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Dachfenster-Austausch in Bayern: So senken Unternehmen Betriebskosten und steigern Nutzerzufriedenheit mit neuen GEG-konformen Lösungen

Dachfenster-Austausch in Bayern: So senken Unternehmen Betriebskosten und steigern Nutzerzufriedenheit mit neuen GEG-konformen Lösungen

Dachfenster austauschen: Effizientere Gebäudehülle und höherer Tageslichteintrag

Relevanz für Energie, ESG und Nutzerkomfort

Gewerbliche Immobilien im Großraum München stehen aktuell unter doppeltem Druck: Einerseits verteuern steigende Energietarife die Betriebskosten, andererseits verlangen ESG-Strategien und moderne Arbeitskonzepte helle, flexible Flächen. Wird ein veraltetes Dachfenster aus den 1990er-Jahren gegen ein energieeffizientes Element mit dreifachverglasung ausgetauscht, sinkt der Wärmeverlust um bis zu 60 %, während der Tageslichtfaktor um rund 10 % steigt. Die Maßnahme verbindet damit Wirtschaftlichkeit, Nutzerzufriedenheit und Taxonomie-Konformität.

Normen, Kennzahlen und Förderkulisse

Gebäudeenergiegesetz und technische Mindestwerte

Das Gebäudeenergiegesetz 2024 begrenzt den zulässigen Wärmedurchgangskoeffizienten (Uw) neu eingebaute Dachflächenfenster auf 1,3 W/m²K. Ab 2026 ist eine weitere Verschärfung wahrscheinlich. Viele Bestandsfenster weisen noch Werte um 2,0 W/m²K auf – deutlich oberhalb der zulässigen Grenze. Neu entwickelte Rahmenprofile und wärmebrückenminimierte Einbaudetails ermöglichen inzwischen Uw ≤ 1,0 W/m²K und erreichen damit auch Anforderungen aus BEG-Förderrichtlinien.

Förderprogramme

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt den Dachfenster-Austausch als Einzelmaßnahme mit bis zu 20 % Zuschuss auf förderfähige Kosten; alternativ steht die Kreditvariante KfW 261 mit Tilgungszuschuss zur Verfügung. Ergänzend existieren kommunale Programme, etwa der Münchner Fördertopf für energetische Dachsanierung. Eine Bestätigung durch einen Energie-Effizienz-Experten (BAFA-Liste) ist verpflichtender Bestandteil des Antrags.

Branchenzahlen

Laut Bundesverband Flachglas gehen etwa 15 % des winterlichen Wärmeverlusts in Nichtwohngebäuden auf veraltete Dachfenster zurück. Eine Analyse der TU München ermittelte, dass der Austausch durch dreifachverglaste Elemente den Heizwärmebedarf um durchschnittlich 8 kWh/m²a reduziert. Bei einem 3 000 m² großen Dachgeschoss entspricht dies rund 24 MWh pro Jahr. Bei aktuellen Fernwärmepreisen von 120 €/MWh lassen sich somit knapp 2 900 € Betriebskosten jährlich einsparen.

Projektabwicklung in der Praxis

Bestandsanalyse und Wirtschaftlichkeitsprüfung

Zu Projektbeginn empfiehlt sich eine kombinierte Untersuchung aus Thermografie, Luftdichtheitsmessung und Tageslichtsimulation. Daraus resultieren Nachweise für Wärmebrücken, CO2-Belastung sowie Lichtverteilung, die unmittelbar in die Business-Case-Berechnung einfließen. Die Kalkulation berücksichtigt Investitionssumme, Zuschussquote, Energiepreisprognose und Restwertsteigerung.

Entwurfs- und Genehmigungsphase

Architekt und Fachplaner definieren Öffnungsgrößen, Sonnenschutzlösungen und Absturzsicherungen integral. Dachfenster mit schmalem Rahmenprofil und dreifachverglasung erreichen Lichttransmissionsgrade (g-Wert) bis 0,55, ohne den winterlichen Wärmedurchgang zu erhöhen. Optional verfügbare Sensorik steuert Lüftung nach CO2-Konzentration und Außenklima – ein Pluspunkt für Zertifizierungen wie LEED oder BREEAM.

Montageorganisation unter laufendem Betrieb

In Büro- oder Handelsimmobilien wird häufig im Bestand gearbeitet. Vorgefertigte Fensterelemente lassen sich per Autokran in vorbereitete Öffnungen heben; die Einbauzeit je Element reduziert sich dadurch auf unter 90 Minuten. Temporäre Staubschutzwände und Unterdruckaggregate schützen angrenzende Nutzflächen. Die luftdichte Anbindung erfolgt mit feuchteadaptiven Folien, die saisonale Feuchtebelastungen ausgleichen.

Spezialfälle Denkmalschutz

Für Gebäude mit erhaltenswerter Dacharchitektur kommen Holz-Aluminium-Konstruktionen zum Einsatz. Sie kombinieren historische Profilierungen mit hochwärmedämmender Dreifachverglasung. Detailabstimmungen erfolgen in Bayern in enger Rücksprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde. Digitale Bautagebücher dokumentieren dabei sämtliche Arbeitsschritte für spätere Wartung und Nachweise.

Einsatzszenarien aus der Region München

Büro- und Campusstrukturen

Auf einem Technologiecampus in Garching wurden 140 Dachfenster ausgetauscht. Der Heizenergiebedarf sank um 12 %, parallel stieg der gemessene Nutzerzufriedenheitsindex um 18 %. Die verbesserten ESG-Kennzahlen erleichterten die Flächenvermietung an internationale Konzerne.

Hochwertiger Wohnungsbau

In exklusiven Dachgeschossen im Isarvorland kamen schallschutzoptimierte Fenster mit Dreifachverglasung und 44 dB Schalldämmmaß zum Einsatz. Eine elektrochrome Beschichtung ersetzt außenliegenden Sonnenschutz und erhält die klare Dachsilhouette.

Retail- und Ausstellungsflächen

Ein Münchner Möbelhaus reduzierte nach dem Dachfenster-Austausch die Kühlenergie um 30 %. Erreicht wurde dies durch Sonnenschutzverglasung mit reflektierender Edelmetallbeschichtung in Kombination mit automatisierter Verschattung und Temperaturregelung.

Material- und Konstruktionsvarianten

Holz, Holz-Aluminium und reine Aluminiumprofile dominieren den bayerischen Markt. Holzrahmen überzeugen durch hohe Wärmedämmung und eignen sich besonders für Schul- und Kita­gebäude, bei denen ein behagliches Raumklima oberste Priorität hat. Aluminiumprofile punkten dagegen mit geringer Wartung und hoher Formstabilität – ein Vorteil für Produktionsstandorte mit erhöhten Luftfeuchten. Hybridlösungen kombinieren die warme Optik von Holz im Innenraum mit der Wetterbeständigkeit von Aluminium an der Außenschale. Ergänzend lassen sich Rahmen mit recycelten Kunststoffen einsetzen; der Einsatzgrad beträgt mittlerweile bis zu 70 % und unterstützt ESG-Berichterstattung nach CSRD.

Luft-, Schall- und Brandschutz im Detail

Aktuelle Schallschutzfenster erreichen ein bewertetes Schalldämm-Maß von 42–46 dB und entschärfen den Einfluss des zunehmenden Flugverkehrs rund um den Flughafen München. Für Industrieareale schreibt die TA Lärm teilweise sogar 48 dB vor. Im Bereich Brandschutz ermöglichen neu entwickelte Verglasungen Feuerwiderstandsklassen EI30, ohne die Lichttransmission spürbar zu reduzieren. Die Bayerische Bauordnung fordert hier einen Nachweis im Einzelfall; ein Prüfzeugnis nach DIN 4102-13 vereinfacht den Genehmigungsprozess deutlich. Zusätzlich verbessern integrierte Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (RWA) die Sicherheit auf geforderten Rettungswegen im Dachbereich.

Smart-Building-Integration

Sensorik zur Messung von CO₂, VOC und Luftfeuchte kann direkt in den Fensterrahmen eingebaut werden. Über das BACnet-Protokoll lassen sich die Daten an die Gebäudeleittechnik übertragen und mit der Heiz-, Kühl- sowie Verschattungsregelung verknüpfen. Eine Feldstudie der Hochschule Rosenheim zeigte, dass eine adaptive Steuerung den Lüftungswärmeverlust um weitere 6 % senkt. Für Neubauten im Münchner Werksviertel wird das Monitoring zudem als Nachweis für EU-Taxonomie-Kriterium „Do-No-Significant-Harm“ herangezogen.

Wartung, Inspektion und digitale Dokumentation

Die Hersteller empfehlen, Öffnungsbeschläge einmal jährlich zu schmieren und Dichtungen auf Risse zu kontrollieren. QR-Codes an den Rahmen verlinken auf objektspezifische Wartungspläne; so sinkt der organisatorische Aufwand bei Facility-Management-Dienstleistern. In BIM-Modellen hinterlegte Service-Intervals lassen sich mit CAFM-Systemen synchronisieren, wodurch die Gewährleistungsansprüche sicher nachverfolgt werden. Regelmäßige Prüfzyklen verlängern die rechnerische Nutzungsdauer der Konstruktion auf 35 Jahre und reduzieren unerwartete Betriebsausfälle.

Kosten, Amortisation und steuerliche Aspekte

Bei gewerblichen Objekten im Großraum München liegen die Vollkosten für den Austausch eines 1,2 × 1,4 m großen Dachfensters inklusive Planung, Montage und luftdichter Anschlüsse zwischen 1 350 € und 1 650 €. Unter Berücksichtigung von 20 % BEG-Förderung reduziert sich die Investition auf rund 1 200 € je Einheit. Rechnet man mit einer Energieeinsparung von durchschnittlich 120 kWh pro Fenster und Fernwärmepreisen von 120 €/MWh, liegt die statische Amortisationszeit bei gut sieben Jahren. Hinzu kommen steuerliche Vorteile: Die energetische Maßnahme kann nach § 7g EStG als Sonderabschreibung geltend gemacht werden, was die Kapitalbindung weiter senkt.

Qualitätssicherung und Abnahme

Vor der Abnahme empfiehlt sich eine Blower-Door-Messung in Kombination mit Nebeltest. Dabei lassen sich Undichtigkeiten rund um den Blendrahmen sofort identifizieren und nachdichten. Thermografieaufnahmen dienen als ergänzende Dokumentation gegenüber Förderstellen. Bei Nichtwohngebäuden mit Zertifizierung nach DGNB oder LEED fließen die gemessenen Werte direkt in das Audit ein. Ein detailliertes Abnahmeprotokoll nach VOB/C ATV 020 geht als Anhang in das digitale Bauwerksbuch ein.

Kreislaufwirtschaft und Entsorgung

Alte Rahmenelemente enthalten oft bleihaltige Lote und Dichtstoffe. Diese werden nach der Demontage getrennt gesammelt und gemäß AVV 17 02 04 entsorgt. Glasanteile lassen sich dagegen bis zu 90 % wiederverwerten; regionale Recycler in Augsburg bieten hierfür zertifizierte Verwertungswege. Der Recyclingnachweis verbessert die Ökobilanz (GWP-Wert) des gesamten Projekts und wird bei Green-Building-Rating-Systemen positiv angerechnet.

Projektorganisation und Terminmanagement

Für Bestandsobjekte in Dauerbetrieb sind Kranzeiten außerhalb der Kernarbeitszeit entscheidend, um Verkehrsflächen freizuhalten und den Geschäftsbetrieb nicht zu stören. In München bewährt sich ein Zwei-Schicht-System: Am späten Nachmittag erfolgt das Austrennen der Bestandsfenster, nach 18 Uhr die Krangestellung und Montage. Am Folgetag können Büros regulär genutzt werden. Eine rollierende Baustelleneinrichtung beschränkt den Eingriff pro Nutzerbereich auf maximal 24 Stunden – ein wichtiger Faktor für Mietverträge mit strengen SLA-Vorgaben.

Fazit: Der Austausch alter Dachfenster kombiniert Energieeffizienz, ESG-Konformität und Nutzerkomfort in einer einzigen Maßnahme. Geringe Amortisationszeiten, planbare Montageprozesse und umfangreiche Förderangebote machen das Vorhaben für Unternehmen im Großraum München wirtschaftlich attraktiv. Entscheider sollten frühzeitig eine Bestandsanalyse, die Förderbeantragung und die Integration in die Gebäudeleittechnik bündeln, um Synergieeffekte vollständig auszuschöpfen.

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