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Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Effizienzsteigerung für Bauprojekte und nachhaltige Energieeinsparungen im Münchener Raum

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung: Effizienzsteigerung für Bauprojekte und nachhaltige Energieeinsparungen im Münchener Raum

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Großraum München – Effizienzpotenziale bei Sanierung und Neubau

Marktentwicklung und Bedeutung für den Standort

Gebäude verursachen im Bundesdurchschnitt fast ein Drittel des Endenergieverbrauchs, während Beschäftigte den Großteil des Tages in Innenräumen verbringen. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung adressieren beide Aspekte: Sie senken Heiz- und Kühlenergiebedarf und schaffen ein stabileres Raumklima. Im Großraum München wächst der Handlungsdruck zusätzlich durch ambitionierte Klimaschutzziele der Landeshauptstadt sowie den hohen Anteil energieintensiver Büro- und High-Techflächen.

Technischer und regulatorischer Rahmen

Entwicklung der Marktzahlen

Branchenanalysen weisen 2023 einen zweistelligen Zuwachs beim Absatz zentraler Lüftungsgeräte aus. Systeme mit integrierter Wärmerückgewinnung erreichen dabei Rückwärmegrade von bis zu 90 Prozent. Für ein Bürogebäude mit 5 000 m² Nutzfläche im Münchner Umland ergibt sich daraus eine Primärenergieeinsparung von rund 120 MWh pro Jahr; bei aktuellen Arbeitspreisen reduziert dies die Betriebskosten um einen mittleren fünfstelligen Betrag.

Normen, Gesetze und Förderkulisse

Die Planung orientiert sich an den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der Ökodesign-Verordnung (EU) 1253/2014, die Mindestwirkungsgrade für Wärmerückgewinnung festlegt. Für die energetische Bewertung gilt DIN V 18599, während DIN EN 16798-3 Luftmengen, Geräuschpegel und Druckverluste bestimmt. Investitionszuschüsse bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG); in Bayern können ergänzende Landesprogramme genutzt werden. Fristgerechte Antragstellung vor Vergabe bleibt Voraussetzung.

Planungs- und Realisierungsablauf bei großvolumigen Anlagen

Bedarfsermittlung und Wirtschaftlichkeit

Die Projektierung beginnt mit einer präzisen Bestandsaufnahme: Raumbelegung, Nutzungsprofile, Dichtheitsgrad der Gebäudehülle und vorhandene Schächte fließen in das Luftmengenkonzept ein. Auf Basis dieser Daten werden Lebenszykluskosten, Energieeinsparung sowie steuerliche Effekte nach § 7f EStG kalkuliert. Gebäudesimulationen zeigen den Einfluss verschiedener Regelstrategien – von konstanter Volumenstromregelung bis hin zu CO₂-gesteuerter, kontrollierter Wohnraumlüftung.

Koordination von Montage und Betrieb

Bauvorhaben im Bestand erhalten häufig eine phasenweise Umsetzung, um Mietflächen nutzbar zu halten. Typische Schritte sind:

  • Demontage alter Klima- oder Splitgeräte außerhalb der Hauptnutzungszeiten.
  • Einbringung der neuen RLT-Zentrale über Dachöffnungen oder Schächte mit temporären Kranstellungen.
  • Installation der Luftleitungen mit druckgeprüften Brandschutzklappen gemäß MLAR.
  • Messtechnische Abnahme und Hygieneinspektion nach VDI 6022.

Digitale Bautagebücher dokumentieren Massen, Termine und Kosten transparent; Schwingungs- und Geräuschpegelmessungen sichern den Auslegungszustand.

Anwendungsfelder im regionalen Kontext

Büro- und Verwaltungsgebäude

Ein Softwarecampus in Garching reduzierte mittels bedarfsgeregelter Lüftung die CO₂-Raumkonzentrationen um 40 Prozent und senkte den Heizenergieverbrauch um ein Drittel. Die Amortisationszeit der Anlage liegt bei knapp unter sieben Jahren.

Hochwertiger Wohnbau

In einer Villa am Starnberger See stabilisiert eine dezentrale energie sparen lüftung mit Enthalpietauscher die relative Luftfeuchte bei circa 45 Prozent und verhindert mikrobiellen Befall in selten genutzten Flügeln. Die Schallbelastung bleibt unter 25 dB(A).

Einzelhandel und Dienstleistung

Ein Modehaus in der Münchner Innenstadt kombiniert einen Rotationswärmetauscher mit der Abwärme von Beleuchtungssystemen. Das Konzept reduziert den Endenergiebedarf um 28 Prozent und verbessert die ESG-Bilanz des Eigentümers.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verknüpfen Energieeffizienz, Raumkomfort und langfristigen Werterhalt – und bilden damit einen wesentlichen Baustein für nachhaltige Immobilienstrategien im Großraum München.

Systemtechnologien und Auslegungsparameter

Die Wahl des Wärmerückgewinnungssystems entscheidet über Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Plattenwärmetauscher werden im Münchner Gewerbebestand bevorzugt, wenn absolute Trennung von Zu- und Abluft gefordert ist. Rotationswärmetauscher punkten mit hohen latenten Rückgewinnungsraten, werden jedoch wegen potenzieller Geruchsübertragung häufig erst nach einer Risikobewertung zugelassen. Für Reinräume oder Labore in Uninähe haben sich Gegenstrom-Module aus korrosionsbeständigem Aluminium etabliert; sie erreichen Temperaturwirkungsgrade über 85 % bei Druckverlusten unter 200 Pa. Ein auf Wirtschaftlichkeitsgrenzen ausgelegtes Projekt in Freiham zeigt: Eine Erhöhung des Rückwärmegrades um 5 %-Punkte kann den Stromverbrauch der Ventilatoren um bis zu 12 % ansteigen lassen – eine CFD-basierte Optimierung der Kanalführung half, den Sweet Spot zwischen thermischer Effizienz und SFP-Wert einzuhalten.

Betriebsstrategien und Regelungstechnik

Lastprofile im Großraum München sind stark saisonal geprägt: kalte, trockene Alpenluft im Winter und feuchte Hitzetage im Sommer. Intelligente Regelungen fahren deshalb eine gleitende Taupunktsteuerung und binden externe Wetterdaten über BACnet an. In einem Logistikzentrum in Parsdorf konnte der Jahresnutzgrad der Lüftungsanlage um 8 % angehoben werden, nachdem das BMS von einer Konstantdruck- auf eine CO₂-dynamische Regelung umgestellt wurde. Derzeit schlagen Energieberater für Büroobjekte die Kombination aus Volumenstromvariabler Ventilatorsteuerung (VVS) und bedarfsorientierter Nachtkühlung vor; dies senkt die spezifische Lüftungsenergiekennzahl auf unter 1,5 kWh/(m² a).

Integrierte Monitoring-Lösungen

Digitale Messkonzepte sind die Basis für ein validiertes Energiemonitoring nach DIN EN ISO 50001. Strömungssensoren, Feuchtefühler und VOC-Detektoren übertragen Live-Daten in eine Cloud, die via KI Anomalien erkennt. Ein Campus in Unterföhring identifizierte so einen schleichenden Anstieg des externen Druckverlusts durch verschmutzte Filter – die frühzeitige Wartung bewahrte vor einer Mehrbelastung von ca. 4 MWh pro Monat. Auswertungen werden regelkonform im Energieaudit hinterlegt und fließen in ESG-Reporting sowie Grünstromzertifikate ein.

Wirtschaftliche Kennzahlen und Finanzierungsmodelle

Die Investitionskosten liegen für gewerbliche Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Schnitt bei 120 – 180 €/m² BGF. Förderfähige Systeme dürfen einen spezifischen Ventilatorstrom von maximal 0,45 Wh/m³ aufweisen. Unter Einrechnung von BEG-Zuschüssen (bis zu 15 % der förderfähigen Kosten) verkürzt sich die Amortisationszeit häufig auf 5 – 8 Jahre. Zusätzlich nutzen münchner Unternehmen Contracting-Modelle mit 10-jähriger Laufzeit, bei denen der Contractor Planung, Finanzierung und Instandhaltung übernimmt. Die erzielbare Gesamtkapitalrendite steigt hierdurch im Schnitt um 1,5 Prozentpunkte gegenüber Eigeninvestitionen.

Wartung, Hygiene und Rechtssicherheit

Regelkonforme Hygieneinspektionen nach VDI 6022 sind im dicht bebauten Stadtgebiet auch haftungsrelevant, da potenzielle mikrobiologische Belastungen schnell hohe Schadenssummen auslösen. Betreiber sind verpflichtet, Sporen- und Keimzahlen halbjährlich zu prüfen, Filter spätestens nach 4 000 Betriebsstunden zu wechseln und Luftleitungen alle drei Jahre visuell zu inspizieren. Eine Studie der Handwerkskammer für München und Oberbayern ergab, dass vorbeugende Wartung die Ausfallzeiten von Lüftungsanlagen um bis zu 60 % senkt – ein signifikanter Faktor bei Just-in-time-Fertigungen im Süden der Stadt.

Perspektiven für den Großraum München

Die anstehende Verschärfung des GEG und die lokale Fernkälteexpansion treiben den Bedarf an hocheffizienten Anlagen. Gebäudezertifikate wie DGNB und LEED setzen künftig strengere Grenzwerte für die Lüftungsenergiekennzahl; Vorzertifizierungen zeigen bereits einen Vorteil von bis zu zwei Bewertungspunkten, wenn Rückwärmegrade ≥ 80 % nachweislich eingehalten werden. Parallel erleichtert die Stadt München die Genehmigung von Dachaufbauten, sofern die Anlagen einen Beitrag zur CO₂-Reduktion leisten. Dies eröffnet Planern mehr Freiheit bei der Positionierung von RLT-Zentralen und erleichtert die Nachrüstung in Bestandsimmobilien.

Fazit
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung bilden im wirtschaftlich dynamischen München einen zentralen Hebel zur Reduzierung von Energiebedarf, Betriebskosten und CO₂-Emissionen. Entscheider profitieren von präzisierter Bedarfsermittlung, abgestimmter Systemwahl und digitalem Monitoring, um Lebenszykluskosten zu optimieren und Fördersätze voll auszuschöpfen. Prioritäre Handlungsempfehlungen: frühzeitige Einbindung von Lüftungsplanern, konsequente Auslegung auf niedrige SFP-Werte, Nutzung konservativer Amortisationsrechnungen und Etablierung eines VDI-6022-konformen Wartungskonzepts.

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