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Altersgerechtes Sanieren in Bayern: Wie Barrierefreiheit den Wert von Immobilien steigert und neue Marktchancen eröffnet

Altersgerechtes Sanieren in Bayern: Wie Barrierefreiheit den Wert von Immobilien steigert und neue Marktchancen eröffnet

Altersgerechtes Sanieren: Barrierefreiheit clever integrieren

Der demografische Wandel verändert die Anforderungen an gewerbliche Immobilien im Großraum München. Immer mehr Unternehmen, Investoren und Facility-Manager erkennen, dass altersgerechtes Sanieren nicht nur sozialen Mehrwert schafft, sondern auch den Marktwert von Bürogebäuden, Luxuswohnungen und gemischt genutzten Objekten steigert. Gleichzeitig verschärfen ESG-Kriterien und gesetzliche Vorgaben den Druck, Bestandsbauten vorausschauend anzupassen. Wer Barrierefreiheit strategisch in laufende Modernisierungsmaßnahmen integriert, sichert sich Wettbewerbsvorteile, reduziert Folgekosten und erfüllt zugleich gesellschaftliche Verantwortung.

Warum das Thema jetzt wichtig ist

München gehört laut Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zu den Regionen mit dem stärksten Zuwachs an Beschäftigten über 55 Jahren. Bis 2035 wird ihr Anteil in vielen Unternehmen über 30 Prozent liegen. Parallel steigt die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, die mit Mobilitätseinschränkungen, Seh- oder Hörbeeinträchtigungen arbeiten, wohnen oder einkaufen. Immobilien, die diese Bedürfnisse berücksichtigen, punkten bei Mietern, Behörden und Investoren.

Barrierefreiheit erhöht die Flächenflexibilität und verlängert den Lebenszyklus von Gebäuden. Ein Objekt, das heute ohne Schwellen, mit automatisierten Türen und smarten Assistenzsystemen ausgestattet ist, kann morgen ohne tiefgreifende Umbauten als Senioren­residenz, Boutique-Hotel oder Serviced Office genutzt werden. Dieser „Design-for-All“-Ansatz macht altersgerechtes Sanieren zu einem Kernelement ganzheitlicher Wertschöpfungsstrategien.

Aktuelle Daten, Studien & Regulatorik

Branchenkennzahlen

Laut Studie „Barrierefreie Immobilien 2024“ des Instituts der deutschen Wirtschaft entfällt bereits ein Viertel aller gewerblichen Bauinvestitionen auf Maßnahmen zur Zugänglichkeitsverbesserung. Im Premium-Segment steigen die Mieten für barrierefreie Büroflächen im Vergleich zum Standard um bis zu fünf Prozent, weil sie eine breitere Nutzerbasis ansprechen und ESG-Scorings verbessern.

Der Global Real Estate Sustainability Benchmark zeigt, dass Objekte mit dokumentierter Barrierefreiheitsstrategie bis zu 12 Prozent höhere Scores erzielen. Diese Kennzahl fließt zunehmend in die Finanzierungskonditionen von Banken und in die Risikobewertung institutioneller Anleger ein.

Förderprogramme & Gesetze

Auf Bundesebene fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ Einzelmaßnahmen bis 6.250 Euro pro Quadratmeter förderfähiger Fläche. Bayern ergänzt dies durch das Wohnraum­modernisierungs­programm, das auch Gewerbe in gemischt genutzten Gebäuden berücksichtigt. Wichtig ist die rechtzeitige Antragstellung vor Baubeginn.

Baurechtlich gilt die DIN 18040 als technischer Maßstab. Teil 1 regelt die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, Teil 2 in Wohnungen. In der Bayerischen Bauordnung (BayBO, Fassung 2021) wurde die Pflicht zur barrierefreien Zugänglichkeit bei wesentlichen Umbauten ausgeweitet. Für Arbeitsstätten kommt die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) hinzu, insbesondere § 3a in Verbindung mit den ASR V3a.2.

Auf EU-Ebene tritt bis 2025 der European Accessibility Act vollständig in Kraft. Er fordert entlang der Wertschöpfungskette barrierefreie Dienstleistungen, was sich indirekt auf Immobilien auswirkt, etwa bei Kiosksystemen, Leitsystemen und digitalen Informationsstellen in Gebäuden.

Praxisnahe Tipps für anspruchsvolle Projekte

Planung & Finanzierung

Entscheider profitieren, wenn sie Barrierefreiheit als integralen Teil eines Gesamtkonzepts betrachten. Empfohlen wird eine frühzeitige Potenzialanalyse, bei der Architekten, Fachplaner für technische Gebäudeausrüstung sowie Barrierefreiheitsberater gemeinsam einen Masterplan erarbeiten. Dieser Masterplan sollte skalierbare Module definieren, beispielsweise die Nachrüstung von Aufzügen, die Verbreiterung von Fluren oder die Integration taktiler Leitsysteme. So lassen sich Maßnahmen auf mehrere Haushaltsjahre verteilen, ohne den Gebäudebetrieb unnötig zu stören.

Finanzierungsseitig lohnt sich der Einsatz von Green Loans oder Sustainability-Linked Loans. Banken gewähren hierfür Zinsvorteile, wenn messbare Ziele wie ein definierter Anteil DIN-18040-konformer Flächen erreicht wird. Ergänzend können steuerliche Abschreibungen nach § 7i EStG für denkmalgeschützte Gebäude genutzt werden, sofern die Sanierung Bestandsschutz mit Barrierefreiheit vereint.

Umsetzung & Bauleitung

Bei Projekten im laufenden Betrieb ist ein Phasenplan unerlässlich. Zuerst erfolgt die Rohbaubereitstellung: Hierzu zählen das Entfernen von Schwellen, der Durchbruch für Türverbreiterungen oder die Verlegung von Anschlusspunkten für Aufzüge. Anschließend folgt der Ausbau mit rutschhemmenden Belägen, kontrastreichen Wand-Boden-Übergängen und akustisch wirksamen Decken.

Digitale Bauleitungstools gewährleisten Transparenz. Moderne Plattformen erlauben das tagaktuelle Tracking von DIN-Abweichungen. Damit können Bauherren Nacharbeiten früh erkennen und teure Verzögerungen vermeiden. Für Gebäudekomplexe über 5.000 Quadrat­meter empfiehlt sich ein Mock-up-Raum nach DIN-18040. Nutzergruppen testen dort Türdrücker, Beschilderungen und Beleuchtung, bevor die Serie in Auftrag geht.

Ein häufig unterschätzter Aspekt ist die technische Schnittstelle zur Gebäudeautomation. Automatische Türantriebe, sensorbasierte Lichtsteuerungen und sprachbedienbare Aufzugsanlagen verbessern nicht nur Barrierefreiheit, sondern auch Energieeffizienz. Die Einbindung in das vorhandene Gebäudeleitsystem reduziert Wartungskosten, vorausgesetzt Schnittstellen wie BACnet oder KNX werden von Beginn an berücksichtigt.

Branchenspezifische Nutzenbeispiele

Bürogebäude & Unternehmenszentralen

Ein Technologieunternehmen in Garching setzte bei seiner Bestandszentrale auf barrierefreie Kernsanierung. Neben dem Austausch konventioneller Türsysteme gegen 1,10-Meter-Flügeltüren wurden akustische Orientierungshilfen installiert. Ergebnis: Der Krankenstand sank um drei Prozentpunkte, da Beschäftigte mit leichten Mobilitätseinschränkungen ihren Arbeitsplatz besser erreichten. Gleichzeitig verbesserte sich das ESG-Rating von BB auf BBB, was die Zinsspanne eines revolvierenden Kredits um 15 Basispunkte reduzierte.

Luxuswohnungen & Private Estates

Im Münchner Lehel entstand durch Umnutzung eines denkmalgeschützten Stadthauses eine exklusive Mehrparteien­anlage. Dank versenkbarer Plattformlifte, schwellenloser Loggien und digitaler Concierge-Services erzielte der Bauträger Vorverkaufsquoten von 90 Prozent noch vor Fertigstellung. Käufer schätzten die Möglichkeit, auch im hohen Alter in der Innenstadt wohnen zu bleiben, ohne an Komfort einzubüßen.

Gewerbe- und Einzelhandelsflächen

Ein Premium-Retail-Komplex nahe Maximilianstraße integrierte in der Sanierung verbreiterte Kassenbereiche, elektronische Preisschilder mit Sprach-Ausgabe sowie kontrastreiche Bodenmarkierungen. Die Barrierefreiheit zog laut Standortanalyse 18 Prozent mehr ältere Kunden an und steigerte die Verweildauer um durchschnittlich zwölf Minuten. Betreiber und Vermieter teilen sich so einen nachweisbaren Mehrumsatz, der die Investitionskosten in weniger als vier Jahren amortisierte.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Die größte Herausforderung bei der Integration von Barrierefreiheitsmaßnahmen in bestehende Gebäude ist die oft komplexe Infrastruktur. Besonders in städtischen Gebieten wie München müssen bauliche Maßnahmen sorgfältig geplant werden, um den Betrieb nicht zu beeinträchtigen. Diverse Gewerke koordinieren sich, um Engpässe zu vermeiden. Aspekte wie Denkmalschutz oder räumliche Begrenzungen erfordern innovative Konzepte und flexible Lösungen, um funktionale Ziele ohne ästhetische Kompromisse zu erreichen.

Technische Hürden bestehen in der Retro-Kompatibilität moderner Technologien mit älteren Gebäudeleitsystemen. Hier sind individuelle Lösungen essenziell, um harmonische Gesamtsysteme zu schaffen, die langfristig wartungsfreundlich und energieeffizient sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Einhaltung aktueller Normen bei gleichzeitiger zukunftssicherer Ausrichtung auf mögliche rechtliche Entwicklungen.

Kosten-Nutzen-Analyse

Der finanzielle Aspekt ist entscheidend für die Realisierung eines barrierefreien Sanierungsvorhabens. Obwohl die anfänglichen Investitionen hoch erscheinen mögen, amortisieren sich diese durch Einsparungen im Gebäudebetrieb und höhere Nachfrage. Studien zeigen, dass barrierefreie Büroflächen im Premium-Segment mit einem Mietaufschlag von bis zu fünf Prozent rechnen können. Zusätzlich verhindert frühzeitige Anpassung potenzielle gesetzliche Strafzahlungen und verbessert die ESG-Bewertung der Immobilie, was zu besseren Finanzierungskonditionen führt.

Die Einbindung von Förderprogrammen wie den oben genannten kann die finanzielle Belastung erheblich senken. Cleveres Projektmanagement und ein etappenweiser Implementierungsansatz tragen dazu bei, Barrierefreiheit effizient und bezahlbar zu gestalten. Ferner bieten steuerliche Anreize weitere finanzielle Vorteile, die den Kapitaleinsatz schneller zurückfließen lassen.

Innovationen in der Barrierefreiheit

Digitalisierte Gebäudemanagementsysteme und smarte Technologien verbessern nicht nur die Barrierefreiheit, sondern steigern auch die Energieeffizienz. Sensorbetriebene Beleuchtungssysteme, die auf natürliche Lichtverhältnisse reagieren, sowie sprachgesteuerte Aufzugs- und Türsysteme erhöhen sowohl den Bedienkomfort für Nutzer mit Beeinträchtigungen als auch die Gesamtwirtschaftlichkeit der Immobilie.

Hinsichtlich der zugänglichen Infrastruktur sind robotergestützte Services oder personalisierte Zutrittslösungen zunehmend relevant. Diese Innovationen bieten signifikante Potenziale in Hinblick auf Komfortsteigerung und Wettbewerbsvorteil im Immobilienmarkt.

Zusammenarbeit mit Experten

Eine enge Zusammenarbeit mit Experten für Barrierefreiheit und Onsite-Manager für technische Gebäudeausrüstung ist entscheidend für den Projekterfolg. Qualifizierte Berater bieten wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen und helfen, individuelle Lösungen für konkrete Herausforderungen zu finden. Regelmäßige Schulungen des Facility-Management-Personals sichern zudem eine korrekte und auf lange Sicht effektive Implementierung der umgesetzten Maßnahmen.

Die Koordination der Maßnahmen mit einem qualifizierten Team ermöglicht eine reibungslose und zielgerichtete Ausführung selbst bei hochkomplexen Projekten. Hierbei zeigt sich: Die Effizienz liegt in der Kommunikation.

Fazit

Die Integration von Barrierefreiheitsmaßnahmen ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern eine wertvolle Investition in die Zukunftssicherheit und Attraktivität Ihrer Immobilien. Moderne Technologien und innovative Lösungen bieten enorme Potenziale, sowohl in Bezug auf Wirtschaftlichkeit als auch hinsichtlich der Aufwertung des Gebäudestandards. Entscheider profitieren von einer proaktiven Herangehensweise, die soziale Verantwortung mit klarem wirtschaftlichen Nutzen verbindet.

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