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Energieeffizienz in bayerischen Schulen und Kindergärten: So sichern Sie Zukunft und Fördermittel im Bauwesen

Energieeffizienz in bayerischen Schulen und Kindergärten: So sichern Sie Zukunft und Fördermittel im Bauwesen

Energieeffizienz in Schulen und Kindergärten: Schlüsselfaktor für nachhaltige Bildungsgebäude

Steigende Energiekosten, ambitionierte Klimaziele und hohe Ansprüche an das Lernumfeld stellen Verantwortliche in Bayern vor eine klare Aufgabe: Energieeffizienz in Schulen und Kindergärten wird vom Nice-to-have zum wirtschaftlichen Muss. Wer heute in Bildungsimmobilien investiert, entscheidet zugleich über Betriebskosten der nächsten Jahrzehnte, das Wohlbefinden der Nutzer und den langfristigen Marktwert. Der Großraum München bewegt sich dabei in einem dynamischen Umfeld aus Baupreisindex, Flächenknappheit und strengeren Verordnungen. Dieser Beitrag zeigt, wie Entscheidungsträger das Thema strategisch angehen, welche Kennzahlen zählen und welche technischen Lösungen sich in der Praxis bewähren.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Der Wärmesektor verursacht laut Umweltbundesamt gut 30 Prozent der deutschen CO₂-Emissionen. Bildungsgebäude mit Altbaucharakter tragen überdurchschnittlich dazu bei: Fenster aus den 80ern, veraltete Heizkessel und schlechte Dämmung lassen Energie buchstäblich aus dem Klassenzimmer strömen. Parallel steigen die Strom- und Fernwärmepreise. Viele Kommunen im Raum München zahlen bereits bis zu 25 Prozent mehr als vor der Energiekrise 2022. Für private Träger wird der Kostendruck noch unmittelbarer, weil Umlagen oft nur begrenzt weitergegeben werden dürfen. Energetische Modernisierung bietet hier den größten Hebel, um Budgets zu stabilisieren und gleichzeitig regulatorisch auf Kurs zu bleiben.

Relevante Daten, Studien und Regulatorik

Branchenkennzahlen

Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigt: Rund 55 Prozent aller deutschen Schulgebäude entstanden vor 1980. Ihr mittlerer Endenergiebedarf liegt bei 220 kWh/m²a. Moderne Passivhaus-Schulen unterschreiten heute 40 kWh/m²a. Der Unterschied spiegelt sich direkt in den Betriebskosten. Rechenbeispiel: Bei 5.000 m² Nutzfläche und 0,18 €/kWh Strom sinken jährliche Energiekosten von rund 198.000 € auf unter 36.000 €. Für einen Planungshorizont von 25 Jahren ergibt sich ein Einsparpotenzial im siebenstelligen Bereich. Im Münchener Umland variieren diese Zahlen, doch die Tendenz bleibt: Je früher Sanierungsmaßnahmen greifen, desto schneller amortisieren sie sich.

Förderprogramme und Gesetze

Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) verschärfen sich Mindeststandards für den Primärenergiebedarf (PEB) und die Wärmedämmung. Bei wesentlichen Umbauten wird der Effizienzhaus-55-Standard zum neuen Benchmark. Flankierend regelt die Landesbauordnung Bayern näheres zur Barrierefreiheit und zum sommerlichen Wärmeschutz. Auf der Finanzierungsseite stehen die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), das Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) und regionale Töpfe der LfA Förderbank Bayern bereit. Die BEG fördert Nichtwohngebäude mit Tilgungszuschüssen bis 22,5 Prozent, sofern Energieberater die Antragstellung begleiten. Für Investoren lohnt daher eine frühzeitige Abstimmung mit Fachplanern, um Fördertöpfe optimal zu kombinieren.

Best Practices für Planung und Umsetzung

Ganzheitliche Bedarfsanalyse

Ein erfolgreicher Projektstart beginnt mit klaren Zielen. Soll das Gebäude ein Effizienzhaus-40-Level erreichen oder reicht Effizienzhaus 55? Welche Nutzungsprofile sind geplant, und wie entwickeln sich Schülerzahlen? Ein integrales Planungsteam betrachtet alle Disziplinen gleichzeitig: Architektur, TGA, Akustik, Brandschutz und Pädagogik. Diese Vernetzung verhindert teure Planungsänderungen. Praxis zeigt: Jeder Change Request nach Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) steigert die Gesamtkosten um durchschnittlich fünf Prozent.

Technische Maßnahmen und Bauleitung

Wärmedämmung bleibt der Basishebel. Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung oder vorgehängte hinterlüftete Fassaden erreichen U-Werte von 0,15 W/(m²K). Im Altbau reichen oft 0,35 W/(m²K). Fenster mit Dreifachverglasung senken Transmissionsverluste zusätzlich. Heizung und Lüftung: Brennwerttechnik gehört zum Minimum, doch regenerative Systeme dominieren neue Projekte. Luft-Wasser-Wärmepumpen in Kombination mit Geothermie funktionieren im Erdbereich des Alpenvorlands effizient, da Grundwassertemperaturen konstant sind. Ergänzt wird dies durch kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Rückgewinnungsgrade über 80 Prozent sind Stand der Technik. Digitale Gebäudetechnik: Sensorische CO₂-Ampeln steuern Frischluftbedarf bedarfsgerecht. Eine Gebäudeleittechnik (GLT) vernetzt Heizung, Kühlung, Verschattung und Beleuchtung. So lassen sich Lastspitzen glätten und Stromtarife mit variablen Arbeitspreisen nutzen. Die Bauleitung koordiniert Gewerke in enger Taktung, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Häufig wird in Ferienintervallen gearbeitet. Betonsägearbeiten und laute Abbruchprozesse verschieben Profis auf Wochenenden, um Unterrichtsausfälle zu vermeiden.

Nutzenbeispiele aus der Praxis

Sanierung eines Grundschulcampus

Ein Projekt im Münchener Westen vereinte denkmalgeschützte Fassaden mit modernster Haustechnik. Ziel war die Reduktion des Primärenergiebedarfs um 70 Prozent. Nach Bauteilöffnung kam ein Hohlschichtmauerwerk ohne Dämmung zum Vorschein. Eine Kombination aus Kalziumsilikat-Innendämmplatten und kapillaraktiver Putzschicht löste das Schimmelrisiko. Für die Wärmeversorgung installierte das Projektteam eine BHKW-Anlage mit 30 kW elektrischer Leistung. Der Abwärmeüberschuss deckt 60 Prozent des Heizbedarfs. Eine Photovoltaikanlage auf der Sporthallendachfläche liefert 120 MWh Strom pro Jahr und versorgt neben dem BHKW auch Ladepunkte für den Schulbusbetrieb.

Neubau einer Passivhaus-Kita

Im Landkreis Ebersberg entstand 2023 eine Kindertageseinrichtung als reines Holzmodulgebäude. Wand- und Deckenelemente wurden vorgefertigt und in nur vier Wochen montiert. Die Außenhülle erreicht einen U-Wert von 0,12 W/(m²K). Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdsondenfeld sorgt für Heizung und passive Kühlung. Warmwasser liefert eine Solarthermieanlage auf dem Pultdach. Das Ergebnis: Jahresheizwärmebedarf von 10 kWh/m²a und ein Lüftungssystem, das konstant 800 ppm CO₂ unterschreitet. Die Kinder profitieren von konstanten Raumtemperaturen und geringem Lärm, da keine konventionellen Heizkörper mehr notwendig sind.

Fazit

Energieeffizienz in Schulen und Kindergärten ist kein Nischenprojekt, sondern wirtschaftliche Pflichtaufgabe. Aktuelle Studien belegen deutliche Einsparpotenziale, während das GEG strengere Standards vorschreibt. Durch eine integrale Planung, intelligente Fördermittelstrategie und zuverlässige Bauleitung lassen sich ambitionierte Effizienzziele fristgerecht erreichen. BETSA.de unterstützt Auftraggeber im Raum München als erfahrener Generalpartner für die schlüsselfertige Sanierung und Modernisierung von Bildungsgebäuden. Unser regionales Netzwerk verbindet Planer, Handwerk und Behörden zu einem reibungslosen Workflow – von der Machbarkeitsstudie bis zur Abnahme.

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