Dämmstoffe im Fokus: Mineralwolle, EPS und Naturmaterialien – So treffen Bauunternehmen in Bayern die richtige Wahl für nachhaltige Sanierungen bei hohen Energiepreisen und neuen Gesetzen

Dämmstoffe vergleichen: Mineralwolle, EPS und Naturmaterialien im gewerblichen Bestand

Steigende Energiepreise, strengere Klimaziele und ein sichtbarer Wertewandel bei Investoren rücken die Wahl des passenden Dämmstoffs in den Fokus. Wer ein Bürohaus, eine Einzelhandelsfläche oder ein exklusives Wohnobjekt im Großraum München saniert, trifft mit der Dämmung eine Investitionsentscheidung für Jahrzehnte. Dieser Beitrag zeigt, wie sich Mineralwolle, EPS und Naturmaterialien in Technik, Kosten-Nutzen-Verhältnis und Nachhaltigkeit unterscheiden. Er richtet sich an Eigentümer, Facility-Manager und Portfoliosteuerer, die Projekte ab mittlerem sechsstelligen Volumen verantworten und dabei auf verlässliche Fakten setzen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

München gehört zu den Märkten mit den höchsten Flächen- und Mietpreisen in Europa. Jedes Kilowatt Energie, das nicht verbraucht wird, erhöht die Rendite und sichert langfristige Vermietbarkeit. Zugleich drängen ESG-Richtlinien, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und Taxonomie-Vorgaben auf konkrete CO₂-Reduktionen. Eine optimierte Dämmung ist dabei eine der wirtschaftlichsten Stellschrauben. Wer Dämmstoffe vergleicht und das Gesamtsystem betrachtet, vermeidet Nachrüstungen, minimiert Stillstandszeiten und stärkt den Unternehmensruf.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Das Fraunhofer IBP weist in seiner Langzeitstudie 2023 nach, dass in Bürogebäuden bis zu 40 % des Endenergiebedarfs allein auf Raumwärme entfallen. Mit einer fachgerecht geplanten Dämmung sinkt dieser Anteil um durchschnittlich 25 % bis 35 %. In luxusorientierten Wohngebäuden liegt das Einsparpotenzial wegen höherer Komforttemperaturen sogar bei 40 %. Bei heutigen Energiepreisen amortisiert sich eine hochwertige Dämmung laut GdW-Benchmark innerhalb von acht bis zwölf Jahren, abhängig von Objektgröße und Nutzung.

Förderprogramme & Gesetze

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % für ganzheitliche Sanierungen, wenn definierte Effizienzstandards erreicht werden. Das GEG fordert seit 2024 einen Primärenergiebedarf, der 55 % des Referenzgebäudes nicht überschreiten darf, sofern die Hülle ertüchtigt wird. Wer frühzeitig in Planung und Nachweis investiert, nutzt die maximalen Fördersätze. Für ESG-Investoren ist zudem die EU-Taxonomie relevant: Nur Gebäude mit einem Primärenergiebedarf im besten 15 %-Segment sind künftig als „ökologisch nachhaltig“ klassifizierbar. Ein Dämmstoffvergleich, der Klima- und Umweltwirkung quantifiziert, erleichtert hier die Berichtspflicht.

Materialeigenschaften im direkten Vergleich

Thermische Leistung

Mineralwolle (Glas- und Steinwolle) erreicht Wärmeleitfähigkeiten von 0,032 – 0,040 W/mK. Sie deckt damit die meisten GEG-Anforderungen mit üblichen Schichtdicken ab. EPS (expandiertes Polystyrol) rangiert mit λ-Werten von 0,030 – 0,038 W/mK ähnlich, besitzt aber eine geringere Rohdichte. Naturmaterialien wie Holzfaser, Zellulose oder Hanf liegen mit 0,036 – 0,045 W/mK etwas höher, punkten jedoch durch wärmespeicherfähige Masse. Für Dachaufbauten mit Sommerhitze-Schutz kann das ein entscheidender Vorteil sein. Der reine U-Wert reicht also nicht. Die dynamische Gebäudesimulation zeigt oft, dass Holzfaserplatten wegen ihrer Phasenverschiebung die operative Raumtemperatur spürbar senken können.

Brandschutz

Mineralwolle ist nicht brennbar und der Baustoffklasse A1 zugeordnet. Sie bleibt auch bei 1 000 °C formstabil. EPS gehört zur Klasse E und schmilzt bei starker Hitze, wird aber durch Flammschutzmittel selbstverlöschend. In Fassaden über 22 m Höhe schreibt die Bayerische Bauordnung daher brandsichere Brandriegel oder mineralische Alternativen vor. Naturdämmstoffe variieren: Holzfaserplatten erreichen B2, können jedoch durch Verarbeitung zu B1 verbessert werden. Bei Bürohochhäusern oder gemischt genutzten Quartieren empfiehlt sich eine brandschutztechnische Risikoanalyse im frühen Entwurf, um spätere Umplanungen zu vermeiden.

Feuchte- und Schallschutz

Mineralwolle ist kapillar inaktiv, lässt Wasserdampf gut passieren und bietet exzellente Schalldämmung. EPS ist diffusionshemmend. In ungedämmten Bestandswänden kann das zu Kondensatproblemen führen, wenn der Taupunkt ungünstig liegt. Hier wirken feuchtevariable Dampfsperren als Risikomanagement. Naturmaterialien sind diffusionsoffen und können Feuchte puffern. Das reduziert Schimmelrisiken und schafft ein ausgeglichenes Raumklima. Für Open-Space-Büros oder exklusive Lofts, in denen Akustik hohen Stellenwert hat, erreichen Holzwolleverbundplatten oder Zelluloseeinblasungen zusätzliche dB-Vorteile.

Ökologie und Recycling

Laut Öko-Institut verursacht die Produktion von Mineralwolle rund 1,0 kg CO₂-Äquivalente pro Kilogramm Material. EPS liegt je nach Werk an 3,0 kg, verursacht aber durch geringere Dichten weniger Masse pro Quadratmeter. Naturdämmstoffe liegen mit 0,2 – 0,5 kg deutlich niedriger und speichern sogar Kohlenstoff. Für Portfolien, die ESG-Berichte nach GRESB oder DNK abgeben, bietet dies einen messbaren Vorteil. Beim Rückbau ist Mineralwolle heute stofflich recycelbar, benötigt jedoch getrennte Erfassung. EPS wird häufig energetisch verwertet. Naturdämmstoffe dürfen in der Regel stofflich oder biologisch verwertet werden.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Starten Sie mit einer integralen Bestandsanalyse. Thermografien, Blower-Door-Tests und Raumluftmessungen liefern belastbare Daten. Anschließend ermittelt ein Energieberater den optimalen Ziel-U-Wert unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten. Für sechs- bis siebenstellige Vorhaben lohnt sich eine dynamische Kapitalwert-Berechnung. Sie zeigt, wie sich unterschiedliche Dämmstoffe auf Cashflow, Restwert und Fördermittel auswirken.

In der Finanzierungsphase prüfen Banken verstärkt Nachhaltigkeitsratings. Gebäudeteile, die mit recycelbaren Materialien saniert werden, erhalten bessere Scoring-Punkte. Wer frühzeitig eine Material-EPD (Environmental Product Declaration) beilegt, verkürzt Kreditentscheidungen.

Umsetzung & Bauleitung

Die Abstimmung zwischen Architektur, TGA-Planung und Fassadenbau ist entscheidend. Bei Mineralwolle muss die Baustelle trocken geführt werden, da Feuchte den Lambda-Wert erhöht. EPS benötigt lösungsmittelfreie Kleber, um Emissionen zu reduzieren. Naturdämmstoffe reagieren empfindlich auf Langzeitfeuchte. Eine hinterlüftete Ebene oder ein diffusionsoffener Putzaufbau schützt. In allen Fällen minimiert eine Sequenzplanung Stillstand. Das Baustellenlogistik-Konzept von BETSA setzt auf just-in-time-Anlieferung. So bleibt die Innenstadtlage frei von langen Straßensperrungen.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein südlich von München gelegenes Headquarter mit 8 000 m² BGF ersetzte 2022 seine 80 mm Polystyrol-Dämmung durch 160 mm Mineralwolle. Ergebnis: Der Heizwärmebedarf fiel um 28 %. Gleichzeitig stieg die Bewertung im Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM von „Good“ auf „Very Good“. Die Mieter honorierten dies mit fünfjährigen Verlängerungen. Die längere Bindung spart laut Asset-Management-Bericht mehr als 200 T€ Vermarktungskosten pro Zyklus.

Luxuswohnungen & Private Estates

In Grünwald realisierte BETSA eine Dachaufstockung mit sichtbaren Holzoberflächen und Holzfaser-Außenwänden. Obwohl die Wärmeleitfähigkeit höher war als bei EPS, konnte das Raumklima spürbar verbessert werden. Die Temperaturspitzen an heißen Sommertagen lagen 4 K unter dem früheren Wert. Investor und Käufer argumentieren damit nun in Vermarktungsunterlagen. Der Mehrerlös pro Quadratmeter überstieg die Material-Mehrkosten um den Faktor drei.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Fachmarktzentrum führte ein Wärmedämmverbundsystem mit EPS aus. Entscheidend war das geringe Gewicht, denn die Bestandskonstruktion ließ nur 15 kg/m² Zusatzlast zu. Brandriegel aus Mineralwolle sicherten die Zulassung. Filialisten berichten seither von stabileren Innenraumtemperaturen. Die Klimaanlagen laufen fünf Wochenstunden weniger. Das Facility-Management beziffert die Stromersparnis auf 8 % pro Jahr.

Fazit

Mineralwolle überzeugt mit erstklassigem Brandschutz und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. EPS bietet geringe Flächenlasten und attraktive Amortisationszeiten. Naturmaterialien tragen zur ESG-Bilanz bei und verbessern sommerlichen Wärmeschutz sowie Raumklima. Die optimale Lösung ist projektspezifisch. Eine fundierte Lebenszyklus- und Risikoanalyse schafft Planungssicherheit, schützt Budgets und stärkt den Marktwert Ihrer Immobilie. BETSA begleitet Sie dabei mit regionaler Expertise, eigener Bauleitung und schlüsselfertigen Leistungsbildern – von der ersten Studie bis zur termingerechten Übergabe.

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