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Fußbodenheizung nachrüsten in Bayern: Kosten senken, Energieeffizienz steigern und Marktvorteile für Gewerbeimmobilien sichern

Fußbodenheizung nachrüsten in Bayern: Kosten senken, Energieeffizienz steigern und Marktvorteile für Gewerbeimmobilien sichern

Fußbodenheizung nachrüsten in Gewerbeimmobilien: Kosten, Effizienz und Umsetzung im Großraum München

Energetische Ausgangslage und Marktimpulse

Steigende Energiepreise, verschärfte Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und wachsende ESG-Berichtspflichten verändern die Sanierungsstrategien im Raum München spürbar. Unternehmen prüfen daher, inwieweit sich eine Fußbodenheizung nachrüsten lässt, um Effizienzsteigerungen und Komfortgewinne zu kombinieren. Die Technologie arbeitet mit Vorlauftemperaturen von 30 – 40 °C, verteilt Wärme großflächig und reduziert damit Übertragungsverluste in Bestandsbauten.

Zahlen, Studien und rechtlicher Rahmen

Marktdaten und Einsparpotenzial

Eine Untersuchung des Instituts für Gebäude- und Energiesysteme (2023) beziffert die durchschnittliche Heizenergieeinsparung nach Austausch von Radiatoren durch Flächenheizungen auf 15 %. Wird parallel eine Wärmepumpe integriert, steigt die Reduktion auf bis zu 35 %. In Münchner Gewerbeeinheiten liegt der Anteil nachgerüsteter Systeme derzeit bei rund 12 %, während Neubauten bereits zu 78 % auf Fußbodenheizungen setzen. Das Nachholpotenzial ist damit erheblich.

Förderlandschaft und Normen

Für Nichtwohngebäude bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse von bis zu 20 % der förderfähigen Kosten, sofern die Maßnahme die Effizienzklasse verbessert oder erneuerbare Energien einbindet. Die Landesförderbank Bayern ergänzt das Programm über zinsgünstige Darlehen. Vorausgesetzt wird die Einhaltung der DIN EN 1264 inklusive hydraulischem Abgleich. Gleichzeitig fordert das GEG seit 2023, dass neue Wärmeerzeuger mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen. Niedertemperatur-Fußbodenheizungen erleichtern diese Vorgabe, da sie Wärmepumpen oder Fernwärme mit niedrigen Systemtemperaturen akzeptieren.

Planungs- und Umsetzungsparameter

Machbarkeit und Kostensteuerung

Der erste Schritt jeder Nachrüstung ist die Machbarkeitsanalyse. Prüfpunkte sind:

  • Tragfähigkeit des bestehenden Estrichs sowie mögliche Lastreserven.
  • Verfügbarer Bodenaufbau: Dünnschichtsysteme ab 8 mm, Nassestrichlösungen ab 45 mm.
  • Einbindung in das vorhandene Hydraulikkonzept, inklusive Rohrleitungsquerschnitte und Pumpenleistung.

Die Wahl des Systems beeinflusst Bauzeit und Fußbodenheizung Kosten erheblich. Trockenestrich-Elemente verkürzen Trocknungszeiten, während Frästechniken den ursprünglichen Estrich weiterverwenden. Variantenvergleiche unter Berücksichtigung von Lebenszykluskosten und CO2-Bilanz schaffen Transparenz für Investitionsentscheidungen.

Baulogistik und technische Integration

Bei laufendem Betrieb greifen häufig phasenweise Bautakte mit Nacht- oder Wochenendschichten. Die Koordination umfasst Estrichleger, Heizungstechnik, Regelung und Bodenbelag. Die DIN EN 1264 begrenzt Heizkreis­längen auf 100 m, um Druckverluste zu minimieren. Digitale Ventile übernehmen den automatischen Abgleich und liefern Soll-Ist-Daten an die Gebäudeleittechnik. Die Dokumentation in BIM-Modellen unterstützt spätere Umbauten und erleichtert die Wartung.

Anwendungsbeispiele aus ausgewählten Assetklassen

Büro- und Verwaltungsgebäude

In flexiblen Bürokonzepten entfällt mit dem Umbau der Platzbedarf für Radiatoren oder Unterflurkonvektoren. Dadurch lassen sich Akustiksegel, Lüftungskanäle oder Beleuchtungssysteme besser integrieren. Zonierbare Regelungen erlauben differenzierte Temperaturen: offene Arbeitsbereiche bei 21 °C, Besprechungsräume nur bei Nutzung. Studien zeigen, dass diese Präzision Stromlastspitzen aus der Kühlung um bis zu 10 % senkt.

Premium-Wohnkonzepte im Umland

Luxuswohnungen profitieren von gleichmäßiger Strahlungswärme ohne Konvektion. Moderne Clipsysteme ermöglichen den späteren Wechsel von Belägen – beispielsweise von Parkett auf Naturstein – ohne die Heizung zu beeinträchtigen. Die maximal 35 °C Vorlauftemperatur schützt empfindliche Materialien vor Verfärbungen. Eine stillgelegte Altheizung kann als Redundanzsystem verbleiben und so die Versorgungssicherheit erhöhen.

Einzelhandel und Produktionsflächen

Retail-Mieter fordern konstante Temperaturen, um Warenqualität und Kundenerlebnis sicherzustellen. Eine nachgerüstete Fußbodenheizung verteilt Wärme homogen, verhindert Temperaturinseln vor Schaufenstern und verringert Staubaufwirbelung. Für Betreiber großer Verkaufsflächen sinkt das Risiko von Verbrühungen an Rohrleitungen, da das System mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeitet. Wartungs- und Filterkosten entfallen im Vergleich zu Warmluftgebläsen.

Die Kombination aus niedrigen Systemtemperaturen, verbesserter Energieeffizienz und höherem Nutzerkomfort macht die Fußbodenheizung zur Schlüsseltechnologie in der bayerischen Bestandssanierung.

Wirtschaftlichkeitsberechnung und Finanzierung

Die Investition in eine nachgerüstete Fußbodenheizung lässt sich zuverlässig über Kapitalwert- und Amortisationsberechnungen bewerten. Auf Basis aktueller Energiepreise in München (Ø 0,12 €/kWh Fernwärme, 0,28 €/kWh Erdgas) ergeben sich je nach Gebäudezustand Pay-back-Zeiten zwischen sechs und elf Jahren. Werden BEG-Zuschüsse sowie zinsvergünstigte Darlehen der LfA in Anspruch genommen, verkürzt sich dieser Zeitraum um durchschnittlich zwei Jahre. Zusätzlich verbessert die Maßnahme die Gebäude-ESG-Scorecard, was sich in niedrigeren Finanzierungskosten oder höheren Marktwerten spiegeln kann. Entscheider sollten die Wirtschaftlichkeit nicht nur über die Heizkostenersparnis, sondern auch über potenzielle Mietauf­schläge bei nachhaltigen Flächen kalkulieren.

Auslegung und Regelungstechnik

Für Bestandsobjekte im Großraum München liegt die optimale Rohrabstandsdichte im Büro- und Retailsegment bei 10–12 cm, während Produktionszonen häufig 15 cm zulassen. Die Vorlauftemperatur darf 40 °C nicht überschreiten, damit Wärmepumpen effizient arbeiten. Moderne Regelkonzepte koppeln Raumfühler, Durchflussregler und die Gebäudeleittechnik. Das erlaubt bedarfsgeführtes Aufheizen in temporär genutzten Zonen und senkt das jährliche Energiesoll um bis zu 8 %. Über BACnet oder KNX lassen sich Heizkreise in vorhandene GLT-Strukturen integrieren, ohne separate Gateways installieren zu müssen. Die Parametrierung erfolgt softwaregestützt, wodurch der hydraulische Abgleich dokumentierbar und revisionssicher wird.

Bauphysikalische Sonderfälle

Im Münchner Bestand treten häufig denkmalgeschützte Gründerzeit-Fassaden mit Holzbalkendecken auf. Hier verbieten sich Nassestrichsysteme wegen des Flächengewichts. Stattdessen kommen Trockenbauplatten mit 18 mm Gesamthöhe und einem Flächengewicht von maximal 25 kg/m² zum Einsatz. Zur Vermeidung von Schallbrücken werden Randdämmstreifen aus PE-Schaum verlegt. In Tiefgaragen oberhalb beheizter Verkaufsflächen ist eine Estrichdämmung von mindestens 35 dB Luftschallschutz gemäß DIN 4109 erforderlich. Niedrigtemperatur-Fußbodenheizungen erfüllen diese Vorgabe, wenn die Dämmschichtstärke auf 30 mm PUR angehoben wird.

Sanierungszeitplan und Qualitätskontrolle

Für die Ausführung empfiehlt sich ein Lean-Construction-Ansatz mit Taktplanung. Bei 1 000 m² Bürofläche beträgt die reine Verlegezeit rund drei Arbeitstage, die Trocknung von Schnellzementestrich zwei Tage. In Fräsverfahren verkürzt sich der Gesamtzyklus um 40 %. Vor der Inbetriebnahme erfolgt eine Druckprüfung mit 6 bar über mindestens 24 h. Thermografie-Aufnahmen verifizieren die gleichmäßige Wärmeverteilung und decken Lufttaschen auf. Die Übergabe an den Betreiber umfasst ein digitales Wartungshandbuch mit Messprotokollen, Rohrführung und Regelschemata. Eine jährliche Sicht- und Funktionskontrolle reicht anschließend aus, um den Gewährleistungsanspruch zu wahren.

Synergien mit erneuerbaren Energien

Die Systemtemperaturen einer Fußbodenheizung passen ideal zu Luft-/Wasser- oder Erdsonden­wärme­pumpen. In Gewerbeobjekten mit PV-Dächern lässt sich überschüssiger Solarstrom per Smart-Grid in die Wärmepumpe leiten. Bei einer typischen 100 kWp-Anlage im Münchner Süden können bis zu 55 MWh pro Jahr für die Beheizung genutzt werden, was den CO₂-Ausstoß um rund 25 t reduziert. Alternativ ermöglicht der niedrige Temperaturniveau den Bezug von Niedertemperatur-Fernwärme aus Biomasse- oder Geothermie­netzen, die in Bayern stetig erweitert werden. Die Kombination aus Flächenheizung und erneuerbarer Wärmeerzeugung erfüllt so die 65-%-Anforderung des GEG dauerhaft.

Fazit: Eine professionell geplante und digital geregelte Fußbodenheizung steigert die Energieeffizienz, erhöht den Nutzerkomfort und zahlt sich in bayerischen Gewerbeimmobilien wirtschaftlich aus. Wer frühzeitig Fördermittel sichert, den Bauablauf phasenrein taktet und die Anlage an erneuerbare Energien koppelt, reduziert Betriebskosten, CO₂-Bilanz und Leerstandsrisiken zugleich.

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