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Holz als nachhaltiger Baustoff: Wie Bauunternehmen in Bayern von neuen Gesetzen und ökologischer Wärmedämmung profitieren können

Holz als nachhaltiger Baustoff: Wie Bauunternehmen in Bayern von neuen Gesetzen und ökologischer Wärmedämmung profitieren können

Holz als Baustoff: Nachhaltigkeit und Wärmedämmung

Druckfaktoren im bayerischen Immobilienmarkt

Im Großraum München steigt der Handlungsdruck, Bestandsgebäude energetisch aufzurüsten und zugleich architektonisch hochwertig zu gestalten. Steigende Energiepreise, ESG-Berichtspflichten und ein enger Terminmarkt fordern Materialien, die ökologische Performance und wirtschaftliche Effizienz kombinieren. Holzbau Nachhaltigkeit erfüllt beide Kriterien: Der Baustoff speichert Kohlenstoff, weist eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf und erlaubt schlanke, vorgefertigte Bauteile. Für Bauherren, Facility-Manager und Investoren ergibt sich damit ein Weg, die Dekarbonisierungspflichten zu erfüllen und zugleich bauzeitliche Risiken zu reduzieren.

Rechtliche und technische Rahmenbedingungen

Kennzahlen zu CO₂ und Wärmedämmung

Branchenanalysen zeigen, dass bei der Herstellung von einem Kubikmeter Stahlbeton rund 270 kg CO₂-Äquivalente freigesetzt werden, während ein Kubikmeter Konstruktionsholz durchschnittlich etwa 700 kg CO₂ bindet. Gleichzeitig liegt die Wärmeleitfähigkeit von Fichtenholz bei ungefähr 0,13 W/mK und damit um den Faktor sechs unter der von Beton. Diese Eigenschaften erklären, warum Holz dämmen in energetischen Sanierungskonzepten häufig den größten Einzelbeitrag zur Reduktion des Primärenergiebedarfs liefert.

Ein Kubikmeter Konstruktionsholz bindet mehr Kohlenstoff, als bei Produktion und Transport freigesetzt wird.

Förderkulisse und Grenzwerte

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude honoriert seit 2024 den Einsatz nachwachsender Dämmstoffe; in Bayern ergänzt eine regionale Richtlinie die Zuschüsse. Für Außenwände schreibt das Gebäudeenergiegesetz einen maximalen U-Wert von 0,24 W/m²K vor. Wände mit einer 160 mm starken Holzfaserdämmung und hinterlüfteter Holzfassade erreichen praxisüblich rund 0,18 W/m²K. Damit bleibt Spielraum für gestalterische Details, ohne die gesetzlichen Energiestandards auszureizen.

Projektplanung und Ausführung im Großraum München

Ökobilanz und Finanzierung

Zu Projektbeginn empfiehlt sich eine Bilanzierung nach DIN EN 15978, um das CO₂-Budget über den gesamten Lebenszyklus transparent zu machen. Die Ergebnisse fließen in dynamische Wirtschaftlichkeitsrechnungen ein, die Energiepreisprognosen, Restwerte und Fördermittel berücksichtigen. Bei Investitionssummen im siebenstelligen Bereich können Green-Loans oder ESG-gekoppelte Kreditlinien die Kapitalkosten senken, sofern messbare Reduktionen des Global Warming Potential ausgewiesen werden.

Bauleitung und Detailplanung

Ein durchgängiger BIM-Workflow sichert Termintreue und minimiert Kollisionen im Bestand. Für hochformatige Holzbauelemente werden Montageabläufe vorab simuliert, um Kraneinsätze und Toleranzen abzustimmen. Entscheidend ist die Anschlussdetailplanung: Dampfbremssysteme mit definiertem sd-Wert nach DIN 4108-3 verhindern Feuchteeintrag, während durchgängige Dämmkerne Wärmebrücken ausschließen. Deckenkonstruktionen aus Brettsperrholz in Kombination mit mineralischer Schüttung erreichen die geforderte Trittschalldämmung, ohne aufwendige Aufdopplungen. Brandschutzklassen bis F 90-B lassen sich mit mehrlagigen Gipsfaser- oder Silikatplatten erfüllen; eine frühzeitige Abstimmung mit Prüfstatik und Feuerwehr beschleunigt den Genehmigungsablauf.

Nutzen in ausgewählten Nutzungsprofilen

Büroimmobilien

Ein dreigeschossiges Bestandsgebäude in München wurde 2023 mit hinterlüfteter Holzfassade und einer Aufstockung in Brettsperrholz modernisiert. Das Resultat: 28 % weniger Heizenergie und 18 % zusätzliche vermietbare Fläche durch schlankere Wandaufbauten. Das verbesserte Raumklima unterstützt Produktivitätsziele der Mieter.

Wohngebäude im Premiumsegment

Bei einer Villa am Starnberger See kam eine Innendämmung aus Holzfaserplatten zum Einsatz; der Abschluss erfolgte mit Lehmputz. Die hohe Wärmespeicherfähigkeit mindert sommerliche Temperaturspitzen, während die historische Außenfassade unverändert blieb und damit den Anforderungen des Denkmalschutzes entsprach.

Handels- und Gewerbeflächen

Für einen Flagship-Store in der Münchner Innenstadt wurden Holzrahmenwände im 1,25-Meter-Raster vorgefertigt. Die Umbauzeit sank um 40 % gegenüber einer Massivbauweise, wodurch die Schließphase des Geschäfts deutlich verkürzt wurde. Der modulare Aufbau ermöglicht künftig schnelle Layout-Anpassungen, ohne statische Eingriffe in die Tragstruktur.

Schallschutz und Raumakustik

Im verdichteten Wohn- und Büroumfeld Münchens rückt der akustische Komfort zunehmend in den Vordergrund. Holzbau erreicht die geforderten Werte nach DIN 4109, wenn die Konstruktion nach dem Mass-Feder-Prinzip aufgebaut wird. Eine bewährte Kombination ist ein Brettsperrholzdeckenelement, auf dem eine mineralische Schüttung und eine biegeweiche Trittschalldämmung liegen. Installationshohlräume werden entkoppelt, um Körperschallbrücken zu vermeiden. Für offene Bürolandschaften hat sich die Einlage von Akustikabsorbern aus Holzwolleleichtplatten bewährt; sie reduzieren Nachhallzeiten um bis zu 0,4 s und lassen sich farblich an Corporate-Design-Vorgaben anpassen.

Baustellenlogistik in innerstädtischen Lagen

Innerhalb des Mittleren Rings begrenzt die Münchner Verkehrsbehörde Schwerlasttransporte zeitlich und streckenbezogen. Vorfertigungsgrade von 80 % und mehr minimieren Anlieferungen und verkürzen Straßensperrzeiten. Elementlängen bis 12 m lassen sich nachts per Tieflader in Just-in-Time-Sequenzen einbringen. Für Projekte an engen Bestandsstraßen bewährt sich ein Teleskopkran mit Funkfernsteuerung; er benötigt weniger Aufstellfläche als konventionelle Drehkräne. Die Montagekolonnen arbeiten im Drei-Schicht-Takt: Vormittags erfolgt die Aussteifung, nachmittags die Installationsvorbereitung, abends die wetterdichte Folienabdeckung. Dieser Rhythmus reduziert Stillstandszeiten, die bei Minustemperaturen in der Heizperiode kostspielig wären.

Regionale Holzlieferketten und Zertifizierung

Der Großteil der Fichten- und Tannenrohware stammt aus den Forstbetrieben Bayerische Staatsforsten sowie privaten PEFC-zertifizierten Wäldern im Spessart und Bayerischen Wald. Die Transportwege liegen dadurch in einem Radius von unter 250 km, was die Graue Energie spürbar senkt. Sägewerke in Oberbayern liefern getrocknetes Konstruktionsvollholz mit einer Restfeuchte von 12 % ± 2 %. Der enge Austausch zwischen Forstwirtschaft, Sägewerk und Holzbauunternehmen stellt sicher, dass die Dimensionsstabilität den Anforderungen nach EN 14081 entspricht und Nachlieferungen im gleichen Sortierbild erfolgen. Für öffentliche Ausschreibungen ist eine Chain-of-Custody-Dokumentation inzwischen Standard und verkürzt die Vergabeprüfung.

Langlebigkeit und Instandhaltung

Konstruktiver Holzschutz steht vor chemischem Holzschutz. Dachüberstände, hinterlüftete Fassaden und kapillarbrechende Sockelprofile verhindern den Kapillaraufstieg von Feuchtigkeit. In Erdgeschosszonen empfiehlt sich ein Spritzwasser-Belag aus nicht saugenden Fassadenplatten oder hochverdichtetem Lärchenholz. Regelmäßige Sichtprüfungen nach VDI 6200 lassen sich in das CAFM-System des Betreibers integrieren. Durch Alu-Clip-Systeme sind Fassadenelemente in Teilflächen austauschbar, ohne den Betrieb zu stören. Prognosemodelle zeigen eine technische Lebensdauer von über 80 Jahren, sofern die RH-Schwankungen im Bauteilkern 60 % nicht überschreiten.

Typische Fehlerquellen und Präventionsstrategien

Die häufigsten Schadensbilder resultieren aus Durchdringungen ohne fachgerechten Luftdichtanschluss. Eine vorgezogene Detailwerkstatt reduziert das Risiko um bis zu 70 %. Zweite Fehlerquelle ist die unzureichende Trocknung nach Baustellenregen. Feuchtesensoren mit LoRaWAN-Anbindung liefern Echtzeitwerte und geben Alarm, wenn die Holzfeuchte 20 % übersteigt. Schließlich führt mangelnde Abstimmung zwischen Statik und Haustechnik häufig zu Nacharbeiten. Hier hilft ein kollaboratives BIM-Koordinationsmodell, das Montagelöcher und Leitungswege vorab freigibt.

Digitalisierung und Qualitätssicherung

3D-Laserscans des Bestands mit einer Genauigkeit von ±2 mm bilden die Grundlage für passgenaue Elementfertigung. In der Produktion werden CNC-Fräsen direkt aus dem BIM-Modell angesteuert; Prüfroutinen messen Abweichungen und dokumentieren sie im digitalen Zwilling. Auf der Baustelle verknüpfen QR-Codes jedes Bauteil mit Montage- und Wartungsanleitungen. Nach Fertigstellung dienen die Daten dem Facility-Management zur Planung von Instandhaltungszyklen. Die Landesbaudirektion Bayern akzeptiert digitale Bautagebücher, wenn sie revisionssicher archiviert sind.

Ausblick auf Normung und Förderlandschaft

Die Überarbeitung des Eurocode 5 wird höhere Spannungsnachweise für Brettsperrholz ermöglichen, wodurch Geschosshöhen in Hybridkonstruktionen optimiert werden können. Parallel kündigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Anhebung der Holzbau-Bonusförderung in der BEG-Sanierung um 2 Prozentpunkte an. Für Gebäude ab 1 000 m² Nutzfläche gilt ab 2025 die Pflicht zur CO₂-Bilanzierung in der Baugenehmigung. Frühe Nachweisführung schafft Planungssicherheit und sichert Förderkonditionen über die gesamte Bauzeit.

Fazit: Holzbau in Bayern vereint ökologische Verantwortung, effiziente Wärmedämmung und wirtschaftliche Vorteile, wenn Schallschutz, Logistik und Qualitätssicherung frühzeitig integriert werden. Entscheider profitieren von regionalen Lieferketten, digitalen Prozessen und einer wachsenden Förderkulisse. Wer CO₂-Budgets, Terminanforderungen und Nutzerkomfort gleichermaßen erfüllen will, sollte Holz als Baustoff strategisch in zukünftigen Sanierungs- und Neubauprojekten verankern.

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