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Feuchtigkeit und Schimmel nach Sanierung in Bayern: Prävention und Lösungen für Bauunternehmen und Investoren in Zeiten strengerer Vorschriften

Feuchtigkeit und Schimmel nach Sanierung in Bayern: Prävention und Lösungen für Bauunternehmen und Investoren in Zeiten strengerer Vorschriften

Feuchtigkeit und Schimmel nach der Sanierung: Prävention und Lösungen

Eine Sanierung soll Werte sichern und Komfort schaffen. Wenn jedoch kurz nach der Übergabe Feuchtigkeit oder Schimmel auftreten, entsteht ein hohes Risiko für Gesundheit, Bauphysik und Rendite. Im Großraum München trifft das oft Immobilien, die aufwendig modernisiert wurden und nun mit dichter Gebäudehülle, neuen Haustechniken und verändertem Nutzerverhalten arbeiten. Dieser Beitrag zeigt, warum das Thema jetzt höchste Relevanz für Investoren, Unternehmer und Facility-Manager hat, welche regulatorischen Vorgaben gelten und wie sich Feuchteschäden nachhaltig vermeiden oder beseitigen lassen.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

Die Energiekrise, steigende ESG-Anforderungen und die strenge Bayerische Bauordnung setzen Eigentümer unter Druck. Dämmung, neue Fenster und luftdichte Anschlüsse senken zwar den Energiebedarf, sie reduzieren jedoch den natürlichen Luftwechsel. Ohne angepasste Lüftung sammeln sich Wasserdampf und Baufeuchte in Bauteilen. Schimmel kann bereits ab 80 % relativer Luftfeuchte entstehen und alle Kalkulationen zunichtemachen. Gleichzeitig verschärft die EU-Taxonomie den Blick auf Gesundheit und Nachhaltigkeit von Bestandsimmobilien. Wer heute investiert, muss also Feuchtigkeit und Schimmel als strategisches Risiko managen.

Ursachen von Feuchtigkeit nach der Sanierung

Bautechnische Quellen

Viele Schäden gehen auf Restfeuchte aus Estrich, Putz oder Beton zurück. Moderne Materialien enthalten oft mehr Anmachwasser, das erst über Monate austrocknet. Wird die Bauzeit knapp, schließen Gewerke die Hülle zu früh. Die Feuchte bleibt im System und kondensiert an kühlen Bauteilen. Auch Undichtigkeiten an Flachdächern, Fallleitungen oder erdberührten Bauteilen treiben den Feuchtegehalt hoch.

Nutzungsbedingte Einträge

Nach der Abnahme ändern sich interne Lasten. Büroküchen, Serverräume oder Fitnessbereiche produzieren viel Wasserdampf. Wenn Nutzer lüften wie vor der Sanierung, reichen die kurzen Stoßlüftungen oft nicht. In Luxuswohnungen mit automatischer Beschattung bleibt die Fassade an warmen Tagen geschlossen. Daraus folgt ein mikroklimatisches Ungleichgewicht.

Klimatische Veränderungen im Gebäude

Durch Dämmung sinkt die Bauteiloberfläche von Außenwänden. Der Taupunkt wandert nach innen. Eine feuchte Raumluft kondensiert dort zuerst. In Altbauten mit nicht druckwasserdichtem Keller steigt zudem Kapillarfeuchte nach oben, sobald neue Abdichtungen an anderer Stelle den Dampfdiffusionsstrom umlenken. Das Zusammenspiel von Altlasten und neuen Schichten erfordert daher eine bauphysikalische Simulation schon in der Planung.

Aktuelle Daten, Normen und regulatorische Vorgaben

DIN 1946-6 und Lüftungskonzept

Seit 2019 verpflichtet DIN 1946-6 Planer, für jede Sanierungsmaßnahme mit Fenstertausch oder Dachdämmung ein Lüftungskonzept zu erstellen. Dieses dokumentiert, wie der Mindestluftwechsel zur Vermeidung von Feuchte gehalten wird. Für Bürogebäude gilt zusätzlich die Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.6. Verstöße können zu Haftungsansprüchen führen.

GEG 2024 und Energieeffizienz

Das neue Gebäudeenergiegesetz koppelt Effizienzklasse und Anlagentechnik. Dichtere Hüllen sind daher Standard. Gleichzeitig fordert § 13 GEG den Nachweis des Feuchteschutzes nach DIN 4108-2. Wer diesen Nachweis nicht führt, riskiert Bußgelder bis 50 000 €. Für B2B-Projekte nahe München wird die Einhaltung durch kommunale Energieagenturen stichprobenartig geprüft.

Förderprogramme für Feuchteschutz

Die KfW-Programme 261 und 262 sowie die Bayerische Landes­förderung „Biozidfreie Sanierung“ unterstützen Planung, Messtechnik und Lüftungssysteme, wenn sie explizit dem Feuchteschutz dienen. Die Förderquote liegt bei bis zu 20 % der Investition. Für Investoren kann das den ROI erheblich verbessern, sofern eine qualifizierte Fachplanung vorliegt.

Praxisnahe Strategien zur Prävention

Planung und Materialwahl

Eine souveräne Feuchteprävention beginnt mit einer Bestandsanalyse. Blower-Door-Tests, Thermografie und Darrproben zeigen Schwachstellen früh. In der Materialwahl sind kapillaraktive Innendämmungen, diffusionsoffene Putze und schnelle Estrichsysteme wertvoll. Sie puffern Feuchte, ohne Schimmelwachstum zu fördern. Planer sollten Wasserdampf­diffusions­widerstandszahl, Sorptionsisotherme und Austrocknungsreserve klar dokumentieren.

Lüftungstechnik und Monitoring

In modernen Gewerbeimmobilien ist eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung fast Pflicht. Systeme nach DIN 18017-3 sichern den Luftwechsel in innenliegenden Räumen. Feuchte- und CO₂-Sensoren adaptieren die Volumenströme. Ein cloud­basiertes Monitoring alarmiert das Facility-Management, bevor Grenzwerte überschritten werden. Für Luxusapartments bieten sich dezentrale Push-Pull-Geräte mit Schalldämpfern an. So bleibt der Wohnkomfort hoch und die Hülle geschlossen.

Qualitätssicherung während der Bauphase

Ein praxisbewährter Ansatz ist das Feuchtemanagement nach VDI 6022-Blatt 1. Es umfasst Trocknungsprotokolle, Probenahmen und Freimessung. Bautrockner reduzieren die Bauteilfeuchte auf definierte Schwellen, die der Sachverständige freigibt. Digitale Bautagebücher liefern Echtzeitdaten für Projektsteuerer. Bei Projekten im sechsstelligen Bereich lohnt sich eine Versicherung gegen Feuchteschäden. Viele Anbieter verlangen jedoch ein nachgewiesenes Feuchtemanagement als Bedingung.

Lösungen im Schadensfall

Gutachterliche Analyse

Tritt Schimmel nach der Sanierung auf, steht zuerst die Ursache im Fokus. Ein vereidigter Sachverständiger nimmt Klimadaten auf, entnimmt Materialproben und erstellt ein Sporenprofil. Nur wenn Quelle und Ausbreitungsweg bekannt sind, lässt sich der Schaden zielgerichtet sanieren. Für Investoren ist das wichtig, um Regressansprüche gegen Nachunternehmer rechtssicher durchzusetzen.

Sanierungsverfahren bei Schimmelbefall

Bei oberflächlichem Befall genügt oft eine mikrobiologische Reinigung mit 70 % Ethanol. Tiefergehende Kontamination erfordert das Entfernen befallener Baustoffe nach BG Bau White-Paper. Unterdruck­haltezonen mit HEPA-Filtern verhindern Sporenflug. Nach Trocknung und Wiederaufbau folgt eine abschließende Freimessung. In sensiblen Bereichen wie Kindertagesstätten schreiben die Bayerischen Gesundheitsämter dies verpflichtend vor.

Nachhaltiges Feuchtemanagement

Dauerhaft sicher bleibt ein Objekt nur mit Betriebs­kontrolle. Datenlogger in kritischen Zonen erfassen Temperatur und Feuchte im 15-Minuten-Takt. Ein Ampelsystem im CAFM stellt Abweichungen transparent dar. Wird ein Schwellwert überschritten, startet automatisch eine Interventionskette. So lassen sich Folge­kosten um bis zu 80 % senken, wie eine 2023 veröffentlichte Studie der Hochschule München zeigt.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude und Unternehmenszentralen

Ein internationales IT-Unternehmen in Unterföhring modernisierte 8 000 m² Bürofläche. Nach Fenstertausch traten Feuchteschäden an den Laibungen auf. Durch ein nachträgliches Abluftsystem und eine regelbare Außenluft­klappe sank die relative Luftfeuchte von 75 % auf 55 %. Die Maßnahme amortisierte sich nach 18 Monaten, da Mietminderungen ausblieben.

Luxuswohnungen und Private Estates

In Grünwald entstand eine Villa mit Wellnessbereich. Die Kombination aus Pool, Sauna und dichter Gebäudehülle führte zu Kondensat an Deckenspiegeln. Ein sorptionsgestützter Rotations­wärme­tauscher mit 2 000 m³/h beseitigte die Lasten. Gleichzeitig sicherte eine Silikatputzschicht den passiven Feuchtepuffer. Das Ergebnis: keine Schimmelsporen, stabile Raumfeuchte von 50 % und Werterhalt der hochwertigen Natursteinoberflächen.

Gewerbeflächen und Retail Standorte

Ein Münchner Einzelhändler klagte über muffigen Geruch nach einer Teil­sanierung. Ursache war ein Leck in der Kühlmöbel­entwässerung. Eine Endoskopie identifizierte die Leckage, ein punktuelles Inlinerverfahren dichtete sie in zwei Tagen ab. Parallel trockneten Adsorptions­trockner den Hohlraum. Der Verkauf lief ohne Schließung weiter, Umsatzverluste blieben minimal.

Fazit

Feuchtigkeit und Schimmel nach einer Sanierung lassen sich vermeiden, wenn Planung, Bau und Betrieb als durchgängiger Prozess verstanden werden. Entscheider profitieren von messbarer Wertsteigerung, geringeren Haftungs­risiken und zufriedenen Nutzern. Als regionaler Partner liefert betsa.de alle Leistungen aus einer Hand – von der bauphysikalischen Analyse über die schlüsselfertige Umsetzung bis zum digitalen Feuchte­monitoring. So bleiben Objekte im Großraum München langfristig gesund und rentabel.

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