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Sanierung von 70er/80er-Häusern in Bayern: Lösungen für hohe Energiekosten und Schadstoffe in der Bauwirtschaft

Sanierung von 70er/80er-Häusern in Bayern: Lösungen für hohe Energiekosten und Schadstoffe in der Bauwirtschaft

Typische Sanierungsprobleme von 70er/80er-Häusern und deren Lösungen

Bürogebäude, Mehrfamilienhäuser und Privatresidenzen, die zwischen 1970 und 1989 errichtet wurden, prägen nach wie vor weite Teile des Münchner Immobilienbestands. Viele dieser Objekte sind für Unternehmen oder Investoren attraktiv, weil die Grundsubstanz solide ist und die Lagen überzeugen. Gleichzeitig zeigen sich beim Ankauf oder bei der Bestandsentwicklung wiederkehrende Schwachstellen: hohe Energiekosten, veraltete Haustechnik, Schadstoffe oder gestalterische Defizite. Für Entscheider mit sechs- bis siebenstelligen Budgets steht daher nicht die Frage, ob sie modernisieren, sondern wie sie die komplexe Sanierung effizient, rechtssicher und wertsteigernd umsetzen. Dieser Beitrag bündelt die häufigsten Probleme von 70er/80er-Bauten, bewertet sie mit aktuellen Daten und zeigt praxisnahe Lösungen, die schlüsselfertig realisiert werden können.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Die politische und wirtschaftliche Lage erhöht den Druck, Bestandsgebäude energetisch und funktional zu optimieren. Seit 2023 geben das Gebäudeenergiegesetz, die EU-Taxonomie und ESG-Richtlinien konkrete Grenzwerte für Primärenergie, CO₂-Intensität und Barrierefreiheit vor. Gleichzeitig treibt die anhaltende Energiepreisvolatilität die Betriebskosten. Immobilien, die diese Anforderungen nicht erfüllen, verlieren an Marktwert und Vermietbarkeit. Für Eigentümer im Großraum München, deren Portfolios häufig Objekte aus den 70er und 80er Jahren umfassen, wird die Sanierung zur notwendigen Voraussetzung für stabile Cashflows und langfristige Wertsteigerung.

Charakteristische Bauweisen und Schwachstellen der 70er/80er-Jahre

Baustoffe und Konstruktion

Die Bauindustrie experimentierte in den 1970er-Jahren mit neuen Materialien und Fertigteil-Methoden. Stahlbeton-Skelettbauten und großformatige Hohlblocksteine dominierten. Wärmedämmverbundsysteme waren selten, stattdessen setzten Planer auf massive Außenwände ohne Zusatzdämmung. Diese Konstruktionen zeigen heute Wärmebrücken, Rissbildungen und mangelnde Luftdichtheit. Flachdächer, beliebt wegen der modernen Optik, leiden oft unter unzureichender Gefälledämmung und fehlerhaften Abdichtungsbahnen. Bei Sanierungen fallen daher regelmäßig Betoninstandsetzungen, Dachaufbauten nach DIN 18531 und ergänzende Dämmmaßnahmen an.

Energieeffizienz und Anlagentechnik

Öl- oder Gasheizungen mit Konstanttemperaturkesseln, Nassverteiler ohne hydraulischen Abgleich und ungedämmte Rohrleitungsnetze kennzeichnen viele 80er-Gebäude. Der spezifische Wärmebedarf liegt nicht selten bei 200 kWh/m²-a oder höher, während heutige Neubauten laut GEG nur 55 kWh/m²-a erreichen dürfen. Lüftungsanlagen waren selten; stattdessen setzte man auf Fensterlüftung, was im Bürobetrieb zu Komfort- und Feuchteschäden führt. Moderne Wärmepumpen, Photovoltaik und zentrale RLT-Anlagen lassen sich nachrüsten, erfordern aber eine sorgfältige Abstimmung auf die statischen Reserven und die elektrische Anschlussleistung des Bestands.

Schadstoffe und Wohngesundheit

In Putzen, Spachtelmassen und Brandschutzplatten aus den 70ern finden sich häufig Asbestfasern. Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden bis 1989 in Fugenmassen und Kondensatoren eingesetzt. Auch Holzschutzmittel mit PCP und Lindan tauchen bei Dachstühlen und Innentüren auf. Diese Stoffe unterliegen heute strengen Rückbau- und Entsorgungsregeln nach TRGS 519 und VDI 6202. Vor jeder Baumaßnahme ist daher ein Schadstoffkataster Pflicht. Die resultierenden Rückbaukosten können bis zu 15 % des Sanierungsbudgets betragen, lassen sich jedoch durch vorausschauende Planung minimieren.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen weist für 2023 eine durchschnittliche Sanierungsquote von 1,4 % des Bestands aus. Für die Klimaziele benötigt Deutschland 3 %. Laut einer Studie der TU München sinken die Betriebskosten nach einer umfassenden energetischen Sanierung um bis zu 55 %, während der Marktwert um durchschnittlich 18 % steigt. Speziell im Premium-Segment ab 10 000 €/m² Nutzfläche spielt neben der Energieeffizienz die gestalterische Aufwertung eine große Rolle: hochwertige Fassaden, flexible Grundrisse und smarte Gebäudetechnik.

Förderprogramme & Gesetze

Investoren profitieren von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Für Nichtwohngebäude können Zuschüsse von 15 % bis 30 % beantragt werden, wenn das Ergebnis dem Effizienzgebäude-Standard 55 oder 40 entspricht. Ergänzend greift der Klima- und Transformationsfonds in Bayern mit zinsgünstigen Darlehen. Das Gebäudeenergiegesetz 2024 verschärft die Anforderungen an den Primärenergiebedarf um rund 15 %. Bei Heizanlagen gilt der Stufenplan für 65 % erneuerbare Energien. Wer jetzt plant, sollte diese Vorgaben antizipieren, um Doppelinvestitionen zu vermeiden.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Erfahrene Bauherren starten mit einem belastbaren Sanierungsfahrplan nach DIN V 18599. Hierbei wird jede Gebäudehülle- und Anlageneigenschaft digital erfasst. Das Ergebnis liefert Investitionsschätzungen, CO₂-Einsparpotenziale und Amortisationszeiten. Parallel prüft ein Fachplaner, ob die Statik Aufstockungen oder Solaranlagen zulässt. Auf dieser Basis können Eigentümer einen Fördermix aus Zuschuss, Tilgungszuschuss und steuerlicher Abschreibung (gemäß § 35c EStG) strukturieren. Für größere Portfolios lohnt sich die Kombination aus KfW-Kredit 271 und grünen Schuldscheindarlehen, um ESG-Kriterien in der Finanzierung abzubilden.

Umsetzung & Bauleitung

70er/80er-Gebäude erfordern häufig Eingriffe in die tragende Struktur, etwa bei Kernbohrungen für Lüftungsstränge. Ein Generalunternehmer mit eigenem Statik- und TGA-Team verkürzt die Abstimmungsschleifen. Die Bauleitung sollte mit Lean-Construction-Methoden arbeiten, um Arbeiten wie Dachsanierung, Fenstertausch und Innenausbau taktgenau zu verzahnen. Ein digitales Bautagebuch erleichtert die Dokumentation gegenüber Förderstellen. Für Asbest- oder PCB-Arbeiten sind Fachfirmen mit Zulassung nach GefStoffV einzusetzen; ihre Nachweise gehören in die spätere Gebäudeakte, um Transaktionssicherheit zu schaffen.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Dienstleistungsunternehmen in Grünwald modernisierte 2022 eine 4 500 m² große Zentrale aus dem Baujahr 1977. Durch die Sanierung der Glasfassade mit hochdämmenden Elementen, die Installation einer 220 kWp-PV-Anlage und den Austausch des Heizkessels gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sank der Endenergiebedarf um 62 %. Die Mietflächen erhielten durch Deckensegel mit raumakustischer Optimierung eine höhere Aufenthaltsqualität. Das Ergebnis: Green-Building-Zertifizierung auf DGNB-Silber-Niveau und eine um 15 €/m² höhere Spitzenmiete.

Luxuswohnungen & Private Estates

Ein privater Family-Office-Kunde sanierte ein Einfamilienhaus von 1983 am Starnberger See. Die Dachkonstruktion wurde geöffnet, aufgedämmt und mit regionalem Lärchenholz neu gedeckt. Eine Erdwärmepumpe mit 200 m Tiefenbohrung versorgt das Gebäude mit Niedertemperaturwärme; Kühldecken sorgen im Sommer für Komfort. Im Innenausbau kamen VOC-freie Farben und Eichenholz aus PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft zum Einsatz. Das Projekt erfüllte den Effizienzhaus-Standard 40 EE und steigerte den Marktwert der Immobilie laut Gutachten um 28 %.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Fachmarktzentrum aus den frühen 80ern in Freising musste wegen steigender Stromkosten und sinkender Passantenfrequenz modernisiert werden. Mit LED-Beleuchtung, tageslichtabhängiger Steuerung und einer Betonsanierung der Parkdecks gelang eine Reduzierung der Betriebskosten um 30 %. Die neue Gebäudeleittechnik vernetzt HLK, Beleuchtung und Sicherheitsanlagen. Händler profitierten von einem attraktiveren Erscheinungsbild und verlängerten ihre Mietverträge um durchschnittlich sieben Jahre.

Fazit

Gebäude aus den 70er und 80er Jahren haben Substanz, bergen jedoch energetische, technische und gesundheitsrelevante Risiken. Wer heute investiert, sollte eine ganzheitliche Analyse, förderoptimierte Finanzierung und eine schlüsselfertige Bauabwicklung aus einer Hand anstreben. Dadurch sinken Kosten, Planungsrisiken und Ausfallzeiten. BETSA.de verbindet regionale Marktkenntnis in München mit interdisziplinärem Fachwissen in Statik, TGA und Projektsteuerung – ein entscheidender Vorteil für Unternehmer und Investoren, die Wert auf Termintreue und dauerhafte Wertsteigerung legen.

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